Kochen im Wohnmobil – diese drei Worte verbinden die meisten nicht gerade mit edlen Menüs. Mit dem richtigen Equipment und klug gewählten Lebensmitteln sieht das Ganze aber schon anders aus. Wir verraten euch, wie ihr auch “on the road” nicht auf leckere Gerichte verzichten müsst und versorgen euch mit praktischen Rezepten für unterwegs.
1. Kochen im Wohnmobil: von der Nische bis zur Luxus-Küche
Wie stressfrei und variantenreich das Kochen im Wohnwagen wird, hängt bereits von dem gebuchten Fahrzeug ab: Selbst kleine Wohnmobile sind grundsätzlich mit einem Kühlschrank, einer Küchenzeile mit Spülbecken und mindestens einer Gasherdplatte ausgestattet – eine Ausnahme sind die Campervans, die zwar Kühlschrank und Küchenzeile, aber unter Umständen kein Kochfeld besitzen.
Mit etwas mehr Bewegungsfreiheit und Stauraum kocht es sich in den größeren Modellen, wie zum Beispiel den Pick-Up-Wohnmobilen. Hier können sich Globetrotter sogar über Mikrowelle und Backofen freuen. Schließlich soll – trotz Zeitverschiebung – auch auf amerikanischen oder australischen Straßen der Geburtstag gebührend mit einem Kuchen zelebriert werden.
2. Das richtige Equipment zum Kochen im Wohnmobil
Neben der Grundausstattung steht und fällt das Kochen im Wohnwagen mit dem richtigen (oder falschen) Equipment. Vor allem in kleineren Wohnmobilen nehmen große, sperrige Kochtöpfe unnötig Platz weg. Und: Selbst, wenn ihr zu Hause ausschließlich von Porzellantellern isst, solltet ihr im Campingurlaub auf Geschirr aus leichteren und robusteren Materialien setzen. Denn: Auf den Panorama- und Schotterstraßen dieser Welt kann es auch mal ein bisschen holpriger werden.
Mit diesem Equipment seid ihr bestens für das Kochen auf vier Rädern vorbereitet:
Woks bzw. Pfannen mit abnehmbare Griffen
faltbares Nudelsieb und Schnellkochtöpfe aus leichtem Aluminium
Teller, Schüsseln, Gläser und Tassen aus Melamin, Bambus, Emaille oder Opalglas (letztere halten sogar Mikrowellenhitze und eine Runde in der Spülmaschine aus)
Campingbesteck
Pfannenwender und Rührlöffel aus robustem Holz
Dosen- und Flaschenöffner sowie eine Schere
Gasfeuerzeug oder Streichhölzer
Spülmittel und Schwämme
Geschirrtücher und feuchte Tücher
Tupperdosen oder Beutel zum Verstauen der Essensreste
Mülltüten
3. Ein Muss für’s Camping-Essen: Ideenreichtum und ideale Lebensmittel
Für alle angehenden Camping-Köche und Köchinnen gilt: Wer die Lebensmittel für seine Gerichte klug auswählt, hat vor allem auf längeren Roadtrips mehr Spaß am Kochen und Backen im Wohnmobil. Ein langes Haltbarkeitsdatum steht dabei natürlich an oberster Stelle. Darüber hinaus sollten die Lebensmittel leicht zu lagern und vielfältig einsetzbar sein, damit ihr euch trotz wenig Vorrat abwechslungsreiche Gerichten zaubern könnt. Jeden tag Nudeln mit Tomatensoße – geht zwar, muss aber nicht sein.
Überraschend viele Lebensmittel haben sich mittlerweile (völlig zu Recht) zu absoluten Must-Haves unter Wohnmobilisten gemausert:
Gewürze: Pfeffer, Salz, Zucker, Kräutermischungen und Gemüsebrühe peppen selbst das langweiligste Gericht auf
Öl oder Butter: essentiell zum Anbraten von Gerichten
Nudeln und Reis:die facettenreichen Küchen-Klassiker sind schnell gekocht und lange haltbar
Currypaste und Tomatenmark: zum Verfeinern von Reis- und Nudelgerichten
Tomaten-Stücke aus der Dose: die perfekte Grundlage für Soßen
Mais, Paprika und Kidneybohnen aus der Dose: lang haltbar und perfekt für Reis- und Couscouspfannen
Couscous: hält ewig und schmeckt sowohl als Hauptgericht als auch als Beilage
Pesto: ist selbst ungekühlt (geschlossen) lange haltbar und kann als Sauce oder Brotaufstrich verwendet werden
Kaffeepulver und Teebeutel: weil Kaffee machen schließlich auch kochen ist
Müsli und Haferflocken: eine Frühstücksgrundlage, die sättigt und ergiebig ist
Knäcke- und Schwarzbrot: zum Frühstück oder als Snack
H-Milch: essentiell für das Müsli und den Morgenkaffee
Backpulver und Mehl: ergiebig und die Basis für Backrezepte
Nutella und Marmelade: muss nicht gekühlt werden, perfekt zum Frühstück
Parmesan: hält lang, ist ergiebig und gehört zur Pasta einfach dazu
Müsliriegel und Gummibärchen: Snacks für das Handschuhfach, die weder krümmeln noch schmilzen
Ganz ohne den regelmäßigen Vitaminkick geht es nicht: Trotzdem empfehlen wir euch frisches Obst nicht im Wohnmobil zu lagern, sondern auf euren Zwischenstationen in Städten oder kleineren Orten frisch zu kaufen. Falls es nicht anders geht: Äpfel und Birnen gehören zu den Obstsorten, die am längsten haltbar sind.
4. Rezepte für unterwegs: es geht auch lecker!
Keine Angst, liebe Fans der Kulinarik: Kochen im Wohnmobil muss nicht bedeuten, dass es jeden Tag Ravioli und Tütensuppen gibt. Mit den Lebensmitteln aus dem letzten Abschnitt und regionalen, frischen Produkten lässt sich eine bunte Vielfalt an leckern (und gesunden) Gerichten zaubern. Unser Kollege Frieder hat bei seinem Wohnmobil-Urlaub in der Schweiz zum Beispiel frische Zutaten im Hofladen eingekauft und sich an regionalen Spezialitäten versucht.
Für alle Camper-Neulinge, die sich zum ersten Mal am Kochen und Backen im Wohnmobil versuchen, haben wir drei sichere Gerichte auf Lager:
One-Pot-Pasta: Pasta geht immer! Die Besonderheit an dieser Variante: Die Nudeln (Tipp: Spaghetti sind schneller gar als andere Sorten) werden gemeinsam mit Wasser, den Tomaten-Stücken, Gewürzen, Zwiebeln, Knoblauch und Parmesan (oder wahlweise Mozzarella) direkt in den Topf geschmissen.
Couscous-Pfanne: Die nordafrikanischen Getreidekörner ganz einfach mit Gemüsebrühe überießen und circa zehn Minuten ziehen lassen. Dann kann nach Belieben Gemüse hinzugegeben werden (zum Beispiel Mais, Paprika und Frühlingszwiebeln). Am Schluss Currypaste, Tomatenmark und Öl unterrühren und ordentlich würzen.
Pancakes: Das klassische amerikanische Frühstück ist (wenn man einen Zwischenstop für frische Eier einlegt) schnell gemacht. Und so geht’s: Eier, H-Milch und Mehl verrühren, danach Backpulver und Zucker zugeben. Teig 10 bis 15 Minuten quellen lassen, bevor es ab in die Pfanne geht. Dazu schmeckt Apfelmus oder Nutella.