Stromversorgung im Wohnmobil: so geht's

Stromversorgung im Wohnmobil: so geht's

Ihr habt einen Camper gemietet, eine Route ausgesucht und seid bereit, endlich loszufahren. Doch wie funktioniert das eigentlich mit der Stromversorgung im Wohnmobil? In unserem Artikel beantworten wir euch sämtliche Fragen rund um das Thema Strom im Camper. Außerdem zeigen wir euch in unserem Schritt für Schritt, wie ihr auf einem Campingplatz den Strom anschließt. 

1. Wie wird ein Wohnmobil mit Strom versorgt?

Eigentlich ist das mit der Stromversorgung im Wohnmobil ganz einfach. Die Standard-Wohnmobilmodelle verfügen über ein bis zwei Versorgungs- oder Bordbatterien. Diese könnt ihr entweder auf einem Campingplatz mit Landstrom oder während der Fahrt durch den Motor laden. Für Letzteres sind die Versorgungs-Batterien mit der Lichtmaschine verbunden.

Was unterscheidet die Bordbatterie von der Starterbatterie?

Bordbatterie

Starterbatterie

Nicht in jedem Fahrzeug vorhanden

Immer vorhanden

Stromversorgung im Wohnraum

Mit Anlasser verknüpft, startet Motor

Fahren auch ohne geladene Bordbatterie möglich

Fahren ohne geladene Starterbatterie nicht möglich

Auf zyklisches Auf- und Entladen ausgelegt

Aufladen erfolgt beim Fahren durch Lichtmaschine

2. Welchen Stromanschluss hat ein Wohnmobil?

Frau schließt Strom am Wohnmobil an

Für die Stromversorgung im Wohnmobil gibt es in der Regel zwei Stromkreise:

  • Der 12-Volt-Stromkreis ist zuständig für Geräte wie den Kühlschrank, die Wasserpumpe, die Lampen sowie die Diesel- oder Gasheizung. USB-Steckdosen zählen hier ebenfalls dazu. Üblicherweise befinden sich in einem Camper 12-Volt-Normstecker mit einem Durchmesser von 12 Millimetern. Über einen Adapter könnt ihr auch Standardstecker verwenden. Da sich der 12-Volt-Stromkreis direkt aus der Bordbatterie speist, lassen sich die Steckdosen auch während der Fahrt benutzen.

  • Der 230-Volt-Stromkreis funktioniert nur, wenn ihr euer Wohnmobil am Camping- bzw. Stellplatz an den Landstrom angeschlossen habt. Dann wird nicht nur die Bordbatterie geladen, sondern ihr könnt auch sämtliche 230-Volt-Geräte mit normalem Stromanschluss, z.B. eine Kaffeemaschine oder einen Wasserkocher benutzen. Wenn ihr auch unterwegs solche Geräte verwenden möchtet, benötigt ihr zusätzlich einen sogenannten Wechselrichter.

Tipp

Da auf manchen Campingplätzen durch die Verwendung von Kaffeemaschinen u.ä. gerne mal die Sicherung rausfliegt, empfehlen wir Geräte mit niedriger Leistung. Oft hilft es auch schon, wenn ihr Fön und Wasserkocher nicht gleichzeitig benutzt.

3. Wie lange reicht der Strom im Wohnmobil?

Camper mit Solarplatten auf dem Dach am Meer

Eine der Fragen, die uns beim Thema Stromversorgung im Wohnmobil am häufigsten erreicht, ist wie lange der Strom reicht. Hier gibt es leider keine allgemeingültige Antwort, denn das hängt ganz davon ab, welche Batterie ihr habt und was ihr alles in eurem Camper macht. Benutzt ihr nur die nötigsten Geräte, hält die Bordbatterie natürlich deutlich länger, als wenn ihr Fernseher und Co. durchgehend laufen habt.

In der Regel hält die Batterie aber zwischen 12 und 24 Stunden. Wenn ihr sie regelmäßig beim Fahren wieder aufladet, könnt ihr sogar relativ lange ohne Landstrom auskommen.

Der 12-Volt-Stromkreis lässt sich deaktivieren, um versehentliches Entladen der Batterien zu vermeiden. In vielen Wohnmobilen gibt es zudem ein sogenanntes Elektrobedienpanel, über das ihr den ungefähren Ladestand der Batterien abfragen könnt.

Info

Das Laden der Batterie über die Lichtmaschine oder den Landstrom ist der Standardvorgang. Es gibt aber auch Modelle, die mit Solaranlagen, einem Benzin-Generator oder einer Brennstoffzelle nachgerüstet wurden und dadurch zusätzlich Energie liefern.

4. Strom anschließen auf dem Campingplatz: So geht‘s

Stromversorgung am Wohnmobil

Strom fürs Wohnmobil bekommt ihr in der Regel auf Camping- und Stellplätzen über die dort verteilten Stromsäulen. Informiert euch am besten vorab, ob euer Platz über einen Stromanschluss verfügt. Die meisten Campingplätze verlangen für Strom außerdem eine zusätzliche Pauschale.

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Um euer Wohnmobil mit Strom zu versorgen, benötigt ihr zunächst das richtige Equipment. Bei den meisten Wohnmobilen ist dies bereits in der Miete enthalten, informiert euch aber unbedingt vorab bei eurer Vermieterin oder eurem Vermieter.

Ihr benötigt zwei CEE-Adapter sowie eine Kabeltrommel oder ein Verlängerungskabel mit CEE-Anschlüssen. Häufig sind die Stromsäulen nämlich nicht in direkter Nähe und ihr müsst euer Kabel verlängern.

  • Steckt[VV1] nun den blauen Stecker in die Einspeisesteckdose (diese befindet sich meist auf der Fahrerseite):

  • Verbindet die Einspeisesteckdose am anderen Ende mit der Kabeltrommel.

  • Rollt nun das Kabel bis zur Stromsäule aus und verknüpft es mit dem zweiten CEE-Adapter.

  • Abschließend müsst ihr nur noch den Adapter an die Stromsäule anschließen und fertig!

  • Ihr seht: Die Sache mit der Stromversorgung im Wohnmobil ist viel leichter als gedacht.

Sonstige Tipps rund um die Stromversorgung im Wohnmobil

Stecker für den Strom am Wohnmobil

Natürlich gibt es weitere Tipps und Tricks, die euch auf eurer Reise mit dem Wohnmobil zusätzliche Sicherheit in Sachen Stromversorgung geben.

Stattet euch mit einer Powerbank aus: Immer dann, wenn ihr mit dem Landstrom verbunden seid, könnt ihr eure Powerbank aufladen. Damit ladet ihr dann wiederum sorglos eure Geräte auf, selbst wenn ihr mal nicht mit dem Stromnetz verbunden seid und eure Batterie einen niedrigen Ladestand aufweist.

Wählt ein Fahrzeug mit Solaranlage: Eine Solaranlage auf dem Dach des Wohnmobils kann euch bei der Stromversorgung unterstützen. Die Anlage generiert bei Sonnenschein zusätzlichen Strom, der in einer Batterie gespeichert wird. Ist das Fahrzeug zusätzlich mit einem Ladebooster ausgestattet, ist ein optimales Spannungsniveau gewährleistet. Für Wohnmobile mit Dachzelt kommen faltbare Solaranlagen infrage – sogenannte Solarkoffer.

Versucht, stromsparend zu urlauben: Wenn euer Camper über einen Kühlschrank oder sogar einen Fernseher verfügt, könnt ihr euch bewusst vornehmen, diese Geräte nur sparsam zu verwenden. Dreht die Kühlleistung des Kühlschranks nicht unnötig hoch und verbringt statt beim Fernsehen einen gemeinsamen Abend beim Kartenspielen oder bei anderen „Unplugged“-Aktivitäten.