Acht Euro für 100 Kilometer – was ihr über die Maut in Spanien wissen solltet!

von Karen
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Die vielfältigen Landschaften Spaniens lassen sich besonders gut mit dem Wohnmobil erkunden. Wenn ihr gerade einen Roadtrip durch Spanien plant, solltet ihr noch der mit der Maut in Spanien rechnen.  Auf vielen wichtigen Strecken des Landes fallen nämlich Autobahngebühren an. Doch was gilt dabei eigentlich für Wohnmobilurlauber? Und gibt es Alternativen zu den kostenpflichtigen Routen? Die wichtigsten Infos und Tipps dazu findet ihr hier!

Kurz und knapp: Die Maut in Spanien im Überblick

Auch wenn seit 2018 viele der Autobahnen nicht mehr kostenpflichtig sind, liegt noch ca. 30 % der Autobahnen und Schnellstraßen in Spanien  in privaten Händen und sind daher mautpflichtig. Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern gibt es in Spanien aber keine Vignette — die Mautkosten werden über Tickets abgerechnet, die bei der Einfahrt auf eine kostenpflichtige Straße gezogen und bei der Ausfahrt bezahlt werden. Die Höhe der Gebühren hängt also von der Länge der gefahrenen Strecke ab. Für vereinzelte Abschnitte können auch pauschale Beträge anfallen.

Wie erkenne ich, wo in Spanien eine Maut erhoben wird?

Spanische Mautstraßen sind normalerweise mit blauen Schildern gekennzeichnet, auf denen ein weißes AP (Autopistas) gefolgt von Nummern zu sehen ist. Dies bedeutet aber nicht, das alle Straßen mit Namen AP mautpflichtig sind, oder dass Straßen die andere Namen tragen kostenlos sind. Zwei Beispiele: viele Strecken auf der AP-7 sind mittlerweile kostenlos während auf der R-2 in Madrid Autobahngebühren anfallen.

💡 Worte für Maut in Spanien: Peaje, Peatge (Katalan, Valenciano, Mallorquí), Peaxes (Galicisch), Bidesariak (Baskisch).

Ebenso solltet ihr auf ein T-förmiges Zeichen achten, die auf Schildern schon mehrere Kilometer vor Beginn der kostenpflichtigen Straßen erscheinen. Meistens habt ihr noch eine bis zwei Chancen, um auf kostenlosen Nationalstraßen abzuweichen.

schild maut in spanien
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📌Lesetipp: Mit dem Wohnmobil durch Spanien: Tipps, Stellplätze und tolle Routen

Fahrzeugklasse, Streckenabschnitt, Saison: Alles zählt

Mautgebühren in Spanien variieren aber auch je nach Fahrzeugklasse, Streckenabschnitt, Saison und gegebenenfalls sogar nach Wochentag und Tageszeit. Die Einnahmen werden dazu genutzt, den erstklassigen Zustand der Straßen zu erhalten. Die Mautpflicht gilt für alle Fahrzeugklassen  — Miet-Wohnmobile sind üblicherweise in der günstigsten Kategorie eingeordnet:

Kategorie 1 Kategorie 2 Kategorie 3
  • PKW
  • PKW mit Anhänger (1 Achse)
  • Wohnmobil
  • PKW mit Anhänger (2 Achsen)
  • Kleinbus
  • PKW mit Anhänger (> 2 Achsen)
  • Bus / LKW (4 Achsen oder mehr)

In der folgenden Tabelle findet ihr die ungefähren Straßengebühren für einige bestimmte Streckenabschnitte – damit könnt ihr eure ungefähren Fahrtkosten schon vor Reiseantritt berechnen.

Strecke Preise für Fahrzeuge aus der Kategorie 1
Alicante – Cartagena 8 €
Ávila – Segovia 8 €
Barcelona – Manresa 10 €
Barcelona – Tarragona 15 €
Barcelona – Zaragoza 33 €
Bilbao – San Sebastian 10 €
Cartagena – Vera 14 €
A Coruña – Carballo 2 €
A Coruña – Tuy 20 €
La Jonquera – Barcelona 16 €
León – Astorga 5 €
León – Campomanes 9 €
Madrid – Arganda del Rey 2 €
Madrid – Guadalajara 2 €
Madrid – Toledo 1 €
Málaga – Guadiaro 10 €
Ocaña – La Roda 14 €
Tudela – Irun 11 €
Collado Villalba – Adanero 13 €
Vitoria – Burgos 2 €
Zaragoza – Bilbao (A-68) 33 €
Zaragoza – Tudela 5 €

⚠️ Hinweis: Bitte beachtet, dass es sich hierbei um gerundete Angaben und Richtwerte handelt, die sich jederzeit ändern können. Es kann daher zu Abweichungen kommen. Stand 07/2021

So könnt ihr die Autobahngebühren in Spanien bezahlen

Für die Bezahlung der Maut in Spanien habet ihr grundsätzlich drei unterschiedliche Möglichkeiten:

    1. Barzahlung
    2. Kreditkarte
    3. VIA-T-Box

Kredit- und Barzahlung

fahrspur maut spanien
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An den Mautstationen ist für jede Bezahlmethode und/oder Fahrzeugkategorie bzw. Höhe des Fahrzeuges eine separate Fahrspur vorgesehen. Während Kreditkartenzahlungen meist an entsprechenden Automaten erfolgen, wird Bargeld an manchen Stationen von Mitarbeitern an Schaltern entgegengenommen, die in der Regel durch einen grünen Pfeil gekennzeichnet sind.

💡 Wichtig: Merkt euch die Höhe eures Miet-Campers, um in die richtige Fahrspur zu wählen.

VIA-T-Box

Ihr könnt die Autobahnmaut in Spanien auch automatisch abrechnen lassen. Dafür benötigt ihr eine elektronische VIA-T-Box, die ihr vorab über tolltickets beziehen könnt. Nachdem ihr das Gerät an der Scheibe eures Campers angebracht und eure bevorzugte Zahlungsart eingestellt habt, werden die Ein- und Ausfahrten auf gebührenpflichtigen Straßen automatisch registriert und der entsprechende Betrag abgebucht. Der große Vorteil dabei: Ihr müsst euch nicht in die teils langen Schlangen an den Mautstationen einreihen und könnt eure Reise ohne Wartezeit genießen.

Tipp: Mautstationen für die VIA-T-Box
Die Fahrspuren, die ihr mit der VIA-T-Box nutzen könnt, sind entsprechend ausgeschildert. Neben Bezeichnungen wie “VIA-T” oder “Telepeaje” sind zwei Schilder üblich:
weißes T auf blauem Hintergrund (rund): Zahlung nur mit VIA-T-Box
weißes T auf blauem Hintergrund (rechteckig): Mehrere Zahlungsarten möglich

Mautgebühren in Spanien: Vorteile, Nachteile, Alternativen

Eine verbreitete Faustformel besagt: 100 Kilometer auf spanischen Mautstraßen kosten etwa acht Euro. Bei längeren Wohnmobil-Reisen kann da schonmal ein stattlicher Betrag zusammenkommen. Im Gegenzug könnt ihr euch jedoch auf ein geringeres Verkehrsaufkommen und gut erhaltene Fahrbahnen freuen.

📌Lesetipp: Wohnmobil-Guide Spanien

Kostenlose Straßen mit guter Aussicht

Wem das Geld aber zu schade ist, der kann in vielen Fällen auf kostenlose, öffentlich betriebene National- bzw. Landstraßen ausweichen und so die Autobahnmaut in Spanien umgehen. Zwar solltet ihr hier zusätzliche Zeit für die Strecke einplanen, sehen dafür aber unterwegs mehr vom Land. Der Weg ist das Ziel und gehört nicht gerade das zu den schönsten Dingen bei einem Urlaub auf vier Rädern?

Tipp: Navigationssystem einstellen
Wer für die Maut in Spanien nicht zahlen möchte, hat bei vielen Navigationsgeräten die Möglichkeit, gebührenpflichtige Straßen bei der Routenberechnung auszuschließen. So werdet ihr automatisch auf kostenlose Strecken umgeleitet.

 

Noch Fragen zur spanischen Maut oder rund um Wohnmobil-Reisen durch Spanien? Schreibt es in die Kommentare – wir freuen uns auf euch!

⚠️ Hinweis:  Alle Angaben in diesem Artikel sind trotz sorgfältiger Recherche ohne Gewähr.

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2 Kommentare

Wuzer Gerd 7. Juni 2021 - 17:28

Hallo wenn ich von Tolltickerts die Box für Wohnmobile über 3,5 T besitze die in Frankreich gilt kann ich diese dann auch für Spanien verwenden .

Antwort
Julia 8. Juni 2021 - 9:09

Hallo Wuzer Gerd,

die TIS-PL (mit VIA-T) Box für Fahrzeuge über 3,5 t ist sowohl in Frankreich als auch in Spanien gültig.

Viele Grüße
Julia von CamperDays

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