Japan-Reise planen: Diese 11 Dinge hätte ich gerne vor meinem Urlaub gewusst

Japan-Reise planen: Diese 11 Dinge hätte ich gerne vor meinem Urlaub gewusst

Ihr macht zum ersten Mal Urlaub in Japan? Herzlichen Glückwunsch, ihr habt euch eines der schönsten und spannendsten Länder ausgesucht, die man bereisen kann. Ich war vor einiger Zeit in Japan unterwegs und habe euch jede Menge Reisetipps und Erfahrungen mitgebracht. In diesem Artikel beantworte ich die wichtigsten Fragen für alle, die gerade ihre Japan-Reise planen: Wie viele Tage sollte man für einen Urlaub einplanen? Was gibt es für Besonderheiten vor Ort? Und was gehört unbedingt auf eure Check- und Packliste? 

1. Beschleunigt eure Japan-Einreise mit Visit Japan Web

Blick aus dem Flugzeug in Japan

Für alle, die gerade ihre Japan-Reise planen und noch nicht wissen, wie das mit der Einreise funktioniert: Schaut auf Visit Japan Web vorbei. Dort könnt ihr euch vor dem Flug mit all euren Daten registrieren, um vor Ort keine Fragen zu eurer Einreise beantworten zu müssen - das passiert nämlich vorab schon online. Nach Beantwortung aller Fragen erhaltet ihr einen QR-Code. Unbedingt aufbewahren - den müsst ihr nämlich bei der Einreise in Japan gemeinsam mit eurem Reisepass vorzeigen.

Ihr könnt mit einem (vorläufigen) Reisepass einreisen, der für die gesamte Dauer eures Urlaubs gültig sein muss. Ein Visum braucht ihr für Japan nicht, es sei denn, ihr möchtet länger als 90 Tage dort bleiben.

2. Besorgt euch eine SIM-Karte vor der Japan-Reise

Kostenloses WLAN ist in Japan zwar an vielen Orten verfügbar, aber gerade in ländlichen Regionen keine Selbstverständlichkeit. Wir haben uns aus dem Grund vor dem Urlaub SIM-Karten gekauft, um unterwegs mobil zu sein. Schließlich sucht man in Japan ständig nach der nächsten U-Bahnstation, guten Restaurants oder einem Parkplatz.

SIM-Karten könnt ihr entweder online (meist günstiger) oder in Japan direkt nach eurer Ankunft am Flughafen kaufen. Um die SIM-Karte einrichten zu können, nutzt ihr am besten direkt das WLAN am Flughafen. Das ist nach einem Langstreckenflug zwar nicht gerade ein Highlight, aber dafür könnt ihr euer Smartphone anschließend direkt zum Navigieren nutzen.

eSIMs sind besonders praktisch, denn ihr ladet euch das Prepaid-Datenvolumen ganz einfach per QR Code auf euer Smartphone und surft los, sobald ihr am Urlaubsort ankommt – ganz ohne physische Karte. Prüft vorher am besten, ob euer Smartphone eSim-kompatibel ist. Mit 3GB bin ich in drei Wochen gut ausgekommen, um E-Mails zu checken und Google Maps zu nutzen. Wollt ihr darüber hinaus auch noch Filme schauen, bietet sich eine Karte mit unbegrenztem Datenvolumen an.

3. Habt in Japan immer genug Bargeld dabei

Japanisches Bargeld im Wert von 1000 Yen

Kaum zu glauben, aber Japan ist ein Bargeldland, vor allem in der Provinz und in kleineren Restaurants (und das sind die Besten!). Bargeld gehört deswegen unbedingt auf eure Japan-Checkliste. Immer gut zum Bargeldabheben: die Postbank (Japan Post) oder die großen Convenience-Store-Ketten Seven-Eleven, Family Mart und Lawson. Merkt euch unbedingt die PIN-Nummer für eure Kreditkarte, denn EC-Karten werden in Japan nicht akzeptiert.

Apropos Japan-Reisekosten: Das Land ist nicht so teuer wie immer behauptet wird. Ja, die Flüge und die Bahnpreise sind nicht gerade günstig, aber beim Essen gehen haben wir nur wenig Geld ausgegeben. Die Preise für Sushi sind wesentlich günstiger als in Deutschland und die Kosten für Nudelsuppen mit umgerechnet 6 Euro pro Portion ein Traum. Beim Essen gehen bekommt man außerdem immer kostenloses Wasser oder grünen Tee angeboten; ihr müsst kein Getränk bestellen. Etwas teurer als in Deutschland sind allerdings alkoholische Getränke.

Trinkgeld in Japan

Trinkgeld ist in Japan unüblich. Es kann sogar als Beleidigung verstanden werden. Ein herzliches Dankeschön (gotchissoo-ssama) genügt.

4. Rechnet vor der Japan-Reise aus, ob sich der JR Pass wirklich für euch lohnt

Durch Japan kann man unglaublich gut individuell reisen! Die japanische Bahn ein praktisches Verkehrsmittel, denn sie ist zuverlässig und deckt einen großen Teil des Landes ab. Besonders komfortabel ist eine Fahrt mit dem Shinkansen, Japans berühmten Schnellzug, der die vielen Großstädte miteinander verbindet.

Mit dem Japan Rail Pass könnt ihr viele der Zugverbindungen nutzen (auch den Hochgeschwindigkeitszug), zahlt dafür aber im Gegenzug eine stolze Summe. Für eine Woche werden umgerechnet 310 Euro fällig, für drei Wochen rund 621 Euro. Wenn ihr allerdings viel in verschiedenen Städten unterwegs seid, kann sich der Japan Rail Pass für ein, zwei oder drei Wochen lohnen.

Wenn ihr die Route für eure Japan-Reise schon komplett geplant habt, dann rechnet über den JR Fare Calculator aus, ob sich das Ticket wirklich für euch lohnt.

Gut zu wissen

Ihr könnt mit dem Ticket nicht in jedes Verkehrsmittel in Japan einsteigen. U-Bahnen in den Großstädten und einige Shinkansen-Linien werden nicht von dem JR Pass abgedeckt. Das war vor einigen Jahren noch nicht so, hat sich aber in den letzten Jahren leider geändert.

5. Bucht euch für Nationalparks in Japan lieber einen Mietcamper

Frau bereist Japan mit dem Camper und schaut auf den Mount Fuji

Ihr wollt nicht nur Tokio, Osaka, Kyoto und Co. kennenlernen, sondern freut euch vor allem auf die Natur in den Nationalparks? Das kann ich unglaublich gut verstehen. Denn so bunt, verrückt und modern die japanischen Städte auch sind, nach mindestens einer Woche braucht man dringend eine Pause.

Die gute Nachricht: Japan hat unglaublich schöne Nationalparks. Der Bekannteste ist ohne Frage der Fuji-Hakone-Izu-Nationalpark mit dem gleichnamigen Vulkan. Mit einer Fläche von 1218,5 km² liegen die Sehenswürdigkeiten teilweise weit auseinander – und sind trotz der hervorragenden öffentlichen Verkehrsmittel gar nicht mal so leicht zu erreichen.

Mein Tipp: Mietet euch in Japan streckenweise einen Camper - zum Beispiel, um Fuji und die anderen Nationalparks rund um Tokio zu entdecken. Ein Camper in Japan? Was zuerst eigenartig klingt, macht total Sinn. Ihr seid einfach viel flexibler unterwegs! Ihr könnt schneller von Ort zu Ort wechseln und dem schönen Wetter hinterher reisen (zum Beispiel, wenn sich der Mount Fuji mal wieder hinter Wolken versteckt).

Campingplätze in Japan gibt es übrigens genug - und das teilweise direkt am Wasser oder in der Nähe von Onsen (heißen Quellen). Je nach Campingplatz-Ausstattung zahlt ihr zwischen 1.000 Yen (6 Euro) oder 4.000 Yen (24 Euro). Außerdem gibt es Raststätten, wo ihr komplett umsonst über Nacht campen dürft!

Linksverkehr

In Japan herrscht Linksverkehr, aber keine Sorge: Japan gehört zu den sichersten Ländern der Welt - auch in puncto Verkehrsunfällen. Alle fahren hier unglaublich rücksichtsvoll. Gut zu wissen: Deutsche Führerscheine sind in Japan gültig - aber nur mit beglaubigter Übersetzung und Reisepass. Die Übersetzung könnt ihr online bei der Japan Automobile Federation beantragen.

6. Statt großer Japan-Packliste: Haltet euch genug Platz im Koffer frei!

Ihr überlegt noch, was alles auf eure Japan-Packliste gehört? Neben dem Reisepass, der Kreditkarte, eurem Smartphone, bequemen Sneakern und einem Reiseadapter würde ich nicht zu viel einpacken, denn: Japan ist ein echtes Shopping-Paradies! Vintage-Klamotten, Kosmetik, Animefiguren, Porzellanwaren, japanische Snacks und noch viel mehr warten an so ziemlich jeder Straßenecke auf euch. Viele Reisende geben sogar zwei Koffer auf und reisen vorsorglich nur mit einem Koffer an (kein Scherz!).

Wenn ihr euch nicht vor Ort einen zweiten Koffer kaufen wollt, dann lasst am besten von vornherein etwas Platz für Mitbringsel frei. In allen Hotels und Campingplätzen, wo wir unterwegs waren, konnte man ohne Probleme Wäsche waschen und trocknen.

Gut zu wissen: Nehmt beim Shoppen immer euren Reisepass mit, um mehrwertsteuerfrei einkaufen zu können. Geschäfte mit dem „Japan Tax-Free Shop“-Symbol bieten ausländischen Gästen nämlich eine Befreiung von der japanischen Merhwertsteuer (8 Prozent) an.

7. Nehmt ein Reisetagebuch zum Stempel sammeln mit!

Japanischer Stempel in einem Reisetagebuch

Stempel? Ja, ihr habt richtig gehört! Schon die kaiserliche Familie hat vor mehr als 700 Jahren Stempel genutzt, um ihre Identität nachzuweisen. Und auch heute noch besitzen viele Japanerinnen und Japaner Namensstempel (auch hanko-Stempel genannt), um ihren Namen zum Beispiel unter Dokumente setzen zu können.

Was euch kaum ein Japan-Reiseführer verrät: Als ganz besondere Erinnerung an eure Japan-Reise könnt ihr an Bahnhöfen und Sehenswürdigkeiten Stempel sammeln. Das kann zum Beispiel der größte Buddha des Landes in Nara oder die Burg in Himeji sein. Am Ende eures Urlaubs habt ihr dann ein buntes Potpourri an Japan-Orten in eurem Sammelbuch.

Besonders schön sind die traditionellen Goshuin-Stempel, die ihr an Tempeln und Pilgerstädten in eurem Reisetagebuch sammeln könnt. Jeder Stempel ist individuell, weil der rote Siegeldruck noch um schwarze handgeschriebene Kalligrafien ergänzt wird. Ich habe das Stempelbuch in meinem Regal stehen und schaue immer wieder gerne hinein, um mich an den Japan-Urlaub zurückzuerinnern.

8. Lernt unbedingt ein paar Wörter Japanisch – oder installiert die richtigen Apps

Die Japanerinnen und Japaner sind höflich – zu höflich, um euch ins Gesicht zu sagen, dass sie es gar nicht gerne mögen, wenn ihr sie einfach so auf Englisch ansprecht. Denn viele Menschen aus der japanischen Bevölkerung sprechen überhaupt kein Englisch. Zumindest die gängigen Wörter solltet ihr also vorab lernen. Ihr werdet ganz schnell merken: Man begegnet euch gleich freundlicher und offener.

Ist wahrscheinlich eh schon auf eurem Smartphone installiert: der Google Übersetzer. Die App ist im Japan-Urlaub ein unverzichtbarer Begleiter für uns geworden. Über Google Lens könnt ihr mit eurer Smartphone-Kamera japanische Schriftzeichen übersetzen. Das funktioniert in der Regel sehr gut und ist besonders praktisch, wenn ihr mal wieder vor einer Speisekarte steht, die nicht auf Englisch übersetzt wurde.

Gut zu wissen

Ist uns in Kyoto (aber auch an anderen Orten) immer wieder aufgefallen: Teilweise steht in englischer Sprache an den Eingangstüren, dass kein Platz mehr frei ist. Wer den japanischen Satz darunter übersetzt, stellt schnell fest, dass noch Plätze frei sind – nämlich für die Menschen, die diesen japanischen Satz lesen können. ;)

9. Kümmert euch vorab um Tickets für Attraktionen

Eingang zur Super Nintendo World in Japan

Ihr wollt in den Universal Studios auf Super Mario und Harry Potter treffen? Ihr seid echte Gaming-Nerds und wollt ins Nintendo-Museum? Oder ihr liebt die Anime-Filme von Ghibli und wollt in den gleichnamigen Park? Dann müsst ihr euch teilweise Monate im Voraus um Tickets kümmern. Gerade in der Hauptreisezeit sind einige Freizeitparks, Aktivitäten und Museen restlos ausgebucht.

Für alle, die während ihrer Japan-Reise einen Besuch von Super Mario World planen: Wir haben die Kombi-Tickets für die Universal Studios und Super Mario World schon drei Monate im Voraus gebucht. (Ein einfaches Ticket für die Universal Studios reicht NICHT aus, ihr benötigt ein Kombi-Ticket und die sind schnell ausverkauft). Vor Ort war es dann trotzdem immer noch sehr voll, Anstehzeiten an den Fahrgeschäften von bis zu zwei Stunden sind leider momentan normal. Vermeidet einen Besuch am Wochenende und plant den Tagesausflug lieber an einem Wochentag ein.

10. Die beste Reisezeit in Japan? Außerhalb der Ferienzeiten!

Eine Reise nach Japan ist zu jeder Jahreszeit schön, für eine Rundreise durch das ganze Land sind der Frühling (Kirschblüte!) und der Herbst (Laubfärbung!) besonders spektakulär. Dann ist allerdings an den Sehenswürdigkeiten auch viel los – aber hey, das lässt sich in so einem beliebten Reiseland nicht vermeiden.

Japans Mitte inklusive Tokio und Osaka solltet ihr von Juni bis August besser meiden, denn es regnet viel und ist tagsüber sehr heiß und schwül. Städtetrips oder Wanderungen werden dann schnell zur Tortur.

Ganz Japan macht in der ersten Maiwoche (Golden Week), der zweiten Augustwoche (O-bon) und um Neujahr Urlaub - dann bleibt ihr besser zu Hause. Überall herrscht Gedränge, vieles ist bereits Monate im Voraus ausgebucht und die Preise für Unterkünfte steigen gewaltig.

Die Temperaturunterschiede innerhalb von Japan sind groß: von durchschnittlich 9,5 Grad im Norden auf Hokkaido über 16.5 Grad in Tokio bis 23,5 Grad im Süden in Okinawa.

11. Last, but not least: Nehmt euch Zeit!

Frau steht neben einer Pagode in Japan und schaut in die Ferne

Als wir unseren Japan-Urlaub geplant haben, war die Liste an Sehenswürdigkeiten und Highlights, die wir uns ansehen wollten, riesengroß. Ganz schnell haben wir gemerkt: Dieses Land ist viel zu vielseitig, um alles sehen zu können.

Also haben wir die Reiseplanung noch einmal über den Haufen geworfen und uns für alle Reiseziele etwas mehr Zeit genommen. Alleine für Tokio (+ Tagesausflüge) haben wir eine ganze Woche eingeplant, denn die einzelnen Viertel sind so spannend, dass man sich dort einen ganzen Tag lang aufhalten kann. Und in Kyoto sind die schönen Tempel und Sehenswürdigkeiten teilweise so weit voneinander entfernt, dass es viel zu stressig wäre, sich alles an einem Tag anzusehen.

Zum Glück haben wir uns drei Wochen Zeit genommen, denn nur so hatten wir das Gefühl, viel vom Land zu sehen. Zwei Wochen empfinde ich persönlich als zu kurz für eine Japan-Reise, aber grundsätzlich wäre eine Rundreise natürlich in diesem Zeitraum machbar. In drei Wochen habt ihr allerdings genug Zeit, um sogar noch einen Abstecher zu den Inseln zu machen oder echte Geheimtipps zu besuchen.

Am Ende sah unsere Reiseroute für drei Wochen Japan so aus:

  • Tokio (+ Tagesausflug nach Kamakura): 7 Nächte

  • Fuji-Hakone-Izu-Nationalpark: 2 Nächte

  • Kyoto (+ Tagesausflug nach Nara): 3 Nächte

  • Osaka (+ Tagesausflüge nach Himeji und Hiroshima): 5 Nächte

  • Okinawa-Insel per Inlandsflug: 4 Nächte

Für alle, die gerade ihre Japan-Reise planen: Plant ruhig an einigen Stationen ein paar mehr Nächte ein. Denn nur so findet man die wirklich besonderen Orte – vom kleinen Sushi-Laden in der Seitenstraße bis hin zum schönsten Campingplatz mit Blick auf den Fuji.

Wenn ihr die Nationalparks mit dem Wohnmobil erkunden wollt, könnt ihr auf CamperDays Mietcamper für Japan buchen. Ihr benötigt noch mehr Infos für eure Planung? Fragt mal bei unserem Kundenservice nach. Hier sitzen echte Profis mit viel Erfahrung rund ums Reisen.