Ein Wohnmobil-Urlaub, in dem alles glatt läuft – das ist natürlich die Ideal-Vorstellung. Aber leider kann es auch bei guter Vorbereitung immer mal zu kleinen Problemen kommen. Besonders wenn man das erste Mal ein Wohnmobil mietet, sind Anfängerfehler ganz normal und überhaupt keine Beinbruch. Aber es hilft ungemein, wenn man weiß, wo man auf Lösungssuche gehen muss. Unser Kollege Frieder ist seit vielen Jahren mit dem Camper unterwegs und hat vier typische Probleme gesammelt. Natürlich gibt’s auch gleich die passenden Lösungen und Tipps dazu!
Problem 1: Der Kühlschrank läuft nicht mehr
Lösung 1: Wohnmobil geraderichten
Gerade wenn man in den Bergen unterwegs ist, wählen Wohnmobilisten für eine Tageswanderung gerne mal einen Parkplatz, der ein starkes Gefälle hat. Das stört niemanden beim Schlafen, aber ab einer gewissen Schräge beschwert sich der Kühlschrank! Denn der Kühlkreislauf funktioniert nur, wenn das Wohnmobil nicht zu schief steht. Ein Wechsel auf einen flacheren Parkplatz löst das Problem im Nu.
Problem 2: Der Kühlschrank, die Heizung und der Herd laufen nicht mehr!
Lösung 2: Notschalter prüfen
Die flotte Fahrt führte über eine rumpelige Straße. Jetzt ist der idyllische Schlafplatz gefunden und jetzt nur noch schnell das Abendessen warmmachen. Und dann: der Gasherd springt nicht an! Es ist kalt und auch die Heizung versagt den Dienst, und auch der Kühlschrank ist aus. Ist etwa das Gas leer?
Nicht unbedingt: häufig hat in solchen Fällen nur der Gas-Notschalter ausgelöst. Dieser soll bei einem Unfall des Wohnmobils verhindern, dass Gas ausströmt. Bei einem harten Schlag löst er automatisch aus. Bei Schlagloch-Pisten kann das auch versehentlich passieren, sicher ist sicher!
Die Lösung: Gasklappe an der Außenseite des Fahrzeugs öffnen, den farbigen Stift, der aus dem schwarzen Gasverteiler rausgetreten ist, wieder reindrücken, mit dem Taster an der Gasleitung einmal die Leitungen durchpusten und schon funktionieren Küche und Heizung wieder!
Problem 3: Gasflasche, Gasflasche an der Wand, wie lange hältst du wohl noch?
Lösung 3: Das Gewicht gibt die Antwort!
Bei Abholung des Wohnmobils ist das Fahrzeug normalerwiese mit einer vollen Gasflasche ausgestattet. Steht das Wohnmobil ohne Landstrom, werden Kühlschrank, Heizung, Warmwasser und der Herd mit Gas betrieben. Eine vierköpfige Camper-Gemeinschaft in einem kälteren Gebiet schafft es durchaus, nach 10 Tagen eine Gasflasche zu leeren. Wann muss ich die Gasflasche tauschen? Glücklich sind Mieter eines Wohnmobils, das mit zwei Gasflaschen ausgestattet ist. Ist die erste leer, kann die zweite genutzt werden und es bleibt genug Zeit, die leere Flasche zu tauschen.
Wenn nur eine Flasche vorhanden ist, gibt es keine Anzeige zum Füllstand. Der Ausweg kann eine Koffer-Hängewaage für ca. 20 € sein! Leere Stahl-Gasflaschen wiegen rund 12,5 Kilogramm, gefüllt mit 11 kg wäre solch eine Gasflasche also rund 23,5 kg schwer. Wer unsicher ist, baut die Gasflasche kurz aus und hängt sie an die Waage. So lässt sich der Füllstand bestimmen und der Austausch besser planen.
Problem 4: Wasser alle, Abwassertank und Toilettenkassette voll, aber kein freier Campingplatz in Sicht!
Lösung 4: Stellplätze und Autohöfe anfahren & freundlich nachfragen
In vielen Ländern sind „frei stehen“ oder Wohnmobilstellplätze ohne Service-Einrichtungen eine flexible und günstige Alternative zum Besuch eines Campingplatzes. Schon allein wegen der 30 – 45 Minuten, die für Check-In und Rangieren zur Parzelle schnell drauf gehen. Überzeugte Outdoor-Camper wollen auf einem schönen Parkplatz binnen Minuten die Entscheidung über ihren Schlafplatz treffen.
Doch was ist, wenn Toilettenkassette und Abwassertank voll und voller werden und das Frischwasser ausgeht?
Eine Lösung sind Wohnmobil-Stellplätze, die man über Apps wie Stellplatz-Radar finden kann. Diese bieten günstig und unkompliziert die Möglichkeit, eine Nacht zu bleiben. Gebühren: meist zwischen 10 und 20 €. Nicht alle, aber viele Stellplätze und Campingplätze bieten auch den Abwasser- und Frischwasserservice ohne Übernachtung, mit 5 € ist man hier oft dabei. Auch viele Raststätten und Autohöfe bieten mittlerweile so eine Möglichkeit.
Die Umwelt freut sich immer, wenn biologisch 100 % abbaubare Spülmittel, Seifen, Shampoos und Zahnpasta verwendet wird. Diese sind im Outdoorladen und im Internet erhältlich. Auch die Toilettenchemie gibt es mittlerweile in biologisch abbaubarer Form. Bei ausschließlichem Einsatz dieser Mittel ist im Ausnahmefall eine diskrete Entsorgung in einen ans Abwasser angeschlossenen Gulli vertretbar.
Was natürlich auf keinen Fall geht, ist Abwasser oder gar Abfälle einfach in der Natur zu entsorgen. Die Camper-Community ist sehr darauf bedacht, die Natur zu schützen und keine Anwohner zu verärgern.
Alex liebt es, die Welt zu entdecken – natürlich am besten auf vier Rädern! Obwohl sie vom Dauer-Fernweh geplagt wird, ist sie immer wieder gerne zu Hause in Köln. Ihre wichtigsten Zutaten für eine gelungene Reise: großartige Natur und gutes Essen. Schottland und Neuseeland haben einen besonderen Platz in ihrem Reiseherz. Mittlerweile ist Alex in ein anderes Unternehmen weitergezogen, aber ihre großartigen Reiseartikel bleiben uns natürlich erhalten.
4 Kommentare
Hallo Alex, an dieser Aussage muss noch etwas gearbeitet werden 😉
Stahl-Gasflaschen wiegen rund 11 Kilogramm, wovon etwa 10,5 KG auf die leere Flasche entfallen. —> Verstehe ich nicht. Somit sind in dieser besagten Gasflasche noch 500 Gramm Gas ?
Hallo Jürgen,
da hast du natürlich absolut Recht! Hier hat sich bei unserem Gastbeitrag ein kleiner Fehler eingeschlichen, den wir natürlich umgehend korrigiert haben.
Viele Grüße
Julia von CamperDays
Hallo Alex,
zum Thema entsorgen darf ich meine Variante erzählen. Toilettenkassette in die Toilette (z.B. an einer Toilette an einem Autobahn-Parkplatz) – keinenfalls in einen Gulli leeren, diese sind zumindest in Österreich nur für Oberflächenwasser verrohrt – Wasser geht ohne weitere Aufbereitung direkt in den nächsten Fluss!! Das Grauwasser entsorge ich nach Rückfrage bei einer Waschstraße. Beides enthält Reinigungsmittel.
Gruß aus Österreich
Hallo Ingo,
danke, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst. Das können wir so nur unterschreiben. Für die Entleerung von Toilettenkassetten gibt es in vielen europäischen Ländern an Tankstellen und Stellplätzen bereits extra eingerichtete Stationen.
Viele Grüße
Julia von CamperDays