Unsere Norditalien-Rundreise zu den schönsten Orten in den Alpen

von Julia
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Bergdorf Le Crest in den Alpen von Italien

Warum wir unbedingt eine Norditalien-Rundreise mit dem Wohnmobil machen wollten? Hier treffen strahlend blaue Seen auf idyllische Bergdörfer und schneebedeckte Gipfel – ja, sogar im Sommer! Alles, was ihr dafür braucht: ein Mietwohnmobil, gute Wanderschuhe und eine große Portion Abenteuerlust. Die schönsten Orte, Sehenswürdigkeiten und Campingplätze stellen wir euch in unserem Reisebericht vor.

Norditalien-Rundreise: Karte zum Roadtrip

Grosser Sankt Bernhard, Bourg-Saint-Pierre, Entremont, Wallis, 1946, Schweiz Le Breuil, Valsavarenche, Aostatal, Italien Champoluc, Ayas, Aostatal, 11020, Italien Macugnaga, Verbano-Cusio-Ossola, Piemont, 28876, Italien Val Vigezzo, Santa Maria Maggiore, Verbano-Cusio-Ossola, Piemont, Italien
 

1. Valle Vigezzo und Centovalli

Ruhige Abendstimmung am Stellplatz La Pineta, am Dorfrand neben einem Golfplatz gelegen
 
Unsere Norditalien-Rundreise beginnt im Valle Vigezzo direkt an der Schweizer Grenze. Unser Mietwohnmobil haben wir auf dem idyllisch gelegenen Stellplatz “La Pineta” in Santa Maria Maggiore geparkt – was für eine Aussicht! Der Platz ist sehr ruhig, weil er am Dorfrand direkt neben einem Golfplatz liegt. Für 20 Euro pro Nacht gibt es hier Frischwasser und Möglichkeiten zur Wasser- und Toilettenentsorgung.

Wohnmobil für Norditalien mieten
Unser Mietwohnmobil haben wir übriges bei CamperDays gebucht und in Kassel abgeholt. Von dort aus geht es über Süddeutschland und den Bernhardino-Pass Richtung Alpen. Abholstationen gibt es aber auch in vielen anderen deutschen Städten, wie zum Beispiel München.

Am nächsten Morgen lassen wir das Wohnmobil stehen und erkunden das Tal per Zug. (Züge fahren im Dorfzentrum ab, dorthin sind es etwa 15 Minuten Fußweg.) Die Bahnfahrt durch das enge Centovalli-Tal ist ein echtes Erlebnis. Wir können uns an den schwindelerregenden Ausblicken auf die tiefe Schlucht und die steilen Berghänge kaum sattsehen. Im schweizerischen Camdo steigen wir aus und spazieren um den Stausee. Von hier aus habt ihr einen tollen Blick auf die kühne Trassierung der Centovalli-Bahn durch das Tal; außerdem starten hier schöne Wanderungen.

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Wir lassen es heute ruhig angehen und fahren mit dem Zug wieder zurück auf die italienische Seite. Der kleine Ort Re mit der berühmten Wallfahrtskirche Madonna del Sangue aus dem 17. Jahrhundert steht auf unserem Plan. Während wir durch die engen Gassen schlendern, versuchen wir uns vorzustellen, dass zu diesem kleinen Ort jährlich zahlreiche Menschen pilgern. Ihr Ziel: Das Heiligtum der Blutmadonna, wo im Jahr 1494 ein Wunder geschehen sein soll.

2. Macugnaga am Monte Rosa (60 km, ca. 1,5 – 2 Stunden)

Blick vom Belvedere über Macugnaga über das Tal. Links oben der Passo Moro, die Grenze zur Schweiz.
 
Unsere nächste Station auf unserer Norditalien-Rundreise ist Macugnaga, ein malerisches Dorf direkt unter der mächtigen Nordwand des Monte Rosa. Es wurde im 12. Jahrhundert von Walsern aus dem schweizer Saastal besiedelt und gehört für mich zu den schönsten Orten in Norditalien. Mit Luftseilbahn (oder für die sportlichen in fünf bis sechs Stunden zu Fuß) geht es von Macugnaga 1400 Höhenmeter hoch zum Passo Moro. Wahnsinn, hier befinden wir uns auf 2583 Meter über dem Meer! Von dort starten gleich zwei schöne Wanderungen: Ihr könnt einmal um den Mattmarksee bei Saas Almagell oder direkt ins Saastal laufen.

Camping-Tipp
Der Stellplatz in Pecetto, der im Winter als Eisbahn genutzt wird, ist perfekt eben und bietet uns einen direkten Blick auf das majestätische Bergmassiv. Vom Stellplatz aus seid ihr in 10 Minuten im Ortszentrum, wo es Restaurants, Bars und einen Einkaufsladen gibt.

Info: 20 € pro Nacht, Toilette, Wasser- und Toilettenentsorgung, Frischwasser

Ein Highlight der Norditalien-Rundreise ist die Wanderung zum Belvedere, wo wir den Gletschern so nah kommen, dass wir fast das Knistern des Eises hören können. Der Blick über Macugnaga und den Talschluss lässt uns für einen Moment den Atem anhalten. Wenn ihr noch Zeit habt: Das Restaurant an der Bergstation der Sesselbahn ist super!

3. Champoluc im Val d’Ayas (235 km, ca. 4-5 Stunden)

Alpakas auf einem Wohnmobil-Stellplatz in Norditalien
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Wir fahren zum Aosta-Tal und erkunden ein wunderschönes Seitental: das Val d’Ayas. Eine der schönsten Wanderungen beginnt direkt am Stellplatz und führt uns über einen Höhenweg durch idyllische Bergdörfer. Das erste ist Mascognaz, dann kommt Le Crest. (Unbedingt einen Zwischenstopp im Rifugio Vieux Crest für gutes Essen und eine schöne Aussicht einlegen!) Danach geht’s nach Sossun – und weiter. Wir entscheiden uns allerdings für den steilen Abstieg ins Tal. Von dort aus startet nämlich der kostenlose Talbus ins Zentrum und in einer großen Schleife zurück zum Wohnmobilstellplatz.

Camping-Tipp
Der Wohnmobilstellplatz in Champoluc liegt perfekt vor den Toren des Ortes und bietet uns einen unerwarteten Anblick: Alpakas! Diese neugierigen, sanften Tiere sind unsere Nachbarn für die nächsten Tage und verbreiten mit ihrer entspannten Art eine beruhigende Atmosphäre. Zum Zentrum mit Einkaufsläden, Restaurants und Bars braucht ihr nur zehn Minuten.

Info: 17-20 € pro Nacht, teilweise Strom, Toilette, Dusche mit Münzeinwurf, Wasser- und Toilettenentsorgung, Frischwasser

4. Breuil-Cervinia am Matterhorn (60 km, ca. 2-3 Stunden)

Wohnmobil-Stellplatz direkt mit Matterhorn-Blick in Breuil Cervinia
 
Unsere Norditalien-Rundreise mit dem Wohnmobil führt uns weiter nach Breuil-Cervinia. Der Ort liegt in 2.000 Metern Höhe und ermöglicht uns den Blick auf eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Norditaliens: das Matterhorn. Vom Schweizer Zermatt aus haben wir den gigantischen Berg schon öfters bewundert, nun schauen wir vom Süden aus auf das Wahrzeichen.

Camping-Tipp
Die Gemeinde achtet strikt darauf, dass Wohnmobile nur auf dem Stellplatz am Ortseingang campen, an anderen Stellen werdet ihr jede Menge Verbotsschilder vorfinden. Aus dem Grund stehen hier auch schon einige Wohnmobile als wir auf dem Platz einfahren. Dafür sind Preis und Matterhorn-Blick unschlagbar. Der pittoreske Lago Blu, nur wenige Minuten zu Fuß entfernt, reflektiert das Matterhorn auf seiner glatten Oberfläche. Die Bergwelt hier ist rau und beeindruckend, ein Paradies für Outdoor-Fans.

Infos: 7,80 € pro Nacht, Wasser- und Toilettenentsorgung, Frischwasser

Die Bergwelt von Breuil Cervinia ist beeindruckend, die Lost Places früherer Seilbahnstationen auch… Bizarr und zugleich faszinierend am Breuil-Cervina ist die modern-brutalistische Architektur der Ferienunterkünfte, die so gar nicht zu der idyllischen Bergwelt passen wollen. Sie entstanden in den 1930er Jahren verteilt über den ganzen Ort, denn schon damals war Breuil-Cervina ein beliebter Ferienort. Selbst im Sommer ist Skifahren dank der Lage auf 2.900 und 3.900 Höhenmetern möglich.

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Wer richtig sportlich ist, kann bis auf den 3300 Meter hoch gelegenen Theodulpass wandern. das klingt zu anstrengend? Dank der Seilbahnen könnt ihr auch deutlich kürzere Touren machen, zum Beispiel zu den Seen Lago Diga del Goillet oder Laghi delle Cime Bianche.

5. Grosser St. Bernhard-Pass

Grosser Bernhard Pass in Norditalien
 

Unsere Norditalien-Rundreise neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Auf dem Rückweg nach Deutschland machen wir Halt am Grossen St. Bernhard-Pass. Mit einer Höhe von 2469 Höhenmetern verbindet er das Aostatal mit der italienischen Region Piemont. Wir ersparen uns die Fahrt über die steile, kurvige Passstraße mit dem großen Wohnmobil und investieren in die Maut für den Straßentunnel unter der Passhöhe.

Camping-Tipp
Wir übernachten auf dem Seilbahnparkplatz Saint-Rhémy Crevacol. Trotz der Nähe zur Passstraße ist es abends ruhig und man kann die wunderschöne Natur des Tals genießen. Der Stellplatz ist kostenlos, dafür gibt es aber auch keine Infrastruktur.

Die Wanderung auf den Pass von der Schweizer Seite (Startpunkt: Parkplatz Bourg-St-Bernard) aus ist ein gelungener Abschluss unserer Norditalien-Rundreise. Der Wanderweg liegt zwar im gleichen Tal wie die Passstraße, ist aber oft weit genug weg, sodass der Straßenlärm nicht zu sehr stört. Die Abgeschiedenheit und die unberührte Natur lassen uns noch einmal tief durchatmen, bevor es zurück nach Deutschland geht.

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