So beladet ihr ein Wohnmobil richtig

So beladet ihr ein Wohnmobil richtig

Für eine entspannte Wohnmobil-Reise ist es wichtig, das Fahrzeug richtig zu beladen. Wer mit zu viel Last fährt, riskiert Strafen und Unfälle. In unserem Blog erfahrt ihr, wie ihr einen Camper korrekt beladet, welche Gewichtsbegrenzungen es gibt und wie man lose Gegenstände am besten verstaut.

1. Weniger ist mehr

Bevor die Reise losgeht, solltet ihr euch überlegen, ob ihr alles, was ihr mitnehmen wollt, auch wirklich braucht. Je mehr ein Wohnmobil beladen ist, desto schlechter ist seine Traktion und desto schwieriger ist es, das Fahrzeug in den Kurven unter Kontrolle zu halten. Hinzu kommt der finanzielle Aspekt: Ein leichteres Fahrzeug verbraucht grundsätzlich weniger Sprit als ein schweres. Für das Überbeladen von Wohnmobilen werden saftige Geldbußen erhoben, und wenn ein Unfall durch ein zu schwer beladenes Fahrzeug geschieht, gibt es Probleme mit der Versicherung.

Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen, dass bei regulären Reisen mit durchschnittlichem Gepäck das Gewicht nur selten ein Thema ist. Schwierig wird es dann, wenn ihr großes Sportequipment mitnehmt oder aus anderen Gründen überdurchschnittlich viel Gepäck dabei habt.

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2. Das zulässige Gesamtgewicht

Besitzer des Führerscheins Klasse B dürfen nur Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von maximal 3,5 Tonnen fahren. Das zulässige Gesamtgewicht teilt sich auf in Leergewicht und Zuladung. In den Fahrzeugpapieren findet ihr die Angaben zum Leergewicht und der maximalen Auslastung der Fahrzeug-Achsen. Unter den Begriff Leergewicht fallen das Gewicht des Fahrzeugs mit zu 90 % gefüllten Wasser- und Kraftstofftanks und ein Fahrer (ca. 75 kg). Die Zuladung gibt an, wie viel zusätzliches Gewicht das Fahrzeug aushält.

Hier ist Vorsicht geboten. In Deutschland ist bei einer Überbeladung des Wohnmobils von 20 % mit 95 Euro Strafgeld und einem Punkt in Flensburg zu rechnen. Im Ausland können diese Strafen noch deutlich höher ausfallen. In Italien liegt die Höchststrafe bei 1.697 Euro, in Spanien bei 4.600 Euro und in Österreich sogar bei 5.000 Euro.

Habt ihr euren Camper einmal gepackt, könnt ihr ihn bei den meisten Baustoffhändlern, Mülldeponien oder beim TÜV wiegen lassen. Alternativ könnt ihr auch bei der örtlichen Polizei nachfragen, wo ein Wohnmobil gewogen werden kann.

Zuladung vom Wohnmobil berechnen

Vor eurem Reiseantritt mit dem Mietwohnmobil ist es hilfreich herauszufinden, wie viel Gepäck ihr mitnehmen dürft, da das Wiegen hier unter Umständen schwierig wird. Dazu zieht ihr das Leergewicht vom Gesamtgewicht ab. Im Fall von Wohnmobilen bis 3,5 Tonnen sähe dies beispielsweise so aus: 3.500 kg – 3.048 kg = 452 kg. Zu diesen 452 kg zählen natürlich alle Personen, die zum Fahrer noch hinzukommen. Manche Vermieter haben Informationen zum Leergewicht auf ihrer Webseite. Wenn ihr viel Gepäck oder Equipment mitnehmen möchtet und euch unsicher seid, könnt ihr auch unseren Kundenservice unter der Nummer 0221-56797-706 kontaktieren.

3. Unten schwer, oben leicht

Plant ihr schwere Gegenstände wie z.B. einen Motorroller in der Heckgarage mitzunehmen, solltet ihr euch auch über die Belastbarkeit der hinteren Achse informieren und das Gewicht ausgleichen. Grundsätzlich gilt beim Packen: Schwere Gegenstände gehören nach unten und wenn möglich nach hinten. Dazu gehören Campingmöbel, Konserven, Glasflaschen etc. Idealerweise verstaut ihr schweres Gepäck in Bodenfächern und unter der hinteren Sitzbank. Achtet dabei darauf, das Gewicht auch rechts und links gleichmäßig zu verteilen, da das Wohnmobil sonst in Schieflage geraten kann.

Mittelschwere Gegenstände gehören in die Fahrzeugmitte. Leichtes und sperriges Gepäck wie Bettwäsche, leere Koffer etc. können am besten in der Dachbox (falls vorhanden) oder auf dem Dach untergebracht werden. Wenn ihr euren Camper richtig beladet, sind die Achsen und beide Seiten ausgeglichen.

4. Einfache Tricks, um Gewicht zu sparen:

  • Füllt die Wassertanks vor der Abreise nicht komplett auf. Dies könnt ihr jederzeit auf dem Campingplatz tun.

  • Benutzt Plastikgeschirr und Töpfe aus Aluminium

  • Packt Lebensmittel in Tüten ein, statt schwere Konservendosen mitzuschleppen. Frische Lebensmittel könnt ihr auch vor Ort im Supermarkt einkaufen

  • Gasflaschen aus Aluminium wiegen nur halb so viel wie die aus Stahl.

5. Lose Gegenstände gehören verstaut

Alle losen Gegenstände gehören in gut verschließbare Fächer und Klappen. Offene Fächer und Ablageflächen sollten vor der Abfahrt geleert werden. Besonders bei Bremsmanövern kann es zu Beschädigungen oder gar Verletzungen durch herumfliegende Gegenstände kommen. Damit innerhalb der Stauräume alles auf seinem Platz bleibt, bietet es sich an, diese mit Anti-Rutsch-Matten auszulegen. Lose Gegenstände in der Heckgarage sollten mit Spanngurten oder Zurrseilen befestigt werden.