Für eine Wohnmobil-Tour durch die Bretagne gibt es gleich mehrere gute Gründe: Die nordwestlichste Region Frankreich bietet euch eine fantastische Infrastruktur zum Campen. Hier findet ihr garantiert einen Wohnmobilstellplatz am Meer ohne dafür jede Menge Geld zu bezahlen. In diesem Artikel zeigen wir euch schnell und übersichtlich, wie ihr am schnellsten mit dem Wohnmobil in die Bretagne kommt, welche Route die schönste ist und wie ihr einen günstigen oder sogar kostenlosen Wohnmobil-Stellplatz in schönster Meerlage findet.
1. Mit dem Wohnmobil in die Bretagne: Dauer und Route
Wenn ihr von Deutschland mit dem Wohnmobil in die Bretagne fahren möchtet, seid ihr mindestens zehn Stunden unterwegs. Von Köln bis in die Bretagne müsst ihr zum Beispiel rund 900 Kilometer hinter euch bringen, was etwa zehneinhalb Stunden Fahrtzeit entspricht (Pausen noch nicht mit eingerechnet!). Aber praktischerweise seid ihr ja mit einem Wohnmobil unterwegs. Das heißt: Ihr könnt unterwegs spontan nach Stell- oder Campingplätzen suchen, falls ihr nicht die gesamte Strecke an einem Tag fahren wollt. Wenn ihr zum Beispiel in Berlin startet, wird das auch gar nicht anders möglich sein. Wer möchte schon 16 Stunden am Stück nonstop im Wohnmobil sitzen?
Und was ist die beste Route, wenn man mit dem Wohnmobil in die Bretagne fahren möchte?
Eine eindeutige Antwort gibt es hier nicht. Je nach Startpunkt kann eine Fahrt über Belgien Sinn ergeben (zum Beispiel von Köln oder Hamburg aus). Wer in Süddeutschland startet, fährt am besten direkt rüber nach Frankreich (z.B. auf Höhe von Straßburg oder Mülhausen).
Egal für welche Route ihr euch entscheidet: Um die Maut in Frankreich kommt ihr leider nicht herum. Sie fällt auf den meisten Autobahnen in Frankreich an und kann an den Mautstationen bar, per Karte oder mittlerweile auch elektronisch bezahlt werden. Durchschnittlich liegen die Kosten zwischen 6 und 20 Euro pro 100 Kilometer.
2. Beste Reisezeit für die Bretagne mit dem Wohnmobil
Wenn ihr nicht an die Schulferien gebunden seid, erkundet ihr die Bretagne am besten in der Nebensaison. Optimal sind die Monate im Frühsommer (Mai, Juni) und der frühe Herbst (September, Oktober). Dann ist das Wetter mild, aber die Tage nicht zu heiß. Perfekt für Wanderungen oder Stadtbesichtigungen! Netter Nebeneffekt: Die Campingplätze sind nicht zu voll und ihr müsst selbst an beliebten Orten nichts vorbuchen.
3. Die schönste Wohnmobil-Tour durch die Bretagne
Route: Rennes – Nantes – Vannes – Carnac – Crozon-Halbinsel – Perros-Guirec – Dinard – Saint-Malo – Cancale – Rennes
Strecke: 939 km
Reine Fahrzeit: ca. 12.30 Stunden
Reisedauer: 10 bis 14 Tage
Cancale, Saint-Malo, Ille-et-Vilaine, Bretagne, Metropolitanes Frankreich, 35260, Frankreich
Saint-Malo, Ille-et-Vilaine, Bretagne, Metropolitanes Frankreich, 35400, Frankreich
Dinard, Saint-Malo, Ille-et-Vilaine, Bretagne, Metropolitanes Frankreich, 35800, Frankreich
Perros-Guirec, Lannion, Côtes-d'Armor, Bretagne, Metropolitanes Frankreich, 22700, Frankreich
Crozon, Châteaulin, Finistère, Bretagne, Metropolitanes Frankreich, 29160, Frankreich
Carnac, Lorient, Morbihan, Bretagne, Metropolitanes Frankreich, 56340, Frankreich
Vannes, Morbihan, Bretagne, Metropolitanes Frankreich, 56000, Frankreich
Nantes, Loire-Atlantique, Pays de la Loire, Metropolitanes Frankreich, Frankreich
Rennes, Ille-et-Vilaine, Bretagne, Metropolitanes Frankreich, Frankreich
Auf dieser Wohnmobil-Tour durch die Bretagne seht ihr so viel wie möglich von der Region, sitzt aber nicht zu viel im Camper. Nachdem ihr in Rennes gestartet seid, folgt ihr der Küste bis nach Carnac mit der weltweit jüngsten Ansammlung jungsteinzeitlicher Stätten aus der Zeit von 5.000 bis 3.500 vor Christus. Legt vorher aber unbedingt noch einen Halt in Vannes ein! Die Stadt ist von einer Mauer eingefasst und zieht sich einen Hügel bis zum Hafen am Golfe du Mohirban hinunter. Am besten erkundet ihr den Ort, indem ihr euch einfach durch die kleinen Gassen treiben lasst, vorbei an historischen Fachwerkhäusern, der Kathedrale St. Pierre und der gut erhaltenen Stadtmauer.
Weiter gehts an den Weststrand der Region Finistiére bei Crozon. Für die Halbinsel ganz im Westen der Bretagne solltet ihr euch generell ein bisschen Zeit nehmen, denn hier verstecken sich gleich mehrere schöne Orte. Besonders beeindruckend ist Pointe de Penhir, ein felsiges Kap im Parc naturel régional d’Amorique. Ja, der Ort mit den schroffen Felsen, Grotten und Stränden ist genauso romantisch, wie der Name vermuten lässt. Packt auf jeden Fall eure Badesachen ein, wenn ihr hier im Sommer unterwegs seid.
In beliebten Badeort Perros-Guirec könnt ihr noch einmal richtig ausspannen. Trotz seiner Beliebtheit ist der kleine Ort mit dem Leuchtturm niemals zu überfüllt – das gilt auch für die Campingplätze vor Ort.
Für ein bisschen Côte-d’Azur-Feeling gehts als Nächstes nach Dinard. Die Stadt mit ihren Badebuchten wird auch gerne als Nizza des Nordens bezeichnet. Wenn man am Abend an der Promenade entlang spaziert, fühlt es sich tatsächlich ein bisschen so an als wäre man in Südfrankreich. Direkt gegenüber, nur durch eine Bucht getrennt, liegt das Städtchen Saint-Malo. Wer durch die historische Altstadt mit dem Hafen flaniert, kann kaum glauben, dass die Stadt im Zweiten Weltkrieg komplett zerstört wurde.
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Einen echten Leckerbissen gibt es zum Ende der Reise. Im Hafen von Cancale könnt ihr verzehrfertige Austern mit Zitronen an den Stränden kaufen und euch damit direkt ans Hafenbecken setzen. Schöner kann man eine Reise mit dem Wohnmobil durch die Bretagne wohl kaum ausklingen lassen. Von hier aus fahrt ihr entweder zurück Richtung Deutschland oder verbringt noch ein paar Tage in der Normandie. Dort warten mit Sehenswürdigkeiten wie dem UNESCO-Kulturerbe Mont-Saint-Michel nämlich noch richtige Traumorte auf euch.
4. So findet ihr den schönsten Wohnmobilstellplatz an der Bretagne
Zahlreiche Fotos, die man im Internet so findet, erwecken den Eindruck als könnte man in der Bretagne an den schönsten Stränden und Buchten mit dem Wohnmobil übernachten. Aber ist Freistehen in der Bretagne eigentlich erlaubt?
Leider nein. Für das Wildcampen in Frankreich werden immer wieder hohe Bußgelder verhängt. Aus dem Grund geben wir euch den Tipp: Übernachtet lieber auf einem ausgewiesenen Wohnmobil-Stellplatz oder einem Campingplatz. Die Auswahl an kleinen und günstigen Stellplätzen in der Bretagne ist zum Glück groß – und viele davon sind direkt am Meer.
Drei Wohnmobil-Stellplätze in der Bretagne, die ihr euch merken solltet:
Aire de Camping-Cars Le llots: Der Platz ist ruhig und nur 150 Meter von einem schönen Sandstrand entfernt. Dank einer Bushaltestelle um die Ecke seid ihr in weniger als 40 Minuten (ohne Umsteigen) in Saint-Malo. Mit 10 bis 13 Euro pro Nacht (Strom und Trinkwasser enthalten!) steht ihr hier unschlagbar günstig, müsst aber leider auch auf Dusche und Toilette verzichten. Dafür dürft ihr euch euren Platz selbst aussuchen und könnt euch abends ein leckeres Stück Pizza beim platzeigenen Pizzabäcker besorgen. Mehr Infos auf campingcar-saintmalo.com
Area Sosta Camper Dinan: Dieser Platz ist unglaublich praktisch, weil er direkt vor den Toren von Dinan liegt. Ihr könnt also in innerhalb von 16 Minuten gemütlich in die Innenstadt spazieren. Außerdem parkt ihr direkt zwischen einem gigantischen Viadukt und einem kleinen Bächlein. Die Plätze für die Wohnmobile befinden sich direkt neben einem asphaltierten Parkplatz auf einer Wiese. Sanitäre Anlagen und andere Serviceeinrichtungen gibt es keine, aber ihr dürft hier für maximal 72 Stunden völlig kostenlos parken. Das kommt Wildcamping schon ziemlich nahe. Adresse: 99-1, D12, 22100 Dinan, Frankreich.
Camping municipal du Rohu: Dieser einfache Campingplatz mit 2 Sternen ist traumhaft auf der Halbinsel Quiberon gelegen. Hier geht es sehr gemütlich, familiär und unkompliziert zu: Wer spät abends ankommt, sucht sich einfach einen Platz und bezahlt am nächsten Morgen. Von allen Plätzen aus könnt ihr auf das Meer schauen, das euch quasi zu Füßen legt. Für nur 20 Euro stehen euch Sanitäranlagen, Waschmaschine und Trockner sowie Wasser und Strom zur Verfügung. Gut zu wissen für den Hochsommer: Es gibt leider keine schattenspendenden Bäume, aber dafür könnt ihr euch direkt im Meer abkühlen. Mehr Infos auf saintpierrequiberon.fr
Titelbild: #418294237 | Urheber: © Martin – stock.adobe.com
Kraterwandern in Island, ein Roadtrip durch sechs US-Staaten oder Oldtimer fahren auf Kuba: Ich durfte bereits viele faszinierende Orte dieser Welt entdecken. Mit dem Camper oder Mietwagen reise ich besonders gerne, denn kein Gefühl ist schöner als völlig flexibel unterwegs zu sein. Muss unbedingt mit in den Urlaub: tonnenweise Musik und mindestens ein gutes Buch.
1 Kommentar
Oh ja, die Bretagne ist auch ein sehr schönes Ziel 🙂 Danke für die tollen Infos!