Grundsätzlich haben Stellplatz und Campingplatz dieselbe Funktion: Sie bieten euch eine Übernachtungsmöglichkeit im Wohnmobil-Urlaub. Aber worin liegt jetzt genau der Unterschied? Und was eignet sich für euren Urlaub? Wir stellen euch beide Übernachtungsmöglichkeiten vor und listen die Vor- und Nachteile auf.
Inhalt: Stellplatz vs. Campingplatz |
1. Campingplatz 2. Stellplatz 3. Stellplatz vs. Campingplatz: Vor- und Nachteile |
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1. Campingplatz: die komfortable Variante
Bei einem Campingplatz handelt es sich um einen offiziell betriebenen und meist eingezäunten Bereich mit Belegschaft und Rezeption. Hier meldet ihr euch an und seid meist an feste Zeiten gebunden, wenn es um die An- und Abreise geht.
Ausstattung:
Mittlerweile gibt es so viele verschiedene Campingplätze, dass sich die Ausstattung von Platz zu Platz teilweise stark unterscheidet. Generell könnt ihr aber davon ausgehen, dass Basiseinrichtungen wie Toiletten sowie Dusch- und Waschräume vorhanden sind. Auch Koch- und Einkaufsmöglichkeiten (z.B. ein Kiosk) stehen euch auf vielen Campingplätzen zur Verfügung. Und auf größeren Campingplätzen gehören mittlerweile sogar Kinderspielplatz, Restaurants, Sportanlagen oder direkt ein kompletter Wellness-Bereich zur Ausstattung dazu.
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Kosten:
Ähnlich wie die Ausstattung unterscheiden sich die Preise pro Nacht teilweise stark voneinander – je nachdem, ob ihr euch für einen Campingplatz mit Basisausstattung oder für die Luxusvariante entscheidet. Und auch die Saison und das Land spielen natürlich eine Rolle, wenn es um die Preisgestaltung geht. Grundsätzlich könnt ihr in Deutschland mit durchschnittlich 30 Euro pro Nacht (ein Wohnmobil + zwei Personen) rechnen, in Südeuropa zur Hochsaison sogar mit 40 Euro oder mehr. In der Regel fällt auch für die Nutzung der Duschen und Strom (KW/Std.) eine kleine Gebühr an.
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Reservierung und Mindestübernachtung:
In der Hauptsaison ist der Ansturm auf Campingplätze groß – vor allem in touristischen Regionen. Wenn ihr zu dieser Zeit verreisen möchtet, solltet ihr im Voraus buchen. Mittlerweile ist eine Reservierung oft direkt über die Website des Campingplatz-Betreibers möglich – manchmal sogar per Kalenderfunktion. Campingplätze sind für längere Aufenthalte konzipiert. Stellt euch deswegen darauf ein, dass teilweise eine Mindestübernachtungszeit von ein paar Tagen gilt.
Erlaubte Fahrzeuge:
Wenn nicht anders angegeben sind auf Campingplätzen alle Wohnmobil-Modelle erlaubt – vom kleinen Kastenwagen über das Wohnmobil bis zum Caravan-Gespann. Auch der Aufbau von einem Vorzelt ist in der Regel unproblematisch. Meist gibt es außerdem einen separaten Bereich für Camping-Urlauber mit Zelt. Wer sich ein wenig Luxus gönnen möchte, findet auf einigen Campingplätzen auch Mietcamper und Bungalows.
2. Stellplatz: rustikaler, aber günstiger
Im Gegensatz zum Campingplatz ähnelt der Stellplatz einem öffentlich zugänglichen (Park)Platz, der meist von einer Gemeinde oder Privatperson bereitgestellt wird. Hier gibt es normalerweise keine Rezeption an der ihr euch an- oder abmelden müsst, sondern ihr zahlt am Automaten – oder mit etwas Glück gar nicht, denn einige Stellplätze sind kostenlos.
Ausstattung:
Ein Stellplatz ist in der Regel wesentlich rustikaler als ein Campingplatz ausgestattet. Zwar könnt ihr davon ausgehen, dass Wasser und Strom (in der Regel gegen einen Aufpreis) vorhanden sind, aber Toiletten und Duschen sind zum Beispiel nicht immer selbstverständlich. Auch eine Rezeption ist oft nicht vorhanden, im Notfall gibt es also keinen Ansprechpartner.
Kosten:
Eine Nacht auf dem Stellplatz ist mit durchschnittlich 10 bis 15 Euro günstiger als auf dem Campingplatz. Es gibt sogar Stellplätze, die kostenlos sind (mal abgesehen von minimalen Kosten, die eventuell für die Stromnutzung anfallen).
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Reservierung und Mindestübernachtung:
Ein entscheidender Unterschied zwischen Stellplatz und Campingplatz: Eine Reservierung ist auf dem Stellplatz normalerweise nicht möglich. Somit sind die Stellplätze in erster Linie für Camper gedacht, die spontan nach einem Schlafplatz für ein bis zwei Nächte suchen. Aus diesem Grund gibt es auf Stellplätzen in der Regel auch keine Mindestübernachtungszeit.
Erlaubte Fahrzeuge:
Auf dem Stellplatz seid ihr in punkto Fahrzeugmodell oft etwas eingeschränkter als auf dem Campingplatz. Mit einem Camper oder Wohnmobil dürft ihr dort normalerweise problemlos parken. Wohnwagen bzw. Gespanne sind auf Stellplätzen aus Platzgründen nicht immer erlaubt. Auch Vorzelte sind auf vielen Stellplätzen verboten.
3. Stellplatz vs. Campingplatz: Was passt zu meinem Urlaub?
Campingplatz | Stellplatz |
---|---|
✅ Komfort durch viel Platz und gute Ausstattung ✅ Campingplätze sind meist eingezäunt (Sicherheit + Privatsphäre) ✅ Camper-Modelle und Vorzelte i.d.R. ohne Einschränkungen erlaubt ✅ Ansprechpartner vor Ort ✅ Planungssicherheit durch Reservierung |
✅ kostenlose bis günstige Übernachtungsmöglichkeit ✅ flexible An- und Abreise sorgt für Flexibilität ✅ Stellplätze sind oft praktisch gelegen (z.B. in Stadtnähe) ✅ Stellplätze sind teilweise an besonders schönen Orten (z.B. Bauernhöfe oder Flußufer) |
❌ feste An- und Abreisezeiten sowie Mindestbuchungszeiträume sorgen für weniger Flexibilität ❌ zur Hochsaison teilweise hohe Übernachtungskosten |
❌ Stellplätze sind meist nicht bewacht/ohne Ansprechpartner ❌ teilweise sehr rustikale Ausstattung ohne Toilette und Dusche ❌ oft kleine Plätze und somit nicht so viel Privatsphäre ❌ Reservierung nicht möglich, dadurch nicht so viel Planungssicherheit zur Hochsaison ❌ oft keine Gespanne und Vorzelte erlaubt |
Ob ihr euren Camping-Urlaub nun lieber auf dem Stell- oder Campingplatz verbringen möchtet, hängt immer auch von euren individuellen Vorlieben ab. Manch einer mag die Planungssicherheit, die eine Campingplatz-Reservierung mit sich bringt, andere wiederum fühlen sich dadurch eingeschränkt. Manche Camper lieben die Rustikalität auf dem Stellplatz, andere Camper legen Wert auf mehr Komfort.
Auch eure Urlaubsplanung kann euch bei der Entscheidung helfen: Wenn ihr länger an ein und demselben Ort bleiben wollt, macht ein Campingplatz natürlich mehr Sinn als ein Stellplatz. Wollt ihr einfach spontan drauflosfahren und jede Nacht woanders sein, dann könnten Stellplätze für eure flexible Planung genau das Richtige sein.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass während einer längeren Camping-Reise eine Mischung aus Stellplatz und Campingplatz sinnvoll ist. Dann könnt ihr an sehr touristischen Orten Campingplätze vorbuchen und zwischendurch Geld auf den günstigeren Stellplätzen sparen.
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Wie sieht es bei euch aus? Seid ihr Team Stellplatz oder Team Campingplatz? Lasst uns gerne einen Kommentar da. Wir sind gespannt!
Titelbild: Wohnmobile an der Küste von Kantabrien #377558384 | Urheber: © EddieCloud – stock.adobe.com
Kraterwandern in Island, ein Roadtrip durch sechs US-Staaten oder Oldtimer fahren auf Kuba: Ich durfte bereits viele faszinierende Orte dieser Welt entdecken. Mit dem Camper oder Mietwagen reise ich besonders gerne, denn kein Gefühl ist schöner als völlig flexibel unterwegs zu sein. Muss unbedingt mit in den Urlaub: tonnenweise Musik und mindestens ein gutes Buch.
3 Kommentare
Auf einem Stellplatz sind die Parzellen meistens wesentlich kleiner und ihr steht enger.
Hallo Henning,
genau, in den meisten Fällen ist das so. Dafür sind Stellplätze in der Regel auch etwas günstiger als große Campingplätze (oder in seltenen Fällen sogar kostenlos).
Viele Grüße
Julia von CamperDays
Eine Solarleuchte ist sehr nützlichfür einen Stellplatz.