Irland mit dem Wohnmobil: 10 Tipps für die grüne Insel

von Julia
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Straße in den Bergen von Gallway County bei Sonnenuntergang

Wer Irland mit dem Wohnmobil bereisen möchte, hat sich ein wundervolles Urlaubsziel ausgesucht. Die grüne Insel im Atlantik bietet panoramaverdächtige Küstenstraßen, wilde Strände und überaus gastfreundliche Einwohnerinnen und Einwohner. Zur optimalen Reisevorbereitung geben wir euch zehn Tipps von der Anreise bis zum Zusatzfahrer mit auf den Weg.

1. Wohnmobil für Irland mieten

Zum perfekten Camping-Urlaub in Irland gehört natürlich erst einmal das passende Wohnmobil. Gleich mehrere unserer Partner sind in Irland mit einer großen Wohnmobilflotte in Dublin, Cork und Limerick vertreten. Apollo, Roadsurfer und Bunk Campers bieten sowohl wendige Kastenwagen für zwei Personen als auch große Alkoven-Fahrzeuge für bis zu sechs Personen an.

Die Mindestmietdauer beträgt in der Regel (je nach Modell und Saison) drei bis sieben Tage. Kleinere Fahrzeuge gibt es zur Nebensaison bereits ab 60 Euro pro Tag, große Wohnmobile können bis zu 150 Euro pro Tag kosten.

Finde dein Wohnmobil in Irland

Das Mindestalter für eine Wohnmobil-Buchung liegt je nach Vermieter bei 18 oder 21 Jahren. Außerdem müsst ihr euren Führerschein mindestens seit zwei Jahren besitzen (bei Bunk Campers und roadsurfer reicht ein Jahr), für größere Wohnmobil-Modelle über 3,5 Tonnen sogar länger. Vegesst nicht, dass in der Regel für euch eine Jungfahrergebühr von 20 Euro fällig wird, wenn ihr unter 24 Jahre alt seid.

Mitnahme von Hunden
Grundsätzlich ist die Mitnahme von Hunden in Miet-Wohnmobilen nicht erlaubt. In sehr wenigen Fällen ist die Mitnahme gegen eine Gebühr möglich (min. 50 Euro mehr pro Miete). Die Mitnahme von Haustieren muss immer direkt von der Station und dem Vermieter genehmigt sein!

2. Campingplätze in Irland

Blick über den Silver Strand und das Meer in Irland

Wildcampen ist in Irland zwar verboten, aber es gibt wunderschöne Campingplätze direkt am Meer © Markus Keller - stock.adobe.com


Eine gute Nachricht für Freiheitsliebende: Wer mit dem Wohnmobil unterwegs ist, muss in der Regel die Campingplätze selbst zur Hochsaison im Juli und August nicht vorbuchen. Campingplätze sind auf der gesamten Insel zu finden und kosten (je nach Jahreszeit) zwischen 20 und 30 Euro. So unterschiedlich wie die Geschmäcker ist auch die Ausstattung der Campingplätze: Von sehr einfach und mitten in der Natur bis hin zu Luxus-Plätzen mit Pool ist hier alles zu finden.

Übrigens: Ähnlich wie in Deutschland startet die Campingsaison bei den meisten irischen Campingplätzen ab Ostern und endet im Oktober. Einige wenige Campingplätze machen eine Ausnahme und haben das ganze Jahr über geöffnet.

3. Parken, Wildcampen und Freistehen in Irland

Grundsätzlich ist das Wildcampen in Irland offiziell verboten – das gilt sowohl für Wohnmobile als auch für Personen mit Zelt. In einigen Nationalparks ist eine Übernachtung mit Zelt möglich, wenn ihr vorher bei der Parkbehörde eine Erlaubnis anfordert.

🚐 Lesetipp: Regeln zum Wildcamping weltweit

Wie sieht es mit dem Freistehen über Nacht auf Rast- oder Parkplätzen aus? Was in Skandinavien oft ohne Probleme möglich ist, gestaltet sich in Irland etwas schwieriger. Ihnen wird, gerade auf den beliebten Streckenabschnitten, das ein oder andere Schild mit der Aufschrift “No Camping or Overnight Parking” begegnen. Es hilft alles nichts: Da kann man nur weiterfahren und sein Glück woanders versuchen…

Parkverbote werden in Irland durch farbige Markierungen am Fahrbahnrand angegeben. Doppelte gelbe Linien stehen für Parkverbot, einfache gelbe Linien für absolutes Halteverbot. In den sogenannten Control Zones (durch ein rot-schwarzes Schild gekennzeichnet) darf euer Wohnmobil nicht unbeaufsichtigt stehen.

4. Verkehrsregeln und Vorschriften für Wohnmobil-Fahrer in Irland

Macht euch unbedingt mit den Verkehrsregeln vertraut, bevor ihr Irland mit dem Wohnmobil erkunden möchtet. Für Camping-Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen gelten dieselben Geschwindigkeitsbegrenzungen wie für PKWs (innerorts 50 km/h, außerorts 80 km/h, Schnellstraßen 100 km/h, Autobahnen 120 km/h). Schwerere Wohnmobile dürfen auf Schnellstraßen und Autobahnen höchstens 80 km/h fahren.

Meilen vs. Kilometer
Die erlaubte Geschwindigkeit pro Stunde wird in Irland in Kilometern angegeben, in Nordirland aber nach wie vor in Meilen. 1 Meile entspricht 1,61 km/h.

Eine kleine Herausforderung ist defintiv der vorherrschende Linksverkehr. Orientieren Sie sich an den anderen Fahrern und achten Sie auf Kreiseln darauf, dass die Einfahrt immer links im Uhrzeigersinn erfolgt. Die Promillegrenze beträgt 0,5 (in Nordirland 0,8), für Fahranfänger gilt der etwas strengere Wert von 0,2 Promille. Eine Tageslichtpflicht gibt es in Irland nicht.

5. Maut für Wohnmobile

Eine gute Nachricht: In Irland gibt es kaum mautpflichtige Straßen. Ausnahmen bilden neun Straßenabschnitte, zwei Tunnel und eine Brücke. Die Gebühr beträgt, je nach Streckenabschnitt, zwischen 2 und 5 Euro. Noch eine gute Nachricht: In Irland gilt für PKWs und Wohnmobile (unabhängig vom zGG) dieselbe Gebührenhöhe.

Die Maut könnt ihr in der Regel bar oder mit Kreditkarte bezahlen. Eine weitere Alternative ist die Bezahlung per Transponder (etoll). Eine Ausnahme bildet die vielbefahrene Ringstraße M50 rund um Dublin. Hier wird das Kennzeichen automatisch per Kamera registriert. Die Maut muss, unter Eingabe des Autokennzeichens, online oder per App beglichen werden. Für alle Straßen, Tunnel und Brücken gilt: Die Maut muss spätestens am nächsten Tag um 20 Uhr bezahlt werden, andernfalls droht euch eine Strafe.

6. Wichtige Dokumente für die Wohnmobil-Reise

Mit dem Wohnmobil von Bunk Campers in Irland unterwegs

Nicht vergessen: Für euren Camprer braucht ihr eine Kreditkarte. © Bunk Campers


In Irland und Nordirland reichen ein Personalausweis und ein nationaler Führerschein aus, um sich auszuweisen. Wenn ihr mit dem eigenen Wohnmobil reist, müsst ihr außerdem den gültigen Fahrzeugschein mit euch führen. Keine Pflicht, aber empfohlen ist eine Mitnahme der Grünen Versicherungskarte.

Ein absolutes Muss für ein Mietwohnmobil ist außerdem die Kreditkarte mit PIN. Sonst bekommt ihr das Fahrzeug an der Mietwagenstation nicht ausgehändigt. Auch beim Tanken in Irland ist eine Kreditkarte äußerst praktisch, wenn ihr nicht immer bar bezahlen möchtet. Akzeptiert werden in Irland in der Regel Visa, Mastercard und American Express.

Öffnungszeiten
An Werktagen haben die Tankstellen in der Regel von 8 bis 22 Uhr geöffnet, an Autobahnen und rund um die Hauptstädte teilweise rund um die Uhr

7. Entfernungen und Infrastruktur auf der Insel

Mit einer Länge von 450 und einer Breite von 260 Kilometern ist Irland fünfmal kleiner als Deutschland und lässt sich deswegen wunderbar mit dem Wohnmobil erkunden – auch dann, wenn ihr nicht so viel Zeit habt.

Die Straßen sind in Irland grundsätzlich in einem guten Zustand und sowohl für PKWs als auch für Wohnmobile zugänglich. Es gibt allerdings einige Straßen oder Brücken, die ihr mit dem Wohnmobil nicht befahren dürft. Aber keine Sorge, Hinweis-Schilder informieren euch rechtzeitig über die Beschränkungen in Höhe, Breite und Gewicht.

Vorsicht auf einigen Küstenabschnitten und Pässen: Die Straßen sind teilweise sehr eng gebaut – für sehr große Wohnmobile unter Umständen zu schmal! Wenn ihr Irlands wilde Pass- und Küstenstraßen erkunden möchtet, solltet ihr euch am besten für ein etwas kleineres Wohnmobil-Modell entscheiden.

8. Tanken, Strom und Abwasserentsorgung

In Irland beträgt beträgt die Netzspannung 230 V und die Frequenz 50 Hz. Ihr braucht also einen passenden Adapter für die irischen Steckdosen (oder alternativ einen blauen CEE-Stecker).

Viele Campingplätze in Irland sind mindestens mit Frischwasser und Elektrizität ausgestattet, noch beliebter sind die (meist etwas teureren) Stellplätze mit Full-Hook-Up-Anschlüssen (Strom-, Frisch- und Abwasseranschlüsse in einem). Für die Abwasserentsorgung gibt es auf Campingplätzen in der Regel aber meist auch eine zentrale Station, alternativ bieten sich Tankstellen zum Dumpen an.

9. Anreise mit dem Wohnmobil nach Irland

Wir legen euch ans Herz, ein Wohnmobil in Irland zu mieten und erst hier ausgeruht die Rundreise anzutreten. Wer mit dem eigenen Wohnmobil ab Deutschland anreisen und die Fähre nehmen möchte, muss nämlich erst einmal bis Nordfrankreich fahren. Von Cherbourg oder Roscoff aus fahren mehrere Fähren ohne Zwischenstopp direkt nach Dublin. Eine andere Alternative ist die Fahrt über die britischen Inseln von Frankreich, Holland oder Belgien aus (auch als Land-Bridge bekannt).

Unterwegs seid ihr mindestens 18 Stunden, eine einzelne Fahrt kostet zur Nebensaison im Schnitt 170 Euro. In der Hochsaison (unbedingt vorbuchen!) können sogar bis zu 560 Euro für eine Überfahrt anfallen. Ab einer bestimmten Wohnmobilhöhe oder -länge werden auf den Fähren außerdem unter Umständen Zusatzgebühren fällig. Wir können uns also nur nochmal wiederholen: Bucht euren Camper am besten vor Ort.

10. Die 3 schönsten Irland-Routen mit dem Wohnmobil

Halbinsel Dingle am Atlantic Way in Irland

Irlands Küstenstraßen gehören zu den schönsten in Europa © luliia - stock.adobe.com


Eine unangefochtene Wohnmobil-Traumroute in Irland ist definitiv der Wild Atlantic Way. Die mit 2.600 Kilometern längste Küstenstraße der Welt liegt im Westen der Insel und bietet vor allem eins: spektakuläre Ausblicke auf den wilden Atlantik. Absolute Highlights der Panorama-Strecke sind die weltberühmten Steilküsten Cliffs of Moher und die Dingle-Halbinsel mit ihren goldenen Buchten.

🚐 Lesetipp: Unvergessliche Wohnmobil-Touren, die auf jede Bucket List gehören

Wenn ihr genügend Zeit habt, könnt ihr den Wild Atlanic Way mit dem etwas weiter gelegenen Ring of Kerry verbinden. Die Route ist 170 Kilometer lang und befindet sich auf der bilderbuchverdächtigen Ivragh Halbinsel. Hier wechseln sich majestätische Berge mit dichten Wäldern und einer unglaublichen Küstenlandschaft ab. Während eurer Tour trefft ihr immer wieder auf mystische Forts und Burgruinen aus einer vergangenen Zeit.

Mindestens genauso spektakulär ist die Causeway Coastal Route im Norden der Insel. Mit 200 Kilometern Länge ist Sie zwar wesentlich kürzer als der Wild Atlantic Way, bietet aber eine unglaubliche Fülle an Sehenswürdigkeiten. Los geht’s in Belfast, der ebenso sympathischen wie geschichtsträchtigen Hauptstadt. Der hohe Norden ist dann mit unzähligen Must-Sees gespickt, wie zum Beispiel dem weltberühmten Giant’s Causeway, der spektakulären Hängebrücke Carrick-a-Rede und dem wild-romantischen Dunluce Castle.

Beste Reisezeit
Irlands Küstenstraßen sind in den späten Frühlingsmonaten (Mai und Juni) und frühen Herbstmonaten (September und Oktober) am angenehmsten zu bereisen. Dann ist das Wetter immer noch beständig und ihr müsst die Straßen nicht mit so vielen Reisenden teilen wie zur Hochsaison im Juli und August. Außerdem haben die Campingplätze noch geöffnet.

Titelbild: 211063216 | © MNStudio – stock.adobe.com

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