Kap Lindesnes und Lindesnes Fyr: ein Camping-Paradies in Südnorwegen

von Leonie
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Wohnmobile am Kap Lindesnes in Norwegen

Als wir im Mai durch Norwegen gereist sind, trafen wir auf einem Zeltplatz ein Backpacker-Pärchen aus Holland. Die beiden gaben uns den Tipp, mal nach Lindesnes am Südkap Norwegens zu fahren. Das klang spannend und vielversprechend, daher machten wir uns am nächsten Tag direkt auf den Weg zum südlichsten Punkt Norwegens – und fanden dort unseren absoluten Wohlfühlort. Klingt interessant für euch? Hier ist mein Erfahrungsbericht für Kap Lindesnes. Ich zeige euch, was ihr euch unbedingt anschauen solltet und wo ihr direkt am Meer campen könnt.

Angekommen: Kap Lindesnes und Lindesnes Fyr

Schild 2518 Kilometer bis zum Nordkap
 

Der Leuchtturm von Lindesnes liegt in der gleichnamigen Kommune und in der Vest Agder Provinz im äußersten Süden Norwegens. Von Oslo ist der Leuchtturm etwa 400 Kilometer entfernt, bis Stavanger sind es knapp 200 Kilometer.

Als wir den Parkplatz unterhalb des Leuchtturms erreichen, verrät uns ein Schild, dass wir tatsächlich angekommen sind – am südlichsten Punkt Norwegens – 2518 Kilometer sind es bis zum anderen Ende Norwegens, dem Nordkap! Der Parkplatz ist auch als Stellplatz für Wohnmobile geeignet, aber darauf gehe ich später noch näher ein.

Ab zum Leuchtturm!

Wir verschwenden keine Zeit und marschieren bei bestem Wetter direkt Richtung Leuchtturm. Lindesnes Fyr ist nämlich nicht nur Norwegens südlichster, sondern auch ältester Leuchtturm. 1655 (!) wurden hier die ersten Feuer gezündet. Zunächst kommen wir an dem Leuchtturm-Museum vorbei, wo es unterschiedliche Ausstellungen rund um die Geschichte der Seefahrt und die Entwicklung der Leuchtfeuer zu sehen gibt.

Hier muss man sich normalerweise für den Aufstieg zum Leuchtturm ein Ticket kaufen. Da wir aber spät dran sind und das Museum schon geschlossen ist, kommen wir ganz umsonst hoch. Ein Schild am Museum weist auch schon darauf hin: “Free access to the lightousearea outside opening hours.” Wer also so wie wir nur zum Leuchtturm steigen möchte, sollte sich vorab über die Öffnungszeiten informieren, um sich den Eintrittspreis zu sparen. Das Museum selbst hat uns sowieso nicht wirklich interessiert, wir sind wegen der Aussicht hier! Die müssen wir uns aber erst verdienen. Und so geht es eine kurze, aber steile Treppe bis ganz nach oben.

Lindesnes Leuchtturm von unten

Oben angekommen, sehen wir den ältesten und südlichsten Leuchtturm Norwegens endlich in seiner ganzen Pracht. Der Leuchtturm ist nicht wirklich groß und oben ist es ziemlich windig, aber die Aussicht ist einfach nur grandios! Von hier sehen wir erst, wie traumhaft die Lage des Stellplatzes eigentlich ist. Auf der kompassähnlichen Aussichtsplattform finden wir Richtungsangaben zu verschiedenen Ländern und Städten – unter anderem sind hier Deutschland und der magnetische Nordpol verewigt.

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Nur ein paar Meter neben dem Lindesnes Leuchtturm sehen wir das Fundament des alten Leuchtfeuers aus dem frühen 19. Jahrhundert, das später vom heutigen Leuchtturm abgelöst wurde. Auf der kompassähnlichen Aussichtsplattform finden wir Richtungsangaben zu verschiedenen Ländern und Städten – unter anderem sind hier Deutschland und der magnetische Nordpol verewigt.

Daneben gibt es hier noch Schützengräben und alte Bunkeranlagen der Wehrmacht aus dem zweiten Weltkrieg zu bestaunen. Leider scheinen die Eingänge zu den Bunkern außerhalb der Öffnungszeiten geschlossen zu sein – im Vergleich zu der atemberaubenden Aussicht, die wir genießen, ist das aber sowieso nur ein kleiner Wermutstropfen.

Direkt nochmal hin! Lindesnes Fyr bei Nacht

Stellplatz mit Wohnmobilen am Lindesnes Leuchtturm bei Nacht

Als wir oben so auf den südlichsten Felsen des Landes sitzen und unseren Blick verträumt über die endlos wirkende Nordsee schweifen lassen, sind wir uns einig: Wir müssen den Leuchtturm und die Umgebung unbedingt bei Nacht sehen! Abgemacht. Also steigen wir in unseren Mietcamper und fahren zurück zum nahegelegenen Campingplatz (dazu weiter unten noch ein paar Infos), wo wir bis Einbruch der Dunkelheit noch ein paar Stunden totschlagen.

Camper für Norwegen
Wir haben unser Mietwohnmobil für Norwegen auf CamperDays gebucht. Abholstationen gibt es zum Beispiel etwa 40 Kilometer von Oslo entfernt, ihr könnt euer Wohnmobil aber auch schon in Deutschland abholen und mit der Fähre rüber nach Norwegen fahren.

Anschließend steht uns eine etwa vier Kilometer lange Wanderung zurück zum Leuchtturm bevor. Der Besitzer des Campingplatzes hatte uns beim Check-In einen Wanderweg durch den Wald empfohlen. Also Taschenlampen an und los!

Besagter Waldweg beginnt kurz hinter Lillehavn – einem kleinen, romantisch-verträumten Örtchen, wenige Gehminuten von unserem Campingplatz entfernt – und ist zweifellos wunderschön. Zumindest bei Tageslicht. Als wir aber nachts davor stehen und in die dichte, undurchdringliche Finsternis blicken, vergeht uns erstmal das Lachen. Stattdessen meldet sich der innere Schisser in uns. “No way – da gehen wir nicht lang!” Zum Glück sind wir uns auch hierbei einig. Also doch wieder die Straße entlang, die wir zuvor schon mit dem Auto gefahren sind. Zumindest konnte ich so noch ein schönes Foto von Lillehavn schießen.

Lindesnes Leuchtturm und vorbeifahrendes Schiff bei Nacht

Knapp eine Stunde später kommen wir schließlich wieder am Lindesnes Fyr an. Einige der Wohnmobile, die wir ein paar Stunden vorher gesehen hatten, stehen noch immer hier. Leider wird der Leuchtturm nachts abgeschlossen. Entschädigt wurden wir abermals mit einer unvergesslichen Aussicht auf den Lindesnes Fyr, etliche leuchtende Schiffe auf der dunklen Nordsee, einige andere Leuchttürme in weiter Ferne und eine sternenklare Nacht.

Lindesnes Camping und der Parkplatz am Leuchtturm

Wohnmobil Stellplätze am Lindesnes Camping og Hytteutleie
In der Nähe von Lindesnes Fyr gibt es gleich mehrere Camping-Möglichkeiten. Zwei davon habe ich bereits im Text angedeutet:

Direkt auf dem Parkplatz unterhalb des Leuchtturms, dürft ihr für umgerechnet knapp 25 € übernachten. Das ist nicht ganz günstig, dafür ist der Eintritt in den Leuchtturm inbegriffen. Bis zu 24 Stunden dürft ihr hier stehen, allerdings gibt es keine Anschlüsse für Wasser und Strom.

Ihr legt Wert auf etwas mehr Ausstattung?

Etwa drei bis vier Kilometer vom Leuchtturm entfernt gibt es mit Lindesnes Camping og Hytteutleie einen sehr schönen Campingplatz mit Hütten, einer Zeltwiese und Stellplätzen direkt am Meer! Die Sanitäranlagen sind schlicht aber gut in Schuss und der Platz generell sehr sauber. Der Besitzer spricht hier übrigens Deutsch und ist super freundlich.

Lindesnes Camping og Hytteutleie
Adresse: Lillehavn, 4521 Lindesnes, Norwegen
Telefonnummer: +47 38 25 88 74
Webseite: lindesnescamping.no

Finde deinen Camper für Norwegen

Selbst nachdem wir die großartige Natur bei Verdens Ende gesehen haben, ist es ein unbeschreibliches Gefühl, am Südkap von Norwegen zu sein – der Wind weht einem um die Ohren und doch ist alles irgendwie… friedlich. Jeder Alltagsstress ist bei der gewaltigen Aussicht auf die etlichen Schäreninseln und die endlose See schnell vergessen und zweitrangig. Mir tat dieser Ausflug richtig gut – vielleicht gefällt es euch ja auch am südlichsten Punkt Norwegens.

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Titelbild: #142263625 | Urheber: © litti01 – stock.adobe.com

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