Ein Miet-Wohnmobil ist stets im Top-Zustand und ihr müsst euch in der Regel um nichts kümmern. Auch wenn ihr privat ein neues Fahrzeug kauft, seid ihr in der Regel erst einmal entspannt unterwegs. Wollt ihr hingegen ein gebrauchtes Wohnmobil kaufen, müsst ihr einiges berücksichtigen. Wann ihr am besten ein Wohnmobil kauft und worauf ihr beim Kauf eines gebrauchten Wohnmobils achten solltet, erfahrt ihr hier.
1. Gebrauchte Wohnmobile günstig kaufen
Bevor ihr euch auf die Suche nach eurem eigenen mobilen Ferienheim macht, solltet ihr euch genau überlegen, welches Wohnmobil-Modell ihr haben wollt und was ihr davon erwartet. Notiert euch eure Wünsche und Bedürfnisse: Wie viel Platz brauche ich? Wie viel Komfort? Wie viel Motorleistung?
Wer kein Wohnmobil mieten möchte, erhält sowohl von Fachhändlern als auch von Privatpersonen Angebote für gebrauchte Wohnmobile. Während ihr in der Regel weniger bezahlt, wenn ihr euren Camper von einem privaten Anbieter kauft, könnt ihr euch bei Fachhändlern eher auf den guten Zustand des Fahrzeugs verlassen. Nur dort bekommt ihr die Gewährleistung, dass das Fahrzeug auf sämtliche Schäden geprüft und alle Schäden beseitigt wurden. Damit haftet der Verkäufer ein Jahr lang für nicht behobene Mängel.
Welche Kosten beim Kauf eines gebrauchten Wohnmobils auf euch zukommen, hängt unter anderem auch von der gegenwärtigen Marktsituation ab. Wollt ihr ausgerechnet ein zurzeit beliebtes Modell haben, müsst ihr höhere Ausgaben einkalkulieren. Entscheidend sind auch die Schadstoffklasse und die Umweltplakette des Fahrzeugs. Wohnmobile mit einem höheren Schadstoffausstoss schaden nicht nur der Umwelt, sondern bedeuten auch eine höhere Kfz-Steuer.
2. Die beste Zeit um ein Wohnmobil zu kaufen
Die beste Zeit ein gebrauchtes Wohnmobil zu kaufen ist im Herbst und Winter, besonders wenn ihr ein beliebtes Modell anvisiert habt. In dieser Zeit sortieren viele Wohnmobil-Vermietungen ältere Modelle aus, um mit einer neuen Flotte in die neue Saison zu starten. Zu diesem Zeitpunkt habt ihr die besten Chancen Wohnmobile zu erwerben, die andernfalls ausverkauft sind oder nur zu überteuerten Preisen verkauft werden.
3. Verkäufer kontaktieren und die Besichtigung planen
Der nächste Schritt auf dem Weg zu eurem eigenen Reise-mobil ist der Kontakt zum Verkäufer. Vereinbart auf jeden Fall eine gründliche Besichtigung und eine Probefahrt. Weist den Verkäufer darauf hin, alle Fahrzeug-Unterlagen zu diesem Termin vorzubereiten. Dazu gehören unter anderem die Quittungen für alle eventuellen Nachrüstungen (Markise, Fahrradträger etc.) und die Nachweise über alle Wartungsintervalle, Gas- und Dichtigkeitsprüfungen.
Vergesst nicht zum Besichtigungstermin ein Notizblock, eine Digitalkamera und eine Taschenlampe mitzubringen. Notiert euch alle vom Verkäufer gemachten Angaben und lasst euch diese vor dem Kauf noch mal vertraglich bestätigen.
4. Überprüfung der Außenhaut
Zunächst sollte das Wohnmobil von außen untersucht werden. Achtet besonders auf etwaige Hagelschäden, Risse an Seiten- oder Heckschützen und sonstige Beschädigungen der Außenhaut. Diese Schäden mögen geringfügig aussehen – sie ziehen aber möglicherweise kostspielige Reparaturen nach sich. Auch die Räder sollten gründlich inspiziert werden. Achtet dabei insbesondere auf den Allgemeinzustand der Reifen und die ausreichende Profiltiefe.
5. Worauf im Innenteil geachtet werden sollte
Das wichtigste Kriterium bei der Überprüfung des Innenraums ist die Dichtigkeit. Ist der Camper undicht oder bestehen Wasserschäden, merkt ihr dies bereits an einem muffigen Geruch. Feuchte Stellen und Schimmel sind ebenfalls ein klares Indiz dafür. Finger weg von solchen Fahrzeugen! Viele Hersteller gewähren bis zu zehn Jahre Dichtungsgarantie (diese Information könnt ihr dem Kundendienst-Heft entnehmen). Mit einem Feuchtigkeitsmessgerät aus dem Fachhandel bekommt ihr genaue Angaben über die undichten Stellen im Fahrzeug. Wenn ihr ganz sicher gehen wollen, könnt ihr einen Spezialisten aufsuchen, denn für eine vollständige Untersuchung ist eine Hebebühne erforderlich.
Zur Besichtigung des Innenraumes gehört auch die Überprüfung der Bordelektronik sowie der Sanitäranlagen (falls vorhanden). Fragt beim Verkäufer vor der Probefahrt nach, ob Strom, Gas und Wasser vorhanden sind, damit ihr auch alle Systeme überprüfen können. Kontrolliert, ob das Licht, der Kühlschrank und die Wasserversorgung einwandfrei funktionieren. Nicht alles ist mit bloßem Auge erkennbar – der beste Weg Risiken zu vermeiden ist das Ausprobieren.
6. Probieren geht über Studieren: die Probefahrt
Nun geht es auf zur Probefahrt. Nachdem ihr die Funktionstüchtigkeit des Autoradios überprüft habt, schaltet ihr es aus und hört genau hin, ob beim Fahren unangemessene Geräusche entstehen. Testet auch Kupplung und Bremsen und fahrt ein Stück über eine unebene Straße, um mögliche Schäden zu bemerken. Wiegt das Wohnmobil mehr als 3,5 Tonnen, solltet ihr auch auf die Leistungsentfaltung achten. Auch wenn ihr damit sowieso nicht schneller als 100 km/h fahren dürfen, sollte ein schweres Fahrzeug mindestens eine Motorleistung von 90 PS haben.
Übrigens bedeutet eine hohe Motorlaufleistung nicht, dass das Wohnmobil schnell den Geist aufgeben wird. Reisemobile sind ähnlich wie gewerbliche Fahrzeuge konstruiert und halten deswegen bei entsprechender Pflege einiges aus.
Nach Beendigung der Probefahrt solltet ihr noch die Beleuchtungssysteme und den Motor untersuchen. Ist dieser beschädigt, weisen Ölspuren auf undichte Stellen hin.
7. Der letzte Schritt zum eigenen Wohnmobil
Das Einzige, was ihr leider nicht selbst überprüfen könnt, sind die Gasleitungen. Diese sollten von einem Spezialisten auf Durchlässigkeit geprüft werden. Fragt den Verkäufer, ob er bereit wäre dafür aufzukommen, das Wohnmobil erneut vom TÜV untersuchen zu lassen. Lehnt er dies ab oder besteht auf Vertragsklauseln wie “gekauft wie besichtigt ohne Anspruch auf Gewährleistung” solltet ihr vom Kauf absehen.
Das Alter des Wohnmobils ist nicht immer ausschlaggebend. Wurde es gründlich gepflegt, leistet auch ein älteres Modell zuverlässig seinen Dienst. Oberflächliche Schäden, wie abgenutzte Polster lassen sich kostengünstig ersetzen und sollten euch nicht von den technischen Qualitäten des Campers ablenken.
- Fahrzeugunterlagen überprüfen
- Außenhaut nach Beschädigungen durchsuchen
- Fahrzeuggewicht ermitteln
- Reifen auf Beschädigungen und Profiltiefe checken
- Dichtheit des Innenraums prüfen
- Bordelektronik (Licht, Kühlschrank, Wasserversorgung)
- Kupplung und Bremsen
- Leistung und Zustand des Motors
- Scheinwerfer
- Gasleitungen und TÜV prüfen lassen
Titelbild: 377570034 | ©pavel – stock.adobe.com
Alex liebt es, die Welt zu entdecken – natürlich am besten auf vier Rädern! Obwohl sie vom Dauer-Fernweh geplagt wird, ist sie immer wieder gerne zu Hause in Köln. Ihre wichtigsten Zutaten für eine gelungene Reise: großartige Natur und gutes Essen. Schottland und Neuseeland haben einen besonderen Platz in ihrem Reiseherz. Mittlerweile ist Alex in ein anderes Unternehmen weitergezogen, aber ihre großartigen Reiseartikel bleiben uns natürlich erhalten.
10 Kommentare
Liebe Alex,
ein sehr, sehr hilfreicher Post rund um die Wohnmobil Vermietung und was bei einem Kauf zu beachten ist! Besonders Dein Tipp zwecks Aussenhaut ist sehr hilfreich und wird bei der nächsten Besichtigung direkt einmal umgesetzt.
Viele liebe Grüsse und eine schöne Camper-Zeit
Hey ihr Lieben,
danke für den ausführlichen Bericht. Nachdem wir unser in die Jahre gekommenes Womo verkauft haben – übrigens echt easy über https://www.wm-aw.de/wohnmobil-ankaufformular/ sind wir jetzt auf der Suche nach etwas Neuem. Es soll wieder ein gebrauchtes Womo sein. Ehrlich gesagt, sind wir aber gar nicht mehr up to date. Wir haben einige Privatangebote gecheckt – aber irgendwie kein gutes Bauchgefühl. Stichwort ebay. Habt ihr da noch konkrete Tipps für uns, um die Spreu vom Weizen zu trennen.
Vielen herzlichen Dank! Fabian
Hallo Fabian,
da wir in erster Linie Wohnmobile vermieten, sind wir beim Thema Ankauf vermutlich nicht die optimalen Ansprechpartner. Grundsätzlich würden wir allerdings empfehlen neben technischen Details (Heizung sollte nach 5. Versuch zünden, stabiler und sauberer Gaskasten, passendes Ladegerät zur Bordbatterie vorhanden etc.) auch den Zustand des Fahrzeuges und der Ausstattung ganz genau anzusehen – von den Dichtungen an Fenstern und Türen über den Unterboden (morsches Holz oder Rost zu sehen?) bis hin zu den Möbeln (sind die Scharniere der Schränke in Ordnung?) Gerade bei älteren Modellen kann es schwierig sein Ersatzteile, wie z.B. defekte Verkleidungsteile oder Schürzen, zu besorgen. Auch einen Blick auf die Umweltplakette werfen und die Farbe überprüfen. Das Kennzeichen muss unbedingt korrekt eingetragen sein.
Ich hoffe ich konnte ein bisschen weiterhelfen.
Viele Grüße
Julia von CamperDays
Hallo Camperdays, ich habe es vor mir ein Wohnmobil anzuschaffen, wobei ich noch nie so ein Fahrzeug gehabt habe, beziehungsweise, keine Erfahrung damit, können Sie mir sagen womit ich besser bedient bin, ich habe es vor ein gebrauchte bei wohnmobil galerie in Itzehoe zu kaufen, bin ich da in guten Händen? Oder soll ich mir erst mal eins mieten, oder habt Ihr selbst solche Fahrzeuge zum verkaufen oder mieten? Ich bedanke mich in voraus für den Auskunft.
Hallo Herr Raimundo
Danke für Ihren Kommentar!
Leider verkaufen wir keine Wohnmobile, noch kennen wir das Unternehmen, bei dem Sie gerne ein Wohnmobil kaufen möchten.
Sie können anhand von den Kundenbewertungen auf Google (wenn vorhanden) einschätzen, ob es eine gute Idee ist, dort ein Wohnmobil zu kaufen.
Trotzdem, empfehlen wir Ihnen, erstmal ein Wohnmobil zu mieten, damit Sie sich sowohl mit Fahrweise als auch die Reise-Erfahrung vertraut machen können.
So können Sie entscheiden, ob Sie öfters diese Art von Reisen unternehmen möchten und sich somit das Kaufen für Sie lohnt.
Auf http://www.camperdays.de oder über unsere Infoline (+49-221-56797-706) helfen wir Ihnen natürlich gerne dabei, den richtigen Miet-Camper zu finden.
Mit freundlichen Grüßen
Karen von CamperDays
Moin moin an alle, Bei uns (meiner Frau und mir) ist folgendes geplant: Wir wollen unser Haus verkaufen dann ein Womo kaufen, und darin leben mit Hund und Katze. Hat jemand ein paar Tips, auf was wir unbedingt achten sollten, beim Mobil, was für uns dann ja unser Zuhause sein wird, achten sollten, sowohl beim Kauf des Mobils bzw in der Vorbereitung des Vorhabens.
Jetzt schon mal vielen lieben Dank
Catrin und Frank
Guten Tag , ielleicht war ich zu schnell begeistert und zudem noch vom Verkäufer überrumpelt. Ich abe einen Ford Transit Bj. 96 für 8.200 Euro gekauft , wobei ich erst 500,- Euro angezahlt habe .Leider habe ich jetzt erst auf dieser seite mitbekommen worauf beim Kauf zu achten ist und habe viele Sachen vergessen den Verkäufer zu fragen. Wie ist das rechtlich gesehen , sollten Mängel im nachhinein auftreten ( zumal ich keine Probefahrt machen konnte – da abgemeldet ) könnte ich dann noch vom Kaufvertrag zurück treten und meine Anzahlung zurück verlangen ?
Für eine Antwort wäre ich dankbar. Freundliche Grüße Heinz Meißner
Hallo Herr Meißner,
leider können wir keine rechtliche Beratung anbieten, sondern lediglich Tipps geben.
Checken Sie doch zunächst den Vertrag, den Sie mit dem Verkäufer abgeschlossen haben. Dort sind sicher Details zu Mängeln, Garantien etc. festgehalten.
Viele Grüße und viel Erfolg
Alex von CamperDays
Ich suche einen kleinen Kastencamper und bin dabei auf Ihre Seite gestoßen. Vielen Dank, für Ihre Hinweise .Es ist sehr hilfreich für mich. Werde Sie bestimmt befolgen. Ich habe den Sommer Zeit ein passendes Mobil zu finden.
Liebe Grüße von der Nordsee
Sylta
Liebe Sylta,
schön, dass wir Ihnen mit unserem Blogartikel weiterhelfen konnten. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg bei der Suche nach einem passenden Wohnmobil! Sollten Sie sich doch für ein Miet-Wohnmobil entscheiden, können Sie ganz einfach unseren Preisvergleich nutzen oder sich jederzeit mit unserem Experten-Team (0221 65079364) in Verbindung setzen.
Viele Grüße
Julia von CamperDays