Was ist günstiger – Wohnmobil mieten oder Mietwagen und Hotel?
Freiheit auf vier Rädern – viele Urlauber erkunden ihr Reiseziel mit einem Mietwagen und übernachten in Hotels. Immer häufiger entscheiden sich Reisende jedoch dazu, ein Wohnmobil zu mieten. Doch was ist eigentlich günstiger? CamperDays ist dieser Frage nachgegangen und stellt in dieser Studie die Kosten beider Urlaubsformen einander gegenüber.
Aus unseren Buchungsdaten sowie denen unserer Partner haben wir für die sechs beliebtesten Camping-Länder Buchungsdauer, gefahrene Strecke und Kosten für die Fahrzeugmiete ermittelt. Anhand dieser Werte leiten sich Gesamtpreise für Reisen in der Haupt- und Nebensaison ab, die sich aus folgenden Kostenpunkten zusammensetzen:
- Fahrzeugkosten: Mietkosten für das am häufigsten gebuchte Wohnmobil- bzw. Mietwagen-Modell inklusive häufig gemieteter Extras wie Kindersitze oder Navigationssystem
- Übernachtungskosten: Durchschnittspreis für ein Doppelzimmer in 3-Sterne-Hotels bzw. einen Stellplatz auf Campingplätzen mit Wasser- und Stromversorgung unter Berücksichtigung der Reisedauer
- Treibstoffkosten: unter Berücksichtigung der gefahrenen Strecke, aktueller Benzinpreise und des Benzinverbrauchs des am häufigsten gebuchten Fahrzeugs
Alle in dieser Studie genannten Werte sind als durchschnittliche Angaben zu verstehen. Je nach Anzahl der Reisenden ergeben sich verschiedene Szenarien, bei denen die Preise deutlich nach oben bzw. unten abweichen können. Die Übernachtungskosten sind dabei ein entscheidender Faktor.
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1. Australien
Im Schnitt buchen CamperDays-Kunden ein Wohnmobil in Australien für 20 Tage und legen dabei etwa 2.300 Kilometer zurück. Das am häufigsten gebuchte Wohnmobil-Modell ist der Hippie Hitop (geeignet für bis zu 2 Personen). Die am meisten gebuchten Fahrzeuge werden derzeit von der Apollo Gruppe bereitgestellt – hierzu zählt auch der Hippie Camper.
- Ø Reisedauer: 20 Tage
- Ø Strecke: 2.300 km
- Ø Benzinpreis: 1,08 €/ Liter
- Ø Anzahl der Reisenden: 2
Urlauber, die ein Wohnmobil in Australien mieten, können im Vergleich zur Mietwagen- und Hotelreise vor allem in der Nebensaison kräftig sparen (durchschnittlich 26 %). In der Hauptsaison sind die Kosten für beide Urlaubsformen hingegen etwa gleich hoch, was aus der nachfolgenden Grafik hervorgeht. Das liegt daran, dass die Tagessätze für die Wohnmobilmiete in der Hauptsaison sehr stark steigen – hier müssen Urlauber im Vergleich zur Nebensaison etwa 60 % mehr zahlen.
2. Neuseeland
Durchschnittlich reisen CamperDays-Kunden für 23 Tage mit dem Wohnmobil durch Neuseeland, wobei ca. 1.300 Kilometer zurückgelegt werden. Apollo ist der am häufigsten gewählte Vermieter, während das beliebteste Modell der Cheapa Hitop ist (geeignet für bis zu 2 Personen).
- Ø Reisedauer: 23 Tage
- Ø Strecke: 1.300 km
- Ø Benzinpreis: 0,86 €/ Liter
- Ø Anzahl der Reisenden: 2
Während der Nebensaison sind Reisen im Wohnmobil durch Neuseeland besonders günstig. Mehr als 40 % kann dabei im Vergleich zum Mietwagen- und Hotelurlaub gespart werden.
Nachfolgende Grafk zeigt jedoch deutlich, dass das in der Hauptsaison ganz anders aussieht – in dieser Zeit steigen die Tagessätze für die Wohnmobilmiete im Vergleich zur Nebensaison schnell auf das Vierfache, was vor allem an der enorm hohen Nachfrage liegt. In der Hauptsaison sind Reisen im Mietwagen mit Hotelübernachtungen gegenüber dem Wohnmobilurlaub daher mehr als 20 % günstiger.
Bei beiden Urlaubsformen kann zusätzlich kräftig gespart werden, wenn einfachere Unterkünfte (z.B. Hostels oder Motels) bzw. Campgrounds gewählt werden. In Neuseeland gibt es zudem etliche kostenlose Stellplätze mitten in der Natur – dafür muss das Fahrzeug aber in der Regel self-contained, also mit Dusche und WC ausgestattet sein.
3. USA
18 Tage und auf einer Strecke von ungefähr 2.500 Kilometern reisen CamperDays-Kunden durchschnittlich mit dem Wohnmobil durch die USA. Das am häufgsten gebuchte Modell ist der C-25 (Länge: 25 Fuß bzw. 7,6 Meter; ideal für bis zu 4 Personen + 1 Kleinkind) vom größten nordamerikanischen Vermieter Cruise America.
- Ø Reisedauer: 18 Tage
- Ø Strecke: 2.500 km
- Ø Benzinpreis: 0,72 €/ Liter
- Ø Anzahl der Reisenden: 2
In der Nebensaison liegt die Ersparnis für einen Mietcamper im Vergleich zum Mietwagen- und Hotelurlaub bei über 10 %. Deutlich teurer wird die Wohnmobilmiete in der Hauptsaison, wo ein Tagessatz in den USA im Schnitt mehr als das Doppelte kostet. In dieser Zeit sind Urlauber mit Mietwagen und Hotelübernachtungen günstiger unterwegs
(rund 20 %).
Für Mietwagenfahrer bietet die Auswahl der Unterkunft ein besonders hohes Sparpotenzial: Da vor allem besser ausgestattete Hotels ab 3 Sternen in den USA sehr teuer sind, stellen einfachere Motels oder Hostels eine preiswertere Alternative dar.
4. Kanada
Etwa 2.000 Kilometer fahren CamperDays-Kunden an durchschnittlich 19 Tagen mit dem Wohnmobil durch Kanada. Cruise Canada ist der am häufgsten gewählte Vermieter – dessen C-25 (geeignet für bis zu 4 Personen + 1 Kleinkind) ist gleichzeitig das beliebteste Modell.
- Ø Reisedauer: 19 Tage
- Ø Strecke: 2.000 km
- Ø Benzinpreis: 0,85 €/ Liter
- Ø Anzahl der Reisenden: 2
Auch in Kanada ist die Reise im Mietcamper in der Nebensaison durchschnittlich etwas günstiger als der Mietwagen- und Hotelurlaub. Der Preisunterschied ist hierbei jedoch nur gering.
Die nächste Grafik zeigt aber, dass die Mietpreise für ein Wohnmobil in der Hauptsaison im Vergleich zur Nebensaison häufg doppelt so hoch sind. Obwohl auch die Hotelpreise in dieser Zeit merklich ansteigen, ist eine Mietwagenreise im Vergleich zum gemieteten Wohnmobil während der Hochsaison trotzdem günstiger.
5. Deutschland
CamperDays-Kunden buchen in Deutschland ein Wohnmobil für durchschnittlich 16 Tage und fahren damit etwa 900 Kilometer weit. Am häufgsten wird bei McRent angemietet. Die beliebteste Wohnmobil-Kategorie ist der Family Standard (optimal für bis zu 4 Personen), ebenfalls von McRent.
- Ø Reisedauer: 16 Tage
- Ø Strecke: 900 km
- Ø Benzinpreis: 1,17 €/ Liter
- Ø Anzahl der Reisenden: 2
In Deutschland sind die Preisunterschiede zwischen Urlaub mit dem Mietcamper und Reisen mit Mietwagen und Hotelübernachtungen nur gering.
Wer beim Wohnmobil sparen möchte, sollte in der Nebensaison reisen – im Schnitt ist hier eine Ersparnis von fast 20 % gegenüber dem Mietwagen- und Hotelurlaub drin. Letzterer ist hingegen in der Hauptsaison günstiger, da die Mietpreise für Wohnmobile in dieser Zeit oft doppelt so hoch sind wie in der Nebensaison.
6. Island
Rund 1.800 Kilometer legen CamperDays-Kunden durchschnittlich mit dem Wohnmobil in Island zurück – der Reisezeitraum beträgt dabei etwa 12 Tage. Wie in Deutschland ist auch in Island McRent der beliebteste Vermieter mit dem Family Standard (optimal für bis zu 4 Personen) als meistgebuchtes Modell.
- Ø Reisedauer: 12 Tage
- Ø Strecke: 1.800 km
- Ø Benzinpreis: 1,39 €/ Liter
- Ø Anzahl der Reisenden: 2
Island sticht in der CamperDays-Vergleichsstudie als besonders kostspieliges Reiseziel für den Urlaub im Mietcamper heraus. Sowohl in der Neben- als auch Hauptsaison sind beim Mieten eines Wohnmobils höhere Kosten zu erwarten als bei einer Mietwagen- und Hotelreise.
Während der Preisunterschied in der Nebensaison noch gering ist, verdeutlicht die nachstehende Grafk, dass diese Lücke während der Hauptsaison extrem ausfällt: Wer in dieser Zeit auf Mietwagen und Hotel ausweicht, kann gegenüber dem Mietcamper etwa 30 % sparen. Der hohe Mietpreis für Wohnmobile ist insbesondere in der enorm hohen Nachfrage begründet.
7. Fazit zur Vergleichsstudie
Die Vergleichsstudie zeigt: Während beim Wohnmobil-Urlaub das Mietfahrzeug selbst einen Löwenanteil der Kosten ausmacht, zahlen Mietwagenreisende am meisten für Übernachtungen in Hotels. Besonders bemerkenswert sind die teilweise enormen Unterschiede zwischen Haupt- und Nebensaison.
Große Preisunterschiede – Camper können in der Nebensaison kräftig sparen
Auffällig ist, dass Urlaub im Mietcamper während der Nebensaison häufig günstiger ist als ein Mietwagen mit mehreren Hotelübernachtungen im selben Zeitraum. Ausnahmen bilden hierbei Australien und Island – in Australien können Camper auch in der Hochsaison etwas günstiger ausfallen, während Wohnmobile in Island selbst zur Nebensaison teurer sind. In der Hauptsaison sind Mietwagen- und Hotelreisen in der Regel billiger als das Mieten eines Wohnmobils.
“Mietpreise für Wohnmobile: größter Unterschied zwischen Haupt- und Nebensaison in Neuseeland”
Bei den Mietpreisen für Wohnmobile ist der Unterschied zwischen den Saisons in Neuseeland am größten – im Vergleich zur Nebensaison steigen die Preise während der Hochsaison hier schnell auf das Vierfache an. Auch in Island, Kanada und den USA muss mit einem Preisanstieg von 100 % gerechnet werden. Diese Differenzen fallen für die Mietwagenkosten deutlich geringer aus, stattdessen ist in der Hauptsaison aber mit höheren Hotelkosten zu rechnen.
Im direkten Vergleich beider Urlaubsformen kann in Neuseeland mit einem gemieteten Wohnmobil während der Nebensaison die größte Ersparnis erzielt werden (44 % günstiger), gefolgt von Australien (26 % günstiger). Am teuersten wird der Camper-Urlaub im Vergleich zur Mietwagen- und Hotelreise während der Hauptsaison in Island (43 % teurer) und Neuseeland (29 % teurer). Erwähnenswert ist, dass Gruppen im Wohnmobil tendenziell günstiger reisen, zumindest wenn der Mietpreis unter allen Personen aufgeteilt wird.
Im Durchschnitt sind die Tagessätze für das Mieten eines Wohnmobils in Island und den USA am höchsten – in Australien, Neuseeland und Deutschland hingegen am niedrigsten. Für den Mietwagen zahlen Urlauber im Schnitt mit Abstand am meisten in Island und am wenigsten in Deutschland.
Anmerkung zur CamperDays-Vergleichsstudie
Wie anfangs erwähnt, sind die hier genannten Angaben als Durchschnittswerte zu sehen. Im Hinblick auf die Übernachtungen haben wir uns auf Doppelzimmer in 3-Sterne-Hotels und Campingplätze mit Wasser und Strom festgelegt. Hier kann bei beiden Urlaubsformen kräftig gespart werden, wenn günstigere Übernachtungsmöglichkeiten ausgewählt werden. Mietwagenfahrer können beispielsweise auf Motels, Hostels oder Jugendherbergen ausweichen. Wer dagegen im Wohnmobil unterwegs ist, braucht nicht immer einen Campingplatz mit Wasserversorgung und Stromanschluss – schlichtere Plätze sind in der Regel deutlich günstiger und in manchen Ländern gibt es Stellplätze, die sogar völlig kostenlos sind.
Mögliche Reise-Szenarien
In dieser Studie haben wir gemäß unserer durchschnittlichen Buchungsdaten die Preise für Reisen mit 2 Personen ermittelt. Da einige der günstigsten Wohnmobil-Modelle jedoch für bis zu 4 Personen geeignet sind, sinkt der Preis pro Person, je mehr Mitreisende dabei sind. Im Hotel hingegen können sich die Übernachtungskosten entsprechend vervielfachen.
Bei den größeren Wohnmobil-Modellen in unserer Studie sind folgende Reise-Szenarien denkbar:
- Szenario 1: Verreisen als Paar (2 Erwachsene)
- Szenario 2: Verreisen als Paar mit Kind (2 Erwachsene, 1 Kind)
- Szenario 3: Verreisen als Kleingruppe (3 Erwachsene)
- Szenario 4: Verreisen als Kleingruppe (4 Erwachsene)
- Szenario 5: Verreisen als Familie (2 Erwachsene, 2 Kinder)
- Szenario 6: Verreisen als Familie (2 Erwachsene, 2 Kinder, 1 Kleinkind)
Die Wohnmobilreise wird demnach pro Person umso günstiger, je besser der Platz im Wohnmobil genutzt wird.
Weitere Kostenpunkte und Sparmöglichkeiten
Neben den Fahrzeug- bzw. Übernachtungskosten sollten Urlauber bei der Reiseplanung auch die Kosten für Verpflegung und Maut im Hinterkopf behalten. Diese tauchen in der Studie nicht auf, da sie sehr individuell ausfallen. Die Verpflegungskosten können dennoch ein Preisargument für die Wohnmobilreise sein, da die Selbstversorgung in Ländern wie Australien und Neuseeland deutlich günstiger ist als essen zu gehen. Außerdem können Urlauber bei rechtzeitiger Buchung von Hotels und Wohnmobilen ggf. von Frühbucher-Rabatten profitieren.
Was außerdem bei der Entscheidung hilft
Eines sollten Urlauber bei allem Vergleich nicht vergessen: Ob die Wahl auf ein Wohnmobil oder eine Mietwagenreise mit Hotel fällt, sollte nie eine reine Frage der Kosten sein, sondern immer eine der persönlichen Vorlieben und Wünsche. Während die einen im Wohnmobil näher an der Natur sein und z.B. direkt in Nationalparks übernachten möchten, freuen sich andere über ein komfortables Hotelzimmer in der Stadt. Es ist also hilfreich, sich im Vorfeld Gedanken darüber zu machen, welche Aktivitäten geplant sind und ob die Reise ein Outdoor-Erlebnis oder ein Kultur-Trip werden soll. Wer viel innerhalb von Städten unterwegs ist, Museen und Sehenswürdigkeiten ansteuern und dabei flexibel parken möchte, fährt besser mit dem Mietwagen. Für Aktiv-Urlauber, die in der Natur wandern oder radfahren möchten und die Abende gerne draußen am Grill oder Lagerfeuer verbringen, ist sicherlich das Wohnmobil die richtige Wahl.