Wildcamping weltweit: Wo ist es erlaubt, wo verboten?

Wildcamping weltweit: Wo ist es erlaubt, wo verboten?

Unberührte Natur, Stille und ein grenzenloser Sternenhimmel für sich allein – alles gute Gründe, die für das Wildcampen sprechen. Hinzu kommt: Wildes Camping kostet nichts, vorausgesetzt, man wird nicht auf verbotenem Gebiet erwischt. Doch wo ist Wildcamping erlaubt und wo verboten - und was muss man dabei beachten? Wir geben einen Überblick für Deutschland, Europa und weltweit.

Basisregeln für das Wildcampen

Wer keine Lust auf überlaufene oder überteuerte Campingplätze (oder beides) hat, sondern lieber ungestört inmitten der Natur übernachten möchte, für den ist Wildcampen die ideale Option. Einfach ein gemütliches Plätzchen finden, den Camper parken und die Natur genießen?

So einfach ist es leider nicht.

In einigen Ländern ist das Wildcampen (mit Einschränkungen) erlaubt, in anderen dagegen komplett verboten.

Einige allgemeine Regeln für das Wildcampen können wir euch trotzdem mit auf den Weg geben:

  • Campen in Nationalparks, Naturschutzgebieten, Naturreservaten, Jagdbanngebieten und Landschaftsschutzgebieten ist grundsätzlich verboten.

  • Auf privaten Grundstücken kann nur mit Erlaubnis des Eigentümers gecampt werden.

  • Nicht auf landwirtschaftlich genutzten Flächen campen.

  • Ganz wichtig: Keinen Müll zurücklassen und die Camping-Stelle nicht beschädigen!

  • Offenes Feuer ist besonders in Wald- und Buschgebieten wegen Brandgefahr grundsätzlich tabu.

Wichtig

Wir wissen, dass die Regelungen und Gesetze nicht in jedem Land immer strikt durchgesetzt werden. Viele Gesetzeshüter drücken auch mal ein Auge zu, sofern man sich an einige Grundprinzipien hält. Und auch zahlreiche Einwohner stehen eher locker zum Thema Wildcamping. Es gibt aber auch Menschen, die schlechte Erfahrungen mit Wildcampen gemacht haben und sich gestört fühlen. Daher besteht vielerorts durchaus ein Risiko, erwischt und abgemahnt zu werden. Dieser Beitrag soll zeigen, wo dieses Risiko besteht und einen groben Überblick über die oft komplizierte Gesetzeslage geben. Letzten Endes kommt es aber auch auf das eigene Bauchgefühl an, einen geeigneten Ort fürs freie Campen zu finden. Dieser Artikel ersetzt zudem keine Absicherung durch einen Rechtsexperten. Alle Angaben sind ohne Gewähr und dienen der Orientierung.

Wildcampen mit Wohnmobil, Zelt oder Schlafsack?

Wildcampen am Meer

Die Gesetzeslage variiert stark von Land zu Land, auch bei der Frage: Was genau fällt unter den Begriff „campieren“? Vom Wohnwagen bis zum Schlafsack – es gibt zahlreiche Möglichkeiten, außerhalb von Campingplätzen zu übernachten.

Grundsätzlich gilt, dass das „Biwakieren“, also das Schlafen unter freiem Himmel in einem Schlafsack, nicht gleich campieren ist. Auch eine zum Schutz vor Regen aufgespannte Plane stellt noch kein Zelt dar.

Das Wildcampen in einem Wohnmobil oder Wohnwagen auf Straßen und öffentlichen Parkplätzen kann dagegen außerhalb von Deutschland schnell problematisch werden. Was in Deutschland in kleinerem Rahmen (also ohne Aufbau von einer Terrasse mit Tischen, Stühlen etc.) erlaubt ist, wird in vielen Ländern streng mit Bußgeldern bestraft.

Wildcampen in Deutschland

Camper im Herbst in Deutschland

Geht's für euch in den Schwarzwald, nach Bayern oder doch in die Eifel? In Deutschland entscheidet nämlich grundsätzlich jedes Bundesland individuell über die Regelungen, die das Wildcampen betreffen.

Abgesehen davon haben auch einzelne Kommunen das Recht, Sonderregelungen aufzustellen. Übrigens: Wildcamping in Deutschland ist prinzipiell keine Straftat, sondern eine Ordnungswidrigkeit.

🚐 Lesetipp: Kostenlose Stellplätze in Deutschland: So findet ihr sie

Überall auf dem Gebiet der Bundesrepublik gilt:

  • Landwirtschaftlich genutzte Flächen sind auf alle Fälle zu meiden. Wird zum Beispiel ein Rapsfeld oder eine Zierwiese durch das Aufstellen eines Zeltes beschädigt, kann der Eigentümer Schadensersatz verlangen.

  • Teuer werden kann es auch, wenn ihr auf einem privaten Grundstück campiert. Handelt es sich dabei um eine nicht durch einen Zaun, eine Mauer oder Ähnliches abgegrenzte Fläche, hat der Besitzer nur das Recht, euch zum Gehen aufzufordern. Übernachtet ihr auf einem sichtbar abgegrenzten Privatgrundstück ohne die Erlaubnis des Besitzers, droht euch eine Strafverfolgung wegen Hausfriedensbruch.

Was in Deutschland hingegen erlaubt ist: Zur Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit für eine Nach auf einem öffentlichen Parkplatz zu übernachten. Dann dürft ihr aber nicht eure Campingmöbel draußen aufstellen oder die Markise ausfahren. Wenn Wohnmobil auf einem Parkplatz explizit verboten sind, müssen diese Schilder auch beachtet werden.

In Südeuropa wird gerne mal ein Auge zugedrückt

Frau campt am Meer in Portugal

In Frankreich, Italien, und Spanien ist das Wildcampen grundsätzlich verboten. Ländliche Gegenden aber werden nicht so gründlich kontrolliert und hier drücken auch die Einheimischen gerne mal ein Auge zu.

In beliebten Touristenregionen, Küstengebiete sowie das Umfeld von bekannten Sehenswürdigkeiten wird das Verbot konsequent durchgesetzt. Wer beim Campen erwischt wird, kann mit Strafen von bis zu 1.500 € rechnen. Hier ist es ratsam, Einheimische um Erlaubnis zu fragen, da das Campen auf Privatgrund kein Problem darstellt.

Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern ist das Campen in manchen südeuropäischen Nationalparks etwas lockerer. Hier darf man zwischen 19 und 9 Uhr zumindest biwakieren. Aber auch hier gilt: Achtet auf Verbotsschilder bevor ihr einfach über Nacht euer Wohnmobil parkt!

Portugal: übernachten ja, wildcampen nein

In Portugal wurde Wildcampen 2021 zunächst streng verboten, auch auf Privatgrundstücken. Danach wurde die Regelungen aber wieder etwas gelockert. So sind seit Juli 2021 Übernachtungen in zugelassenen Wohnmobilen für höchstens 48 Stunden erlaubt. Das besagen Artikel 48 und 50-A der portugiesischen Straßenverkehrsordnung.

Euren ganzen Camping-Kram lasst ihr aber trotzdem lieber im Wohnmobil. Denn bei richtigem Campen drohen euch bis zu 600 € Strafe. Besonders an südlichen Küstenabschnitten und bekannten Stränden wird das streng Wildcampen kontrolliert.

Unser Tipp für Portugal

Zwar nicht immer kostenlos, aber wesentlich günstiger als die teuren Campingplätze und definitiv legal sind die sogenannten Camping-Municipal-Plätze. Diese Wohnmobil-Stellplätze gehören den Gemeinden und können kostenlos oder (was öfter der Fall ist) für wenig Geld genutzt werden.

Skandinavien: Das Jedermannsrecht und die Freiheit des Nordens

Camper im Sommer an einem Fjord in Norwegen

Das Jedermannsrecht: Vergleichsweise locker sind die Wildcamping-Regelungen in großen Teilen Skandinaviens. In Schweden, Finnland und Norwegen macht es das sogenannte Jedermannsrecht Naturliebhabern besonders leicht. Dieses Gewohnheitsrecht gilt in ähnlicher Form aber auch in der Schweiz und in Schottland. Es erlaubt das Betreten von Land zu Fuß, auf Skiern oder mit dem Fahrrad.

Ausnahmen bilden motorisierte Fahrzeuge, die auf unkultiviertem Land jedoch am Straßenrand abgestellt werden dürfen, solange dadurch keine Schäden an der Natur und keine Verkehrsbehinderungen entstehen. Zelten auf unkultiviertem Land ist je nach Nation und Region für ein bis zwei oder gar mehrere Nächte erlaubt. Wichtig ist dabei jedoch ein angemessener Abstand (etwa 150 Meter) zu Wohnhäusern, damit sich niemand gestört fühlt.

Privatgrundstücke sind zwar von dem Jedermannsrecht eingeschlossen, eine Ausnahme bilden jedoch landwirtschaftlich genutzte Flächen. Der tragende Leitsatz lautet: “nicht stören und nichts zerstören”. Aus Respekt den Einwohnern gegenüber solltet ihr euer Lager außerhalb der Sichtweite von Wohnhäusern und Straßen aufschlagen, um niemanden zu stören. Außerdem solltet ihr das “leave no trace”-Prinzip beachten, also euren Übernachtungsplatz so hinterlassen wie ihr ihn vorgefunden habt.

In Nationalparks und Naturschutzgebieten sind die Regelungen deutlich strenger, hier ist das freie Campen oft nicht gestattet. Genauere Informationen solltet ihr euch in den jeweiligen Besucherzentren vor Ort einholen.

Die wichtigste Info für Camper

Das Jedermannsrecht gilt nicht für Reisende, die mit einem Fahrzeug unterwegs sind, beispielsweise wenn ihr ein Wohnmobil mietet oder mit eigenem Camper bzw. Wohnwagengespann reist. Um Schäden an der empfindlichen Natur zu verhindern, dürft ihr euer Reisemobil abseits offizieller Campingplätze nur am Straßenrand auf unkultiviertem Land abstellen, solange nichts beschädigt und der Verkehr nicht behindert wird.

Wildcampen in Island: strengere Regeln im Süden

Wohnmobile campen vor einem Wasserfall in Island

Für Nord-, West- und Ostisland gilt: In Nationalparks und Naturschutzgebieten ist das Wildcampen grundsätzlich verboten. Außerhalb solcher Gebiete könnt ihr euer Zelt aber in der Regel für eine Nacht aufschlagen, sofern kein offizieller Zeltplatz in der Nähe und es nicht ausdrücklich verboten ist, beispielsweise durch Zäune oder entsprechende Schilder.

In bewohnten oder landwirtschaftlich genutzten Regionen solltet ihr jedoch unbedingt die ausdrückliche Erlaubnis des Besitzers einholen. Euer Lager solltet ihr zudem außer Sichtweite von Straßen und Wohnhäusern aufschlagen, um niemanden zu stören.

In Südisland unterliegt Wildcampen seit 2017 deutlich strengeren Regeln. Denn: Zu viele Reisende haben ihren Müll (oder andere Hinterlassenschaften) in der empfindlichen Wildnis zurückgelassen oder diese sogar beschädigt. Damit Island das einzigartige Naturparadies bleibt, das es heute ist, ist ein bewusster, verantwortungsvoller Umgang mit der Natur besonders wichtig. Aus dem Grund ist in Südisland das Wildcampen mittlerweile nicht mehr nur in Nationalparks und Naturschutzgebieten, sondern auch in bewohnten Regionen verboten. Im Hochland oder in der Wildnis (also in Regionen, in denen keine Infrastruktur vorherrscht und Menschen nicht dauerhaft leben) ist das Wildcampen mit dem Zelt dagegen nach wie vor erlaubt.

Wildcampen in Island mit dem Camper?

Das Wildcampen mit dem Wohnmobil gestaltet sich in Island noch komplizierter und ist generell nicht erlaubt. Einzige Ausnahme bilden auch hier Privatgrundstücke, sofern ihr eine Genehmigung vom Besitzer erhaltet.

Glücklicherweise gelten die Isländer als sehr gastfreundliches Volk, das freie Campen wird oft toleriert. Fragen lohnt sich also und die Chancen stehen gar nicht schlecht, eine Erlaubnis zum Wildcampen in Island zu erhalten. Aber: Verrichtet eure Notdurft niemals in der Natur und hinterlasst euren Stellplatz so, wie ihr ihn vorgefunden habt!

Unser Tipp für Island

Wir raten euch dazu, auf das Wildcampen in Island nach Möglichkeit zu verzichten und einen der zahlreichen, meist sehr schön gelegenen Campingplätze aufzusuchen. So tragt ihr nicht nur etwas zum Schutz der anfälligen isländischen Umwelt bei, sondern fördert zudem den Tourismus in Island.

Wildcampen in Dänemark: kein Jedermannsrecht für Fahrzeuge

Wohnmobile campen in den Dünen in Dänemark

Ähnlich schwer haben es Wildcamper in Dänemark, denn auch hier gilt das Jedermannsrecht nicht für Fahrzeuge. Wohnmobile und andere Fahrzeuge dürfen grundsätzlich nicht frei stehen und müssen auf einem dafür vorgesehenen Campingplatz abgestellt werden.

Privatgrundstücke mit der Erlaubnis des Besitzers sind auch hierbei die einzige Ausnahme.

Für einen kurzen Aufenthalt können öffentliche Parkplätze oder Raststätten genutzt werden, solange es nicht ausdrücklich verboten ist. Hier unbedingt die Schilder beachten. Da steht meist, ob und wie lange man stehen darf. Allerdings heißt es auch hier wieder: Campingmöbel und Co. bleiben im Camper!

Für das wilde Zelten stehen die Chancen etwas besser: In rund 40 entsprechend gekennzeichneten Wäldern dürft ihr euer Zelt überall aufstellen und frei campen. Hier könnt ihr unter “Overnatning” prüfen, in welchen Wäldern dies erlaubt ist.

Eine schöne Alternative dazu sind die zahlreichen Naturlagerplätze, die überall im Land zu finden sind. Hier kostet die Übernachtung mit dem Zelt umgerechnet nur knapp drei Euro. Wohnmobile oder andere Fahrzeuge sind hier allerdings nicht erlaubt.

Wildcampen in England und Wales

Camper in England mit Blick auf einen See

Es gibt weder in England noch in Wales ein Gesetz, dass das Wildcampen offiziell erlaubt. Denn: Nahezu jeder Bereich der beiden Länder gehört Privatpersonen oder Organisationen. Man müsste also die entsprechende Person kontaktieren, um nach einer Wildcamping-Erlaubnis zu fragen – ein nahezu unmögliches Unterfangen.

Das Freistehen ist in England und Wales nicht gern gesehen. Selbst auf Parkplätzen findet man oft Schilder mit der Aufschrift No Overnight Parking.

Einzige Ausnahme ist der Dartmoor National Park im Südwesten von England. Hier darf man in bestimmten Bereichen (siehe Camping Map) für maximal zwei Tage am Stück campen. Die Wildcamping-Erlaubnis in den lila gekennzeichneten Bereichen gilt allerdings nicht für Wohnmobile – die müssen mit den kostenpflichtigen (aber durchaus idyllischen) Campingplätzen im Nationalpark vorlieb nehmen.

Wildcampen in Schottland

Camper in den schottischen Highlands

Der Scottish Outdoor Access Code erlaubt wildes Campen fast überall. Allerdings gilt diese Regelung nur für Zelte. Mit einem Wohnmobil oder einem anderen Fahrzeug gestaltet sich die Lage deutlich schwieriger.

Für jegliches Wildcampen gilt: Dort wo Verbotsschilder das Wildcamping ausdrücklich untersagen, sollte auch nicht übernachtet werden. Camping auf z.B. bestellten Feldern oder Ackergelände kann die landwirtschaftlichen Flächen beschädigen und ist daher nicht gestattet. Auch sollte das Zelt aus Respekt den Einwohnern gegenüber nicht in unmittelbarer Nähe zu Wohnhäusern aufgestellt werden. Ausnahmen bilden zudem Gärten, militärisch genutztes Gelände, Flächen in unmittelbarer Nähe zu Schulen oder Sehenswürdigkeiten sowie vereinzelte Regionen wie der Loch Lomond.

Für alle, die mit einem Wohnmobil oder Campervan unterwegs sind, sind die Regeln nochmal strenger. Auf Privatgrundstücken sollte auch hier stets die Erlaubnis des Besitzers eingeholt werden. Auf öffentlichen Parkplätzen stehen oft Verbotsschilder (“No Overnight Parking”), die ihr unbedingt beachten solltet. Denn da inzwischen so viele Reisende mit dem Wohnmobil in Schottland unterwegs sind, wird immer strenger kontrolliert.

Unser Tipp für Schottland

Die schottische Forstverwaltung „Forestry and Land Scotland“ bietet im Sommer oft die Aktion „Stay the Night“ an. Von April bis Oktober könnt ihr dann mit eurem Wohnmobil zwischen 18 Uhr abends und 10 Uhr morgens eine Nacht auf ausgewählten Parkplätze parken. Das kostet nur 7 bis 10 Pfund, bezahlt wird über die App RingGo.

Wildcampen in Irland

Frau und Hund wandern durch den Connemara National Park in Irland

Wildes Campen in Irland, sei es mit dem Zelt oder mit dem Wohnmobil, ist offiziell verboten. An vielen Stellen ist das Verbot durch entsprechende Schilder gekennzeichnet (“Temporary Dwelling Prohibited” oder “No Overnight Parking”). Hier wird häufig kontrolliert und wer sich erwischen lässt, wird zur Kasse gebeten oder kommt – mit etwas Glück – mit einer Verwarnung davon. Gleiches gilt für landwirtschaftlich genutztes Gelände, beispielsweise Weiden und Ackerflächen.

Die Erfahrung hat aber gezeigt, dass sich die meisten Einwohner Irlands von Camping-Urlaubern nicht gestört fühlen.

Unser Tipp: Auf Privatgelände ist das Wildcampen in Irland erlaubt, solange der Besitzer ausdrücklich zugestimmt hat. Da die Iren als sehr gastfreundlich gelten, lohnt es sich also, bei nahegelegenen Bauernhäuschen vorbeizuschauen und den Besitzer höflich zu fragen, ob man auf seinem Grundstück übernachten darf. Wer freundlich ist und dem Bauern als Dankeschön sogar eine Kleinigkeit abkauft, für den stehen die Chancen einer Genehmigung sehr gut.

Wildcampen in Osteuropa: meist verboten

Camper in Tschechien in der Natur

In den meisten osteuropäischen Ländern ist das Campen außerhalb von Campingplätzen verboten. Dies gilt auch für das Übernachten auf privatem Gelände und in Wohnmobilen auf Raststätten und Parkplätzen.

Diese strengen Regelungen gelten für Rumänien, Bulgarien, die Slowakei, Slowenien, Ungarn, Kroatien, Griechenland und Tschechien.

Obwohl in Polen das wilde Zelten eigentlich verboten ist, wird es dennoch oft toleriert und gilt als durchaus beliebt.

Übrigens: In Lettland, Estland und Litauen gehört das Jedermannsrecht zwar nicht zur Tradition, das Campen auf öffentlichem Grund ist aber an erfreulich vielen Orten erlaubt. Zum Beispiel ist es in der Regel kein Problem auf öffentlichen Parkplätzen eine Pause über die Nacht einzulegen. Die Augen solltet ihr aber dennoch immer offen halten: Handelt es sich um ein privates Grundstück, so müsst ihr natürlich vorher Erlaubnis einholen.

In den Nationalparks und Naturschutzgebieten gibt es für Camper oft Biwakplätze oder Hütten, um sich für eine Nacht auszuruhen. Respektiert die Natur und bleibt innerhalb dieser gekennzeichneten Plätze!

Regelungen in Nordamerika

Nordamerika gilt mit den USA und Kanada als eines der beliebtesten Reiseziele für Wohnmobil-Urlauber. Wegen des großen Andrangs und aus Umweltgründen herrschen hier hinsichtlich des wilden Campens jedoch strikte Regeln.

Wildcampen in den USA: in einigen Regionen erlaubt

Camping in den USA unter dem Sternenhimmel

Je nach Bundesstaat können unterschiedliche Regelungen gelten. Grundsätzlich ist das Wildcampen in den USA aber bis auf einige Ausnahmen verboten.

Es gibt jedoch Regionen, in denen ihr ganz legal weit weg von der Zivilisation euer Zelt aufschlagen und oft auch euer Wohnmobil abstellen könnt. Dazu gehören beispielsweise die National Forests, wo ihr euch jedoch eine Stelle suchen sollten, die von der Straße aus nicht einzusehen ist. Auch solltet ihr hierbei darauf achten, dass es sich nicht um Privatbesitz handelt und im Zweifel vor Ort nachfragen. Daneben ist wildes Campen in den USA innerhalb der sogenannten BLM-Gebiete (Bureau of Land Management) ebenfalls oft gestattet.

In Nationalparks gibt es häufig “Wilderness Areas”, auf denen ihr ebenfalls wild campen dürfen – dafür benötigt ihr meist jedoch eine Genehmigung (“Camping-Permit”), die ihr an vielen Besucher- und Touristenzentren (manchmal gegen Gebühr) erhaltet.

Wildcampen in Kanada

Campingplatz in Kanada

Ähnliche Regeln gelten auch für Kanada – in den meisten Regionen ist Wildcampen verboten. Daran solltet ihr euch halten, da gerade in touristischen Gebieten häufig kontrolliert wird.

Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Aspekt sind Gefahren durch wilde Tiere (vor allem Bären) und wechselhaftes, unberechenbares Wetter sowie im Sommer vorkommende Waldbrände.

Jedoch ist das Wildcampen in Kanada meist dann erlaubt, wenn ihr euch in einem National Forest befinden, ähnlich wie in den USA. Auch hier müsst ihr jedoch sicherstellen, dass ihr nicht auf Privatgelände steht oder in diesem Fall die ausdrückliche Genehmigung des Besitzers einholen.

🚐 Lesetipp: Campen in Kanada: Das müsst ihr wissen

Es gibt auch sogenannte “Rest Areas”, in denen ihr übernachten dürft – in manchen Bereichen sind allerdings Verbotsschilder aufgestellt, die das Campen untersagen, schaut euch also gründlich um, bevor ihr euer Fahrzeug für die Nacht abstellt.

In Nationalparks und Großstädten ist das wilde Campen in Kanada grundsätzlich verboten und kann empfindliche Geldstrafen zur Folge haben. Auch können sich die Regelungen je nach Provinz unterscheiden.

Auch wenn es teurer ist: Wir empfehlen euch, euch nach Möglichkeit immer an die offiziellen Campingplätze zu halten. Wer dennoch möglichst frei und kostengünstig übernachten möchte, sollte sich vorab unbedingt in einem Besucherzentrum vor Ort informieren, um sicherzugehen.

Nordamerika-Tipp

Frei nach dem Motto First come, first serve gibt es viele Campingplätze in Kanada und den USA, auf denen ihr nicht reservieren könnt. Gezahlt wird über einen Briefkasten bei der Abfahrt, den Betrag könnt ihr frei wählen.

Wildcampen in Australien

Strand im Westen von Australien

Wildcampen ist in Australien prinzipiell nicht verboten. In den letzten Jahren wird in vielen Staaten allerdings strenger kontrolliert, in einigen Territorries ist es sogar mittlerweile völlig verboten.

Manche Nationalparks bieten sogenannte Bush-Camps an, wo ihr gegen einen geringen Aufpreis „wild“ campen dürft. Werdet ihr allerdings dabei erwischt, dass ihr außerhalb solcher Camps euer Wohnmobil parkt, müsst ihr mit hohen Strafen rechnen.

In Innenstädten, am Straßenrand oder auf Privatgrundstücken ist das Wildcampen verboten - sofern nicht vorher abgesprochen. Um Erlaubnis zum Freistehen zu bitten, ist aber oft eher schwierig, weil die einzelnen Grundstücke schonmal die Größe eines kleineren europäischen Landes haben können.

Roadhouses in Australien

Im Outback wir das Wildcampen etwas lockerer angesehen. Stellplätze für euer Wohnmobil findet ihr dort an den sogenannten Roadhouses für wenige australische Dollar. Die sind allerdings eher rustikal ausgestattet und für das Übernachten für nur eine Übernachtung gedacht.

Wildcampen in Neuseeland

Camper an einem See in Neuseeland im Sommer

In Neuseeland gibt es keine klaren Gesetze die das Wildcampen regeln. Die genauen Regelungen unterscheiden sich regional und auch die Einstellung der Einheimischen gegenüber Wildcampern kann stark variieren.

Grundsätzlich gelten aber auf jeden Fall folgende beiden Punkte:

  • niemals irgendwo Wildcampen, wo es durch Schilder ausdrücklich verboten ist

  • in der Regel dürfen nur sogenannte self-contained Wohnmobile wildcampen, die über eine fest installierte Toilette, eine Dusche und genug Kapazitäten für Frisch- und Abwasser haben

🚐 Lesetipp: Mehr zum Freedom Camping in Neuseeland findet ihr hier

Eine schöne Alternative zum Wildcampen sind Privatgrundstücke von Einheimischen, die Camper explizit dazu einladen, dort zu übernachten. So entgeht ihr den üblichen Unannehmlichkeiten auf Campingplätzen, spart Geld und lernt außerdem noch die Kiwis kennen.

Unser Tipp für Neuseeland

Das Department of Conservation (DOC) betreibt etwa 250 Campingplätze im ganzen Land. Es gibt verschiedene Kategorien von “Basic” (nur einfache Toiletten) bis “Serviced Campisites” (Komfort wie heiße Duschen). Diese Campingplätze sind nicht nur richtig schön gelegen, sondern auch günstig. Manche sind sogar kostenlos.

Wildes Campen in Südafrika: große Flächen, wilde Tiere und strenger Naturschutz

Camper in der namibischen Wüste

In Namibia ist Wildcampen grundsätzlich nicht verboten (außer in Nationalparks und Naturschutzgebieten!). Allerdings ist es für Reisende schwer zu erkennen, wo die freie Wildnis aufhört und wo privates Farmerland beginnt.

Um auf Privatgrund zu campen, solltet ihr immer vorher bei dem Besitzer anfragen, was aber angesichts der sehr weitläufigen Flächen oft gar nicht möglich ist.

In Südafrika ist Wildcampen verboten. Damit sollen Natur und wilde Tiere geschützt werden – aber auch die Camper selbst. Allgemein ist Wildcampen in der afrikanischen Wildnis nicht ratsam, da immer die Gefahr besteht, auf die Speisekarte von wilden Tieren zu gelangen.

Info

Dieser Artikel ersetzt keine Absicherung durch einen Rechtsexperten. Alle Angaben sind ohne Gewähr.