10 Sehenswürdigkeiten in Lissabon, die ihr nicht verpassen dürft

von Julia
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Frau scheut von einem Aussichtspunkt auf die Sehenswürdigkeiten in Lissabon

Lissabon ist der Startpunkt für jede große Camper-Reise durch Portugal. In der Stadt der sieben Hügel gibt es so viel zu sehen und erleben, das man sich am besten zwei oder drei Nächte Zeit nimmt und erst dann das Wohnmobil abholt. Und dann entdeckt man Portugals Hauptstadt am besten zu Fuß oder mit der alten Tram 28. Die fährt euch nämlich zu den schönsten Sehenswürdigkeiten in Lissabon. Zum Strand geht es dann aber am Ende natürlich mit dem Camper.

Karte: Alle Sehenswürdigkeiten in Lissabon auf einen Blick

Costa da Caparica, Almada, Setúbal, Portugal Miradouro de Santa Luzia, Elevador de Santa Luzia - Alfama, Alfama, Santa Maria Maior, Lissabon, 1100-487, Portugal Miradouro da Graça, Graça Belvedere, São Vicente de Fora, Graça, São Vicente, Lissabon, 1100-495, Portugal Santa Catarina, Bairro Alto, Misericórdia, Lissabon, Portugal Jardim de São Pedro de Alcântara, Encarnação, Misericórdia, Lissabon, Portugal Castelo de São Jorge, Rua de Santa Cruz do Castelo, Castelo, Alfama, Santa Maria Maior, Lissabon, 1100-478, Portugal Unterstadt, Santa Maria Maior, Lissabon, Portugal Cemitério dos Prazeres, Prazeres, Estrela, Lissabon, 1350-297, Portugal Alfama, Santa Maria Maior, Lissabon, 1100-126, Portugal LXFactory, 103, Alcântara, Lissabon, 1300-501, Portugal Belém, Lissabon, 1400-206, Portugal Chiado, Santa Maria Maior, Lissabon, 1200-224, Portugal Bairro Alto, Misericórdia, Lissabon, Portugal
 

1. Die Gassen von Chiado

Das Rathaus von Lissabon

In Chiado stehen die bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Lissabon © ah_fotobox - stock.adobe.com


Eine der schönsten Sehenswürdigkeiten in Lissabon ist direkt ein ganzes Viertel. In Chiado ist immer etwas los und am besten erkundet ihr das Viertel gemütlich zu Fuß auf einem Spaziergang. Los geht es an der Esplanade. Von dort führt ein kurzer Weg durch die Rua Serpa Pinto bis zum Largo de São Carlos mit dem 1793 eingeweihten Teatro São Carlos. Die Fassade wurde dem bekannten Theater in Neapel nachempfunden. Ein Stück weiter findet ihr das sehr sehenswerte Museo do Chiado, wo vorwiegend portugiesische Kunst aus dem 19. Jahrhundert gezeigt wird.

In den Einkaufsstraßen Rua Gerett und Rua do Carmo dominieren mittlerweile leider internationale Modeketten, aber hier findet man auch noch süße kleine Läden wie die Buchhandlung Bertrand (Rua Garett 73). Und direkt nebenan könnt ihr es euch im kleinen Café gemütlich machen.

Tipp
Das Café A Brasileira do Chiado ist seit jeher das berühmteste im ganzen Land. In den wunderschönen Räumlichkeiten trafen sich schon damals Künstler, Intellektuelle und Reisende zum Gespräch bei einem brasilianischen Kaffee. Für Lissaboner Verhältnisse ist das Café recht teuer, aber ihr solltet zumindest mal vorbeischauen – oder ein Foto mit der Statue von Fernando Pessoa machen, der hier Dauergast war.

2. Mit dem Aufzug in die Unterstadt

Aufzug in Lissabon in die Unterstadt

Dieser Aufzug verbindet Ober- und Unterstadt © Photographica - stock.adobe.com


Mit dem Elevador de Santa Justa geht es in die Unterstadt zur Carmo-Kirche. Ja, ihr habt richtig gehört: Eine riesige Stahlkonstruktion verbindet die oberen mit den unteren Vierteln. Schon die Fahrt im holzgetäfelten Lift ist ein echtes Erlebnis. Nach ganz oben führt übrigens eine Wendeltreppe. Dort findet sich das Bella Lisa, eine italienische Bar, wo Schwindelfreie die fantastische Aussicht genießen können.

In der Unterstadt gibt es einiges zu sehen: Baixa ist nämlich das Herz von Lissabon. Da wäre zum Beispiel der Largo do Carmo, der während der Nelkenrevolution im Jahr 1974 ein wichtiger Platz für Versammlungen war. Oder das Teatro da Trinidade, das im Jahr 1867 gegründet wurde. Am Ende der Rua Nova da Trinidade befindet sich die Igreja de São Roque, eine der interessantesten Kirchen der Stadt. Die Fassade ist von außen eher schlicht, aber im Inneren versteckt sich die prunkvollen Kapelle São João Batista.

Baixa ist perfekt zum Bummeln. Cafés zum Verweilen und Leute gucken gibt es quasi an jeder Ecke. Praça do Comércio mit dem Triumphbogen ist ein guter Ausgangspunkt für Spaziergänge, zum Beispiel durch die Rua Augusta mit den vielen Geschäften.

Tipp
Die Cervejaria da Trinidade ist eines der bekanntesten und besten Restaurants in Lissabon, um das Gericht bife á Trinidade zu probieren. 1836 wurde der Ort auf den Ruinen eines Klosters errichtet. Umgeben von bunten Keramikfliesen könnt ihr hier zum Essen ein kühles Bier oder einen Cocktail genießen. Im Sommer ist die große Innenhofterrasse an. Wartezeiten sind allerdings – vor allem abends – vorprogrammiert, denn der Ort it sehr beliebt.

3. Castelo de São Jorge

Burg Castelo de São Jorge in Lissabon

Castelo de São Jorge liegt hoch oben auf einem Hügel © Kirk Fisher - stock.adobe.com


Diese Sehenswürdigkeit in Lissabon steht auf einem der sieben Hügel der Stadt und bietet euch einen traumhaften Ausblick auf den Tejo und die Ponte do 25 de Abril (die ein wenig an die Golden Gate bridge erinnert). Südlich des Tejo, auf der anderen Uferseite, erhebt sich das Cristo-Rei-Monument. Seine Erbauung verdankt es einem Gelübde, das 1940 in Fátima gegeben wurde: Sollte Portugal nicht in den Zweiten Weltkrieg verwickelt weren, würde man diese Statue errichten.

Das Castelo de São Jorge ist aber nicht nur ein schöner Aussichtspunkt, sondern erzählt auch viel über die Geschichte Lissabons. Hier oben befindet sich nämlich der älteste Kern der Stadt. Schon im 6. Jahrhundert gab es hier eine Siedlung, aber erst im 10. oder 11. Jahrundert wurde eine Burg gebaut. Umschlossen von der aus dem Mittelalter stammenden Schlossmauer befinden sich im Inneren die Überreste der einstigen Königsresidenz, hier wohnten im 16. Jahrhundert die portugiesischen Herrscher. Unbedingt anschauen: den Torre de Ulisses. Der Sage nach soll nämlich Odysseus der Gründer der Stadt sein.

4. Das maurische Viertel Alfama

Street Art im Viertel Alfama in Lissabon

Alfama ist eines der ältesten Viertel in Lissabon © Alexander - stock.adobe.com


Es macht wirklich Spaß, sich im bunten Gassenlabyrinth der Alfama zu verlaufen. Hier spürt man, trotz Graffiti und Street Art, das maurisch geprägte Lissabon. Das verwinkelte Viertel ist nich sehr gut erhalten, wurde in den letzten Jahren aufwendig restauriert und zeigt auch jüdische Einflüsse: Die Rua de Judiaria erinnert zum Beispiel an das alte jüdische Viertel.

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Nach einem Spaziergang durch die engen Gassen der Alfama versteht man sie ein bisschen besser: Die Lieder, die Nachts in den Fado-Restaurants erklingen. Doch Fado ist mehr als nur traditionelle portugiesische Musik, es ist für die Einheimischen ein Lebensgefühl. Meist geht es in den Texten um unerfüllte Sehnsucht, Abschied, Trauer und Leid. Es gibt sogar ein Fado-Museum, wo die Musikrichtung beleuchtet wird. Am besten hört man sich aber in einer der Bars – am besten bei gegrillten Sardinen und Wein.

5. Der Prazeres-Friedhof

Gräber auf dem Prazeres-Friedhof in Lissabon

Der Prazeres-Friedhof ist so groß, dass die Gräber nummeriert sind © pixs:sell - stock.adobe.com


Ein Friedhof als Tipp in Lissabon? Ja, der Prazeres-Friedhof ist eine Sehenswürdigkeit der ganz besonderen Art. An der Endhaltestelle der Tram 28 erwartet euch mit diesem Friedhof ein zeitgeschichtliches Museum unter freiem Himmel. Was diesen riesigen Friedhof so besonders macht: Ähnlich wie in einer Stadt gibt es Straßennamen und Nummern an den Gräbern.

Angelegt während der Cholera-Epidemie im Jahr 1833, ruhen hier einige der bekanntesten portugiesischen Persönlichkeiten. Das Mausoleum des Pedro de Sousa Holstein, einem Politiker und Diplomat, ist zum Beispiel das größte private Mausoleum Europas.

Tipp
Nach eurem Spaziergang könnt ihr weiter ins Wohnviertel Campo de Ourique gehen. Es ist eines der letzten bairros, die noch nicht touristisch sind. Leider wird auch hier bereits mit dem Bau von Luxuswohnungen begonnen, aber hier befinden sich nach wie vor noch viele kleine Cafés, Restaurants und Geschäfte zum Bummeln. Mein Tipp: Die Markthalle im Viertel ist fantastisch für einen Zwischenstopp.

6. Ausgehen im Bairro Alto

Menschen im Bairro Alto in Lissabon beim Feiern

Im Bairro Alto ist abends besonders viel los © raquel - stock.adobe.com


In milden Sommernächten kann die Party unter freiem Himmel schon einmal bis in die Morgenstunden gehen. In den engen Gassen knubbeln sich jede Menge Restaurants, Bars und Menschen. Nur Autos müssen draußen bleiben. Das Bairro Alto gehört zu den ältesten Stadttteilen Lissabons und ist bis heute gut erhalten. Einst konnten hier nur die wohlhabenen Menschen leben, heute ist es ein Viertel für alle.

Zum Abendessen gehen, habr ihr hier die Qual der Wahl: Es gibt jede Menge gute Restaurants. Meine Favoriten sind das Restaurante 1 de Maio, wo ihr immer solide portugieische Küche bekommt, und das As Salgadeiras, wo die Atmosphäre besonders urig ist. Nach einem Kaffee (zum Beispiel am Miradouro Santa Catarina) geht es dann weiter zum Kitsch’ Bairro Alto. In der kleinen Bar gibt es Livemusik und gute Cocktails in entspannter Atmosphären. Gegen Mitternacht lohnt es sich dann noch im Frágil vorbeizuschauen. Hier geht die Kulturszene zu elektronischer Musik feiern und das Soundsystem ist bombastisch. Mitbesitzer des Clubs ist übrigens niemand geringeres als der US-Schauspieler John Malkovitch.

7. Eine Fahrt mit der Tram 28

Gelbe Tram 28 in Lissabon

Die Tram 28 ist wohl die bekannteste Sehenswürdigkeit in Lissabon © Sergii Figurnyi - stock.adobe.com


Zugegeben, die Tram 28 ist vielleicht kein Geheimtipp mehr, aber ohne diese Sehenswürdigkeit wäre ein Lissabon-Urlaub einfach nicht perfekt. Eigentlich schon ausgemustert, gehört sie heute zu den beliebtesten Attraktionen der Stadt. Die eléctrico rumpelt (teilweise erschreckend eng) an den alten Häuserfassaden vorbei und bringt euch zu den schönsten Orten Lissabons. Die Strecke beginnt in Alfama und endet in Graça am Friedhof, insgesamt ist die Bahn 60 bis 90 Minuten unterwegs. (Da viele Autos die Schienen zuparken, lässt sich die Fahrtzeit nie genau berechnen.)

Gut zu wissen: Früh am Morgen sind die Bahnen noch nicht so brechend voll, mit etwas Glück bekommt ihr sogar noch einen Fensterplatz. Achtet vor allem im Sommer auf eure Wertsachen, denn wenn es in der Bahn eng wird, sind Langfinger am Werk – und die sind geschickt! Ihr könnt die Bahn natürlich jederzeit verlassen, zum Beispiel um an einem der vielen Aussichtspunkte Halt zu machen.

8. Die Miradouros von Lissabon

Aussichtspunkt in Lissabon

Der Miradouro de Santa Luzia © errepiphotos - stock.adobe.com


Es liegt schon beinahe auf der Hand, dass Lissabon als Stadt der sieben Hügel einfach schöne Aussichtspunkte haben muss. Offiziell gibt es ganze 16 Miradouros, wo sich die Einheimischen gerne abends zum Sonnenuntergang treffen. Die für mich schönsten Aussichtspunkte in Lissabon sind:

  • Jardim de São Pedro de Alcântara: Hier gibt es ein Straßencafé, einen kleinen Teich und angenehm schattige Plätze zum Entspannen. Der Ort mit Blick auf den Tejo, das alte Voiertel Mouraira und den Burghügel hat wirklich etwas Magisches.
  • Miradouro Santa Catarina: Wenn ihr unter Leuten sein möchtet, geht es hier etwas lebhafter zu, denn hier trifft sich abends das Szenevolk. Auch hier gibt es ein Café und einen fantastischen Ausblick auf den Tejo, den Hafen und die Rua 24 de Julho.
  • Miradouro da Graça: Hier geht es seh ruhig zu, denn der Ort ist etwas außerhalb der Stadt gelegen. Hier befindet ihr euch auf dem höchsten Viertel der Stadt, dementsprechend ist die Aussicht von hier aus großartig.
  • Miradouro Santa Luzia: Von hier aus habt ihr den schönsten Blick über die verschachtelten Gassen von Alfama. Ihr schaut über den Tejo bis zum anderen Flußufer. Ihr findet den Aussichtspunkt, wenn ihr von Graça aus den Schienen der Tram folgt.

8. Seebären und Süßes in Belém

Denkmal und Brücke in Belém in Lissabon

In Belém fühlt man sich ein bisschen wie am Meer © Henner-Damke - stock.adobe.com


Die frische Meeresbrise in Belém wehte einst schon den portugiesischen Seefahrern um die Nase als sie hier auf Entdeckungsreisen aufbrachen. Vor allem in den heißen Sommermonaten ist das ruhigere Viertel direkt am Wasser eine kühle Abwechslung. Außredem könnt ihr hier die berühmten Törtchen, die Pastéis de Belém, probieren. Im Café Fábrica dos Pastéis de Belém werden die gefüllten Blätterteigpasteten mit Vanillecreme seit 1837 hergestellt und verkauft.

Schaut euch unbedingt auch das Hiernonymitenkloster und den Turm von Belém an. Beide sind bekannte Sehenswürdigkeiten und Wahrzeichen der Stadt und erinnern an die Unternehmungen der Seefahrer. Der Turm von Belém war übrigens einst ein Staatsgefängnis und befand sich mitten auf dem Tejo. Durch die Veränderung des Flusses rutschte das massive Gebäude aber nach uns nach an das Ufer heran.

9. LX Factory: ein kreatives Mekka

Altes Industriegelände in Lissabon mit Geschäften und Restaurants

In der LX Factory könnt ihr locker einen Nachmittag verbringen © Cavan - stock.adobe.com


Einer meiner absoluten Lieblingsorte und vielleicht noch ein kleiner Geheimtipp ist die LX Factory östlich von Belém. In alten Fabrikgebäuden haben sich auf einem riesigen Gelände hippe Firmen, innovative Restaurants und viele kleine Geschäfte niedergelassen. Hier findet ihr schöne Souvenirs, die nicht jeder mit nach Hause bringt. Außerdem amcht es Spaß das Gelände zu erkunden: Street Art ziert die alten Gebäude, die teilweise als Büros verwendet werden.

Die Restaurants sind alle sehr gut und die Ausahl ist riesig: Von Pizza aus dem Holzkohleofen bis zum saftigen Cheesecake. Schaut außerdem unbedingt in der Buchhandlung Ler Devagar vorbei. Hier gibt es neben portugiesischen Büchern auch ein paar Englischsprachige und die Atmosphäre in dem alten Industriegebäude mit der Druckmaschine ist einfach besonders. Sonntags findet auf dem Gelände übrigens ein Flohmarkt statt, wo ihr Platten, Vintage-Klamotten und mehr ergattern könnt.

10. Costa da Caparica: ein Strand vor der Haustür

Strand bei Lissabon

Costa da Caparica ist der Hausstrand von Lissabon und nur selten leer © Ruben - stock.adobe.com


Im Sommer liegt das Glück auf der Südseite des Tejo: Dort warten nämlich kilometerlange Strände auf alle, die gerne viel Zeit am oder auf dem Wasser verbringen. Vom Stadtzentrum seid ihr mit dem Camper in 25 Minuten dort – ein Katzensprung also. Vor allem in der Hochsaison kann es am Hausstrand von Lissabon wirklich voll werden, aber je weiter ihr euch vom Zentrum des Orts entfernt, desto leerer wird es.

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Dank Camper seid ihr aber flexibel: Wenn es euch zu voll wird, könnt ihr an der Küste entlang Richtung Cabo Espichel fahren. Der weniger beauchte Ort ist noch ein echter Geheimtipp und bietet euch einen herrlichen Blick aus 135 Metern Höhe auf das Meer.

Von Lissabon aus könnt ihr wunderbar in den Süden Richtung Algarve aufbrechen. Dort warten die besten Strände zum Surfen, Campingplätze direkt am Meer und kleine hübsche Orte.

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Titelbild: #224023565 | Urheber: © ManuPadilla – stock.adobe.com

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