Wer noch nie in Island war, verbindet mit der Insel aus Eis und Feuer vermutlich dauerhaft arktische Temperaturen und Schnee. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Vergleichsweise herrschen in Island nämlich gemäßigte Temperaturen und jede Jahreszeit hat ihren ganz persönlichen Reiz. In diesem Beitrag verraten wir euch mehr über die beste Reisezeit in Island für euren Camping-Urlaub. Erfahrt zum Beispiel, in welchen Monaten ihr die Nordlichter sehen könnt und wann die Wale an der Insel vorbeiziehen.
1. Beste Reisezeit in Island auf einen Blick
Jeder der nach Island reisen möchte, muss sich im Klaren sein, dass sich das Land weder zum Sonnenbaden noch für einen Strandurlaub eignet. Wie es sich für den hohen Norden gehört, ist das Klima auf Island eher kühl. Allerdings wäre sicherlich der ein oder andere von euch überrascht, dass es hier gar nicht so kalt ist wie die meisten glauben. Der Golfstrom sorgt gerade im Süden für milde Temperaturen und an den Küstenregionen ist es in aller Regel wärmer als im Hochland. Ein kleiner, allgemeiner Überblick zum Reisewetter in Island:
- Hauptsaison (Juni bis August)
Touristenzahlen und Preise sind am höchsten, unbedingt rechtzeitig Campingplätze und Co. reservieren!
- Zwischensaison (Mai und September)
Ideal für alle, denen weniger Trubel und niedrigere Preise wichtig sind als wolkenlose Tage.
- Nebensaison (Oktober bis April)
Sehr kurze Tage plus lange Nächte mit großer Chance auf Nordlichter.
2. Frühling in Island: launisch und wechselhaft
Auch wenn nach dem langen und kalten isländischen Winter die Tage im März allmählich anfangen, wieder länger zu werden, haben winterliche Temperaturen das Land zu dieser Zeit noch fest im Griff. Anders als bei uns in Deutschland sind der März und April in Island eher eine wechselhafte und oft ungemütliche Übergangszeit zwischen Winter und Frühling. Im Hochland kann es sogar bis in den Mai hinein noch schneien. Dennoch kündigt sich der Frühling bereits an: Die ersten Zugvögel kehren aus dem Süden zurück und hier und da beginnen Pflanzen aus dem Boden zu sprießen.
Im Mai hält der Frühling in Island dann endlich Einzug. Die Tage werden langsam aber sicher länger und wärmer. Die meisten Sehenswürdigkeiten öffnen, starker Besucherandrang bleibt aber noch aus. Wenn ihr das Land also genießen möchte, ohne von Touristenmassen gestört zu werden, ist der Wonnemonat Mai die beste Reisezeit für euren Island-Urlaub.
3. Sommer in Island: die beste Reisezeit fürs Campen
Im Juni, Juli und August ist das Wetter in Island ohne Frage am besten, dann kann das Thermometer auch mal auf 20 Grad klettern. Einheimische sprechen dann gerne von einer Hitzewelle. Nicht ganz das, was wir uns unter dem Begriff vorstellen! Dennoch gilt der Sommer als beste Reisezeit für Island:
Das Land zeigt sich von der sonnigsten Seite - perfekt für Wanderungen und das Campen!
Zudem ist der Sommer die einzige Jahreszeit, in der ihr das Hochland auf eigene Faust besuchen könnt.
Da die meisten Wale im Winter, ähnlich wie Zugvögel, in den wärmeren Süden reisen, habt ihr in den Sommermonaten die beste Chance, Buckelwale zu beobachten. Im Norden, bei Húsavik, könnt ihr mit etwas Glück sogar den ein oder anderen Blauwal sichten.
Alle Campingplätze und Sehenswürdigkeiten sind geöffnet und geführte Touren finden regelmäßig statt.
Die Kehrseite der Medaille ist offensichtlich: An beliebten Sehenswürdigkeiten kann es schon mal voller werden, rechnet je nach Attraktion mit Wartezeiten. Reisende aus allen Ländern nutzen die warmen Monate zum Wandern und Erkunden. Zudem könnt ihr davon ausgehen, dass im Sommer in Island alles teurer ist, seien es Campingplätze, Eintrittspreise oder Wohnmobile.
4. Herbst und Winter in Island: die beste Reisezeit für Nordlichter
Der Herbst in Island ist noch kürzer als der Sommer. Er beginnt meist Anfang September und wird oft schon im Oktober vom Winter abgelöst. Das Reisewetter in Island wird unbeständiger, dafür erstrahlt die Insel je nach Region in einem Meer aus Rot und Gold.
Diese kurze Zeitspanne ist besonders für Fotografinnen und Fotografen interessant, die auf der Jagd nach spannenden und außergewöhnlichen Motiven sind. Der Kontrast zwischen Eis, Schnee und grauweißem Himmel auf der einen Seite und dem herbstlichen Farbenspiel auf der anderen Seite sorgt für dramatische Szenerien, die besonders eindrucksvolle Schnappschüsse ermöglichen.
Ab Oktober übernimmt der Winter in Island nach und nach wieder die Oberhand. Die Tage werden kürzer, es regnet häufiger und auch Schneefälle nehmen zu. Allerdings beginnt jetzt auch die beste Reisezeit in Island für Nordlichter.
Um die Polarlichter in ihrer vollen Pracht erleben zu können, braucht ihr etwas Glück. Ein klarer Himmel und entsprechende Sonnenaktivitäten sind Voraussetzung für das Auftreten des bunten Naturwunders. Außerhalb der Städte ist die Chance auf jeden Fall größer!
Die Wintermonate sind außerdem die beste Reisezeit in Island für eine Besichtigung der Eishöhlen, die vor allem im Süden vorkommen. Zur EWntspannung geht es danach in eine der zahlreichen Thermalquellen und -bäder, von denen viele selbst im Winter geöffnet haben, z.B. die Blaue Lagune. Bei freien Straßen ist die berühmte Golden Circle Tour ebenfalls freigegeben.
5. Kleidung in Island: Darauf kommt es an
Ihr seht, das Wetter in Island ist ziemlich unberechenbar. Dementsprechend ist es klug, sich auf die unterschiedlichsten Bedingungen einzustellen.
In Bezug auf die Kleidung hat sich das Zwiebelprinzip bewährt: Mehrere dünne Kleidungsschichten und warme Unterwäsche halten die Körperwärme besser als ein oder zwei dickere Kleidungsstücke. Wenn euch beim Wandern doch einmal warm wird. könnt ihr die Kleidungsstücke dann einfach ablegen.
Selbst im Sommer gehören Mütze, Schal und Handschuhe ins Reisegepäck. Vergesst aber auch die Badesachen nicht, denn ein Bad in einer der Thermalquellen gehört bei einem Island Urlaub einfach dazu!