Nordspanien mit dem Wohnmobil: So war mein Kantabrien-Urlaub im Sommer

von Karen
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Wir wollten auf unserer Camper-Reise durch Spanien eine andere Seite des Landes fernab von Touristenhochburgen erkunden aber dabei nicht auf das Meer verzichten. Deswegen waren wir zwei Wochen in Nordspanien mit dem Wohnmobil unterwegs. Auf unserer Camper-Tour ging es durch Kantabriens unerwartet grüne Landschaften, zu naturbelassenen Stränden und durch die imposante Bergwelt der Picos de Europa: ein ideales Reiseziel für Outdoor-Fans und Kulturinteressierte. 

Rundreise Kantabrien: Infos

Segovia, Castilla y León, Spain

Aguilar de Campoo, Castilla y León, Spain

Burgos, Castilla y León, Spain

Potes-Fuente Dé, Camaleño, Cantabria, Spain

Potes, Cantabria, Spain

La Hermida, Peñarrubia, Cantabria, Spain

San Vicente de la Barquera, Cantabria, Spain

Santillana del Mar, Cantabria, Spain

Suances, Cantabria, Spain

Liencres, Cantabria, Spain

Santander, Cantabria, Spain

Cabárceno, Penagos, Cantabria, Spain

Burgo de Osma-Ciudad de Osma, Castilla y León, Spain

Madrid, Comunidad de Madrid, Spain


 
Stationen: Madrid – Burgo de Osma – Burgos – Puente Visiego (Cueva de las Monedas) – Cabárceno Wildpark – Santander – Suances – Santillana del Mar – San Vicente de la Barquera – Picos de Europa – Aguilar de Campoo – Segovia – Madrid
Kilometer: ca. 1.200 km
Reisedauer: 2 bis 3 Wochen
Anreise: Wir starten in Madrid, ihr könnt aber selbstverständlich auch in Deutschland losfahren (z.B. über Luxemburg, Belgien und Frankreich).
Beste Reisezeit: Mitte Juni bis Anfang September. Windjacke, Regenschirm und ein oder zwei Pullover mitnehmen. An Spaniens Atlantikküste kann es auch im Sommer zu Regenschauer kommen. Die Temperaturen halten sich im Sommer mild und liegen durschnittlich zwischen 15º und 23 ºC.

1. Madrid: Start unserer Reise durch Nordspanien mit dem Wohnmobil

Wir holen unser Wohnmobil in Madrid ab. Das Sunlight-Wohnmobil, das wir über den Preisvergleich CamperDays gebucht haben, wird unser mobiles Heim für die nächsten zwei Wochen sein.

Auch wenn es in Spaniens Hauptstadt viel zu sehen gibt, ist unsere Vorfreude so groß, dass wir uns direkt auf dem Weg nach in den Norden machen. Wer aber doch einige der schönsten Sehenswürdigkeiten in Madrid sehen möchte, darf keinesfalls die Plaza Mayor, die Puerta del Sol, den Retiro-Park oder den Tempel von Debod verpassen. Kunstinteressierte sollten auch unbedingt das Prado-Musem und das Reina-Sofia-Museum besuchen, um einige der besten europäischen Kunstwerke zu bewundern. 

2. Burgo de Osma (184 km, 2h)

Unser Wohnmobil am Stellplatz vor der Altstadt von Burgo de Osma

Auf den Weg nach Burgos machen wir einen kleinen Abstecher zur mittelalterlichen Kleinstadt Burgo de Osma. Hier finden wir einen kostenlosen Stellplatz neben einem hübschen Sonnenblumenfeld genau vor dem Stadttor. Wildcampen ist in Spanien verboten, haltet deswegen immer Ausschau nach Verbotsschildern, bevor ihr über Nacht irgendwo parkt.

Der schönste Spaziergang durch die Kleinstadt: Startet an mittelalterlichen Stadtmauer, geht unter den schattigen Arkaden an der gotischen Kathedrale vorbei und gönnt euch an der hübschen Plaza Mayor einen Snack oder einen Kaffee.

Stellplatz-Tipp
Kostenloser Stellplatz ca. 200 m von der Altstadt entfernt. Mit Zugang zu Frischwasser und Entsorgungsstation für Grauwasser. Adresse:  Av. Santos Iruela, 42318 Cdad. de Osma, Soria.

3. Burgos (145 km, 1:30 h)

ghotische Kathedrale von Burgos in Spanien

Die Kathedrale von Burgos ist Teil des UNESCO-Welterbes © villorejo - stock.adobe.com

Unsere Route nach Nordspanien führt uns mit dem Wohnmobil bis zum belebten Burgos. Die Stadt liegt direkt am französischen Jakobsweg.

Wir parken das Wohnmobil im neuen Teil der Stadt und betreten die Altstadt durch den Arco de Santa Maria: ein prächtiges Tor das uns direkt zum Highlight der Stadt führt. Die imposante gotische Kathedrale von Burgos wurde im 13 Jahrhundert über den Resten einer romanischen Kirche erbaut. Plant genügend Zeit ein, um das riesige Bauwerk zu besichtigen, weil es mehrere Stockwerke hat. In den oberen Etagen betrachten wir mehrere Kapellen, in den unteren Etagen schlendern wir durch Ausstellungshallen, Kreuzgänge und die Reste der einstigen romanischen Kirche. 

📌 Lesetipp: Wohnmobil-Tipps für euren Urlaub in Spanien

Nach zwei Stunden in der Kathedrale schlendern wir durch die verwinkelten Gassen der Altstadt bis zur Plaza Mayor und futtern uns durch die regionalen Tapas. Satt und glücklich schlendern unter den Arkaden am rauschenden Fluss entlang und genießen den Rückweg zum Wohnmobil.

4. Cabárceno Wildpark (175 km, 1:50 h)

Blick auf die Tiere im Wildpark Cabárceno und die Seilbahn

Blick auf den Wildpark © Juan Carlos Muñoz Robredo - stock.adobe.com

Unsere Wohnmobil-Tour durch Nordspanien geht tierisch gut weiter: Eine Safari-Tour im Cabárceno-Wildpark steht heute auf dem Programm. Im riesigen Naturpark leben über hundert verschiedene Tierarten.  Eine Seilbahn bringt uns bequem von Station zu Station. Nach einigen Stunden haben wir Elefanten, Tiger, Giraffen gesehen – und das in Kantabrien!

Stellplatz-Tipp
Kostenloser Stellplatz am Cabárceno-Wildpark mit Wasserversorgung und Entsorgungstation. Adresse: Calle Corraliza, 39627, Cabárceno, Kantabrien

5.Santander (20 km, 20 min)

Königspalast auf der Magdalena-Halbinsel in Santander, Kantabrien, Spanien

Der prächtige Palast auf der Magdalena-Insel in Santander © Manjagui - stock.adobe.com

Endlich steuern wir die spanische Atlantikküste mit dem Wohnmobil an! Santander ist unser erster Stopp. Die Hauptstadt von Kantabrien liegt am Golf von Biskaya,in der Umgebung gibt es zahlreiche wunderschöne Strände mit türkisblauem Wasser

Leider ist die Altstadt von Santander nicht mehr gut erhalten, weil sie in der Vergangenheit mehreren Bränden zum Opfer fiel. Trotzdem gibt es viel zu sehen: Vom Hafen aus gehen wir am Wasser entlang bis zur Magdalena-Halbinsel. Im frühen 20. Jahrhundert machten hier die Reichen und Schönen Urlaub; der prächtige Palast und das prunkvolle Kasino am Sardinero-Strand einnern heute noch ein bisschen an den einstigen Luxus-Status. Auf der Halbinsel gibt es neben den schicken Gartenanlagen auch mehrere Tierparks, wo wir  Pinguine, Seelöwen sehen.

Camping-Tipp
Nach der Stadtbesichtigung übernachten wir auf dem Platz Camping Cabo Mayor, der in der Nähe eines Leuchtturms an einer wunderschönen Steilküste liegt. Der Campingplatz ist sehr gut ausgestattet und die Übernachtungskosten liegen bei 20 € pro Stellplatz (mit Strom) und 6,20 € pro Person.

6. Naturpark Las Dunas de Liencres & Suances (40 km, 40 min)

Strand in Liencres © Lluis Ballbe - stock.adobe.com

Nach dem gestrigen Stadtbummel verbringen wir heute den Tag an Kantabriens schönsten Stränden. Nur zwanzig Fahrminuten entfernt liegt nämlich der Naturpark “Las Dunas de Liencres”. Sobald wir aus dem Camper steigen, verzaubert uns der Duft von den Eukalyptusbäumen, die hier überall wild wachsen. Unser Plan für den restlichen Tag: zwischen den Dünen entspannen und Strand-Hopping! Letztendlich landen wir an der Landzunge Punta Rosca am Mogro-Fluss. Perfekt für einen Sundowner!

Nachmittags geht es dann weiter nach Suances. Dort parken wir unser Wohnmobil auf einem Campingplatz unmittelbar nahe dem ruhigen Strand de la Concha. Ganz Kantabrien ist ein wahres Surfparadies, aber Suances hat einer der besten Strände fürs Wellenreiten: Die Playa de los Locos. Wir mieten uns Surf- und SUP-Boards und verbringen den Tag im Meer. 

7. Santillana del Mar (10 km, 12 min)

Die Felsmalereien aus der Steinzeit in der Altamira-Höhle © Jesús de Fuensanta - stock.adobe.com

Die nächste Etappe unserer Rundreise durch Nordspanien führt uns zurück in die reiche Geschichte Kantabriens. Santillana del Mar fühlt sich wie eine Filmkulisse an. Zwei verschiedene Routen durch die sehr gut erhaltene Altstadt zeigen den mittelalterlichen Teil oder die emblematischen Gebäude aus der Renaissance. 

Wer weiter zurück in der Zeit reisen möchte, sollte die paläolithische Felskunst im Museum der Altamira-Höhlen besichtigen. Die eins zu eins nachgebaute Höhle im Museum zeigt die ersten Kunstwerke der Menschheit: hunderte von polychromen Felsmalereien und Gravuren von Bisons, Pferden, Hirsche, Zeichen und Hände.

Weiter geht die Fahrt in Richtung San Vicente de la Barquera. Wir lassen die Autobahn links liegen und nehmen stattdessen die schönste Route an der Küste entlang. Dabei genießen wir den spektakulären Sonnenuntergang am Meer.

8. Playa del Oyambre & San Vicente de la Barquera (22 km, 30 min)

Das hübsche Fischerdorf San Vicente de la Barquera © diabluses - stock.adobe.com

Im Naturpark Playa de Oyambre gibt es direkt am Meer einen Campingplatz, wo wir übernachten. Am nächsten Morgen stehen wir schon früh auf, denn wir wollen durch den Naturpark wandern. Immer wieder sehen wir am Sandstrand kleine Bäche und Flüsse, die in das Kantabrische Meer münden. 

📌 Lesetipp: Campen am Meer: die 11 schönsten Stellplätze weltweit

Am Abend fahren wir nach San Vicente de la Barquera. Dort genießen wir den malerischen Anblick auf die alte Kathedrale und die Fischerboote an der Bucht. Kantabriens Küche ist bekannt für ihre frischen Meeresfrüchte und salzigen Sardinen. Unbedingt probieren!

Camping-Tipp
Camping Oyambre Beach: Nicht ganz günstig, aber wunderschön. Ein Stellplatz direkt am Strand kostet 25 €, pro Person fallen weitere 10 € an.

9. Nationalpark Picos de Europa (55 km, 1 h)

Das Bergdorf Potes in den Picos de Europa, Kantabrien, Spanien

Potes soll eines der schönsten Dörfer Spaniens sein © jon_chic - stock.adobe.com

Wenn ihr Nordspanien mit dem Wohnmobil erkunden wollt, dürft ihr die Picos de Europa auf keinen Fall auslassen! Wir verbringen hier gleich mehrere Tage, um zu wandern und die atemberaubenden Aussichten zu genießen. 

Von der Küste aus steuern wir die Berge an. Im kleinen Dorf La Hermida parken wir das Wohnmobil am Flussufer. Bei unserer ersten Wanderung geht es 10 Kilometer Bergauf bis zur Aussichtsplattform Santa Catalina. Der Blick über die Bergwelt: ein Traum!

Camping-Tipp
Außerhalb des wunderschönen Ortes Potes machen wir Halt auf dem Platz Camping la Viorna, dem schönsten Campingplatz auf unserer Reise. Ihr wacht morgens mit Blick auf die Berge auf und könnt sogar in den Pool springen.

Am nächsten Morgen frühstücken wir am  rauschenden Wasser neben der Brücke im Ortszentrum. Etwas später steht bei einigen von uns Rafting auf dem Programm, Touren könnt ihr im Ort buchen. Für mich geht es allerdings heute etwas gemütlicher zu: Ich schlendere durch das Örtchen Potes und tanke ausreichend Kräfte für das nächste Highlight in den Picos de Europa. Und ja, Potes gehört wirklich zu den schönsten Orten in Spanien, da bin ich mir jetzt ganz sicher!

Die lange Wanderung belohnt euch mit atemberaubenden Landschaften © Rudiernst - stock.adobe.com

Am nächsten Tag nehmen wir in Fuentedé die Seilbahn, die uns in nur 5 Minuten auf 1.823 Metern Höhe bringt. Für einige Minuten halten wir inne: Hier, mitten in dieser Bergwelt, fühlt man sich ganz klein.

Nachdem wir die wunderschöne Bergwelt Kantabriens von oben gesehen haben, machen wir uns auf den Weg nach unten. Die Wanderung führt uns ca. 15 Kilometer lang bergab durch verschiedene Landschaften. Nach den steinigen und kargen ersten Kilometern, wandern wir durch saftig grüne Bergweiden, wo wir auf Steinböcke, Schafe, Rinder, Esel und Pferde treffen. Nachdem etwas mehr als die Hälfte geschafft ist, geht es durch ein Waldstück zurück nach Fuentedé. Wir fahren zum Campingplatz und lassen am nächsten Tag unsere Zeit in den Picos de Europa entspannt ausklingen.

10. Rückfahrt über Aguilar de Campoo und Segovia

Segovia ist der krönende Abschluss auf der Rückfahrt © ArTo - stock.adobe.com

Weil es ein langer Weg bis nach Madrid ist, haben wir die Rückfahrt in zwei Etappen eingeteilt. Zunächst fahren wir früh morgens in Richtung Aguilar de Campoo. Nach weniger als zwei Stunden sind wir im urigen Dorf mit Fachwerkhäusern und Arkaden angekommen.  An der Plaza de España stärken uns mit Tapas und Kaffee für die verbleibenden Kilometer. Bevor es losgeht, kaufen wir noch ein Paar köstliche Souvenirs: der Nestar-Käse ist das perfekte Mitbringsel.

Verwechslungsgefahr
Aguilar de Campoo nicht mit dem naheliegenden Dorf Aguilar de Campos verwechseln! 😉

Weiter geht’s 250 Kilometer in Richtung Segovia. Wir sind zwar nur für wenige Stunden hier, aber der Stopp lohnt sich trotzdem. Unser Spaziergang startet am berühmten römischen Aquädukt, der das Bild von Segovia prägt. Über die einzigartig schönen Gassen der Altstadt – die zum UNESCO-Welterbe gehört –  geht es zur Kathedrale. Eine Straße weiter erwartet uns das nächste Highlight: der wunderschöne Alcázar. Die Palastfestung liegt auf einer Erhebung am Zusammenfluss von zwei Flüssen. Ein malerischer Anblick, mit dem wir uns von unserer Wohnmobil-Rundreise durch Nordspanien verabschieden. Die letzten Kilometer bis nach Madrid stehen an!

Camper-Tipp
Habt ihr auch Lust auf einen Camper-Urlaub an den unberührten Stränden oder auf Wanderungen durch die Picos de Europa? Das passende Wohmobil dafür findet ihr auf CamperDays.de Wir waren mega zufrieden und von der Abholung bis zur Rückgabe hat alles wunderbar geklappt.

Titelbild: #377558384 | Uhrheber: ©Marketa – stock.adobe.com

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