Mit dem Wohnmobil durch Spanien: Tipps und Routen

Mit dem Wohnmobil durch Spanien: Tipps und Routen

Wohnmobilreisen durch das sonnige Spanien liegen schon lange im Trend. Auch wir entscheiden uns immer öfter für eine Rundreise im Wohnmobil statt für den herkömmlichen Strandurlaub im Hotel. Wir haben für euch die wichtigsten Fakten und Wohnmobil-Tipps für Spanien gesammelt. So steht eurer Rundreise nichts mehr im Wege. 

1. Wohnmobil für Spanien Rundreise mieten

Wenn ihr mit einem Miet-Wohnmobil eine Rundreise durch Spanien plant, dann gibt es zwei Optionen: entweder mit dem Flugzeug anreisen und einen Camper in Spanien mieten oder mit dem Wohnmobil von Deutschland aus anreisen.

  • Anmietung in Spanien: Ein Wohnmobil in Spanien zu mieten ist die einfachste Option. Gut zu wissen: Die meisten Mietstationen befinden sich oft nicht im Stadtzentrum, sondern etwas weiter außerhalb. In der Regel bieten die Vermieter keinen Transfer-Service an. Ihr müsst mit einem Taxi oder öffentlichen Verkehrsmitteln vom Flughafen zum Wohnmobil-Abholung fahren.

  • Anmietung in Deutschland: Wenn ihr genug Zeit habt, könnt ihr die Reise auch von Deutschland aus starten. Die Fahrtdauer bis nach Spanien hängt vom Startpunkt und von der ersten Station eurer Spanien-Route ab. Rechnet mit circa 12 bis zu 22 Fahrstunden bis zur spanischen Grenze. Die Wohnmobilpreise in Deutschland sind etwas günstiger als die in Spanien, aber die Ausgaben für Maut und Kraftstoff sind bei dieser Option deutlich höher. Alleine auf der Fahrt durch Frankreich zahlt ihr etwa 100 Euro Mautgebühren. Trotzdem kann diese Option (je nach Saison) günstiger ausfallen, wenn mehrere Personen im Wohnmobil reisen, weil die Flugkosten wegfallen.

Einwegmieten

Oneway-Trips sind nicht immer erlaubt. Es ist also nicht möglich, von Deutschland aus mit dem Wohnmobil nach Spanien zu fahren und es dort wieder zurückzugeben. Nur wenige Anbieter erlauben eine Einwegmiete innerhalb Spaniens. Darum solltet ihr eure Rundreise am besten so planen, dass Abholung und Rückgabe (ggf. auch Hin- und Rückflug) in derselben Stadt erfolgen.

2. Beste Reisezeit für einen Camping-Urlaub in Spanien

Mann auf einen SUP auf Mallorca


Die beste Reisezeit in Spanien ist stark von der Region abhängig. Nordspanien eignet sich zum Beispiel sehr gut für eine Reise in den Sommermonaten, denn dann ist das Wetter dort mild. Für die südlichen Regionen des Landes legen wir euch eher die Frühlings- und Herbstmonate ans Herz. Dann ist es nicht so heiß wie im Sommer, aber auch nicht so überfüllt. Vor allem für die Campingplatz-Suche ist die Nebensaison deutlich entspannter.

Nordspanien

Angenehm mildes Wetter im Frühling (ca. 15º) und im Sommer (ca. 19º) Herbst (ca. 11º) und Winter (ca. 8º) sind kühl und regnerisch. Beste Reisezeit: Mai bis September

Inland

Kalte Winter (bis zu -12ºC) und sehr heiße Sommer (bis zu 40º). In Gebirgsregionen schneit es von Oktober bis April. Beste Reisezeit: Herbst oder Frühling

Südspanien und Balearen

Im Herbst und Frühling gibt es nur vereinzelte Schauer. Der Winter ist frisch, aber Temperaturen fallen selten unter 10ºC. Meidet Juli und August wegen der Hitzewellen. Viel Luftfeuchtigkeit an der Küste im Sommer. Beste Reisezeit: Frühling, Herbst und Winter

Kanaren

Das ganze Jahr über angenehme Temperaturen um die 24ºC. Im Sommer ist es nicht zu warm. Im Winter herrscht mildes Frühlingswetter

Saison

Spanien ist auch bei den Einheimischen ein beliebtes Urlaubsziel. Achtet auf die Saison und die regionalen Feiertage, um überfüllte Autobahnen, Straßen und Sehenswürdigkeiten zu vermeiden.

Hauptsaison

Juni, Juli und August. Zu Beginn und Ende dieser Monate bilden sich Staus und stockender Verkehr auf vielen Autobahnen. Küstenorte sind besonders im Juli und August überbelegt

Nebensaison

Januar, Februar, März, Mai, September, Oktober, November

Feiertage

Osterwoche und Weihnachten: viel Verkehr zu beginn der Schulferien bzw. Feiertage. Nationale Feiertage: 1. Januar, 6. Januar, 19. März, 1. Mai, 15. August, 12. Oktober, 1. November, 6. Dezember, 8. Dezember und 25. Dezember. Auf lokale und regionale Feiertage achten. Brückentage: Spanier nutzen gerne die Gelegenheit für einen Kurzurlaub. Wenn möglich, vermeidet es, an diesen Tagen zu Reisen.

3. Geschwindigkeitsbegrenzungen und Verkehrsregeln

Innenstadt von Palma de Mallorca


Wie in jedem anderen Land müsst ihr euch natürlich auch in Spanien an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten. Versteckte Blitzer und Radare sind keine Seltenheit auf den Straßen. Bei der Überschreitung der zugelassenen Höchstgeschwindigkeit fallen Bußgelder zwischen 100 und 600 EUR an.

Die aktuellen Geschwindigkeitsbegrenzungen für Wohnmobile sind den allgemeinen PKW-Vorschriften in Spanien sehr ähnlich. Nur bei Wohnmobilen, die schwerer als 3,5 Tonnen sind, gelten andere Höchstgeschwindigkeiten. In der folgenden Tabelle seht ihr, wie schnell ihr in Spanien mit dem Wohnmobil unterwegs sein dürft:

Angaben in km/h

Wohnmobile unter 3,5 t

Wohnmobile über 3,5 t

innerorts

50

50

Schnellstraßen

90

80

Autobahn

120

90

Camper

Ein Camper ist in der Regel kleiner als ein Wohnmobil. Für Camper gelten die jeweiligen Regeln der Kategorie, unter der das Fahrzeug registriert wurde. In Spanien können Camper in drei verschiedenen Kategorien untergebracht werden. Daher ist es eine gute Idee den Vermieter vorab zu fragen.

  • Wurde der Camper als Wohnmobil registriert, dann müsst ihr euch an die Verkehrsregelung für Wohnmobile unter 3,5t halten.

  • Als “Mischfahrzeug” registrierte Camper dürfen nicht über 100 km/h fahren.

  • Wenn das Fahrzeug als Transporter angemeldet ist, dann liegt die Grenze bei 90 km/h.

Verkehrsregeln und Vorschriften

  • Es gilt ein absolutes Handyverbot am Steuer. Auch andere Ablenkungen wie essen oder trinken werden in Spanien bestraft. Wer diese Verbote ignoriert zahlt 200 EUR.

  • Die Promillegrenze liegt wie in Deutschland bei 0,5 Promille. Für Fahranfängerinnen oder Fahranfängern liegt sie bei 0,3 Promille. Also vorsicht mit der Sangria! Sonst heißt es: Adios Führerschein!

  • Die Anschnallpflicht während der Fahrt betrifft alle Personen. Wer ohne Gurt mitfährt zahlt 200 EUR Bußgeld.

  • Kinder unter 12 Jahren oder 1,35 Meter dürfen nicht auf der Vorderbank mitfahren. Zudem müssen sie auf einem Kindersitz sitzen, der dem Gewicht und Alter des Kindes entspricht.

  • Haustiere müssen durch ein angemessenes Rückhaltesystem während der Fahrt sicher angebunden sein.

  • Pflichtinventar: Warndreieck und Warnweste

Fahren in Spaniens Städten

  • Es gibt Fahrbahnen für Taxis und Busse. Diese sind mit TAXI oder BUS markiert.

  • Bestimmte Straßen bzw. Nachbarschaften sind nur für Anwohnerinnen und Anwohner freigegeben. Diese sind videoüberwacht und bei unerlaubtem Befahren wird eine Geldstrafe verhängt.

Tipp

Solltet ihr trotz der Hinweise ein Knöllchen bekommen, zahlt dieses innerhalb der nächsten 20 Tagen. In diesem Zeitraum wird ein Rabatt von 50% auf den ursprünglichen Betrag der Geldbuße gewährt. So müsst ihr trotz all dem Ärger nicht so tief in die Tasche greifen!

4. Maut für Wohnmobile in Spanien

Mautstation in Spanien

In Spanien gibt es zwei Arten von Autobahnen: die “Autovías” und “Autopistas“, nur letztere sind mautpflichtig. Auf diesen gebührenpflichtigen Autobahnen unterscheiden sich die Preise je nach Strecke. Zudem ist der exakte Preis auch von der Anzahl an Achsen eures Fahrzeuges abhängig. Die meisten Wohnmobile und Camper zahlen die selben Tarife wie PKWs. Schaut aufmerksam auf die verschiedenen Warteschlangen am Eingang der Autobahn. Die Schalter sind in unterschiedliche Kategorien aufgeteilt: Es gibt welche für PKWs, andere für LKWs (Fahrzeuge mit mehr als zwei Achsen). An manchen Autobahnen werden die Schalter nach Zahlungsmethode unterschieden: ihr könnt mit Bargeld oder mit Karte (EC- oder Kreditkarte) zahlen.

Mautkosten auf dem Festland bewegen sich zwischen 11 und 38 Cent pro Kilometer. Denkt bei der Planung eurer Reise nach, ob sich die Fahrt über Autobahnen wirklich für euch lohnt oder ob ihr auf Nebenstraßen ausweichen könnt. Es gibt alternative Wege auf National– und Landstraßen die zum selben Ziel führen. Die Fahrt wird wahrscheinlich ein wenig länger dauern, dafür habt ihr mehr Zeit, um die Landschaft zu genießen.

5. Campingplätze und Wildcampen in Spanien

Wildcampen in Spanien

Offiziell gibt es zwei Arten von Wohnmobilstellplätzen in Spanien: Ihr könnt entweder ein Stellplatz auf einem privaten Campingplatz buchen oder ihr sucht die offiziellen Wohnmobilstellplätze der jeweiligen Gemeinde auf. Wildcampen ist in Spanien grundsätzlich verboten, es gibt jedoch Ausnahmen.

Campingplätze

In Spanien gibt es ungefähr 800 Campingplätze. Sie werden werden anhand des Geländes, der Anlagen, des Standortes und der angebotenen Leistungen in vier Kategorien eingeteilt: Luxus, Erstklassige, Zweitklassige und Drittklassige.

Luxus-Campingplätze

großzügige Stellplätze, manchmal mit privatem Bad, warmes Wasser und Strom in allen Plätzen, sind wegen der angebotenen Leistungen und Anlagen wie 5-Sterne-Hotels und daher perfekt für Glamping-Fans, ab ca. 30 EUR

Erstklassige Campingplätze (3 Sterne)

große Stellplätze, befinden sich in guter Lage, in der Nähe zu Sehenswürdigkeiten, Restaurants, Sportanlagen, Pools, Gesellschaftsräume, Spielplätze und Waschküche sind das mindeste was euch in diesen Campingplätzen erwartet, ab ca. 20 EUR

Zweitklassige Campingplätze (2 Sterne)

mindestens 12 m² große Stellplätze, unterscheiden sich von den erstklassigen Campingplätzen vor allem an der Lage, befinden sich etwas abgelegen von Sehenswürdigkeiten und Städten, müssen nicht unbedingt Restaurants oder Kocheinrichtungen haben, ab ca. 15 EUR

Drittklassige Campingplätze (1 Stern)

günstige Preise und die Naturumgebung machen aus diesen rustikalen Campings eine Option die trotzdem interessant sein kann, meistens abgelegene Standorte, Warmwasser muss mindestens 6 Stunden am Tag verfügbar, ab ca. 10 EUR

Manche Campingplätze berechnen die Preise pauschal, während andere die Kosten aufgliedern. Bei letzterem zahlt ihr separat für den Stellplatz, den Strom und pro Person.

🚐 Lesetipp: Die 10 schönsten Campingplätze in Andalusien

Stellplätze der Gemeinde

In Spanien gibt es etwa 60 Stellplätze einzelner Gemeinden. Jede Gemeinde darf darüber entscheiden, ob eine Fläche freigeben wird, wo Camper- und Wohnmobilreisende übernachten dürfen. Dort stehen euch Wasserzugänge, Stromversorgung und Mülltonnen zur Verfügung.

Der Aufenthalt auf diesen Stellplätzen ist auf 24 bis 72 Stunden begrenzt und sie sind kostenlos oder sehr günstig. Einer der größten Vorteile ist, dass sich diese Stellplätze oft in der Nähe von historischen Altstädten oder in wunderschöner Naturumgebung befinden. Die Nachteile: Es ist verboten Tische, Stühle oder ähnlich aufzustellen und es gibt wenige Plätze.

Um diese Stellplätze zu finden, könnt ihr im Rathaus fragen, die Tourismusinformationspunkte aufsuchen oder in der App park4night nach ihnen Auschau halten. Die App zeigt sowohl inoffizielle als auch offizielle Stellplätze. Bei offiziellen Plätzen wird meist in der Beschreibung des Platzes erwähnt, dass es sich um einen Stellplatz der Gemeinde handelt.

Wildcampen

Die Antwort auf die Frage ob Wildcampen in Spanien erlaubt ist, ist nicht ganz einfach. Grundsätzlich ist Wildcamping verboten. Jede autonome Region darf aber selbst bestimmen, wie diese Angelegenheit im regionalen Territorium geregelt wird. Deshalb gibt es 17 verschiedene Wildcamping-Gesetze, die Restriktionen festlegen. In manchen Orten ist Wildcamping hingegen offiziell erlaubt, zum Beispiel in den Bergen von Aragon, wo ihr ab 1.500 Meter Höhe wildcampen könnt.

Ihr dürft außerdem im Wohnmobil auf einem offiziellen Parkplatz übernachten. Denn laut der spanischen Verkehrsbehörde dürfen Wohnmobile und Camper beim Parken nicht diskriminiert werden, solange sie korrekt innerhalb der Bodenmarkierungen geparkt sind. Da es sich bei dem Innenraum des Wohnwagens um eine Wohnung handelt, ist die Nutzung Privatsache. Dementsprechend sollte es beim Übernachten im geparkten Fahrzeug keine Konsequenzen geben, so lange ihr keine Möbel vor dem Wohnmobil auftellt und keinen Lärm oder Müll verursacht.

Im Zweifel lohnt es sich aber immer, in der jeweiligen Gemeinde nach den geneauen Regelungen zu fragen. Dann geht ihr auf Nummer sicher und riskiert keine Verwarnung.

🚐 Lesetipp: Wildcampen weltweit: Wo ist es erlaubt, wo verboten?

6. Parken in Spanien

Mit dem Wohnmobil in Spanien am Strand

In vielen Innenstädten ist es fast unmöglich, freie Parkplätze auf der Straße zu finden – geschweige denn Plätze, die groß genug für ein Wohnmobil sind. Die Situation variiert naturlich je nach Stadt und Reisezeit.

  • Städte in denen das Parken besonders schwer ist: Madrid, Barcelona, Valencia, Cádiz, Zaragoza, Sevilla, Bilbao, Málaga, Alicante und Palma de Mallorca.

  • Städte in denen das Parken einfacher ist: Cáceres, Zamora, León, Pamplona und Huesca; allgemein alle Kleinstädte und Dörfer.

Wenn ihr Glück habt und einen freien Platz findet, müsst ihr unbedingt auf die Bordsteinmarkierung achten. Die Farbe der Markierung signalisiert, um welche Art von Parkzone es sich handelt.

weiße Bordsteinmarkierung

kostenlose und zeitlich unbegrenzte Parkgelegenheit

blaue Bordsteinmarkierung

gebührenpflichtige Zone mit Parkuhr, je nach Stadt und Stadtteil von 0,50 Cent bis zu 2,50 Euro die Stunde, Vorbezahlung je nach Stadt unterschiedlich: Meistens zwei bis vier Stunden, nach Ablauf muss der Parkschein erneuert werden. Es gibt Apps über die ihr die Erweiterung des Parkscheines zahlen könnt, begrenzte Parkzeit: erlaubte Uhrzeiten sind ausgeschildert

orange und grüne Bordsteinmarkierung

für Anwohnerinnen und Anwohner reservierte Plätze. In vielen Städten dürft ihr auf diesen Plätzen zu einem deutlich höheren Preis parken, zeitlich begrenzt

In Madrid: grüne Bordsteinmarkierung: kostenlos für Anwohnerinnen und Anwohner, höherer Preis als blaue Zone für Besucher, orange und blau markierte Zone: gebührenpflichtige Langzeit-Parkplätze, bis zu 12 Stunden

gelbe Markierung

Parkverbot, reserviert für das Laden und Entladen von LKW, oft als Zick-Zack-Markierung auf dem Boden zu erkennen, ab ca. 10 EUR

Private Parkplätze in spanischen Städten sind in der Regel teuer und für größere Wohnmobile oft zu eng. Unser Wohnmobil Tipp für das Parken in Spanien: Einfach einen kostenlosen Parkplatz außerhalb der Innenstadt suchen. Es gibt viele große Park-and-Ride-Parkplätze in der Nähe öffentlicher Verkehrsmittel.

An diesen kostenlosen Parkgelegenheiten begegnet ihr vielleicht dem ein oder anderen sogenannten “Gorilla”. Der Name entstammt dem Wort “Gorra”, was Mütze bedeutet. Es handelt sich dabei um inoffizielle Parkwächter, die auf die geparkten Fahrzeuge aufpassen wollen. In der Regel sind diese Parkwächter freundlich und feuen sich über eine kleine Spende.

Tank- und Servicestellen in Spanien

Tankstelle in Spanien

Das Tankstellen-Netzwerk in Spanien ist gut ausgebaut. Generell gibt es drei verschiedene Arten von Tankstellen:

von Ölkonzernen betriebene Tankstellen

mehr als die Hälfte der Tankstellen in Spanien. Entweder übernimmt der Tankwart das Auffüllen des Fahrzeuges für euch oder ihr müsst erst an der Kasse den gewünschten Betrag zahlen, dann dürft ihr zapfen. Es ist möglich, den Reifendruck und Ölstand zu überprüfen (kostenlos oder 1 bis 3 EUR). In manchen Filialen könnt ihr auch euren Wassertank füllen. Dies kostet bis zu 4 EUR und wird oft von Angestellten übernommen. Nachts zahlt ihr zuerst an einem Fenster am Schalter und müsst selbst tanken. Öffnungszeiten: je nach Unternehmen und Standort, in der Innenstadt von ca. 7 Uhr bis maximal 22 Uhr, außerorts und Autobahnen: rund um die Uhr geöffnet

von Supermarktketten betriebene Tankstellen

befinden sich direkt auf dem Parkplatz einiger Filialen von Alcampo und Carrefour Supermärkten, Spritpreise sind günstiger. Ihr müsst euch selbst bedienen, am Ausgang am Schalter vorbeifahren, Säulen-Nummer nennen und zahlen. Öffnungszeiten: 9 bis 22 Uhr

Low-Cost Tankstellen bzw. Automatische Tankstellen

kleine Tankstellen, meistens auf abgelegenen Straßen, sehr niedrige Spritpreise. Es gibt keine Angestellten, somit müsst ihr euch selbst bedienen und per Karte an der Zapfsäule bezahlen. Öffnungszeiten: 24 Stunden geöffnet

Seit 2018 gibt es in der EU einheitliche Bezeichnungen für Kraftstoffe. Trotzdem ist es nützlich zu wissen, wie die verschiedenen Kraftstoffe in Spanien genannt werden:

EU

Deutschland

Spanien

E5

Super E5

Gasolina sin plomo 95

E10

Super Plus

Gasolina sin plomo 98

E85

Ethanol-Kraftstoff

Gasohol/Gasolina 85% Ethanol

B7

Diesel

Gasóleo/Gasoil/Diesel

B10

Diesel B10

Diesel B10/Gasoil B10

Spanien mit dem Wohnmobil: Tipps zum Tanken

  • Sagt an der Kasse “Lleno“, wenn ihr volltanken wollt.

  • Spritpreise in der Nähe der französischen Grenze oder auf den Balearischen Inseln sind deutlich höher.

  • In den Regionen von Murcia, Extremadura, Castilla Leon und Aragon findet ihr die günstigsten Preise.

  • Telefonieren an Tankstellen ist verboten. Offiziell solltet ihr elektronische Endgeräte sogar ausschalten.

  • Auf vielen Tankstellen stehen euch Eimer mit Reinigungsmittel und Fensterwischer kostenlos zur Verfügung.

  • Auf Apps wie park4night findet ihr außer Wohnmobilstellplätze in Spanien, auch Infos bezüglich der Tankstellen, die das Befüllen von Wassertanks anbieten.

Raststätten und Servicestellen

Auf den Autobahnen in Spanien findet ihr Raststätten mit Tankstellen und Restaurants. Erwartet keine Raststätten mit Toiletten wie es sie in Deutschland gibt. Wenn ihr mal müsst, könnt ihr die Toiletten der Tankstellen benutzen. Ansonsten eignen sich die Raststätten um eine kleine Pause einzulegen und etwas zu essen. Dort zu übernachten ist nicht besonders empfehlenswert, denn diese Orte sind nicht immer gut beleuchtet und könnten in manchen Regionen unsicher sein.

Es existieren auch Servicestellen speziell für Wohnmobile. Diese liegen nicht unbedingt an einer Raststätte, sondern befinden sich mitten in der Natur oder sind Teil der oben erwähnten Gemeinde-Stellplätze. Dort könnt ihr Strom aufladen oder Wassertanks befüllen und entleeren. Der Nachteil dieser Servicestellen ist, dass sie wenige Plätze haben (3 bis 15), die in der Hochsaison schnell besetzt sind.

8. Fährfahrten: vom Festland auf die Balearen oder Kanaren

Kathedrale in Palma de Mallorca

Wollt ihr mit dem Wohnmobil vom Festland auf die Inselgruppen Spaniens? Von Barcelona, Valencia und Denia gibt es Fähren-Verbindungen zu den Balearen (Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera) und von Cádiz aus auf die Kanaren (La Palma, Tenerife, Lanzarote und Fuerteventura).

Für jede Fährfahrt braucht ihr die Genehmigung des Vermieters. Pauschale Aussagen, die dies erlauben, findet ihr oft nicht in deren AGB. Auf Anfrage kann der Anbieter die Fährenfahrt aber genehmigen. Diese ist dann häufig mit einer kostenpflichtigen Zusatzversicherung verbunden.

Es ist vernünftig die Fährfahrt erst zu buchen, wenn ihr sicher seit, welches Wohnmobil ihr bekommt. Bei der Buchung der Fährenstrecke müsst ihr die genaue Höhe und Länge des Wohnmobils angeben, manchmal sogar Hersteller und Modell. Vergesst bitte nicht, dass eine schriftliche< Genehmigung des Vermieters notwendig ist. Ihr müsst beim Einschiffen nachweisen, dass der Eigentümer (der Vermieter) des Wohnmobils über die Fährenfahrt Bescheid weiß.

Kurz gesagt: Es ist möglich mit dem Wohnmobil auf einer Fähre vom spanischen Festland auf die Inseln zu fahren. Fraglich ist, ob es sich aufgrund der hohen Kosten und der Umstände loht, da die Inseln ziemlich klein sind. Aber darüber müsst ihr entscheiden. Für Fährfahrten ins Ausland erhaltet ihr wahrscheinlich keine Genehmigung, weil das für viele Vermieter ein zu großes Risiko ist.

9. Grenzüberschreitungen nach Portugal, Gibraltar oder Andorra

Frau campt am Meer in Portugal

Wer gerne die Grenze zu den Nachbarländern Spaniens passieren möchte, sollte sich schon bei der Buchung darüber informieren, ob dies möglich ist. Viele Anbieter genehmigen Grenzüberschreitungen nur nach Absprache.

Wenn euer Vermieter eine Grenzfahrt genehmigt hat, ist es wichtig, dass ihr an die Verkehrsregeln des neuen Landes denkt: In Portugal gibt es einen fast ausschließlich elektronisches Mautsystem und in Gibraltar müsst ihr bei der Einreise eure Dokumente vorlegen.

10. Die schönsten Wohnmobil-Touren in Spanien

Am Mittelmeer entlang: die Ost- und Südküste

Wohnmobile campen an der Küste von Spanien

Sucht ihr Sonne und endlose Sandstrände? Der Nordosten und Süden spaniens bietet was ihr sucht und vieles mehr. Ihr könnt das Land entlang der Küste kennenlernen. Fahrt über die AP-7 von Girona, an der Grenze zu Frankreich bis nach Cádiz, in der Nähe zu Portugal.

Für diejenigen die nicht nur Strände sehen möchten, sonder auch das Hinterland von Andalusien erkunden wollen haben wir eine Route durch die Ostküste und Andalusien mit den schönsten Orten der Gegend zusammengestellt:

🚐 Lesetipp: Andalusiens Südosten mit dem Wohnmobil entdecken

Die Nordküste Spaniens: Natur am Jakobsweg entlang

Outdoor-Fans finden im Norden von Spanien, was ihr Herz begehrt: traumhafte Wälder, ruhige Buchten, dramatische Klippen und das atemberaubende Gebirge Picos de Europa. Fahrt von Bilbao die Küstenroute des Pilgerwegs auf der A-8 bis Santiago de Campostela. Ihr könnt sogar bis ans Ende der Welt fahren! Zumindest, was in der Vergangenheit als solches gehalten wurde, nämlich Kap Finisterra mit der wunderschönen Aussicht auf den Atlantischen Ozean.

Die 641 km lange Strecke überrascht viele mit einem weniger bekannten Gesicht von Spanien. Besucht das Baskenland, um eines der einzigartigsten Völker der Geschichte kennenzulernen: Bis heute ist noch unklar, woher ihre Kultur und Sprache abstammt. Das märchenhafte Gefühl der Gegend von Kantabrien, Asturien und Galicien könnt ihr nicht nur den Landschaften, sonder auch den Kelten verdanken. Sie prägten Tradition und Kultur.

Route: Bilbao – Santander – Santillana del Mar – Altamira – Comillas- Picos de Europa – Tazones – Gijón – Cudillero – Playa de las Catedrales – Oviedo – Pontedeume – Betanzos – A Coruña – Finisterra – Santiago de Campostela

El camino del Cid: Zeitreise in das Mittelalter

Diese Route führt vom Atlantischen Ozean bis zum Mittelmeer und ist besonders für Epos- und Geschichts-Fans geeignet. Was für die Deutschen das Nibelungenlied ist, ist für die Spanierinnen und Spanier das Cantar del Mio Cid. Das Gedicht aus dem frühen 13. Jahrhundert erzählt über einen adligen Ritter, der beim Kampf um seine Ehre einen Feldzug in das damalige Maurenland antritt.

Den Weg, den dieser mittelalterliche Ritter vom Innenland bis nach Valencia hinterlegte, zeigt noch die legendäre Atmosphäre dieser Zeit. Es warten auf euch unzählige historische Burgen, Städte und Dörfer. Das beste an dieser Route: Sie führt durch einer sehr ruhigen und abgelegenen Gegend. Somit ist der Weg des Mio Cid perfekt wenn ihr im Urlaub vom Großstadtgetümmel fliehen wollt!

Route: Bilbao – Vivar del Cid – Burgos – Soria – Calatayud – Medinaceli – Guadalajara – Cuenca – Albarracin – Teruel – Cantavieja – Ares del Maestrat – Morella – Castellón de la Plana – Valencia

Auf den Spuren der Kulturen: historische Wohnmobil-Rundreise durch Spanien

Diese Rundreise führt euch zu den schönsten und zugleich ältesten Orten des Landes. Auf dem Weg habt ihr die Gelegenheit 15 der 30 UNESCO Welterben von Spanien zu bewundern: Monumente, Kathedralen, Römische Stätten und Architektur.

Die Route durchquert das Land von Osten nach Westen durchs Innenland und führt den Weg zurück nach Girona am Mittelmeer entlang. Ein unvergessliches Erlebnis das euch ein echtes Bild von Spanien und seinem historischen Reichtum vermittelt!

Route: Girona – Besalú – Alquézar – Huesca – Zaragoza – Madrid – Toledo – Segovia – Salamanca – Cáceres – Mérida – Sevilla – Córdoba – Jaen – Granada – Cartagena – Alicante – Valencia – Sagunto – Barcelona – Girona