Mit dem Wohnmobil nach Norwegen – mit oder ohne Fähre?

Mit dem Wohnmobil nach Norwegen – mit oder ohne Fähre?

Wenn ihr mit dem Wohnmobil nach Norwegen fahren möchtet, gibt es für euch gleich zwei Möglichkeiten. Entweder nehmt ihr eine der Fähren Richtung Norwegen oder ihr fahrt auf dem Landweg über Dänemark und Schweden. Welche Alternative die schnellste und die günstigste ist, erfahrt ihr in unserem Artikel. Zusätzlich haben wir für euch noch praktische Tipps zum Campen in Norwegen und unsere Lieblingsroute durch den Süden auf Lager. 

1. Warum mit der Fähre nach Norwegen reisen?

Für viele Wohnmobilreisende ist die Fähre die erste Wahl, um Norwegen zu erreichen – und das aus gutem Grund. Im Vergleich zur langen Autofahrt spart ihr nicht nur Zeit, sondern startet auch entspannter in euren Urlaub. Während euer Wohnmobil sicher im Frachtraum parkt, genießt ihr die Aussicht auf das offene Meer.

Ein weiterer Vorteil: Schon während der Überfahrt spürt ihr das nordische Flair. Viele Fähren bieten skandinavische Spezialitäten an Bord und der Ausblick auf die Küstenlandschaft Dänemarks und Norwegens macht direkt Lust auf mehr. So beginnt das Norwegen-Abenteuer bereits auf dem Wasser – ohne stundenlanges Fahren und anstrengende Grenzübertritte. Außerdem spart ihr Spritkosten und weitere Übernachtungen, die bei einer Anfahrt über den Landweg anfallen würden.

2. Mit dem Camper nach Norwegen: die beliebtesten Fährüberfahrten im Überblick

Wohnmobile und Autos auf einer Fähre in Norwegen

Norwegen ist mit zahlreichen Fährverbindungen bequem erreichbar. Je nachdem, wo ihr startet und welches Ziel ihr ansteuert, gibt es verschiedene Routen:

  • Von Kiel nach Oslo: Die Color Line-Verbindung bringt euch von Deutschland direkt nach Norwegen. Die Fähre startet um 14 Uhr und bringt euch nach etwa 20 Stunden nach Oslo. An Bord erwarten euch Restaurants, Shops und vieles mehr, sodass die Zeit wie im Flug vergeht.

  • Von Hirtshals aus in den Süden oder Westen Norwegens: Der dänische Hafen Hirtshals ist ein beliebter Startpunkt für Reisen nach Norwegen. Die Fahrtzeit variiert je nach Ziel zwischen 3 und 16 Stunden. Die Fähren fahren nach Kristiansand, Larvik, Stavanger, Langesund oder Bergen. Die Abfahrtszeiten der Fähren variieren je nach Reederei und Saison.

  • Von Frederikshavn nach Oslo: Diese Route ist ideal für alle, die von Dänemark aus in die norwegische Hauptstadt reisen möchten. Die Fähre legt in der Regel um 23:55 Uhr in Frederikshavn ab. Nach einer angenehmen Nachtfahrt von rund 10 Stunden wacht ihr erholt in Oslo auf. Wer die Anreisezeit verkürzen möchte, kann von Deutschland aus mit dem Wohnmobil nach Schweden übersetzen. Von dort aus sind es bis zur norwegischen Grenze noch knapp fünf Stunden Fahrt.

Für welche Verbindung ihr euch entscheiden solltet, hängt von eurem Abfahrtsort und eurem Reiseziel in Norwegen ab. Während die Kiel-Oslo-Route ideal für Reisende aus Deutschland ist, bieten die Fährhäfen in Dänemark geeignete Alternativen für alle, die eine kürzere Überfahrt bevorzugen.

3. Mit dem Wohnmobil nach Norwegen: Diese Kosten erwarten euch

Ganz günstig ist die 20-stündige Fährfahrt von Kiel nach Oslo nicht. Für eine einfache Strecke mit Fahrzeug werden rund 594 Euro fällig – und dabei handelt es sich schon um das Wohnmobil-Sparpaket. Solltet ihr also auch eine Fähre zurücknehmen wollen, müsst ihr mit über 1.000 Euro rechnen. Eine Innenkabine ist im Preis enthalten, hinzu kommen aber eventuell noch Kosten für das Essengehen an Bord.

Spar-Tipp

Ihr könnt eventuell ein paar Euros sparen, wenn ihr über die norwegische Website von Color Line bucht. Am besten öffnet ihr parallel die deutsche Seite und spielt dort den Buchungsprozess durch, um die richtigen Angaben zu machen.

Die Fährfahrten von Dänemark nach Norwegen sind günstiger als die Route von Kiel nach Oslo. Besonders die kürzeren Strecken wie Hirtshals-Kristiansand bieten deutlich günstigere Optionen. Die Preise für eine einfache Strecke für zwei Personen (inklusive Wohnmobil) starten bereits bei 165 Euro. Beachtet allerdings, dass die Preise je nach Saison, Buchungszeitpunkt und gewählten Zusatzleistungen stark schwanken können. Bucht frühzeitig, um von günstigeren Tarifen zu profitieren.

4. Mit dem Wohnmobil nach Norwegen per Landweg

Wohnmobil fährt über die Öresundbrücke nach Schweden

Natürlich könnt ihr mit dem Wohnmobil auch per Landweg über Dänemark und Schweden nach Norwegen fahren. Das kann besonders dann schön sein, wenn ihr viel Zeit habt und gerne auch die anderen skandinavischen Länder besuchen möchtet. Selbst wenn ihr in Hamburg startet, eine der nördlichsten Städte in Deutschland, liegen bis nach Oslo rund 950 Kilometer Fahrt vor euch – ohne Pause sind das etwa 10 Stunden Fahrt. Je nach Startpunkt seid ihr also mit Pausen und Übernachtungen zwei bis drei Tage unterwegs.

Hinzu kommt, dass ihr auf eurer Fahrt mit dem Wohnmobil nach Norwegen zwei Brücken überquert, auf denen eine Maut anfällt:

  • Öresundbrücke: Wohnmobile bis 6 Meter zahlen 69 Euro für eine Fahrt, größere Wohnmobile müssen sich auf Preise ab 139 Euro einstellen.

  • Storebæltbrücke: Camper und kleinere Wohnmobile zahlen nur 37 Euro, Wohnmobile ab 10 Metern dagegen 83 Euro.

Wohnmobil in Norwegen mieten

Manchmal kann es am günstigsten sein einen Flug zu buchen und ein Wohnmobil in Norwegen zu mieten. Das bietet sich vor allem dann an, wenn ihr den Norden des Landes besuchen wollt, denn die Fähren legen alle im Süden des Landes an. Auf CamperDays findet ihr rund 17 Mietstationen im gesamten Land.

5. Fazit: Wohnmobil mit Fähre kombinieren oder nicht?

Die Entscheidung, ob ihr mit der Fähre oder per Landweg nach Norwegen reist, hängt von verschiedenen Faktoren ab – etwa eurem Abfahrtsort, Budget und der Zeit, die ihr für die Reise einplanen möchtet. Die Fährüberfahrt ist eine entspannte Möglichkeit und spart Zeit. Allerdings ist sie nicht immer die günstigste Option, vor allem bei längeren Strecken.

Wenn ihr es bevorzugt, flexibel zu sein und dabei auch die Nachbarländer Dänemark oder Schweden zu erkunden, ist der Landweg die bessere Wahl. Auf dem Weg könnt ihr euch auf Campingplätzen eine Auszeit nehmen und Skandinavien noch intensiver erleben. Auch wenn die Reise mit dem Wohnmobil mit mehr Fahrzeit und Kosten für Übernachtungen und Mautgebühren verbunden ist, habt ihr so die Freiheit, eure Route individuell zu gestalten.

Beide Reisearten bieten ihre eigenen Vor- und Nachteile – es kommt ganz darauf an, wie ihr eure Reise nach Norwegen starten möchtet.