Wohnmobil-Tour planen: so wird der Camping-Trip perfekt

von Julia
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Blick vom Wohnmobil auf den Ayers Rock in Australien

Endlich ist es wieder soweit: Die Camping-Saison steht in den Startlöchern! Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Wohnmobil-Tour planen und welche Faktoren bei der Auswahl des Fahrzeugs, der Strecke und der Campingplätze berücksichtigt werden sollten. 

1. Reiseziel und -zeit festlegen: wo soll es hingehen?

Am Anfang jeder Wohnmobil-Tour-Planung steht natürlich die Entscheidung für das Reiseland. Denn erst wenn ein konkretes Urlaubsziel feststeht, können Sie alles Weitere planen. Verschlägt es Sie eher an ein Fernreiseziel, zum Beispiel nach Neuseeland? Oder möchten Sie lieber in Europa (vielleicht ja sogar in Deutschland) bleiben?

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Auch der Reisezeitraum muss erst einmal festgelegt werden, bevor Sie sich an die konkretere Planung machen. Wichtig ist hierbei – vor allem wenn es in ein Fernreiseziel gehen soll – genügend Vorlaufzeit einzuplanen. Wer früher bucht, reist in der Regel nicht nur günstiger, sondern hat auch genügend Zeit, um ausgiebig alles rund um die Wohnmobil-Tour zu planen. Es gibt ein paar Faktoren, die Sie bei der Wahl der Reisezeit berücksichtigen sollten:

  • Ferien und Feiertage: Informieren Sie sich darüber, wann in Ihrem favorisierten Reiseland die Ferienzeit anfängt oder Feiertage stattfinden. Zu der Zeit sind nicht nur die Campingplätze, sondern auch die Straßen und Sehenswürdigkeiten zum Teil sehr überlaufen. Grundsätzlich gilt: Wer nicht an die Schulferien gebunden ist, sollte lieber außerhalb der Hauptsaison verreisen – das ist in der Regel auch günstiger.
  • Klimatische Bedingungen: Vor allem in Wüstenregionen kann es zur Sommerzeit teilweise sehr heiß werden. Die Trockenzeit in afrikanischen Ländern empfinden zum Beispiel viele Urlauber als sehr unangenehm. In anderen Regionen dagegen, wie zum Beispiel den Rocky Mountains, eignen sich die Wintermonate nur bedingt für eine Wohnmobil-Tour, da viele Straßen gesperrt und nicht zugänglich sind.
  • Jahreszeiten: Australien und Neuseeland gehören zu den beliebtesten Reisezielen für Wohnmobil-Fans. Vergessen Sie nicht, dass die Länder in Ozeanien sich auf der Südhalbkugel befinden und daher dann Sommer haben, wenn bei uns die Winterzeit anbricht. Dasselbe gilt für einen Großteil der Länder in Südamerika und einige Länder in Südafrika.

2. Das passende Wohnmobil für die Tour finden

Sie haben sich für ein Reiseland und die Urlaubsdauer entschieden? Perfekt, dann kann es an die Wohnmobil-Planung gehen! Wer nicht gerade ein eigenes Camping-Fahrzeug vor der Tür stehen hat, kann per Preisvergleich das passende Miet-Wohnmobil für den Urlaub finden. Hier gilt grundsätzlich: Wer rechtzeitig bucht, profitiert oft von Frühbucherrabatten und einer größeren Auswahl.

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Wohnmobil ist nicht gleich Wohnmobil: Soll es das klassische Alkoven-Fahrzeug werden? Oder reicht vielleicht doch der kompakte Kastenwagen? Es gibt viele verschiedene Fahrzeugtypen zwischen denen Sie sich entscheiden können. Machen Sie sich am besten vorab Gedanken darüber, was für eine Ausstattung und wieviel Platz Sie benötigen. Nahezu alle größeren Wohnmobile verfügen über eine Küche mit Herd und Kühlschrank, eine hygienische Standardausstattung (WC, Dusche und Warmwasser) sowie Wassertanks (Frisch- und Abwasser). Kleinere Wohnmobile dagegen, wie zum Beispiel Campervans, sind aus Platzgründen nicht zwingend mit WC, Dusche und Kochmöglichkeiten ausgestattet.

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Auch Ihre Reiseroute hängt von dem geeigneten Fahrzeugtyp ab. Wer während seiner Wohnmobil-Tour Städte und Bergpässe einplanen möchte, der ist mit einem kleineren Fahrzeug besser beraten. Auf den breiten Straßen in den USA kommen Sie dagegen mit einem großen Wohnmobil zügiger voran. Abenteurer, die auch gerne mal die asphaltierten Straßen verlassen, sollten sich für ein Wohnmobil mit Allrad-Antrieb entscheiden.

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Symbol Hinweis Führerschein und Fahreralter
Ein wichtiger Faktor bei der Wohnmobil-Wahl ist das Fahreralter und der Führerschein. Fahrzeugtypen, die unter 3,5 Tonnen wiegen, dürfen Sie in der Regel mit dem Führerschein der Klasse b fahren, schwerere Wohnmobile dagegen nicht. Das erlaubte Fahreralter liegt grundsätzlich bei mindestens 21 oder 25 Jahren, es gibt allerdings Unterschiede je nach Land und Vermieter. Der Vermieter Jucy bietet zum Beispiel auch Wohnmobil-Modelle für Fahrer ab 18 Jahren an.

3. Route für die Wohnmobil-Tour planen

Die wichtigste Regel bei der Streckenplanung lautet: Entscheiden Sie sich für eine grobe Route, ohne sich zu sehr festzulegen. Flexibilität und Spontanität machen eine Wohnmobil-Tour schließlich aus. Planen Sie genug Zeit ein, um während der Reise auch mal spontan einen spontanen Zwischenstopp an einem besonders schönen Fleckchen einlegen zu können. Berücksichtigen Sie bei der Planung außerdem, ob die Strecke für Wohnmobile geeignet ist und ob vor Ort eventuell eine Maut fällig wird.

Auch wichtig: Planen Sie nicht zu große Etappen ein! Niemand möchte den ganzen Tag nur im Wohnmobil sitzen und abends unausgeruht auf dem Campingplatz eintreffen. 200 Kilometer pro Tag sind ein guter Richtwert, um zügig voranzukommen, aber nicht zu viel Zeit im Fahrersitz verbringen zu müssen. Vor allem wenn Sie mit Kindern unterwegs sind, sollten Sie öfters eine Pause einplanen, damit sich die kleinen Mitfahrer auch mal austoben können.

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Symbol Hinweis One-Way oder Rundreise?
Sie wollen so viel wie möglich vom Land sehen? Vergewissern Sie sich bereits bei der Buchung darüber, ob Einwegmieten möglich sind. Vor allem in Ländern wie Australien oder den USA sind One-Way-Strecken erschwinglich und lohnenswert. In europäischen Ländern dagegen können bis zu 1.000 Euro fällig werden – hier macht eine Rundreise in den meisten Fällen mehr Sinn.

4. Campingplätze: reservieren oder spontan bleiben?

Während der eine Weltenbummler am liebsten fernab jeder Zivilisation in absoluter Wildnis campen möchte, legen andere Reisende wert auf einen perfekt ausgestatteten Luxus-Campingplatz – am besten mit Pool, Restaurant und Animationsprogramm für die Kids. Mittlerweile ist die Auswahl an Campingplätzen enorm und es ist für wirklich jeden Geschmack etwas dabei. Welcher Camping-Typ Sie sind hängt nicht nur von Ihren individuellen Bedürfnissen, sondern auch von dem Wohnmobil-Typ ab, mit dem Sie reisen. Wer mit Küche und Badezimmer ausgestattet ist, benötigt zum Beispiel nicht zwingend einen Campingplatz mit Duschen und Kochmöglichkeiten.

Lesen Sie sich am besten bei Google und Co. Bewertungen durch bevor Sie sich endgültig für einen Campingplatz entscheiden. Sind die Sanitäranlagen sauber? Kann ich mein Abwasser entsorgen? Gibt es Stellplätze mit Stromanschlüssen? Darüber hinaus lohnt sich ein Blick in den ein oder anderen Reiseblog, um sich von Campingplatz-Tipps inspirieren zu lassen.

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Gerade für Wohnmobil-Neulinge stellt sich die Frage, ob Campingplätze zur Sicherheit vorgebucht werden sollten. Grundsätzlich werden Sie selbst spontan noch fündig und müssen nicht zwingend einen Stellplatz reservieren. Ohnehin würden Sie sich zu sehr auf eine Route festlegen, wenn Sie die Übernachtungen bereits alle im Voraus buchen. Ausnahmen sind begehrte Campingplätze (z.B. in Nationalparks) zur Hochsaison oder an verlängerten Wochenenden. Hier sollten Sie lieber vorausschauend planen und einen Platz vorbuchen, um Enttäuschungen vor Ort zu vermeiden.

Symbol Hinweis Sonderregelung: Nordamerika
In Nordamerika dürfen Sie das Wohnmobil nicht direkt abholen, sondern erst am Tag nach der Ankunft fahren. Bedeutet: Suchen Sie sich in den USA oder Kanada für die erste Nacht eine Unterkunft und starten Sie am nächsten Tag gut ausgeruht Ihre Tour.

5. Kurz vor der Reise: letzte Infos einholen und Apps installieren

Spätestens eine Woche vor der Wohnmobil-Tour sollten Sie sich über die Verkehrsbedingungen vor Ort informieren, um bestens vorbereitet zu sein. An den Linksverkehr in Großbritannien oder Australien muss man sich gegebenenfalls erst einmal gewöhnen. Außerdem sollten Sie darüber Bescheid wissen, welche Regeln in punkto Parken, Freistehen und Wildcampen gelten.

Apps machen das Roadtrip-Leben leichter. Auf Ihrem Smartphone sollten Sie vor der Abreise mindestens eine zuverlässige Stellplatz-App installieren, die auch offline funktioniert. Viele Camper teilen Ihr Wissen gerne mit anderen Wohnmobil-Fans und ergänzen die Apps stetig um Stellplatz-Tipps und Bewertungen. Die Standard-Versionen mit allen nötigen Funktionen sind meist kostenlos.

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Um immer auf dem richtigen Weg zu bleiben, macht eine gute Karten-App (statt Navigationsgerät) Sinn. Über die App MAPS.ME können Sie zum Beispiel Offline-Karten herunterladen und außerdem nach Geldautomaten, Tankstellen und anderen öffentlichen Einrichtungen in der Nähe suchen. Falls der Handy-Akku mal schlapp macht, lohnt sich die klassische Karte aus Papier als Notlösung im Handschuhfach.

6. Equipment und Gepäck für die Wohnmobil-Tour: das muss mit an Bord

Miet-Wohnmobile verfügen in der Regel über eine gewisse Grundausstattung, zu der neben einem CEE-Kabel (+ Kabeltrommel) auch Wasserschläuche und Fahrzeug-Batterien gehören. Darüber hinaus erhalten Sie mit der Übergabe des Fahrzeugs in der Regel zumindest eine Gasflasche, die Sie an Tankstellen auffüllen können. Bei vielen Vermietern sind auch Küchenutensilien (Geschirr, Besteck und Töpfe) sowie Handtücher, Bettwäsche, Wäscheleine und Campingmöbel im Mietpreis inbegriffen, gelegentlich müssen Sie diese aber auch gegen eine Zusatzgebühr hinzubuchen. Werfen Sie bei Ihrer Buchung einen Blick in die Fahrzeugdetails und Mietbedingungen. Dort wird ausführlich aufgelistet, welche Leistungen im Mietpreis enthalten sind oder ob Sie eventuell gegen eine Gebühr etwas dazubuchen müssen.

🚐 Wohnmobil-Packliste zum Runterladen und Ausdrucken

Schön und gut, aber was gehört unbedingt ins Gepäck, wenn man eine Wohnmobil-Tour plant? Zum einen sind das natürlich die wichtigsten Dokumente, wie Reisepass, Führerschein, Krankenkarte und Kreditkarte. Technische Gadgets wie Smartphone, Ladekabel und 3,5 Aux-Kabel (für die Musik!) müssen natürlich auch mit in den Koffer. Ebenfalls mit an Bord gehört eine gut ausgestattete Reiseapotheke mit Kopfschmerztabletten, Mückenspray und Co. sowie natürlich Kosmetikartikel. Für die Kleidung gilt: weniger ist mehr. Packen Sie Ihren Koffer nicht zu voll, sondern planen Sie ein, dass nahezu jeder Campingplatz mittlerweile mit Waschmaschine und Trockner ausgestattet ist.

Eine Frau verstaut ihr Gepäck in einem der Wohnmobil-Schränke

© Marc Clinton

Last but not least: Eine gute Ausstattung an Lebensmitteln und Getränken gehört auf einer Wohnmobil-Tour natürlich unbedingt dazu. Schließlich bringt der Camper Sie nicht nur von A nach B, sondern ist sozusagen Ihre Ferienwohnung (und somit auch Küche) auf vier Rädern. Regel Nummer 1 für Camping-Essen: Die Lebensmittel sollten lange haltbar und leicht zu verstauen sein. Suchen Sie sich nach der Ankunft einen Supermarkt und kaufen Sie eine Basis an Essen und Getränken ein. Während der Wohnmobil-Tour können Sie Ihre Vorräte immer wieder aufstocken. Kleiner Tipp: Immer mal wieder an lokalen Geschäften und Bauernhöfen halten, um die regionalen Spezialitäten kennenzulernen!

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7. Kurz vor der Wohnmobil-Tour: ein letzter Check

Sicher ist sicher: Kontrollieren Sie bei der Wohnmobil-Abholung, gemeinsam mit einem Mitarbeiter, ob die Ausstattung den Vorschriften entspricht. Werfen Sie einen Blick auf die Sicherungen, Stromkabel und Anschlüsse und den Zustand des Wassertanks sowie der Toilette. Achten Sie außerdem unbedingt auf das TÜV-Siegel an der Flüssiggasanlage (max. 2 Jahre alt) und auf eine korrekte Bereifung. Sollten vorhandene Gebrauchsspuren am Fahrzeug vorhanden sein, sollten diese unbedingt in dem Übergabeprotokoll vermerkt werden.

Wer nicht regelmäßig Wohnmobil fährt, dreht vorsichtshalber nochmal eine Proberunde bevor es auf die Straße geht. Es kann im ersten Moment durchaus ungewohnt sein von einem PKW auf ein größeres Camping-Fahrzeug umzusteigen. Und dann heißt es aber endlich: Ab in den Camper und rein ins Wohnmobil-Abenteuer!

Mit unserer Wohnmobil-Checkliste können Sie noch einmal überprüfen, ob Sie auch wirklich an alles gedacht haben. Zum Ausdrucken und Abhaken.

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4 Kommentare

Michael Schröder 9. Dezember 2020 - 22:20

Wir fangen mit den campen in neuen Jahr an wenn wir den passenden Wagen gefunden haben und freuen uns auch damit gleich gesinnte zu treffen .gut camping

Antwort
Michael Hartmann 23. Mai 2019 - 8:38

Wow!
In dem Artikel sind wirklich alle Infos drin, die man braucht für einen Campingtrip. Ein Campingurlaub,egal ob mit dem Camper, mit dem Zelt oder in Mietunterkünften, ist auf jeden Fall jedem Hotelurlaub vorzuziehen. Das Gefühl, morgens in der freien Natur aufzuwachen, ist einfach unschlagbar.
Viele Grüße
Michael

Antwort
Julia 23. Mai 2019 - 9:57

Lieber Michael Hartmann,

danke für das Lob! Und Ihre Meinung über Campingtrips können wir so definitiv nur unterschreiben. 🙂

Beste Grüße
Julia von CamperDays

Antwort
camping its me 29. April 2019 - 13:15

Toller Beitrag. Weiter so!

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