Route: Südtirol mit dem Wohnmobil (8 Tage)

von Alex
4 Kommentare

Letztes Update: 05. September 2023

Unser Kollege Frieder war mit seiner Familie acht Tage auf einer Wohnmobil-Tour in Südtirol unterwegs. Dabei hat er nicht nur viel Zeit in seinem mobilen Zuhause sondern natürlich auch in Wanderschuhen verbracht. In unserem Blog verrät er seine Route inklusive cooler Wander- und Stellplatz-Tipps.

Kurzinfos

Reisedauer: 8 Tage
Strecke: ca. 760 km
Fahrtzeit: ca. 12 h
Route: München – Brenner – Pflerschtal – Kastelruth – Sellajoch – Bozen – Sulden am Ortler – Reschenpass – Ehrwald an der Zugspitze – München

Reschen am See, Trentino-Alto Adige/Südtirol, Italien

Ehrwald Zugspitzbahn, Ehrwald, Tirol, Österreich

Sulden, Trentino-Alto Adige/Südtirol, Italien

Bozen, Trentino-Alto Adige/Südtirol, Italien

Sellajoch, Wolkenstein, Trentino-Alto Adige/Südtirol, Italien

Brenner, Trentino-Alto Adige/Südtirol, Italien

Kastelruth, Trentino-Alto Adige/Südtirol, Italien

München, Bayern, Deutschland

Tag 1: München – Brenner – Pflerschtal (220 km, 2,5 h)

Wir holen unser Wohnmobil in München ab und lassen uns einweisen. Eigentlich sollte die erste Station das Stubaital sein, wo wir eine Wanderung unternehmen wollten. Die Wetterapp orakelt von Dauerregen nördlich des Alpenhauptkamms. Wir nutzen zum ersten Mal den Vorteil der rollenden Ferienwohnung und disponieren um: in einer langen Fahrt geht es über den Brenner. Danach biegen wir ab ins wunderschöne Pflerschtal, an dem die meisten Ferienfahrer vorbeirasen.

Campingplatz: Wohnmobilstellplatz Autohof Sterzing, Zona Artigianale, 10, 39040 Campo di Trens BZ, Italien, 20 €/Nacht

Tag 2: Wanderung im Pflerschtal

Blick auf das Pflerschtal in Südtirol

Im Pflerschtal habt ihr einen wundervollen Blick auf das Bergpanorama. © LianeM - stock.adobe.com

Eine kurze Wanderung führt uns zur schönen Furtalm mit der Ochsenhütte, wo wir leckeren Kuchen zum Kaffee genießen. Unten im Ort machen wir beim Ortsladen mit leckeren regionalem Obst, Schinken und Brot noch den mobilen Kühlschrank voll und fallen nach einem leckeren Abendessen in die Betten. Schon jetzt sind wir begeistert von unserem Wohnmobil-Urlaub in Südtirol.

Tag 3:  Pflerschtal – Kastelruth (75 km, 1 h)

Wir fahren gemütlich weiter nach Kastelruth, wo wir unter dem Schlern einen schönen Spaziergang machen. Die Wetterapp hatte recht: hier im Süden ist bestes Wetter. Unter der Burgruine von Seis machen wir eine schöne Vesperpause und wandern zurück zum Wohnmobil.

Stellplatz: Stellplatz an der Sporthütte, kostenlos (aber 10 € Mindestverzehr)

Tag 4: Kastelruth – Plan de Gralba (23 km, 0:45 h)

Blick auf die Häuser von Kastelruth in Südtirol.

Rund 80 % der Einwohner Kastelruths sind deutschsprachig und etwa 15 % ladinischsprachig. © Klaus Büth - stock.adobe.com

Wir fahren weiter ins Sellagebiet, wo wir zwischen Wolkenstein und Sellajoch einen wunderschönen Stellplatz finden. Mit der Wanderung durch die Langkofelscharte steht ein Highlight des Wanderurlaubs an. Die Wanderung um den Langkofel bietet immer neue tolle Ausblicke, vor allem, wenn man Glück mit dem Wetter hat. Der Weg wird steiler und steiler. Mit etwas Kondition und ordentlichen Bergschuhen ist das ein mittelschwerer Wanderweg, auf jeden Fall sollte man genug zu trinken dabei haben. Dann kommt schon die Langkofelhütte in Sicht, bei der wir uns eine kurze Pause und Stärkung gönnen. Der Endspurt führt durch Geröllwüsten, bei der man zwei Schritte nach oben macht und einen wieder runterrutscht. Gegen 16 Uhr haben wir es geschafft. Mit einer Seilbahn, die eine ziemlich einmalig bizarre Aus- und Eistiegsporzedur hat, kann man sich 1 Std. Abstieg zum Sellajoch sparen. Von dort geht es mit dem Bus zurück zu unserem Stellplatz.

Stellplatz: Talstation Piz Sella, Strada Plan de Gralba, 39048 Wolkenstein in Gröden, 20 €/Nacht

Tag 5: Plan de Gralba – Bozen – Sulden am Ortler (150 km, 3,5 h)

Wir machen einen Ruhetag im Wohnmobil und fahren Richtung Bozen. Städtisches Flair, aber mit der Rittnerbahn ist ein schneller Ausflug auf das bezaubernde Hochplateau Ritten möglich. Da im Gebiet des Ortler, dem wir auch noch einen Wanderbesuch abstatten wollen, morgen das Wetter am besten sein soll, entschließen wir uns, am selben Tag noch durchzufahren. Reinhold Messer hat am Eingang des Schnalstals, in Tschars, regionale Bauern ermutigt, einen eigenen Bauern-Laden zu gründen, der strikt nur regionale Produkte, zum großen Teil in Bio-Qualität, verkauft. Ein einladender Stopp, um uns im Laden-Bistro zu stärken und den Kühlschrank mit regionalen Produkten zu füllen.

Stellplatz: Talstation Seilbahnen Sulden am Ortler, im Sommer kostenlos

Tag 6: Sulden am Ortler – Taufers im Münstertal (33 km, 0:45 h)

Schaubachhütte vor dem Gletscher des Ortlers

Auf der Schaubachhütte könnt ihr euch nach der Wanderung stärken. © Steinsberg - stock.adobe.com

Der Regen hält sich brav daran, nur nachts aufzutreten und zum Einschlafen gibt es eine romantische Geräuschkulisse: die Tropfen trommeln auf das Wohnmobildach. Am nächsten Morgen ist es wolkig, aber stabil und wir wandern los. Nach einer Stunde kommt der Gipfel des Ortlers zum Vorschein. An der Schaubachhütte stärken wir uns mit leckerem Kuchen und Kaffee und genießen die immer bessere Aussicht. Nach einer weiteren Stunde durch Geröllfelder und am Fuß der Gletscher drehen wir um und kürzen den Abstieg mit der Seilbahn ab. Mit dem Wohnmobil geht es dann hinunter in das Münstertal, wo wir einen schönen freien Stellplatz finden.

Campingplatz: Campingpark Gloria Vallis, 47-56 €/Nacht

Tag 7: Taufers im Münstertal – Reschenpass – Pfunds (50 km, 1 h)

Blick auf den Turm von Graun im Reschensee.

Der Turm von Graun ist ein bekanntes Fotomotiv mitten im Reschensee. © ©majonit - stock.adobe.com

Den nächsten Tag gestalten wir nach der ordentlichen Wanderung gestern wieder als Ruhetag und machen am Reschenpass Station. Der Turm von Graun steht seit 1950 mitten im Reschensee. Das beeindruckende Symbol erinnert an die traurige Geschichte von Alt-Graun. Für die Stromproduktion wurde der Reschensee aufgestaut und viele Bewohner verloren angestammte Wohnhäuser und landwirtschaftliche Flächen ohne angemessene Entschädigung. In der Eile des Baus wurde nur das Kirchenschiff gesprengt, der Turm würde schon von selbst umfallen. Das hat er 69 Jahre lang nicht getan. Durch eine beeindruckende Schlucht geht es in vorsichtiger Fahrt von Nauders hinab ins Inntal zu einem schönen Stellplatz in Pfunds, das Ende unseres Trips ist schon nah.

Stellplatz: Wohnmobilpark Via Claudiasee, 23-27 €/Nacht

Tag 8: Pfunds – Fernpass – Ehrwald – München (190 km, 3,5 h)

Am letzten Tag entscheiden wir uns noch für einen Ausflug zur Zugspitze. Wir wandern von Ehrwald um den Berg herum zum Eibsee. In der Eibsee-Almhütte  genießen wir ein leckeres Weißwurst-Frühstück, bevor es dann endgültig zurück nach München geht. Unser Fazit: Südtirol mit dem Wohnmobil ist eine sehr gute Idee!

🚐 Lesetipp: Mit dem Wohnmobil in Italien: Vorschriften und Tipps

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4 Kommentare

Bernhard Horst Emmerich 8. August 2023 - 21:43

Tolle Wohnmobil Reise. Aber 50€ für einen Stellplatz daß wäre mir eindeutig zu viel. Da würde ich /-wir auf jeden Fall waß anderes Suchen.

Antwort
Julia 9. August 2023 - 10:51

Hallo Herr Emmerich,
in Südtirol gibt es definitiv auch günstigere Alternativen. Wie im Artikel beschrieben, hat unser Kollege auch auf Plätzen für 10 Euro pro Nacht gecampt und sogar einen kostenlosen Stellplatz gefunden. 🙂

Viele Grüße
Julia von CamperDays

Antwort
Walli 7. August 2022 - 14:36

Da hat sich wohl ein Fehler eingeschlichen: Der Bauernladen befindet sich nicht am Beginn des Passeiertals sondern in Tschars, am Eingang ins Schnalstal

Antwort
Julia 8. August 2022 - 17:15

Hallo Walli,

das haben wir unserem Kollegen direkt weitergeleitet. 🙂 Ich werde den Fehler direkt korrigieren.

Viele Grüße
Julia von CamperDays

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