Island mit dem Wohnmobil: 6 echt gute Tipps für eure Reise

von Julia
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Wohnmobil fährt auf einem Schotterweg in Island mit Wasserfall und Natur im Hintergrund

Kaum ein Land ist so kontrastreich und vielseitig wie Island – Eis und Feuer, Wasser und Lavaströme, Gletscher und Vulkane liefern sich hier einen ewigen Kampf, der die schönsten Landschaften hervorbringt. Wer Island mit dem Wohnmobil erkundet, kommt all diesen Orten besonders nah. Ganz unvorbereitet solltet ihr eure Reise aber nicht angehen: Was sind eigentlich F-Straßen? Und braucht man in Island einen Allrad-Camper? Was ist die schönste Route? Wir kläaren all diese Fragen in unserem Blogartikel.

1. Das passende Wohnmobil für Island finden

Frau fährt mit einem Camper durch Island

Selbst größere Wohnmobile lassen sich mit etwas Übung leicht fahren © BublikHaus - stock.adobe.com


In der Nähe vom Internationalen Flughafen Keflavík gibt es mehrere Wohnmobil-Vermieter, wo ihr euren Camper für die Reise abholen könnt. Es lohnt sich, die Preise der verschiedenen Anbieter vorab zu vergleichen und so früh wie möglich zu buchen. Dann habt ihr eine deutlich größere Auswahl an Fahrzeugen und spart außerdem Geld auf den täglichen Mietpreis.

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Die berühmte Ringstraße ist durchgehend asphaltiert und mit jedem Camper befahrbar. Sobald ihr ins Hochland fahren möchtet oder abgelegene Pisten erkunden wollt, braucht ihr allerdings ein Wohnmobil mit Allrad-Antrieb. Es gibt Allrad-Fahrzeuge mit oder ohne Dusche, in der Regel sind die Wohnmobile auf zwei Personen ausgelegt. Auf keinen Fall machen: Mit einem gewöhnlichen Wohnmobil die F-Straßen befahren (dazu gleich mehr)! Sollte das Wohnmobil dann beschädigt werden, haftet ihr komplett für den Schaden.

2. Island mit dem Wohnmobil: Verkehrsregeln, Tanken und Straßenverhältnisse

Herde von Islandpferden auf einer asphaltierten Straße

Pferdeherden sind keine Seltenheit auf Islands Straßen © Darren Baker - stock.adobe.com


Wenn ihr Island mit dem Wohnmobil erkundet, geht es für euch durch traumhafte Landschaften. Generell sollte das Fahren auf Islands Straßen euch keine Probleme bereiten. Ein paar Tipps haben wir trotzdem für euch auf Lager:

  • Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt innerorts 50 km/h, auf Landstraßen 80 km/h und 90 km/h bei Asphaltbelag.
  • Unübersichtliche Straßenkuppen sind meistens mit dem Warnschild Blindhæð gekennzeichnet. Um auf möglichen Gegenverkehr entsprechend reagieren zu können, solltet ihr rechtzeitig auf die Bremse drücken.
  • Tiere, zum Beispiel frei laufende Schafe, haben in Island immer Vorrang.
  • Abblendlicht ist auch tagsüber Vorschrift, außerdem gilt eine Anschnallpflicht für alle Mitfahrenden und die Null-Promillegrenze.
  • Abgesehen vom Hochland ist das Tankstellennetz relativ dicht. In größeren Orten sind die Tankstellen in der Regel bis 24 Uhr geöffnet; hier könnt ihr meist mit 500- oder 1.000.ISK-Scheinen oder Kreditkarten an Selbstbedienungsautomaten tanken.
  • Das Wetter in Island kann sich rapide ändern und das hat stellenweise direkten Einfluss auf die Straßenverhältnisse – im Winter sind viele Strecken gefroren und Regen kann vor allem im Bereich der Schotterwege für Rutschgefahr sorgen.
  • Häufig gehen in Island asphaltierte Straßen plötzlich in einen Schotterweg über. Wer seine Geschwindigkeit nicht rechtzeitig drosselt, riskiert den Kontrollverlust über sein Fahrzeug. Achtet also stets genau auf den Weg und fahrt vorausschauend, dann seid ihr auf der sicheren Seite.
  • Schotterdecken bieten dem Fahrzeug häufig wenig Halt, führt Ausweichmanövern auf auf den schmalen schmalen Straßen also vorsichtig durch.
  • Einige Brücken sind so schmal, dass sie nur von einem Fahrzeug überquert werden können. Zwar gilt hier die Regel, dass der Vorfahrt hat, der sich näher an der Brücke befindet – trotzdem solltet ihr auch hier umsichtig handeln und gegebenenfalls die Reaktion des entgegenkommenden Fahrzeugs abwarten.
Sonnenbrille einpacken
Sogar in den Sommermonaten können in einigen Regionen in Island Schnee liegen. Mein Tipp: Mit einer Sonnenbrille schützt ihr euch nicht nur vor dem Lichteinfall, sondern beruhigt auch die Augen bei weißem hellen Schnee.

3. F-Straßen in Island: nicht für jeden Camper geeignet

Offroad-Auto entlang einer Schotterstraße in Island mit Bergen im Hintergrund

F-Straßen dürfen nur mit Allrad-Campern befahren werden © aboutfoto - stock.adobe.com


In Island werdet ihr das ein oder andere Straßenschild sehen, das mit einem F gekennzeichnet ist. Dabei handelt es sich um die sogenannten F-Straßen bzw. Hochlandstraßen, die nur mit Allradfahrzeugen zugänglich sind. Die Straßen sind in der Regel nur von Juli bis Mitte September geöffnet; außerhalb der Hochsaison dürft ihr die Straßen also nicht selber befahren, sondern nur an geführten Touren teilnehmen. Das Befahren der Pisten vor Öffnung wird mit Bußgeldern bestraft, regelmäßig kontrolliert die Polizei den Verkehr (sogar aus der Luft!)

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F-Straßen in Island: gut zu wissen

  • F-Straßen, die Straße 35 (Kjölur (von Gullfoss nach Syðri-lángamýri) und die Straße 550 (Kaldidalur) sind für gewöhnliche Camper ohne Allrad-Antrieb tabu. Immer verboten (egal ob Allrad oder nicht) sind unnummerierte Straßen.
  • Nicht alle Allrad-Fahrzeuge sind für jede F-Straße in Island geeignet. Einige könnt ihr auch mit kleineren Allrad-Campern befahren, für andere wiederum benötigt man einen Superjeep. Alternativ könnt ihr in der Hochsaison immer auch geführte Touren in das Hochland buchen und den Camper sicher stehen lassen.
  • Überlegt euch bei Flußüberquerungen gut, ob ihr das wirklich mit dem Mietcamper machen möchtet. Falls euch ein Fluß zu tief erscheint, dann kehrt lieber um, denn für solche selbstverschuldeten Schäden haftet der Vermieter nicht. Überquert Flüße langsam (5 km/h) und schaltet nicht in einen anderen Gang.
  • Offroad-Fahren sind streng verboten. Nehmt keine Abkürzungen, sondern bleibt auf der Straße, um die Umwelt zu schützen. Das gilt auch dann, wenn ihr wenden möchtet. Auch bei Pfützen, Unebenheiten oder Schnee gilt: nicht umfahren, sondern mit dem Allrad-Fahrzeug überfahren.
  • Sollte die Straße mal verschwinden und scheinbar nicht weiterführen, dann gilt: aussteigen und in Ruhe nach den Fahrspuren suchen. Fahrt niemals einfach Offroad weiter, denn sonst könntet ihr euch verfahren und die sensible Umwelt gefährden.
Tipp
Im Sommer gibt das staatliche Straßenbauamt gemeinsam mit dem isländischen Naturschutzrat wöchentlich eine Karte heraus, der ihr die geöffneten Hochlandstrecken entnehmen könnt. Behaltet immer im Hinterkopf, dass die Wetterbedingungen in Island jederzeit umschwenken können. Flüsse, die morgens noch flach erscheinen, können zum Beispiel im Laufe des Tages unpassierbar werden.

4. Camping in Island: viel Auswahl im ganzen Land

Wohnmobile campen am Myvatn-See in Island

Rund um den See gibt es schöne Camping-Möglichkeiten © Nir - stock.adobe.com


Island ist mit vielen Campingplätzen gut auf Wohnmobile eingestellt. Die meisten Plätze sind mit Toiletten, Duschen und Stromanschlüssen ausgestattet; teilweise gibt es auch eine Küche, Grillplätze und sogar einen Hot Tub. Die meisten Campingplätze sind nur von Mai bis September geöffnet, also informiert euch vorab, wenn ihr zur Nebensaison unterwegs seid.

Außerdem gut zu wissen:

  • Im Sommer wird es in Island nicht dunkel, also packt am besten eine Schlafmaske ein, wenn ihr lichtempfindlich seid.
  • Selbst in den Sommermonaten kann es nachts kalt werden. Warme Kleidung und/oder ein guter Schlafsack gehören also auf die Packliste.
  • In der Hauptsaison sind beliebte Campingplätze gegen 18 Uhr voll. Reserviert dann lieber vorab oder fahrt die Plätze rechtzeitig an.
  • Waschmaschinen gehören in Island nicht immer zur Ausstattung, in Schwimmbädern gibt es in der Regel aber Maschinen und sogar Trockner.
  • Das Wildcampen mit dem Wohnmobil ist in Island generell verboten und wird vor allem im Süden streng kontrolliert. Mit Erlaubnis dürft ihr auf privaten Grundstücken kostenlos freistehen.
  • Grün und fair reisen
    Auf Reisen könnt ihr auch mit einfachen Mitteln viel bewirken. Hinterlasst keinen Müll auf den Campingplätzen, bleibt beim Wandern auf den vorgeschriebenen Wegen und behaltet eure CO2-Bilanz beim Fliegen und Camper fahren im Hinterkopft. Wusstet ihr, dass ihr bei eurer Buchung über CamperDays einen Klimaschutzbeitrag leisten könnt? Gemeinsam mit unserem Partner MyClimate könnt ihr mit jeder Camper-Reise euren CO₂-Fußabdruck verringern.

    5. Die beste Reisezeit für Island mit dem Wohnmobil

    Eldhraun-Lavafelder in Island

    In Island habt ihr die Ringstraße in der Nebensaison teilweise für euch alleine © Napatsan - stock.adobe.com


    Die beliebteste Reisezeit in Island ist von Juni bis August, mit den höchsten Durchschnittstemperaturen von 13 Grad, der niedrigsten Regenwahrscheinlichkeit und den längsten Tagen. Wenn ihr auf eigene Faust das Hochland erkunden möchtet, solltet ihr zu dieser Jahreszeit reisen. Allerdings ist im Sommer auch am meisten los. Die Sehenswürdigkeiten sind teilweise überfüllt und die Campingplätze und Mietwohnmobile teurer als sonst.

    Eine ideale Zeit für Island mit dem Wohnmobil ist der Mai mit seinen langen, hellen Tagen. Ich selber war im Mai in Island mit dem Wohnmobil unterwegs und habe diese Zeit als besonders angenehm empfunden. Im ganzen Land war weniger los und teilweise hatten wir Temperaturen bis zu 20 Grad. Nachts wird es trotzdem noch sehr kalt, also warm einpacken!

    Lesetipp: Mehr zur besten Reisezeit in Island

    Ein anderer guter Reisemonat ist der September, letztlich der einzige wirkliche Herbstmonat. Meist habt ihr dann das Land fast für euch alleine, getaucht in warme Goldtöne. Die Nordlichter-Saison beginnt übrigens im September und reicht bis in den April hinein.

    Pack-Tipp
    Egal zu welcher Jahreszeit ihr reist: Das Wetter in Island ist wechselhaft. Regenzeug und Pullover gehören deswegen grundsätzlich ins Gepäck. Hier findet ihr unsere CamperDays-Packliste für einen gelungenen Wohnmobil-Urlaub.

    6. Die schönste Island-Rundreise mit dem Wohnmobil

    Wohnmobile vor dem Skogafoss in Island

    Campen vor Wasserfällen: das geht in Island © Antonio - stock.adobe.com


    Die schönste Rundreise mit dem Wohnmobil führt euch einmal über die Ringstraße und die Westfjorde. Es geht vorbei an Gletscherseen, Vulkankratern, Lavafeldern und Fjorden. Während die Ringstraße durchgehend asphaltiert ist, führen kleine Schotterstraßen euch in wunderschöne Nationalparks oder zu beeindruckenden Wasserfällen.

    Lesetipp: Hier geht es zur Island-Rundreise für 14 Tage

    Wenn ihr nur die Ringstraße erkunden möchtet, reicht eine Woche Island-Urlaub aus. Wenn ihr auch noch einen Abstecher ins Hochland und auf die wilderen Westfjorde machen möchtet, dann sind 14 Tage perfekt. Was die Westfjorde so besonders macht? Hier sind deutlich weniger Menschen unterwegs und die bunten Strände in dieser Region sind absolut umwerfend. Außerdem befindet sich hier einer der schönsten Wasserfälle Islands: Der Dynjandi stürzt kaskadenartig in die Tiefe und sieht aus wie in einem Bilderbuch.

    Mit dem Wohnmobil nach Island
    Mit dem Wohnmobil nach Island per Fähre fahren: Geht das auch? Von Dänemark verkehren regelmäßig Fähren auf die Faröer-Inseln und nach Island. Allerdings sind solche Fahrten teuer, dauern zwei bis drei Tage und sind bei Mietcampern tabu, da das Fahrzeug nicht auf der Fähre versichert ist. Entspannter und günstiger ist ein Flug nach Island. Vor Ort könnt ihr dann ganz entspannt euren Mietcamperin Flughafennähe abholen .

    Alle Angaben in diesem Artikel sind trotz sorgfältiger Recherche ohne Gewähr.

    Titelbild: #285403349 | Urheber: ©Lab_Photo – stock.adobe.com

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