Ab ans Wasser: Unsere Wohnmobil-Tour zu den 5 schönsten Seen Italiens

von Julia
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Reschensee mit Kirche in Italien

Wer die Augen schließt und an Italien denkt, hat natürlich erst einmal das strahlend blaue das Mittelmeer vor Augen. Dabei vergessen viele, dass unser Lieblings-Urlaubsland auch jede Menge schöne Seen zu bieten hat – und die kann man wunderbar auf einer Rundreise mit dem Wohnmobil erkunden. Unsere Route führte uns von den glasklaren Bergseen im Norden bis zu den schönsten Seen im Herzen Italiens.

Karte: eine Tour zu den schönsten Seen in Italien

Lac du Grand Saint-Bernard / Lago del Gran San Bernardo, Chemin des Chevaux, Bourg-Saint-Pierre, Entremont, Wallis, 1946, Schweiz Ortasee, Pettenasco, Novara, Piemont, Italien Lago Maggiore, Monterenzio, Unione dei comuni Savena-Idice, Bologna, Emilia-Romagna, 40050, Italien Haidersee, St. Valentin auf der Haide, Graun, Vinschgau, Bozen, Trentino-Südtirol, Italien Reschensee, Froi, Graun, Vinschgau, Bozen, Trentino-Südtirol, 39027, Italien
 

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1.Reschensee und Haidersee: zwei eiskalte Bergseen zum Verlieben

Der Turm der Kirche von Graun, das 1949 dem aufgestauten Reschensee weichen musste.
 
Unsere Reise beginnt am Reschensee, einem der schönsten Bergseen in Italien, nicht zuletzt wegen seines versunkenen Kirchturms, der wie ein stummer Zeuge aus dem Wasser ragt. Der Anblick des Kirchturms von Graun, der über dem klaren Wasser schwebt, ist ein ergreifendes Bild. Es erinnert an die Geschichte des Dorfes, das 1949 dem aufgestauten See weichen musste.

Heute gehört der Reschensee zu den beliebtesten Seen in Italien. Ihr könnt Kiten, Segeln, Surfen und natürlich schwimmen gehen. Auf eiskalte Temperaturen müsst ihr euch aber auch im Hochsommer einstellen, denn der See wird direkt aus dem Gletscher gespeist.

🚐 Lesetipp: Das sind die 6 schönsten Wohnmobil-Touren in Italien für zwei Wochen (oder länger)

Der Haidersee ist mindestens genauso zauberhaft wie der Rechensee, liegt aber noch weiter oben in den Bergen in 1.450 Metern Höhe. Besonders schön ist ein Ausflug auf die Haideralm mit der Seilbahn. Wegen seiner Höhenlage eignet sich der See weniger zum Baden, sondern für gemütliche Spaziergänge oder Wanderungen. Unser Tipp: Im Restaurant Haideralm einkehren. Neben dem hervorragenden Essen habt ihr von dort oben eine wunderschöne Aussicht.

Stellplatz-Tipp
Unser Stellplatz in St. Valentin auf der Haide (16 € / Nacht) liegt zwischen dem Reschensee und dem Haidersee, eingebettet in eine malerische Landschaft. Vom Platz aus könnt ihr direkt auf die Haideralm wandern. Mit Strom, Duschen, Toiletten, Wasser- und Toilettenentsorgung sowie Frischwasser ist der Platz gut ausgestattet.

2. Lago Maggiore: mediterranes Flair in den Alpen

Blick vom Gipfel Cimetta über Locarno und Lago Maggiore.
 
Nach den kühlen Höhen des Reschensees zieht es uns an den Lago Maggiore, der sich wie ein glitzerndes Band zwischen Italien und der Schweiz erstreckt. Wir fahren das Schweizer Ufer des Sees an, aber auch im dortigen Kanton Tessin wird Italienisch gesprochen.

Bei unserer Ankunft in Locarno werden wir bei knapp 38 Grad sofort in Urlaubsstimmung versetzt – und wollen ans Wasser! In der Schweiz gibt es einige schöne Badestrände, aber auch auf der italienischen Seite findet ihr jede Menge Möglichkeiten zum Schwimmen. Gut zu wissen: Am Ostufer geht es wesentlich ruhiger zu als am Westufer.

Stellplatz-Tipp
Der Stellplatz Via Luigi in Locarno wartet eher mit postindustriellem Charme als mit landschaftlicher Idylle auf. Dafür erreicht man in jeweils 10 Minuten zu Fuß den einen kostenlosen Badestrand und die Innenstadt der südländisch wirkenden Stadt Locarno. (ca. 15 CHF pro Nacht, Wasser- und Toilettenentsorgung, Frischwasser )

Euch ist es in der Stadt zu heiß, ihr wollt aber gerne wandern gehen? Mit der Seilbahn könnt ihr hoch auf den Hausberg Cardada über Locarno fahren. Von der Cimetta, dem höchsten Punkt der Region, genießt ihr einen atemberaubenden Blick auf den See, der in der Ferne mit Gipfeln der Alpen verschmilzt. Bei klarer Fernsicht blickt ihr nämlich auf den höchsten und niedrigsten Punkt der Schweiz: Monte Rossa (4.634 Meter über dem Meer) und Lago Maggiore (193 Meter über dem Meer).

3. Lago d’Orta: Italiens Geheimtipp

Stellplatz Omegna am Lago d’Orta: Sanfte Hügel und viele Bademöglichkeiten
 
Weiter geht es zum Lago d’Orta, einem echten Geheimtipp in der Nähe des bekannteren Lago Maggiore. Der Lago d’Orta überrascht uns mit seiner ruhigen Schönheit und den zahlreichen Bademöglichkeiten. Die sanften Hügel und das glitzernde Wasser laden zum Verweilen ein. Der See ist weniger touristisch als andere in der Region, was uns das Gefühl gibt, ein kleines Geheimnis entdeckt zu haben.

Zum Wandern ist es hier im Sommer viel zu heiß, aber ganz in der Nähe sind Ausflugsziele wie Macugnaga, Valle Antigorio oder Centovalli, alle etwa innerhalb einer Stunde erreichbar. Wegen ihrer Lage in den Bergen ist es hier wesentlich kühler.

Stellplatz-Tipp
Am See gibt es viele verschiedene Camping-Möglichkeiten. Wir entscheiden uns für den Stellplatz Omegna, denn von hier aus erreicht ihr viele kostenlose Seestrände zu Fuß. Direkt nebenan gibt es sogar ein bewirtschaftetes Strandbad mit Bademeister und Café. Zum Zentrum von Omegna mit vielen Bars und Restaurants sind es etwa 15 Minuten zu Fuß. (ca. 15 CHF pro Nacht, Wasser- und Toilettenentsorgung, Frischwasser)

4. Lac du Grand St. Bernard: der schönste Bergsee Italiens?

Die Passhöhe des Grossen St. Bernhard-Passes auf 2469 m mit idyllischem Bergsee, Blick von der Schweizer zur italienischen Seite.
 
Unsere letzte Station führt uns auf den Grossen St. Bernhard-Pass, der den Schweizer Kanton Wallis und das italienische Aostatal sowie die Region Piemont miteinander verbindet. Hier, inmitten der hochalpinen Landschaft in 2.473 Metern Höhe, liegt einer der wohl schönsten Seen Italiens. Der Lac du Grand St. Bernard befindet sich auf der Grenze zwischen Italien und der Schweiz und ist umgeben von einer rauen Berglandschaft, die zum Wandern einlädt.

Gut zu wissen: Die kurvenreiche Passstraße ist für große Wohnmobile freigegeben, aber eher für kleinere Busse und Kastenwagen empfehlenswert. Ihr könnt sie mit einem Straßentunnel umfahren.

Stellplatz-Tipp
Wir genießen ein köstliches Essen im Restaurant Du Lac und dürfen dafür kostenlos vom späten Nachmittag bis spätestens 9 Uhr am Morgen auf dem angrenzenden Parkplatz übernachten – ein kleiner Luxus in dieser grandiosen Kulisse. Es gibt allerdings weder Sanitäranlagen noch Frischwasser. Der Platz ist also eher für größere autarke Wohnmobile geeignet.

Am nächsten Morgen besuchen wir das Hospiz und das Museum der Bernhardiner-Zucht, bevor wir eine Wanderung unternehmen, die uns tief in die alpine Natur eintauchen lässt. Die Bergwelt am Pass bietet verschiedene Wanderungen unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades – vom leichten Spaziergang um den See bis zur alpinen Bergwanderung “Les Cols du Grand-St-Bernard”. Für letzte braucht ihr eine gute Kondition, Ausrüstung und alpine Erfahrung.

5. Fazit: Die schönsten Seen in Italien sind wie gemacht fürs Camping!

Mit vielen tollen Eindrücken und nach vielen Schwimmzügen geht es für uns wieder zurück in die Heimat. Unser Fazit:

  • Die italienischen Seen eignen sich wunderbar zum Campen – egal ob oben in den Bergen oder unten im Tal. Meist steht ihr in direkter Wassernähe und könnt direkt ins kühle Nass springen.
  • Das Schönste am Campen gegenüber einem Hotel ist für uns aber die Flexibilität. Als es uns am Lago Maggiore zu heiß wurde, sind wir einfach wieder hoch in die Alpen gefahren. So könnt ihr ganz einfach dem Wetter hinterher reisen.
  • Wir waren übrigens mit einem Mietwohnmobil von CamperDays unterwegs, wo ihr an vielen deutschen Stationen und weltweit Fahrzeuge vergleichen und buchen könnt. Mit einem großen Wohnmobil sind die Bergpässe zwar etwas herausfordernder, aber dafür seid ihr auf einfachen Stellplätzen mit Küche, WC und Dusche top ausgestattet.

🚐 Lesetipp: Hier geht’s zu unserer kompletten Norditalien-Rundreise zu den schönsten Orten in den Alpen

Stellplatz-App
Für die Stellplatzsuche können wir euch wärmstens die App Park4Night empfehlen. Dort haben wir deutlich mehr schöne Camping- und Stellplätze am See gefunden als über das Stellplatz-Radar.

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