Nachdem Campingplätze über Monate hinweg geschlossen waren und die Reise mit dem Wohnmobil erschwerten, führen die Lockerungsmaßnahmen nun auch wieder zur Planungssicherheit bei den Camping-Fans in Deutschland. Die frohen Aussichten werden jedoch durch höhere Preisen und eine hohe Auslastung gedämpft, wie aktuelle Zahlen der führenden Buchungsplattform für Wohnmobile, CamperDays, belegen, die europaweit 10.000 Fahrzeuge listet. Es gibt jedoch noch ungenutzte Potenziale.
1. Wohnmobile bereits zunehmend ausgebucht
Die Suche nach einem passenden Camper kann sich vor allem in den Hochsommermonaten schwierig gestalten: 70 Prozent aller Fahrzeuge an den deutschen Stationen zur Abholung im Juli bereits belegt, im August sogar 75 Prozent. Der Standort Berlin ist dabei am stärksten gefragt – nur 18 Prozent der Fahrzeuge sind in diesen Monaten noch verfügbar.
Die steigende Nachfrage gilt auch für Termine im September. Kastenwagen und Fahrzeuge für zwei Personen sind an einzelnen Standorten bereits ausgebucht. Insgesamt sind 34 Prozent aller Camper bereits vergeben. Wer jedoch zeitlich flexibel ist und nicht in einer großen Gruppe reist, wird derzeit noch in allen weiteren Monaten fündig. Fernab der Sommerferien und hin zum Oktober entspannt sich die Lage stand jetzt mit zahlreichen freien Campern für Urlauber.
2. Verlängerte Hauptsaison führt zu steigenden Preisen
Während die Aussichten auf einen Campingurlaub die Auslastung stark erhöhen, stiegen die Preise bisher nur moderat um 3 Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr. Hinzu kommt jedoch, dass Vermieter:innen die Hauptsaison und die gültigen Saisontarife verlängert haben. Während in 2020 knapp acht Wochen (7,7) Hauptsaison-Preise galten, die 30 Prozent über denen in der Zwischensaison liegen, sind es in 2021 ca. 8,6 Wochen. Das führt zu lokalen Preisunterschieden, da die Gültigkeit der Saisontarife je Region und lokaler Nachfrage angepasst wird.
Die Preise steigen jedoch nicht nur in Deutschland. Die Zahlen zeigen, dass Wohnmobile in den USA im Vergleich zum letzten Jahr aktuell 17 Prozent mehr kosten, in Kanada sogar 21 Prozent. In Schweden ist dieser Trend hingegen derzeit nicht erkennbar: Derzeit sind die Wohnmobilpreise um 11 Prozent niedriger. Es ist aber zu erwarten, dass mit neuen Lockerungen und steigender Nachfrage auch hier die Gebühren deutlich ansteigen.
3. Hunderte Euro sparen durch unterschiedliche Saisonlaufzeit im Nachbar-Bundesland
Reisende können jedoch nicht nur außerhalb der Hauptsaison sparen. Ein Blick auf die Saisontarife der naheliegenden Regionen kann mehrere Hundert Euro einsparen. Mieten beispielsweise vier Personen einen Camper für zwei Wochen Ende Juni in Bremen (Nebensaison) anstatt in Hamburg (Hauptsaison), beträgt der Preisunterschied aufgrund der versetzten Zeiten knapp 370 Euro. Dieser Spartipp lässt sich auf beinahe alle Bundesländer in der Zeit von Juni bis September übertragen. Pro Tag können dadurch im Schnitt 26 Euro gespart werden.
Raphael Meese, Head of CamperDays, kommentiert:
“Reisende, die auf der Suche nach günstigen Angeboten sind, sollten sowohl zeitlich flexibel sein als auch die Saisontarife im Blick behalten. Ebenso bietet es sich an das Wohnmobil auf dem Weg zum Reiseziel abzuholen. Sollte das Wunschfahrzeug in der Nähe nicht mehr verfügbar sein, hilft es, dieses auf dem Weg vom Wohnort zum Camping-Reiseziel einzusammeln und den eigenen PKW an der Station abzustellen. Da auch die Verfügbarkeiten für Mietwagen in diesem Jahr besonders angespannt sind, raten wir dazu, mit der Buchung nicht mehr allzu lange zu warten. In den USA beobachten wir bereits, dass Kund:innen auf Wohnmobile umsteigen, wenn sie keine geeigneten Mietwagen mehr erhalten. Eine ähnliche Entwicklung halten wir auch in Deutschland für wahrscheinlich.”