Wer die Augen schließt und an Italien denkt, hat natürlich erst einmal das strahlend blaue das Mittelmeer vor Augen. Dabei vergessen viele, dass unser Lieblings-Urlaubsland auch jede Menge schöne Seen zu bieten hat – und die kann man wunderbar auf einer Rundreise mit dem Wohnmobil erkunden. Unsere Route führte uns von den glasklaren Bergseen im Norden bis zu den schönsten Seen im Herzen Italiens.
Karte: eine Tour zu den schönsten Seen in Italien
1.Reschensee und Haidersee: zwei eiskalte Bergseen zum Verlieben
Unsere Reise beginnt am Reschensee, einem der schönsten Bergseen in Italien, nicht zuletzt wegen seines versunkenen Kirchturms, der wie ein stummer Zeuge aus dem Wasser ragt. Der Anblick des Kirchturms von Graun, der über dem klaren Wasser schwebt, ist ein ergreifendes Bild. Es erinnert an die Geschichte des Dorfes, das 1949 dem aufgestauten See weichen musste.
Heute gehört der Reschensee zu den beliebtesten Seen in Italien. Ihr könnt Kiten, Segeln, Surfen und natürlich schwimmen gehen. Auf eiskalte Temperaturen müsst ihr euch aber auch im Hochsommer einstellen, denn der See wird direkt aus dem Gletscher gespeist.
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Der Haidersee ist mindestens genauso zauberhaft wie der Rechensee, liegt aber noch weiter oben in den Bergen in 1.450 Metern Höhe. Besonders schön ist ein Ausflug auf die Haideralm mit der Seilbahn. Wegen seiner Höhenlage eignet sich der See weniger zum Baden, sondern für gemütliche Spaziergänge oder Wanderungen. Unser Tipp: Im Restaurant Haideralm einkehren. Neben dem hervorragenden Essen habt ihr von dort oben eine wunderschöne Aussicht.
2. Lago Maggiore: mediterranes Flair in den Alpen
Nach den kühlen Höhen des Reschensees zieht es uns an den Lago Maggiore, der sich wie ein glitzerndes Band zwischen Italien und der Schweiz erstreckt. Wir fahren das Schweizer Ufer des Sees an, aber auch im dortigen Kanton Tessin wird Italienisch gesprochen.
Bei unserer Ankunft in Locarno werden wir bei knapp 38 Grad sofort in Urlaubsstimmung versetzt – und wollen ans Wasser! In der Schweiz gibt es einige schöne Badestrände, aber auch auf der italienischen Seite findet ihr jede Menge Möglichkeiten zum Schwimmen. Gut zu wissen: Am Ostufer geht es wesentlich ruhiger zu als am Westufer.
Euch ist es in der Stadt zu heiß, ihr wollt aber gerne wandern gehen? Mit der Seilbahn könnt ihr hoch auf den Hausberg Cardada über Locarno fahren. Von der Cimetta, dem höchsten Punkt der Region, genießt ihr einen atemberaubenden Blick auf den See, der in der Ferne mit Gipfeln der Alpen verschmilzt. Bei klarer Fernsicht blickt ihr nämlich auf den höchsten und niedrigsten Punkt der Schweiz: Monte Rossa (4.634 Meter über dem Meer) und Lago Maggiore (193 Meter über dem Meer).
3. Lago d’Orta: Italiens Geheimtipp
Weiter geht es zum Lago d’Orta, einem echten Geheimtipp in der Nähe des bekannteren Lago Maggiore. Der Lago d’Orta überrascht uns mit seiner ruhigen Schönheit und den zahlreichen Bademöglichkeiten. Die sanften Hügel und das glitzernde Wasser laden zum Verweilen ein. Der See ist weniger touristisch als andere in der Region, was uns das Gefühl gibt, ein kleines Geheimnis entdeckt zu haben.
Zum Wandern ist es hier im Sommer viel zu heiß, aber ganz in der Nähe sind Ausflugsziele wie Macugnaga, Valle Antigorio oder Centovalli, alle etwa innerhalb einer Stunde erreichbar. Wegen ihrer Lage in den Bergen ist es hier wesentlich kühler.
4. Lac du Grand St. Bernard: der schönste Bergsee Italiens?
Unsere letzte Station führt uns auf den Grossen St. Bernhard-Pass, der den Schweizer Kanton Wallis und das italienische Aostatal sowie die Region Piemont miteinander verbindet. Hier, inmitten der hochalpinen Landschaft in 2.473 Metern Höhe, liegt einer der wohl schönsten Seen Italiens. Der Lac du Grand St. Bernard befindet sich auf der Grenze zwischen Italien und der Schweiz und ist umgeben von einer rauen Berglandschaft, die zum Wandern einlädt.
Gut zu wissen: Die kurvenreiche Passstraße ist für große Wohnmobile freigegeben, aber eher für kleinere Busse und Kastenwagen empfehlenswert. Ihr könnt sie mit einem Straßentunnel umfahren.
Am nächsten Morgen besuchen wir das Hospiz und das Museum der Bernhardiner-Zucht, bevor wir eine Wanderung unternehmen, die uns tief in die alpine Natur eintauchen lässt. Die Bergwelt am Pass bietet verschiedene Wanderungen unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades – vom leichten Spaziergang um den See bis zur alpinen Bergwanderung “Les Cols du Grand-St-Bernard”. Für letzte braucht ihr eine gute Kondition, Ausrüstung und alpine Erfahrung.
5. Fazit: Die schönsten Seen in Italien sind wie gemacht fürs Camping!
Mit vielen tollen Eindrücken und nach vielen Schwimmzügen geht es für uns wieder zurück in die Heimat. Unser Fazit:
- Die italienischen Seen eignen sich wunderbar zum Campen – egal ob oben in den Bergen oder unten im Tal. Meist steht ihr in direkter Wassernähe und könnt direkt ins kühle Nass springen.
- Das Schönste am Campen gegenüber einem Hotel ist für uns aber die Flexibilität. Als es uns am Lago Maggiore zu heiß wurde, sind wir einfach wieder hoch in die Alpen gefahren. So könnt ihr ganz einfach dem Wetter hinterher reisen.
- Wir waren übrigens mit einem Mietwohnmobil von CamperDays unterwegs, wo ihr an vielen deutschen Stationen und weltweit Fahrzeuge vergleichen und buchen könnt. Mit einem großen Wohnmobil sind die Bergpässe zwar etwas herausfordernder, aber dafür seid ihr auf einfachen Stellplätzen mit Küche, WC und Dusche top ausgestattet.
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Kraterwandern in Island, ein Roadtrip durch sechs US-Staaten oder Oldtimer fahren auf Kuba: Ich durfte bereits viele faszinierende Orte dieser Welt entdecken. Mit dem Camper oder Mietwagen reise ich besonders gerne, denn kein Gefühl ist schöner als völlig flexibel unterwegs zu sein. Muss unbedingt mit in den Urlaub: tonnenweise Musik und mindestens ein gutes Buch.