Letztes Update: 4. Mai 2021
Einfach ins Blaue fahren, die Welt entdecken, den Horizont erweitern – eine Wohnmobil-Weltreise klingt total romantisch, verlangt von euch allerdings auch einiges an Planung. Wir zeigen euch wie Ihr dieses Abenteuer am besten angeht und was ihr in punkto Fahrzeug, Kosten und Reiseplanung beachten müsst.
1. Wohnmobil-Weltreise: Ist das was für mich?
Ihr seid absolut camping-erprobt und für euch steht schon fest, dass ihr eine Weltreise mit dem Wohnmobil machen wollt? Dann springt direkt zu Punkt 2.
Alle anderen sollten noch einmal in sich gehen: Seid ihr wirklich bereit dafür für so eine lange Zeit unterwegs zu sein? Und ist das Abenteuer Camper überhaupt etwas für euch? Wer sich noch zu den Wohnmobil-Einsteigern zählt, sollte vielleicht erst einmal über einen Probedurchlauf nachdenken. Ihr könntet euch zum Beispiel ein Wohnmobil mieten und für eine längere Zeit durch Europa touren. Dann seid ihr nicht gleich am anderen Ende der Welt, aber könnt ausprobieren, ob eine längere Reise mit dem Camper etwas für euch ist.
🚐 Lesetipp: Kennt ihr schon diese 7 Wohnmobil-Touren für Anfänger? *Europa Edition*
2. Das passende Wohnmobil für die Weltreise finden
Zur Vorbereitung eurer Wohnmobil-Weltreise gehört neben den finanziellen, gesundheitlichen und organisatorischen Fragen natürlich auch die Wahl des passenden Wohnmobil-Typen.
Grundsätzlich empfehlen wir euch einen autarken Camper mit Allradantrieb, denn mit solch einem Fahrzeug könnt ihr auch auf unasphaltierten Straßen (zum Beispiel in Australien oder Südafrika) fahren. Hinzu kommt, dass euch solch ein kompaktes Fahrzeug weniger Probleme bei der Einhaltung der Einreisebestimmungen bereitet und in großen Städten leichter untergebracht werden kann. Außerdem verbrauchen kleinere Camper weniger Sprit als ein großes Wohnmobil.
Behaltet bei der Fahrzeugwahl im Hinterkopf, dass ihr eventuell Ersatzteile im Laufe eurer Wohnmobil-Weltreise benötigt. Die lassen sich für gängige Modelle in der Regel leichter beschaffen als für Sondereditionen, erst recht in weniger entwickelten Ländern.
3. Wo soll die Reise hingehen?
Wo eure Wohnmobil-Weltreise letztendlich hingeht, hängt in erster Linie natürlich von euren individuellen Vorlieben und eurer persönlichen Bucket List ab. Aber auch Zeit und Geld spielen eine Rolle. Wie lange könnt ihr zum Beispiel auf der Arbeit pausieren? Muss Skandinavien unbedingt mit auf die Liste oder sind euch dort vielleicht die Lebenshaltungskosten zu hoch?
Auch das Thema Sicherheit solltet ihr bei der Planung nicht außer acht lassen. Reiseziele wie die USA, Kanada, Australien oder Neuseeland bieten eine gute Infrastruktur für Wohnmobile mit ausgebauten Straßen und gesicherten Campingplätzen. Und auch Länder wie Südafrika oder Namibia sind gut auf Camper eingestellt. In Südostasien dagegen wird das Fahren mit dem Wohnmobil in vielen Gegenden zum ungewollten Abenteuer – zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen und eine entsprechende Versicherung sind hier ein absolutes Muss. Beachtet außerdem das Klima und die Jahreszeiten in den Ländern, die auf eurer Bucket List stehen. Auf der südlichen Halbkugel sind die Jahreszeiten umgekehrt und Länder in Äquatornähe haben Regen- und Trockenzeiten. Bestimmte Regionen in Asien und Südamerika (zum Beispiel Costa Rica) sind während der Regenzeit schlichtweg unpassierbar.
🚐 Lesetipp: Weltweite Wohnmobil-Touren, die auf jede Bucket List gehören
Habt ihr bereits einen festen Zeitrahmen für eure Reise, gilt: Plant nicht zu viele Länder ein. Ja, wir wissen, dass das schwerfällt. Allerdings seid ihr mit dem Wohnmobil deutlich langsamer unterwegs als mit dem Mietwagen und Überfahrten, Grenzüberquerungen sowie die Stellplatz-Suche kosten Zeit. Und seien wir mal ehrlich: So eine Wohnmobil-Weltreise ist etwas besonderes. Nehmt euch Zeit, um Land und Leute richtig kennenzulernen anstatt von einem Land zum nächsten zu springen. Genug Momente zum Innehalten (ihr erlebt hier gerade etwas ganz Fantastisches!) sind wichtig.
4. Was muss ich vor der Weltreise erledigen?
Wenn die grobe Route steht, fängt die eigentliche Planung an – und die macht leider auch vor Bürokratie nicht Halt. Wir haben für euch eine Checkliste zusammengestellt, damit ihr das Wichtigste auf dem Schirm habt:
✔️ Visum: Informiert euch über die Einreisebestimmungen in euren Wunschländern und besorgt euch die entsprechenden Visa. Plant dafür unbedingt genug Zeit ein, da dafür Konsulate kontaktiert werden müssen und dieses Prozedere häufig viel Zeit in Anspruch nimmt.
✔️ Impfungen: Lasst euch von eurem Arzt über erforderliche Impfungen beraten – und zwar rechtzeitig. Viele Impfungen werden in mehreren Etappen verabreicht und sollten sich nicht mit anderen überschneiden.
✔️ Auslandskrankenversicherung : Für Fernreiseziele reicht eure herkömmliche Krankenversicherung nicht aus. Schließt deswegen eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung ab, z.B. bei der Hanse Merkur. Achtet darauf, dass die Versicherung auch einen Krankentransport in ein verifiziertes Krankenhaus beinhaltet und gegebenenfalls einen Rücktransport nach Hause.
✔️ Wohnmobil-Versicherung: Eine gute Versicherung für das Wohnmobil deckt Schäden ab und enthält eine Erstattung der Selbstbeteiligung.
✔️ Internationaler Führerschein und Reisepass sind natürlich essentiell, um rumreisen zu können.
✔️ Wohnmobilverschiffung vs. Mietwohnmobil: Wer die ganze Zeit dasselbe Wohnmobil an seiner Seite haben möchte, muss sich rechtzeitig um die Anmeldung der Wohnmobilverschiffung kümmern. Alternativ könntet ihr darüber nachdenken, euch an unterschiedlichen Orten im Voraus Mietwohnmobile vorzubuchen, wenn die Route es hergibt.
5. Kosten für eine Weltreise mit dem Wohnmobil
Euer Tagesbudget hängt natürlich stark von den Reiseländern und den dort vorherrschenden Lebensunterhaltungskosten ab. Informiert euch über die aktuellen Treibstoff- und Lebensmittelkosten, um genau kalkulieren zu können. Je weniger Länder ihr bereist, desto günstiger wird die Reise. Wer als Paar verreist, gibt weniger aus als Alleinreisende.
🚐 Lesetipp: Was kostet ein Urlaub mit dem Miet-Wohnmobil?
Eine gute Infoquelle sind immer Erfahrungsberichte von Reisebloggern, die das Abenteuer Wohnmobil-Weltreise schon angegangen sind und sehr authentisch und ungeschminkt von ihrer Reise erzählen. Auch in einschlägigen Foren findet ihr Infos zum Budget, die Gleichgesinnte dort bereits geteilt haben.
Spar-Tipps für eure Wohnmobil-Weltreise
- Es gibt eine kleine Auswahl von Online-Konten, mit denen ihr teilweise gebührenfrei Geld abheben könnt – ganz egal, in welchem Land ihr euch gerade befindet.
- Wir empfehlen euch außerdem ein PayPal-Konto, um vergleichsweise sicher internationale Überweisungen tätigen zu können. Bei der Bezahlung von langen Fährüberfahrten oder Einreisepapieren kommt ihr da nicht drumherum.
- Nutzt während der Weltreise Stellplatz-Apps um günstige oder kostenlose Stellplätze zu finden.
- Versucht unnötige Fixkosten Zuhause abzustellen, wie Geld für Handyverträge, Abonnements und so weiter. Vielleicht könnt ihr ja auch eure Wohnung untervermieten?
- Home-Office im Camper: Wenn ihr von unterwegs arbeiten dürft und das WLAN im Camper stimmt, könnt ihr euch ganz nebenbei etwas dazuverdienen. Natürlich bietet sich das nur für bestimmte Berufsfelder an und nicht jeder möchte auf der Weltreise arbeiten, aber es wäre eine Alternative.
🚐 Lesetipp: Hier findet ihr noch mehr Spartipps für den Wohnmobil-Urlaub
Titelbild: Apollo
Kraterwandern in Island, ein Roadtrip durch sechs US-Staaten oder Oldtimer fahren auf Kuba: Ich durfte bereits viele faszinierende Orte dieser Welt entdecken. Mit dem Camper oder Mietwagen reise ich besonders gerne, denn kein Gefühl ist schöner als völlig flexibel unterwegs zu sein. Muss unbedingt mit in den Urlaub: tonnenweise Musik und mindestens ein gutes Buch.
3 Kommentare
Wir sind mit underem Toyota unterwegs auf der Panamerikana! Es gibt do viele die auf einer ähnlichen Tour sind!
Grüsse aus Mexiko
Sehr interessante Seite. Tolle Tips, die ich wahrscheinlich noch einigmale aufrufen werde.
Vielen Dank, das hören wir sehr gerne! 🙂
Beste Grüße
Dimi von CamperDays