Islands Geheimtipp: So erkundet ihr die Westfjorde mit dem Wohnmobil

von Julia
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Wohnmobil steht an einem Fliss in Island auf den Westfjorden

Wer eine Island-Rundreise mit dem Camper macht, ist meist nur auf der touristisch gut erschlossenen Ringstraße oder dem Golden Circle unterwegs. Richtig spannend wird es aber weiter oben im Nordwesten: Die Westfjorde bilden ein Gewirr aus Fjorden und Buchten und sind nur über eine lange Brücke mit dem Rest der Insel verbunden. Kein Wunder, dass die Landschaft hier viel rauer und ursprünglicher ist als im restlichen Land – ein Traum für alle unter such, die gerne achtsam reisen und wandern gehen. Wir zeigen euch wie ihr in Island die Westfjorde mit dem Wohnmobil erkunden könnt und welche Sehenswürdigkeiten ihr auf keinen Fall verpassen solltet. 

1. Islands Westfjorde mit dem Wohnmobil: Welcher Camper passt zu eurer Reise?

Wohnmobil am Strand auf den Westfjorden in Island

Mit großen Wohnmobilen kommt ihr nicht zu allen Orten auf den Westfjorden. © Holger - stock.adobe.com


Im Gegensatz zu der berühmten Ringstraße sind auf den Westfjorden nicht viele Straßen asphaltiert. Ihr werdet immer wieder Schotterwegen begegnen, die teilweise wirklich holperig sind. Mit einem normalen Mietwohnmobil sind diese Straßen befahrbar, deutlich angenehmer kommt ihr mit einem Allrad-Camper voran. Achtet also am besten schon bei eurer Buchung darauf, dass ihr einen Mietcamper mit Allradantrieb auswählt. Am einfachsten geht das über unseren Preisvergleich. Dort findet ihr verschiedene Camper mit 4×4-Antrieb – vom kleinen Campingvan mit Dachzelt bis zum Kastenwagen mit Dusche und WC.

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Wichtiger als ein Allradantrieb ist euch viel Platz für mehrere Personen? Große Wohnmobile findet ihr ebenfalls über unseren Preisvergleich. Behaltet aber im Hinterkopf, dass ihr dann nicht alle Ecken auf den Westfjorden problemlos erreichen werdet. Viele Straßen sind unglaublich schmal, kurvenreich und nicht asphaltiert. Mit einem großen Wohnmobil werdet ihr an solchen Serpentinen keine Freude haben.

Tipp: früh buchen!
Mietwohnmobile in Island sind leider nicht ganz günstig. Angebote für kleine Camper fangen bei 115 Euro pro Tag an, größere Wohnmobile mit einer guten Ausstattung können bis zu 250 Euro pro Tag kosten. Am besten bucht ihr den Camper rechtzeitig und reist zur Zwischensaison (Mai/Juni oder September). Dann fallen in der Regel die Preise und ihr habt eine größere Auswahl an Fahrzeugen.

2. Islands Westfjorde mit dem Wohnmobil: Straßenbedingungen, Camping und mehr

Wohnmobil fährt über eine Schotterstraße in Island auf den Westfjorden

Achtung, Schotterstraße! Nicht alle Straßen in Island sind asphaltiert. © Lab_Photo - stock.adobe.com

  • Viele Straßen sind nicht durchgehend asphaltiert oder mit dem ein oder anderen Schlagloch durchzogen. Informiert euch am besten vorab über eure Route und befahrt nur die Straßen, die ihr euch auch wirklich zutraut. Hier könnt ihr checken, wie die Straßenverhältnisse und die Wetterbedingungen sind.
  • Apropos Wetter: Das kann in Island selbst im Sommer abrupt umschlagen. Auf die Packliste gehören deswegen selbst im Sommer kuschelige Socken, dicke Pullis, eine wetterfeste Jacke, wasserfeste Wanderschuhe und Regenkleidung.
  • Der Weg zur nächsten Tankstelle ist manchmal lang. In Island weisen zum Glück blaue Hinweisschilder ganz pragmatisch darauf hin. Kommt ihr an solch einem Schild vorbei, solltet ihr unbedingt noch einmal auftanken und eure Lebensmittelvorräte auffüllen.
  • Vorausschauend fahren: Die beiden Highlights Dynjandi und Látrabjarg könnt ihr problemlos mit jedem Wohnmobil erreichen, denn die Straßen dorthin sind in einem guten Zustand. Auf dem Weg zum Kap Látrabjarg gibt es allerdings Streckenabschnitte, wo ihr besonders vorsichtig fahren solltet, denn hier sind nicht alle Kurven einsehbar und es geht steil nach unten.
  • Nicht zu viel vornehmen: Wenn ihr eure Island-Rundreise über die Westfjorde mit dem Wohnmobil organisiert, dann plant genug Zeit ein. Manchmal kommt ihr mit dem Camper nur langsam voran und fahrt im Schnitt nicht schneller als 50 km/h. Generell empfehlen wir eine komplette Woche auf den Westfjorden; dann habt ihr genug Zeit für alle Highlights.
  • Viele Campingplätze öffnen auf den Westfjorden in Island erst Anfang Juni. Auf vielen Plätzen dürft ihr aber in der Regel auch außerhalb der Camping-Saison stehen, allerdings sind dann meist die Sanitäranlagen und das Frischwasser nicht benutzbar.

🚐 Lesetipp: Mehr Tipps für Island mit dem Wohnmobil gibt’s in unserem Ratgeber

3. Islands Westfjorde: Diese Highlights dürft ihr nicht verpassen

Drangsnes, Kaldrananeshreppur, Vestfirðir, 520, Island Hornstrandir, Island Ísafjarðarbær, Vestfirðir, Island Dynjandi, Ísafjarðarbær, Vestfirðir, Island Rauðasandur, Vesturbyggð, Vestfirðir, Island Látrabjarg, Vesturbyggð, Vestfirðir, Island
 

Hinkommen: Eure Rundreise zu den Westfjorden startet am Flughafen in Reykjanesbær, denn dort befinden sich die Abholstationen der Wohnmobil-Vermieter. Von hier aus könnt ihr entweder noch einen kurzen Abstecher in die Hauptstadt Reykjavík machen oder direkt in den Nordwesten Richtung Westfjorde fahren. Die landschaftlich schöne Straße Nr. 47 entlang des Hvalfjörður-Fjordes führt euch – vorbei am wunderschönen Snæfellsnes-Nationalpark – direkt zum Ziel.

Látrabjarg: der westlichste Punkt Islands

Papageientaucher und Wanderer an den Klippen in Island

Mit etwas Glück stoßt ihr am Látrabjarg-Kap auf Papageientaucher. © forcdan - stock.adobe.com


Der westlichste Punkt Islands, und damit auch Europas, ist der Leuchtturm Bjargtangar. Er steht auf der 14 Kilometer langen Steilküste Látrabjarg, die an ihrem höchsten Punkt über 440 Kilometer senkrecht abfällt. Tausende von Seevögeln nisten in den Klippen, darunter auch die süßen Papageientaucher. Schon die Fahrt zum berühmten Kap am Südzipfel ist atemberaubend: Die Schnellstraße Vestfjarðavegur (S60) führt in Serpentinen am Ufer des Nordatlantiks entlang. Fjorde, Buchten und schroffe Bergformationen sausen an eurem Fenster vorbei und stimmen euch schon einmal auf diese ganz besondere Rundreise über Islands Westfjorde ein.

Camping-Tipp: Das Breiðavík-Hotel und der dazugehörige Campingplatz liegen nur ein paar Meter von einem schönen Sandstrand entfernt. Mit Duschen, WCs, Waschmaschinen und Grills fürs Barbecue sind die Plätze einfach, aber gut ausgestattet. Außerdem befindet sich direkt im Hotel ein Restaurant. Perfekt nach einer langen Wanderung!

Rauðasandur: rotgelber Sand trifft auf blaues Meer

Goldgelber Sand am Rauðisandur-Strand in Island

Je nach Lichteinfall leuchtet der Sand am Rauðasandur-Strand goldgelb. © Lukasz Janyst - stock.adobe.com

Habt ihr schonmal einen so unwirklich schönen Strand wie auf dem Bild gesehen? Der Muschelsand von Rauðasandur leuchtet je nach Lichteinfall und Wetterlage in gelben oder roten Farben. Bei Ebbe könnt ihr ganz bis zum östlichen Ende laufen. Und das Beste: Es gibt hier sogar einen Campingplatz direkt hinter dem Strand. Schöner kann Island mit dem Wohnmobil wohl kaum werden.

Gut zu wissen: Informiert euch vor eurem Besuch unbedingt über die Wetterlage, vor allem wenn ihr am Strand übernachten wollt. Bei Nebel und Regen ist die Anfahrt über die steile und rutschige Schotterstraße kein Vergnügen und kann sogar gefährlich werden, wenn ihr nicht genug Fahrpraxis habt.

Dynjandi: der schönste Wasserfall Islands?

Dynjandi-Wasserfall in Island auf den Westfjorden

Dynjandi gilt als schönster Wasserfall Islands. © Max Topchii - stock.adobe.com


Der wohl schönste Wasserfall Islands, auch bekannt als Fjallfoss, gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten auf den Westfjorden. Sein zweiter Name, Dynjandi, bedeutet übersetzt „der Donnernde“. Ganz schön passend, denn in mehreren Kaskaden stürzen die Wassermassen fächerförmig 100 Meter in die Tiefe. Direkt darunter liegen fünf weitere Wasserfälle, jeder davon hat seinen eigenen Reiz. Den besten Blick auf dieses Wasserensemble habt ihr von der Küste aus.

Camping-Tipp: Unmittelbar am Wasserfall gibt es keine Campingplätze mehr, aber etwa eine halbe Stunde nördlich entfernt steht ihr auf dem Platz Þingeyraroddi direkt am Wasser und habt sogar ein Schwimmbad in der Nähe. Warme Duschen sind inkludiert, eine Küche lädt zum Kochen ein und direkt vor der Tür gibt es ein Wikingermuseum. 🙂

Ísafjörður: der größte Ort der Westfjorde/h3>
Der Hafen vom Ort Ísafjörður in Island

Ísafjörður hat einen geschäftigen kleinen Hafen. © John N. - stock.adobe.com

Der Hauptort und kulturelles Zentrum der Westfjorde ist Ísafjörður mit rund 2.900 Einwohner*innen. Die Fischindustrie ist der Haupterwerb des größten Orts der Westfjorde, der schon im 16. Jahrhundert ein bedeutender Handelsplatz der Hanse war. Einige Gebäude stammen noch heute aus dieser Zeit. Und obwohl hier auch mal das ein oder andere Kreuzfahrtschiff einfährt, ist der Ort unglaublich ruhig und entspannt.

Unbedingt besuchen solltet ihr das Stadtmuseum der Westfjorde, Byggðasafn Vestfjarða. Es ist in einem ehemaligen Lagerhaus untergebracht und erzählt euch alles über die Seefahrts- und Stadtgeschichte. Das Restaurant Tjöruhúsið in einem alten Haus auf dem Museumsgelände ist bekannt für seine leckeren Fischgerichte; nachmittags gibt es auch Kuchen. Ihr wollt lieber raus in die Natur? Kein Problem: Über Vesturferðir könnt ihr Exkursionen in die Regionen, Kajaktouren oder Ausritte buchen. Außerdem gibt es hier einen Fahrradverleih.

Camping-Tipp: In Tunguskogur übernachtet ihr auf dem gleichnamigen Campingplatz mit Blick auf einen Wasserfall! Und auch sonst kann sich der Campingplatz sehen lassen: Für alle Gäste sind genügend Duschmöglichkeiten und ein Aufenthaltsraum mit Mikrowelle und Abwaschmöglichkeiten vorhanden.

Hornstrandir: ein Wanderparadies hoch oben im Norden

Pinke Blumen in Berglandschaft auf den Westfjorden in Island

Im Spätfrühling ist die Halbinsel Hornstrandir besinders beeindruckend. © Michaela - stock.adobe.com

Ganz oben im Norden von Island werden die Westfjorde noch einmal besonders dramatisch. Hornstrandir ist die nördlichste Halbinsel Islands und mit 580 km² ein absolutes Wanderparadies. Nur ein paar verlassene Höfe erinnern an eine frühere Besiedlung; heute werden sie teilweise wieder als Sommerhäuser genutzt. Näher könnt ihr der puren Wildnis in Island kaum kommen.

Mit dem Wohnmobil kommt ihr auf Hornstrandir nicht weit, denn es gibt es kaum ein Straßennetz. Lediglich die 80 Kilometer lange Schotterstraße 643 führt zu einem Gasthaus, wo ihr auch campen dürft (Urdartindur Guesthouse And Cottages). Wenn ihr weiter hoch in den Norden wollt, bleibt euch nur noch die Fahrt mit dem Boot – und dort wird es dann richtig beeindruckend! Wie gemalt wirken die steilen Klippen von Hornbjarg, die bis in den Himmel zu ranken scheinen. Traut ihr euch dort entlangzuwandern?

Gut zu wissen: Boote in die Hornvík-Bucht ganz oben in den Norden von Hornstrandir starten in Norðurfjörður und Ísafjörður. Mit dem Boot angekommen, könnt ihr entweder eine Tageswanderung machen oder über Nacht bleiben – allerdings nur mit Zelt. Zurück in die Zivilisation geht es dann wieder mit der Fähre.

Drangsnes und Umgebung

Fahrt über Panoramastraße auf den Westfjorden von Island.

Auf der Panoramastraße geht es langsam voran – aber mit schöner Aussicht! © AngieC - stock.adobe.com

Was ist das absolut Beste, das man nach einem Wanderurlaub machen kann? Richtig, Wellness auf isländische Art! Rund um Drangsnes findet ihr viele Campingplätze und Gasthäuser mit Hot Tubs, die direkt aus den heißen Quellen gespeist werden. Hier könnt ihr im wohlig warmen Wasser entspannen und dabei auf den tosenden Atlantik schauen. Die Orte in dieser Gegend verbindet die panoramaverdächtige Straße Drangsnesvegur (645), die am Meer entlang führt und teilweise asphaltiert ist.

Camping-Tipp: Achtung, Achtung, der Campingplatz in Hveravík ist ein echter Geheimtipp. Hier werdet ihr morgens von den Hühnern geweckt, könnt euch in der kleinen Küche etwas zum Essen zubereiten und dann dank der großen Panoramafront mit Blick auf das Wasser frühstücken. Oder ihr entspannt im hauseigenen Pool und blickt dabei auf die Berge und das Meer. Die Küche ist top ausgestattet; es gibt sogar eine Spülmaschine. Außerdem könnt ihr vor Ort frische Eier, Lebensmittel und lokales Bier kaufen.

Beste Reisezeit
Die beste Reisezeit für Island und die Westfjorde mit dem Wohnmobil sind ohne Frage die Sommermonate. Dann habt ihr die größte Chance auf milderes Wetter und nicht so kalte Nächte. Weniger los ist allerdings in der Zwischensaison im Mai und Juni. Dann öffnen die ersten Campingplätze, bis zu sieben Sonnenstunden am Tag sind möglich und die Westfjorde erwachen langsam aus dem Winterschlaf. Ihr wollt die Polarlichter mit eigenen Augen sehen? Dann können wir euch den September bis März ans Herz legen. Aber Achtung, es wird kalt!

Ihr könnt es kaum erwarten auf die Westfjorde in Island zu reisen, braucht aber noch Hilfe bei eurer Wohnmobil-Buchung? Oder ihr seid euch einfach nicht sicher, welcher Camper der Richtige für euch ist? Keine Sorge, unser Serviceteam berät euch gerne, beantwortet all eure Fragen und unterstützt euch bei der Wohnmobilbuchung.

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Titelbildquelle: #292451793 | Urheber: © prasitphoto – stock.adobe.com

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