Letztes Update: 4.01.2021
Wer noch nie in Island war, verbindet mit der Insel aus Eis und Feuer vermutlich dauerhaft arktische Temperaturen und Schnee en masse. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Vergleichsweise herrschen in Island nämlich durchaus gemäßigte Temperaturen und jede Jahreszeit hat ihren ganz persönlichen Reiz. In diesem Beitrag verraten wir euch mehr über die beste Reisezeit in Island!
Inhaltsverzeichnis |
1. Wetter in Island 2. Island im Frühling 3. Island im Sommer 4. Island im Herbst 5. Island im Winter 6. Geeignete Kleidung in Island |
1. Das Wetter in Island – eine launische Gesellin
Jeder der nach Island reisen möchte, muss sich im Klaren sein, dass sich das Land weder zum Sonnenbaden noch für einen Strandurlaub eignet. Wie es sich für den hohen Norden gehört, ist das Klima auf Island eher kühl. Allerdings wäre sicherlich der ein oder andere Besucher überrascht, dass es hier gar nicht so kalt ist wie die meisten glauben. Der Golfstrom sorgt gerade im Süden für milde Temperaturen und an den Küstenregionen ist es in aller Regel wärmer als im Hochland. Ein kleiner, allgemeiner Überblick zum Reisewetter in Island:
Island Wetter – allgemeine Informationen
- Launisch: Das Wetter in Island ist für gewöhnlich wechselhaft und kann sich von einer Stunde auf die andere schlagartig ändern. Leichte Stürme und Wind können zu jeder Jahreszeit auftreten.
- Nass: Island ist ein verhältnismäßig regenreiches Land – die trockensten Monate sind Juni und August, aber selbst dann müsst ihr mit vielen Regentagen rechnen. Der Oktober zählt zu den regenreichsten Monaten.
- Hochland: Die Hochlandstraßen sind üblicherweise nur im Juni und August geöffnet.
- Küste vs. Inland: Die Küstenregionen sind in der Regel wärmer als das Landesinnere.
- Norden vs. Süden: Der Norden ist normalerweise trockener als der Süden, denn die meisten Wolken regnen sich am südlich gelegenen Vatnajökull-Gletscher ab, bevor sie die nördlichen Regionen erreichen können.
- Golfstrom: Der Golfstrom bringt warmes Wasser und damit feuchte, warme Luft in den Süden von Island, daher ist es hier häufig wärmer als im Norden.
- Grönlandstrom: Von Grönland hingegen gelangen kaltes Wasser und kühle Luft nach Island, wo sie im Südwesten und Nordosten für niedrigere Temperaturen sorgen.
👉 Tipp: Eine gute Vorbereitung ist das A und O für eine gelungene Reise nach Island. Stellt euch darauf ein, dass ihr während eurem Aufenthalt zu jeder Jahreszeit alle Facetten des isländischen Klimas kennenlernen werdet. Dementsprechend solltet ihr auch für alle Wetterverhältnisse gewappnet sein. Tipps für die geeignete Kleidung gibt es weiter unten.
Auf einen Blick – die Jahreszeiten in Island
Jahreszeiten in Island | |
Frühling | Mai – Juni |
Sommer | Juli – August |
Herbst | September |
Winter | Oktober – April |
⚠ Hinweis: Dabei handelt es sich um eine grobe Einteilung, da die Übergänge oft fließend sind.
2. Der Frühling in Island – Erwachen aus dem Winterschlaf
Auch wenn nach dem langen und kalten isländischen Winter die Tage im März allmählich anfangen, wieder länger zu werden, haben winterliche Temperaturen das Land zu dieser Zeit noch fest im Griff. Anders als bei uns in Deutschland sind der März und April in Island eher eine wechselhafte und oft ungemütliche Übergangszeit zwischen Winter und Frühling. Im Hochland kann es sogar bis in den Mai hinein noch schneien. Dennoch kündigt sich der Frühling bereits an: Die ersten Zugvögel kehren aus dem Süden zurück und hier und da beginnen Pflanzen aus dem Boden zu sprießen.
Im Mai und Juni erreicht der Frühling in Island schließlich seinen Höhepunkt. Die Tage sind mittlerweile deutlich länger und wärmer geworden, die meisten Sehenswürdigkeiten werden für Touristen geöffnet, starker Besucherandrang bleibt aber noch aus – wer seine Islandreise also genießen möchte, ohne von Touristenmassen gestört zu werden, hat vor allem im Mai und Juni gute Chancen. Diese Zeit eignet sich zudem hervorragend für Vogelbeobachtungen.
3. Die beste Reisezeit – Island im Sommer
Die Sommer in Island sind kurz. Im Juli und August herrschen die wärmsten Temperaturen, dann kann das Thermometer auch mal auf 20 Grad klettern. Einheimische sprechen dann gerne von einer Hitzewelle. Nicht ganz das, was wir uns unter dem Begriff vorstellen! Dennoch gilt der Sommer als beste Reisezeit für Island.
In Island läutet der Sommer die Hauptsaison für Touristen ein. Das Land zeigt sich von seiner schönsten, sonnigsten Seite. Alle Sehenswürdigkeiten sind geöffnet und für Besucher zugänglich. Shuttlebusse fahren in kürzeren Abständen und auch geführte Touren finden regelmäßig statt, zudem ist der Sommer die einzige Jahreszeit, in der Hochlandstraßen für alle befahrbar sind.
Zu den beliebtesten Aktivitäten während des isländischen Sommers gehört das Whale Watching. Da die meisten Wale im Winter, ähnlich wie Zugvögel, in den wärmeren Süden reisen, habt ihr in den Sommermonaten die beste Chance, Buckelwale zu beobachten. Im Norden, bei Húsavik, könnt ihr mit etwas Glück sogar den ein oder anderen Blauwal sichten.
Die Kehrseite der Medaille ist offensichtlich: An beliebten Sehenswürdigkeiten kann es schon mal eng werden, rechnet je nach Attraktion mit Wartezeiten. Touristen aus allen Ländern nutzen die warmen Monate zum Wandern und Erkunden. Zudem könnt ihr davon ausgehen, dass im Sommer in Island alles teurer ist, seien es Hotels, Eintrittspreise, Mietwagen oder -wohnmobile.
👉 Tipp: Die warmen Temperaturen machen den Sommer zur perfekten Zeit für eine Camping- oder Wohnmobilreise durch Island. Allerdings sind Campingtrips im Mai und Anfang September ebenfalls attraktiv.
🚐 Lesetipp: Wohnmobil-Rundreise durch Island
4. Bunt und wechselhaft – Island im Herbst
Der Herbst in Island ist noch kürzer als der Sommer. Er beginnt meist Anfang September und wird oft schon am Ende des Monats vom Winter abgelöst. Das Reisewetter in Island wird unbeständiger, dafür erstrahlt die Insel je nach Region in einem Meer aus Rot und Gold.
Diese kurze Zeitspanne ist besonders für Fotografen interessant, die auf der Jagd nach spannenden und außergewöhnlichen Motiven sind. Der Kontrast zwischen Eis, Schnee und grauweißem Himmel auf der einen Seite und dem herbstlichen Farbenspiel auf der anderen Seite sorgt für dramatische Szenerien, die besonders eindrucksvolle Schnappschüsse ermöglichen.
Anfang September sind die Temperaturen oft noch angenehm und die meisten Touristen sind bereits abgereist. Zu dieser Zeit habt ihr also nochmals die Chance auf etwas Ruhe und Abgeschiedenheit, allerdings sind einige Sehenswürdigkeiten und Hochlandstraßen bereits geschlossen. Ende September müsst ihr bereits mit häufigen, starken Winden und Stürmen rechnen.
👉 Tipp: In Island ist der Herbst bestens geeignet, um einen entspannten Städtetrip zu unternehmen, beispielsweise nach Reykjavík.
5. Kalt, dunkel, wunderschön – Island im Winter
Ab Oktober übernimmt der Winter in Island nach und nach wieder die Oberhand. Die Tage werden kürzer, es regnet häufiger und auch Schneefälle nehmen zu. Der Oktober gilt als einer der regenreichsten Monate der Insel. Während die Temperaturen an den Küstenregionen oft nah am Gefrierpunkt liegen, wird es im Landesinneren allmählich bitterkalt. Der Januar ist schließlich der kälteste Monat in Island. Zahlreiche Seen und Wasserfälle sind ganz oder teilweise zugefroren. Spätestens jetzt begegnen euch nur noch wenigen Touristen.
Dabei hat auch Islands Winter seine ganz eigenen Reize. In den dunklen Monaten habt ihr die besten Chancen, Polarlichter in Island zu beobachten. Um die Nordlichter in ihrer vollen Pracht erleben zu können, braucht ihr etwas Glück, denn eine Planung und Vorhersage sind in den meisten Fällen kaum möglich. Ein klarer Himmel und entsprechende Sonnenaktivitäten sind Voraussetzung für das Auftreten von Polarlichtern.
Weitere Möglichkeiten, einen spannenden Winter in Island zu verbringen, finden sich beispielsweise in unterschiedlichen Wintersportarten, Jeep-Safaris oder gar einer Hundeschlittentour. Empfehlenswert ist auch eine Besichtigung der isländischen Eishöhlen, die vor allem im Süden vorkommen.
Ein ganz besonderes Erlebnis ist ein Bad in einer der zahlreichen Thermalquellen und -bäder, von denen viele selbst im Winter geöffnet haben – bestes und beliebtestes Beispiel dafür ist die Blaue Lagune. Bei freien Straßen ist die berühmte Golden Circle Tour ebenfalls freigegeben.
👉 Tipp: Auch Whale Watching wird hier und da noch angeboten. Davon raten wir allerdings ab, denn zu dieser Jahreszeit sind die Chancen für Walbeobachtungen recht gering.
6. Kleidung in Island – darauf kommt es an
Ihr seht also, das Wetter in Island ist ziemlich unberechenbar. Dementsprechend ist es klug, sich auf die unterschiedlichsten Bedingungen einzustellen.
In Bezug auf die Kleidung hat sich das Zwiebelprinzip bewährt: Mehrere dünne Kleidungsschichten und warme Unterwäsche halten die Körperwärme besser als ein oder zwei dickere Kleidungsstücke. Und bei Bedarf können einzelne Schichten einfach abgelegt werden.
⚠ Ganz wichtig: Regenfeste Kleidung! Eine Regenjacke über der normalen Kleidung hält euch trocken, ebenso wichtig sind aber wasserfeste Wanderschuhe und ein regenfester Überzug für die Hose. Mit einem Regenschirm werdet ihr in Island vermutlich nicht glücklich, dafür ist der Wind oftmals zu stark.
Auch im Sommer ist es empfehlenswert, Mütze, Schal und Handschuhe mitzunehmen. Vergesst aber auch die Badesachen nicht, denn ein Bad in einer der Thermalquellen gehört bei einem Island Urlaub einfach dazu!
Island hat also mit der richtigen Vorbereitung zu jeder Jahreszeit etwas zu bieten. Egal zu welcher Jahreszeit, das passende Wohnmobil findet ihr auf CamperDays.de
Titelbildquelle: #184149077| Urheber: © Kushnirov Avraham – stock.adobe.com
Vor vielen Jahren habe ich meine Heimatstadt in Mecklenburg-Vorpommern gegen das sonnige Alicante in Spanien getauscht. Hier habe ich meine zwei großen Lieben kennengelernt: das Mittelmeer und die Berge. Am liebsten steige ich ins Auto und mache mich auf die Suche nach den schönsten und idyllischsten Orten Spaniens. Besonders schön sind solche Ausflüge, wenn mein Hund mitdarf und ich lokale Produkte als Souvenirs mitnehmen kann.
4 Kommentare
Hallo, gibt es spezielle Infos für Rollstuhlfahrer? Ich kann kurze Strecken laufen, bin aber ansonsten mit Rollstuhl unterwegs. Bisherige Anfragen z.B. für den Diamond Beach oder Gletscher-Höhlen- Besichtigungen wurden kurz und knapp mit “geht nicht” beantwortet. Der Golden Circle ist mit Rolli machbar, ich war schon mal im Rahmen einer Kreuzfahrt auf Island. Nun soll es für 2 Wochen per Wohnmobil im Mai auf Tour gehen, aber brauchbare Infos sind dürftig.
Hallo Frau Gottwald,
leider können wir für Island keine barrierefreien Wohnmobile anbieten. Da Sie aber schreiben, dass Sie kurze Strecken laufen können, wäre eventuell ein großes Modell von Touring Cars eine Option? Vermutlich können Sie sich dann aber im Inneren des Wohnmobils nicht mit dem Rollstuhl fortbewegen, dafür wir der Platz immer noch zu knapp sein.
Wenn Sie weitere konkrete Fragen zu diesem Modell oder einer Buchung im Mai haben, können Sie sich natürlich jederzeit per Telefon an unseren Kundenservice wenden.
Viele Grüße
Alex von CamperDays
Wir würden gerne im nächsten Jahr , Juli / August nach Island fahren.
Wo finde ich einen Ansprechpartner?
Liebe Grüße
Guten Morgen Frau Schmid,
bitte wenden Sie sich per Telefon (0800 334 334 344) oder E-Mail (service@camperdays.de) an die Kollegen aus der Kundenberatung. Gemeinsam werden Sie sicher das bestmögliche Angebot für Ihre Island-Reise finden.
Viele Grüße
Alex von CamperDays