Gemütliches Grillen gehört für uns zu einem Wohnmobil-Urlaub einfach dazu. Aber welcher Grill ist pflegeleicht? Und welche Art von Grill ist der perfekte Allrounder für die Campingküche? Wir geben einen Überblick und verraten, warum der Gasgrill beim Campen besonders beliebt ist.
1. First things first: Ist Grillen auf dem Campingplatz erlaubt?
In der Regel ist das Grillen auf dem Campingplatz erlaubt. Viele Plätze bieten sogar eigene Feuerstellen oder Räucheröfen an. Aber: Offenes Feuer ist nicht immer erlaubt – denn die Waldbrandgefahr ist gerade in Südeuropa ein ernstes Thema. Oft gibt es auf Campingplätzen auch Richtlinien zum Wetter oder festgeschriebene Grillplätze. Schaut im Zweifel immer nach Schildern oder fragt bei der Rezeption nach.
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Schwieriger wird es beim Wohnmobilstellplatz: Wer über Nacht auf einem Parkplatz steht, um die Fahrtüchtigkeit wiederherzustellen, darf nicht campen. Markise, Campingmöbel und der Grill müssen also im Fahrzeug bleiben.
2. Was muss ein Wohnmobil-Grill können?
Wer auf gängigen Suchmaschinen nach Camping-Grills sucht, ist angesichts der großen Auswahl leicht überfordert. Es gibt so viele Arten an Grills, dass man sich kaum entscheiden kann. Bevor wir ins Detail gehen und euch verschiedene Grill-Arten vorstellen, sind hier drei Dinge, die ein Grill fürs Wohnmobil erfüllen sollte:
- geringes Packmaß: optimalerweise ist euer Grill sogar klappbar, damit er nicht viel Platz im Wohnmobil beansprucht
- einfach aufbaubar: viele Grills verfügen über ein einfaches Stecksystem oder sind so kompakt, dass man sie gar nicht erst groß aufbauen muss
- pflegeleicht: Tischgrills mit abnehmbarer und/oder geschlossener Grillplatte lassen sich einfacher reinigen als Grills mit freiliegenden Heizstäben
3. Beliebt: der Gasgrill fürs Wohnmobil
Perfekt für: alle, die schnell und unkompliziert grillen möchten
Nicht geeignet für: Personen, die nicht von Gaskartuschen abhängig sein möchten
Vorteile:
- Schnelles Aufheizen: Gasgrills lassen sich schnell und einfach erhitzen.
- Regulierbare Hitze: Mit dem Gasgrill könnt ihr die Hitze ganz einfach anpassen.
- Schnelle Abkühlung: Nach dem Essen könnt ihr den Grill schnell wieder verstauen.
- Weniger Rauchentwicklung: Gasgrills erzeugen keine Asche.
Nachteile:
- Geschmack: Grill-Profis behaupten, dass der Geschmack bei einem Kohlegrill intensiver ist.
- Mobilität: Viele Gasgrills sind etwas unhandlicher und schwerer als Holzkohlegrills.
- Abhängigkeit von Gas: Ohne eine Gaskartusche könnt ihr nicht grillen.
Gut zu wissen: Wenn ihr den Gasgrill über eine Außensteckdose direkt an der Gasanlage des Wohnmobils anschließen wollt, spielt der Gasdruck eine Rolle. In den meisten Wohnmobilen ist der Gasdruck auf 30 Millibar (mbar) ausgelegt, bei älteren Modellen (vor den 1990-er Jahren) können es auch 50 mbar sein. Wenn ihr einen Gasgrill für das Wohnmobil kauft, muss dieser also entsprechend auf den Gasdruck im Wohnmobil ausgelegt sein.
4. Klassiker: der Holzkohlegrill
Perfekt für: Grill-Fans, die auf Geschmack und Lagerfeuer-Romantik stehen
Nicht geeignet für: Leute, die es eilig haben und gerne schnell grillen
Vorteile:
- Feeling: Ein Grillrost oder Kohlegrill sorgt für Lagerfeuer-Romantik.
- Geschmack: Grill-Profis schwören auf den rauchigen Geschmack.
- Hohe Temperaturen: Kohlegrills erreichen eine höhere Temperatur als andere Grills.
- Mobilität: Viele Holzkohlegrills sind kompakt und leicht zu transportieren.
Nachteile:
- Längere Vorheizzeit: Es dauert, bis der Grill die gewünschte Temperatur erreicht.
- Reinigung: Die Asche muss nach dem Grillen abkühlen und entsorgt werden.
- Regulierung: Die Hitze lässt sich schwieriger regulieren.
- Rauchentwicklung: Viele Kohlegrills erzeugen eine Menge Rauch.
- Abhängigkeit von Hilfsmitteln: Ihr benötigt Kohle bzw. Briketts und einen Grillanzünder.
Gut zu wissen: Aus Sicherheitsgründen ist das Grillen mit Holzkohle auf manchen Wohnmobilstellplätzen nicht erlaubt. Besonders in südeuropäischen Ländern werdet ihr auf das ein oder andere Verbotsschild treffen.
5. Oft vergessen: Elektrogrill
Perfekt für: alle, die platzsparend, sauber und günstig grillen möchten
Nicht geeignet für: Camping-Fans, die gerne freistehen und autark unterwegs sind
Vorteile:
- Einfache Bedienung: Elektrogrills sind einfach zu verwenden und schnell aufgebaut.
- Geringe Rauchentwicklung: Mit Elektrogrills darf man sogar Indoor grillen.
- Keine Platzprobleme: Ihr benötigt weder Kohle noch Kartuschen.
- Reinigung: Vor allem elektrische Tischgrills mit geschlossener Grillplatte sind unglaublich pflegeleicht und schnell zu reinigen.
Nachteile:
- Geschmack: Dem Elektrogrill wird nachgesagt, dass er keinen Grill-Geschmack erzeugt.
- Geringe Leistung: Elektrogrills erreichen oft nicht dieselbe Hitze wie Gas- und Kohlegrills.
- Abhängigkeit von Strom: Ihr benötigt Landstrom oder eine Solaranlage (oder alternativ Batterien und einen Wechseltrichter), um grillen zu können.
6. Und welcher Grill ist nun der perfekte Allrounder?
Mittlerweile gibt es zahlreiche Grills, zwischen denen ihr wählen könnt – vom einfachen Grillrost bis hin zum Multitalent.
Wir sind zwar keine Grill-Profis, konnten aber auf unseren Camping-Abenteuern schon den ein oder anderen Grill ausprobieren. Deswegen kommen hier unsere Top-3-Grills für einen Urlaub mit dem Wohnmobil:
SKOTTI-Grill
Der sogenannte SKOTTI-Grill ist ein Gasgrill, lässt sich allerdings auch mit Kohle anfeuern. Dank eines Stecksystems könnt ihr ihn nach dem Grillen einfach auseinander bauen und im Camper verstauen. Wer mehr Platz hat, kann auch die größere Variante kaufen (ab 150 Euro).
Lotusgrill
Der Lotusgrill ist zwar ein Holzkohlegrill, vermeidet dank seiner Bauart allerdings eine starke Rauchentwicklung. Außerdem ist der Mini-Grill in drei bis vier Minuten einsatzbereit. Besonders praktisch: Ihr könnt Zusatzteile wie Pizzasteine, Pfannen oder Teppanyakiplatten für mehr Variation in der Camping-Küche kaufen (ab 100 Euro).
George Foreman Grill 2in1
Wenn ihr nach einem günstigen Elektrogrill sucht, der trotzdem schnell aufheizt, können wir euch den George Foreman Grill 2in1 ans Herz legen. Ihr könnt ihn als Stand- aber auch als Tischgrill nutzen. Außerdem ist die Reinigung dank Fettauffangschale einfach (ab 90 Euro).
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Gut zu wissen: Bei unserer Auswahl haben wir nach preiswerten Grills geschaut, die trotzdem eine hohe Leistung erzielen. Natürlich ist immer Luft nach oben. Preislich sind kaum Grenzen gesetzt. Mittlerweile gibt es sogar Grills, die zeitgleich als Feuerschalen (zu finden z.B. bei höefats) fungieren. Das hat aber natürlich auch seinen Preis.
7. Fazit: Grillen mit dem Wohnmobil
Egal für welchen Grill ihr euch am Ende entscheidet: Er muss zu euren Bedürfnissen und dem Platz im Wohnmobil passen.
Wer schnell und mit wenig Aufwand grillen möchte, ist mit einem Gas- oder Elektrogrill besser beraten als mit einem Holzkohlegrill. Ist euch das ultimative Lagerfeuer-Feeling und ein original-rauchiger Geschmack wichtiger, geht der Holzkohlegrill als eindeutiger Gewinner hervor.
Unser persönlicher Favorit für das Grillen mit dem Wohnmobil ist der Gasgrill, denn die einfache Handhabung und das schnelle Aufheizen sind beim Campen einfach praktisch. Außerdem können es moderne Gasgrills geschmacklich durchaus mit dem guten alten Holzkohlegrill aufnehmen. Die Gaskartuschen haben uns auch keine Probleme bereitet. Die kleinsten Kartuschen lassen sich gut verstauen und reichen für etwa drei entspannte Grillabende aus.
Titelbild: #44996936 | Urheber: © Peter Atkins – stock.adobe.com
Kraterwandern in Island, ein Roadtrip durch sechs US-Staaten oder Oldtimer fahren auf Kuba: Ich durfte bereits viele faszinierende Orte dieser Welt entdecken. Mit dem Camper oder Mietwagen reise ich besonders gerne, denn kein Gefühl ist schöner als völlig flexibel unterwegs zu sein. Muss unbedingt mit in den Urlaub: tonnenweise Musik und mindestens ein gutes Buch.