Japan knackt dieses Jahr mit knapp 35 Millionen Touristinnen und Touristen jeden Reiserekord. Kein Wunder, dass an den bekanntesten Sehenswürdigkeiten viel los ist. Ihr möchtet auch unbedingt nach Japan reisen, habt aber keine Lust auf Overtourism und Menschenmassen? Wir haben für euch den ein oder anderen Japan-Geheimtipp gefunden, wo ihr noch entspannt und für euch alleine reisen könnt. Alles, was ihr dafür braucht, ist ein bisschen Flexibilität.
Gut zu wissen: Einige Japan-Geheimtipps erreicht ihr mit den Shinkansen-Zügen oder Bussen, andere Ziele liegen so weit abseits, dass ihr in den Flieger steigen oder euch ein Mietfahrzeug buchen müsst. Unser Tipp: Mit dem Mietcamper seid ihr flexibel unterwegs und spart nebenbei auch noch Geld für die Übernachtungen. Kompakte Fahrzeuge mit Automatikschaltung findet ihr über unseren Preisvergleich.
Japan-Geheimtipps: alle 12 Orte auf der Karte
Tōhoku, Japan
ニセコ町, 虻田郡, 後志総合振興局, Präfektur Hokkaido, Japan
伊豆半島, Präfektur Shizuoka, Japan
Tottori, Präfektur Tottori, Japan
大森, 国道433号, 湯来町大字伏谷, 佐伯区, Hiroshima, Präfektur Hiroshima, Japan
Shikoku, Japan
高千穂町, 西臼杵郡, Präfektur Miyazaki, Japan
霧島錦江湾国立公園, 肝属郡, Präfektur Kagoshima, Japan
屋久島, 熊毛郡, Präfektur Kagoshima, Japan
1. Geheimtipp Japans Norden: Wo Meer und Berge aufeinandertreffen
Wilde Bären und tanzende Orcas, heilige Berge und dramatische Felsküsten… Die meisten Reisenden orientieren sich von Tokio aus nach Westen oder in den Süden. Schade, denn so verpassen sie den kaum erschlossenen Norden mit seinem rauen Charme. Hier könnt ihr das ursprüngliche Japan ohne Touristenmassen genießen – und sogar Skifahren gehen.
Tohoku
Tohoku galt lange Zeit als abgelegen und gehört für uns zu den spannendsten Wohnmobil-Reisezielen des Jahres. Die Region im Norden der japanischen Hauptinsel Honshu hat eine von Norden nach Süden verlaufende Gebirgskette, Felsküsten auf der Pazifikseite und schneereiche Winter auf der Seite des Japanischen Meeres. Die Natur ist großartig: Hier wechseln sich alpine Wiesen mit blauen Calderaseen und unberührten Buchenwäldern ab. Außerdem gibt es in der Gegend einige Vulkane und einige der besten heißen Quellen in ganz Japan. Perfekt für eine Rundreise!
Niseko
Skifahren in Japan? Warum eigentlich nicht? Reisende aus Australien haben das schneesichere Skigebiet Niseko auf der Hokkaido-Insel schon lange für sich entdeckt. Und ja, die Aussicht bei der Abfahrt und der Pulverschnee sind wirklich ein Träumchen! Aber nun zu den Fakten: Das Skigebiet besteht aus vier Skiresorts mit siebzig Abfahrten. Im Skigebiet Niseko Tokyu Grand Hirafu könnt ihr bis 19 Uhr auf die Piste und danach zum Aprés-Ski, Niseko Annupuri ist auch für Neulinge geeignet und perfekt für euch, wenn ihr Ruhe bevorzugt.
Shiretoko-Nationalpark
Abgelegener geht es nicht! Die Halbinsel Shiretoko im äußersten Nordosten von Hokkaido ist ein Muss für alle, die sich an der Landschaft in Japan nicht sattsehen können. Größtenteils nur zu Fuß oder per Boot zugänglich seht ihr dort die lebenden Braunbären am besten vom Wasser aus. Über die Mitte der dicht bewachsenen Halbinsel zieht sich ein Grat mit mehreren Bergen, darunter der 1661 Meter hohe Rausu. Durch den Shiretoko-Pass könnt ihr euch wunderbar mit einem Auto oder Camper durch den Nationalpark bewegen. Legt aber zwischendurch genug Pausen zum Wandern ein: Ein schöner Hike führt rund um die fünf Seen Shiretoko Goko, in denen sich die Berge spiegeln.
2. Zentraljapan: Hidden Gems in den beliebtesten Regionen
Zentraljapan und die Präfektur Tokio gehören ohne Frage zu den beliebtesten Reisezielen. Kein Wunder, dass sich hier die Touristenmassen bündeln. In Kyoto schieben sich die Menschenmassen von Tempel zu Tempel, Osaka ist überlaufen und am Mount Fuji kommen immer wieder Reisebusse an. Wo findet man also in Zentraljapan noch echte Hidden Gems? Wir zeigen es euch.
Japanische Alpen
Die Berglandschaft Kamikōchi und die Dörfer von Shirakawa-Go sind schon lange keine Geheimtipps mehr, sondern in den letzten Jahren zu absoluten Instagram-Spots geworden. Unser Tipp: Wer sich aber etwas Zeit nimmt und die japanischen Alpen auf eigene Faust mit dem Mietcamper erkundet, hat viele Orte ganz für sich alleine. Entfernt euch einfach von den größeren Städten, sucht euch kleine Camping-Spots mitten im Nirgendwo, schlaft unter dem sternenklaren Himmel ein und schaut euch dann die bekannten Reiseziele an, wenn die anderen Menschen noch nicht da sind.
🚐 Lesetipp: Japan-Roadtrip mit dem Camper: Warum wir nur noch so reisen möchten
Izu Peninsula
Keine Lust auf moderne Städte und überfüllte Sehenswürdigkeiten? Südlich vom Mount Fuji liegt die Halbinsel Izu mit wilden Buchten und dem grünen Hochland, wie ihr es auf unserem Foto sehen könnt. Hier könnt ihr locker ein paar Tage verbringen und euch ganz entspannt von Ort zu Ort treiben lassen. Schwimmen gehen könnt ihr hier natürlich auch: Atami, Ito und Shimoda sind besonders beliebte Strände, am Minami-Ziu und Nishi-Izu geht es etwas ruhiger zu.
Kanazawa
Kyoto ist euch zu touristisch? Dann haben wir eine Alternative für euch: Kanazawa liegt direkt am Japanischen Meer und ist mit ihren Landschaftsgärten, dem alten Samurai-Viertel und den Teehäusern mindestens genauso schön – und längst nicht so überlaufen. Die Stadt war in der Edo-Zeit der Sitz des reichen Maeda-Clans, der zweitmächtigsten Feudalherren Japans. Das sieht man auch noch heute am kulturellen Reichtum. Ihr solltet unbedingt das Teehausviertel erkunden: Hier bekommt ihr fantastisches Essen und japanische Tees zum Verlieben serviert.
3. Der Westen: Hier reisen Japan-Insider hin
Die einzige Stadt in Westjapan, die auch außerhalb Japans einen gewissen Bekanntheitsgrad hat, ist Hiroshima. Die anderen Orte in der Chugoku-Region sind nur eingefleischten Japan-Fans bekannt. Denn wer die Region mit den Bummelzügen (oder einfacher: einem Mietfahrzeug) erkundet, hat fernab der Touristenströme Tempel, Burgen, Schreine, Gärten und Samurairesidenzen fast für sich allein. Ein Grund: Sie liegen abseits der Shinkansen-Route. Die Ruhe und das Gefühl, noch etwas entdecken zu können, machen den Reiz von Westjapan aus. Hier sind unsere Highlights und Tipps abseits von Hiroshima.
Tottori-Sanddünen
Kamelreiten über Dünen – in Japan? Das ist keine Fata Morgana, sondern ein typisches Bild in den Tottori-Sanddünen. Es sind nicht die einzigen Dünen Japans, aber die größten: knapp zwei Kilometer lang, bis zu zwei Kilometer breit und bis zu neunzig Meter hoch. Oben angekommen, spürt ihr das in den Waden! Die Dünen sind das Ergebnis von Flusssand, der erst ins Meer geschwemmt und von dort durch Strömungen über tausend Jahre aufgehäuft wurde.
Omori
Das bislang kaum bekannte 400-Seelen-Dörfchen Omori, das zur Stadt Oda gehört, ist eines der schönsten in ganz Japan. Es zählt als Teil der Kulturlandschaft rund um die Silbermine Iwami-Ginzan mit 650 Schächten, Handelsrouten, Befestigungen, Siedlungen und Häfen zum UNESCO-Weltkulturerbe. In einem mit Bambus bewachsenen Flusstal findet ihr hübsche traditionelle Häuser aus dunklem Holz mit roten Dächern, gemütlichen Cafés und kleinen Boutiquen mit Kunsthandwerk. Auch sehenswert: der Rakan-Ji-Tempel mit seinen 501 Statuen.
Shikoku
Shikoku steht nur selten auf der Japan-Reiseroute, obwohl sie zu den größten Inseln des Landes gehört und viel zu bieten hat. Besonders berühmt ist Shikoku für den 1400 Kilometer langen 88-Tempel-Weg. Wer sich tiefer in das Innere der Insel wagt, findet mit dem Iya-Tal einen der schönsten Orte Japans. Hängebrücken aus Reben überspannen die atemberaubend steilen Schluchten, erstaunliche Meisterleistungen alter Ingenieurskunst.
4. Der Süden: der Japan-Geheimtipp für Outdoor-Fans
Der Süden wird auf einer Japanreise meist ausgelassen; einige Touristinnen und Touristen fliegen höchstens noch nach Okinawa und die umliegenden Inseln. Aus dem Grund gibt es im Süden besonders viele Geheimtipps zu entdecken – von Pilgerwegen über tiefe Schluchten bis hin zu Inseln, die an Hawaii erinnern.
Takachiho-Schlucht
Die enge, von senkrecht aufragenden Basaltsäulen flankierte Klamm am Fluss Gokase wird auch gerne mal als der Grand Canyon von Japan bezeichnet. Sie gilt als besonderer Kraftort und ist eng mit Japans Göttermythen verknüpft. Hier trifft also japanische Geschichte und Kultur auf wunderschöne Natur. Ihr könnt die Schlucht von oben einsehen, aber den besten Blick habt ihr vom Boot aus. Unser Tipp: Die Route am Wasserfall Manai-notaki vorbei ist besonders schön (und erfrischend!)
Kirishima-Kinkowan-Nationalpark
Mythologie, Wandern und heiße Quellen – willkommen in einem der schönsten Nationalparks Japans. Die Bergkette besteht aus mehreren Vulkanen. Einen Rundumblick über die faszinierende Mondlandschaft sowie den Süden Kyushus habt ihr vom Gipfel des 1.574 Meter hohen Takachiho-nomine. Dafür lohnt sich sogar der anstrengende Aufstieg über scharfes Vulkangestein (vier bis sechs Stunden). Gönnt euch danach eine wohlverdiente Pause im Schlamm-Onsen oder genießt die friedliche Stimmung am wunderschönen von Bäumen umgebenen Kirishima-jingu-Schrein. Achtung: Dieser Japan-Geheimtipp ist so abgelegen, dass es selbst am Besucherzentrum keinen Handyempfang gibt!
Yakushima
Es gibt kaum noch Orte auf der Welt, die sich so magisch und abgelegen anfühlen: Subtropische Strände und alpine Flora und Fauna haben der Insel Yakushima den Spitznamen „Alpen im Ozean“ verpasst. Fast 2000 Meter hohe Berge ragen hier auf, bewachsen mit den ältesten Zedernwäldern Japans. Der Wald im Westen der Insel, bewohnt von Affen und Rehen, zählt zum UNESCO-Weltnaturerbe. Im Nordwesten legen zwischen Mai und Juli Meeresschildkröten am Sandstrand Inakahama ihre Eier ab; die Kleinen schlüpfen zwischen Juli und Oktober. Haltet bei dem Spektakel bitte Abstand und verzichtet auf Blitzlicht.
Na, welchen Japan-Geheimtipp wollt ihr am liebsten direkt entdecken? Die Reiseziele im Norden oder doch lieber die Natur im Süden? Egal wie eure Japanreise aussehen wird: Wir versorgen euch in unserem Blog mit Tipps rund um eure Rundreise. Ihr wollt Japan am liebsten mit dem Mietcamper erkunden? Dann schaut mal auf unserem Preisvergleich vorbei. Japan-Reiseführer und eSim-Karten für zuverlässiges Internet findet ihr in unserem Online-Shop.
Titelbild:#119678854, Urheber: mrnovel80 – stock.adobe.com
Kraterwandern in Island, ein Roadtrip durch sechs US-Staaten oder Oldtimer fahren auf Kuba: Ich durfte bereits viele faszinierende Orte dieser Welt entdecken. Mit dem Camper oder Mietwagen reise ich besonders gerne, denn kein Gefühl ist schöner als völlig flexibel unterwegs zu sein. Muss unbedingt mit in den Urlaub: tonnenweise Musik und mindestens ein gutes Buch.