Telefonie und Internet im Ausland: so bleibt ihr unterwegs mobil

von Julia
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Frau verwendet Smartphone im Wohnmobil

Letztes Update: 10.01.2020

Wer mit dem Wohnmobil oder Camper in den Urlaub fährt, möchte den Alltag hinter sich lassen. Ganz ohne Smartphone und Co. geht es dann aber doch nicht. Schließlich möchte man auch mal die aktuelle Reiseroute im Internet überprüfen oder bei Rückfragen den Wohnmobil-Vermieter kontaktieren können. Wir verraten euch, wie ihr auch im Ausland erreichbar bleibt – egal ob in Europa, den USA oder Downunder. 

1. EU-Ausland: seit 2017 Mobilfunknutzung und Internet (fast) wie zu Hause

Für Weltenbummler gab es im Jahr 2017 einen Grund zum Jubeln: Mit der neuen Roaming-Verordnung fallen seit dem 15. Juni 2017 die Extra-Gebühren für die Handynutzung im EU-Ausland weg. Unter dem Motto “Roam like at home” können Handynutzer in insgesamt 31 europäischen Ländern zu den gleichen Konditionen wie in Deutschland telefonieren und im Internet surfen. Dazu zählen die 28 EU-Mitgliedsstaaten und die Länder, die zum Erweiterten Europäischen Wirtschaftsraum gehören: Norwegen, Island und Liechtenstein.

Aufgepasst in Schweizer Grenzregionen: Hier kann es passieren, dass sich das Smartphone in das schweizerische Netz einwählt, obwohl man sich auf deutschem Boden befindet. Da die Schweiz nicht zur EU gehört, gelten hier die neuen Roaming-Regelungen nicht und es können Mehrkosten entstehen. Einige Anbieter (z.B. PremiumSim) bieten Roaming-Optionen an, bei denen die Schweiz wie ein EU-Land behandelt wird.

2. Mobiles Internet im außereuropäischen Ausland: von der SIM-Karte bis zum Wohnmobil-WLAN

Wer ins außereuropäische Ausland reist, kommt mit seinem deutschen Handytarif nicht weit: hier würden bei der mobilen Internetnutzung horrende Kosten anfallen. Eine günstige und verlässliche Alternative sind Prepaid-SIM-Karten, die man ganz einfach vor Ort im jeweiligen Reiseland kaufen kann. Ihr habt ein festes, im Voraus bezahltes Guthaben, das ihr einfach abtelefonieren könnt. Aufgepasst: Direkt am Flughafen verkaufen Kleinanbieter teilweise überteuerte SIM-Karten mit langsamen Internet und einer schlechten Netzabdeckung. In den Fachgeschäften vor Ort ist das Angebot an SIM-Karten meist viel größer und kostengünstiger.

Symbol Hinweis Wissenswertes
Um eine Prepaid-SIM-Karte im Ausland nutzen zu können, benötigen Sie ein SIM-lock freies Smartphone. Überprüfen Sie vor der Reise rechtzeitig, ob Ihr Handy eine SIM-lock hat und lassen sie diese ggf. noch in Deutschland entfernen. Im Ausland ist es nämlich gar nicht so einfach, gesperrte Handys freischalten zu lassen.

Keine Lust auf eine Prepaid-SIM-Karte? Einige unserer Wohnmobil-Vermieter, wie zum Beispiel Road Bear, Britz, maui oder Mighty bieten Modelle mit WLAN-Hotspots an. Bei der Buchung eines Wohnmobils über CamperDays könnt ihr im Bereich der Zusatzleistungen einen mobilen WiFi-Hotspot ganz einfach zu eurem Wohnmobil-Modell dazubuchen. In der Regel steht euch dabei ein Datenvolumen von insgesamt 1 GB zur Verfügung.

🚐 Lesetipp: So klappt’s mit dem WLAN im Wohnmobil

Auf vielen weltweiten Campingplätzen oder in lokalen Geschäften, Cafés und Restaurants gibt es kostenfreies WLAN. Sehr praktisch: Auf der Webseite www.wififreespot.com werden Ihnen alle kostenlosen WLAN-Spots in den USA, Kanada, Australien, Neuseeland und Afrika angezeigt. Ihr findet dort außerdem eine Liste mit Campingplätzen, die WLAN-Hotspots besitzen.

Telefonie und Internet im Ausland: USA

Grenzenlose Freiheit: das verbinden die meisten Wohnmobil-Reisenden mit einem Trip durch die USA. Gilt das auch für die mobile Erreichbarkeit? In Amerika bietet fast jedes Lokal kostenloses WLAN an – selbst das kleinste Diner irgendwo im Nirgendwo hat in den meisten Fällen ein WLAN-Netz, das ihr nutzen dürft. Wer außerhalb der öffentlichen Netzwerke im Internet surfen möchte, benötigt eine lokale Prepaid-SIM-Karte.

Die größten Mobilfunknetzbetreiber in den USA sind AT&T, Verizon Wireless, T-Mobile und Sprint. Welcher Tarif für euch geeignet ist, hängt von eurer persönlichen Internetnutzung und eurem Bedarf an Datenvolumen ab. Wir haben für euch drei Tarife mit dem optimalen Preis-Leistungsverhältnis ausgewählt:

T-Mobile (Tourist Plan) für 30 US-Dollar (ca. 27 Euro) Laufzeit: 21 Tage, 1.000 Freiminuten, bis zu 2 GB LTE Datenvolumen, sehr gute Netzabdeckung in den Metropolen, in ländlichen Gebieten jedoch eingeschränkt
Verizon für 40 US-Dollar (ca. 36 Euro) Laufzeit: 28 Tage, unbegrenzte Freiminuten, 6 GB LTE Datenvolumen, größte Netzabdeckung und schnellste Datengeschwindigkeit
AT&T für 50 US-Dollar (ca. 45 Euro) Laufzeit: 28 Tage, unbegrenzte Freiminuten, 8 GB LTE Datenvolumen, gute Geschwindigkeit und zufriedenstellende Netzabdeckung

In der Regel müssen die amerikanischen SIM-Karten vor der Nutzung im Ausland registriert werden. Das könnt ihr entweder vorab per Internet oder in einem der Fachgeschäfte vor Ort erledigen.

Telefonie und Internet im Ausland: Kanada

Nicht selten hat man in Kanadas spektakulären Nationalparks das Gefühl, völlig von der Außenwelt abgeschnitten zu sein. Auf die mobile Erreichbarkeit trifft das durchaus zu: In ländlichen Gegenden ist der Empfang stark eingeschränkt. Kostenloses WLAN findet man, ähnlich wie in den USA, an den Eingängen zu den Nationalparks, in Restaurants oder in lokalen Geschäften. Wer auch auf dem Highway das Internet nutzen möchte, ist mit einer Prepaid-SIM-Karte gut beraten.

Die günstigste Prepaid-Karte in Kanada kostet 30 CAD (ca. 20,60 Euro), beinhaltet aber dafür auch nur ein Datenvolumen von 250 MB. Wer 1 GB Datenvolumen benötigt, zahlt etwa 45 CAD, für 55 CAD bekommt man 2 GB. Die Preise für Prepaid-Telefonie und mobiles Internet sind in Kanada im weltweiten Vergleich verhältnismäßig teuer, weil sich die meisten Mobilfunkanbieter hier auf Vertragskunden fokussieren. Die größten Netzbetreiber in Kanada sind Rogers, Bell oder Telus.

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Die Auswahl an Mobilfunkanbietern variiert in Kanada je nach Region. Der Grund: Die Anbieter müssen Lizenzen für die einzelnen Provinzen erwerben und sind deswegen nicht in allen Regionen vertreten.

Telefonie und Internet im Ausland: Australien und Neuseeland

Alle australischen Großstädte liegen an der Küste und punkten mit einer guten Netzabdeckung. Schwieriger wird es für Wohnmobil-Reisende, die sich auch gerne mal ins australische Outback begeben: Hier werdet ihr nur selten eine gute Internetverbindung haben, weswegen wir euch auch in Australien eine Prepaid-SIM-Karte empfehlen.

Zwei Mobilfunkanbieter haben uns im Test besonders überzeugt und bieten sogar Freiminuten nach Deutschland an:

Optus (Prepaid Epic Data) für 30 AUD (ca. 18,60 Euro) Laufzeit: 28 Tage, unbegrenzte Freiminuten (auch nach Deutschland), 35 GB Datenvolumen
Vodafone (Talk Combo Starter Pack) für 40 AUD (ca. 25 Euro) Laufzeit: 35 Tage, unbegrenzte Freiminuten (500 Freiminuten nach Deutschland), 20 GB Datenvolumen

Neuseeland ist im Gegensatz zu seinem Nachbarn Australien mit 4,2 Millionen Einwohnern ein kleines Land. Auf der dünn besiedelten Südinsel ist der Netzempfang wesentlich schlechter als im Norden. Eine Prepaid-SIM-Karte kauft ihr am besten vorab online oder in einem der neuseeländischen Anbieter-Shops von 2degrees, Spark oder Vodafone.

Und welcher neuseeländische Anbieter ist jetzt der Beste? Wir haben getestet:

Vodafone für 44 NZD (ca. 26,15 Euro) Laufzeit: 28 Tage, 300 Freiminuten, 4 GB Datenvolumen, gute Netzabdeckung
Spark für 49 NZD (ca. 29,10 Euro) Laufzeit: 28 Tage, 500 Freiminuten, 4GB Datenvolumen (plus 1 GB pro tag freies WLAN), gute Netzabdeckung
2degrees für 55 NZD (ca. 32,65 Euro) Laufzeit: 28 Tage, unbegrenzte Freiminuten (auch nach Australien), 10 GB Datenvolumen, teilweise eingeschränkte Netzabdeckung

Telefonie und Internet im Ausland: Namibia

Wer in Namibia unterwegs ist, kommt um den Kauf einer Prepaid-SIM-Karte kaum herum, denn in örtlichen Lokalen kann man zwar ins Internet gehen, die WLAN-Verbindung lässt aber oft zu wünschen übrig. In ländlichen Gegenden kann es richtig schwer werden, einen WLAN-Hotspot zu finden. Unser Tipp: Für Notfälle ein Satellitentelefon bei einem unserer Wohnmobil-Vermieter dazubuchen. Bei Asco Car Hire zahlt ihr zum Beispiel umgerechnet 9 Euro pro Tag (inkl. 10 Freiminuten). Für jede zusätzliche Minute zahlt ihr 1,95 US-Dollar (1,75 Euro).

Die bekanntesten Mobilfunknetzanbieter in Namibia sind MTC und TN Mobile. 10 MB kosten hier knapp 1 Euro. Aufgepasst: Prepaid-SIM-Karten aus Namibia sind nicht in Südafrika nutzbar und umgekehrt. Wer also beide Länder auf seiner Reise kombinieren möchte, der muss sich zwei verschiedene SIM-Karten anschaffen.

Symbol Hinweis App-Tipp
Wer sich auf kostenloses WLAN an öffentlichen Plätzen verlassen möchte und das Internet nur benötigt, um zwischendurch Routen zu checken, der ist mit der T4A Guide App gut beraten. Bereits in Deutschland kann man sich die Karten auf sein Smartphone laden und die App im Ausland auch im Offline-Modus nutzen. Auch Camping-Plätze sind auf den Karten eingezeichnet.
Titelbild: #193412476 | Urheber: © Lumina Images – stoc.adobe.com

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