Mit dem Wohnmobil nach Norwegen - mit oder ohne Fähre?

Mit dem Wohnmobil nach Norwegen - mit oder ohne Fähre?

Wenn ihr mit dem Wohnmobil nach Norwegen fahren möchtet, gibt es für euch gleich mehrere Möglichkeiten. Entweder nehmt ihr eine der Fähren Richtung Norwegen oder ihr fahrt auf dem Landweg über Dänemark und Schweden. Welche Alternative die schnellste und die günstigste ist, erfahrt ihr in unserem Artikel. Zusätzlich haben wir für euch noch praktische Tipps zum Campen in Norwegen und unsere Lieblingsroute durch den Süden auf Lager. 

1. Mit dem Wohnmobil nach Norwegen per Fähre (ab Deutschland)

Es gibt eine Fähre von der Reederei Color Line, die euch von Deutschland aus direkt in die norwegische Hauptstadt bringt. Die Fähren legen täglich um 14 Uhr am Norwegenkai in Kiel ab, die Überfahrt dauert knapp zwanzig Stunden. Ihr verstaut euer Wohnmobil also im Bauch des Schiffes, geht an Bord und übernachtet in einer der Kabinen. Dort könnt ihr euch verwöhnen lassen: Neben 12 Restaurants gibt es auf dem Riesendampfer auch einen Spa-Bereich, ein Aqualand und sogar eine Bar.

Der Vorteil: Ihr kommt ausgeruht am nächsten Morgen um 10 Uhr in Oslo an und könnt von dort aus direkt eure Wohnmobil-Tour durch Norwegen starten. Außerdem spart ihr Spritkosten und weitere Übernachtungen, die bei einer Anfahrt über den Landweg zustandekommen würden.

Was kostet die Fähre (Kiel-Oslo) nach Norwegen mit Wohnmobil?

Ganz günstig ist die 20-stündige Fährfahrt Richtung Oslo nicht. Für eine einfache Strecke mit Fahrzeug werden rund 594 Euro fällig – und dabei handelt es sich schon um das Wohnmobil-Sparpaket. Solltet ihr also auch eine Fähre zurücknehmen wollen, müsst ihr mit über 1000 Euro rechnen. Eine Innenkabine ist im Preis enthalten, hinzu kommen aber eventuell noch Kosten für das Essengehen an Bord.

Spar-Tipp

Ihr könnt eventuell ein paar Euros sparen, wenn ihr über die norwegische Website von Color Line bucht. Am besten öffnet ihr parallel die deutsche Seite und spielt dort den Buchungsprozess durch, um die richtigen Angaben zu machen.

2. Mit dem Wohnmobil nach Norwegen per Fähre (ab Dänemark)

Wohnmobile und Autos auf einer Fähre in Norwegen

Keine Lust auf Kreuzfahrt-Flair und eine Nacht an Bord? Schnellere Fährverbindungen nach Norwegen gibt es von Dänemark aus. Die Preise für eine einfache Strecke für zwei Personen (inklusive Wohnmobil) starten bei 165 Euro und sind abhängig von der Saison und der Fahrzeuggröße. Haltet die Augen nach Sparpaketen auf, die für einige Verbindungen angeboten werden und vor allem in der teuren Hauptsaison eure Reisekasse schonen!

Die Fähren starten alle in Hirtshals und fahren von dort nach Kristiansand (3.15 Stunden), Larvik (3.45 Stunden), Stavanger (10.30 Stunden), Bergen (16.30 Stunden) oder Langesund (4.30 Stunden).

Alternativ könnt ihr auch die Anreisezeit verkürzen und von Deutschland aus mit dem Wohnmobil nach Südschweden übersetzen. Von dort aus sind es bis zur norwegischen Grenze noch knapp fünf Stunden Fahrt.

🚐 Lesetipp: So kommt ihr mit dem Wohnmobil nach Schweden

3. Mit dem Wohnmobil nach Norwegen per Landweg

Wohnmobil fährt über die Öresundbrücke nach Schweden

Natürlich könnt ihr mit dem Wohnmobil auch per Landweg über Dänemark und Schweden nach Norwegen fahren. Das kann besonders dann schön sein, wenn ihr viel Zeit habt und gerne auch die anderen skandinavischen Länder besuchen möchtet. Selbst wenn ihr in Hamburg startet, eine der nördlichsten Städte in Deutschland, liegen bis nach Oslo rund 950 Kilometer Fahrt vor euch – ohne Pause sind das etwa 10 Stunden Fahrt. Je nach Startpunkt seid ihr also mit Pausen und Übernachtungen zwei bis drei Tage unterwegs.

Hinzu kommt, dass ihr auf eurer Fahrt mit dem Wohnmobil nach Norwegen zwei Brücken überquert, auf denen eine Maut anfällt.

Mit dem Wohnmobil nach Norwegen: Kosten für die Maut (Hauptsaison)

  • Öresundbrücke: Wohnmobile bis 6 Meter zahlen 69 Euro für eine Fahrt, größere Wohnmobile müssen sich auf Preise ab 139 Euro einstellen

  • Storebæltbrücke: Camper und kleinere Wohnmobile zahlen nur 37 Euro, Wohnmobile ab 10 Metern dagegen 83 Euro

Womo in Norwegen mieten

Manchmal kann es am günstigsten sein einen Flug zu buchen und ein Wohnmobil in Norwegen zu mieten. Das bietet sich vor allem dann an, wenn ihr den Norden des Landes besuchen wollt, denn die Fähren legen alle im Süden des Landes an. Auf CamperDays findet ihr rund 17 Mietstationen im gesamten Land.

4. Verkehrsregeln und Campen in Norwegen

Wohnmobile auf einem Stellplatz auf den Lofoten in Norwegen

In Norwegen angekommen geht das große Camping-Abenteuer endlich los! An das Fahren vor Ort werdet ihr euch schnell gewöhnen, denn die Verkehrsregeln unterscheiden sich grundsätzlich nicht sehr von den deutschen. Für Pkw und Wohnmobile beträgt das Tempolimit außerhalb geschlossener Ortschaften 80 km/h und auf Autobahnen 90 bis 110 km/h. Außerdem müsst ihr in Norwegen zu jeder Tageszeit mit Abblendlicht fahren – selbst bei bestem Wetter.

Wo darf man in Norwegen mit dem Wohnmobil übernachten?

Bestimmt habt ihr schon vom Jedermanns-Recht gehört. Das besagt, dass man sein Zelt überall in Norwegen aufschlagen darf. Für Fahrzeuge gilt diese Wildcamping-Regel allerdings nicht. Ihr dürft mit eurem Wohnmobil in Norwegen abseits von Campingplätzen auf unkultiviertem Land für eine Nacht freistehen, sofern ihr den Verkehr nicht behindert oder die Natur beschädigt. Achtet ausdrücklich auf Verbotsschilder!

Grundsätzlich gibt es in Norwegen aber zahlreiche schöne Campingplätze mit großen Stellplätzen, die teilweise direkt am Wasser liegen. Selbst in der Hochsaison ist ein Vorbuchen nicht zwingend nötig. Informiert euch vor der Nebensaison darüber, welche Campingplätze noch geöffnet haben. Wenn ihr zur Nebensaison einen Camper mietet, macht außerdem eine eigene Toilette und Dusche (und Heizung!) Sinn, da sie sanitären Anlagen in den Herbst- und Wintermonaten teilweise nicht geöffnet sind.

🚐 Lesetipp: Die beste Reisezeit für Norwegen – Wetter, Klima und Jahreszeiten im hohen Norden

5. Wohnmobil-Route durch Südnorwegen

Camper in der Natur in Norwegen

Egal ob mit oder ohne Fähre: Wenn ihr mit dem Wohnmobil nach Norwegen fahrt, bietet sich für euch eine Rundreise-Tour durch den Süden des Landes an. Ihr könntet zum Beispiel in Oslo starten und von dort aus Richtung Bergen fahren – aber nicht per Autobahn, sondern über die norwegische Landschaftsroute Hardangervidda. Die 67 Kilometer lange Panoramastraße führt euch durch die Hochebenen Nordeuropas. Hier erwarten euch tosende Wasserfälle, steile Täler und blaugrüne Fjorde.

Wenn ihr noch mehr Zeit habt, lohnt sich ein Abstecher in den Süden. Verdens Ende mit seinen kleinen Buchten und Schären ist unglaublich romantisch. Ein weiteres Highlight: Das Südkap mit dem rot-weißen Leuchtturm Lindesnes Fyr, das wohl zu den beliebtesten Fotomotiven ganz Norwegens gehört. Am goldgelben Strand von Mandal, einem wunderschönen Holzhaus-Städtchen an der Küste, verbringen die Norweger und Norwegerinnen übrigens gerne selbst ihren Urlaub. Hier könnt ihr eure Rundreise wunderbar ausklingen lassen, bevor es wieder zurück nach Hause geht.