Frankreich oder Spanien? Skifahren oder Radfahren? Keine Panik, ihr müsst euch nicht entscheiden, denn in den Pyrenäen mit dem Wohnmobil ist einfach alles möglich. Viele Outdoorfans und Campingreisende sind begeistert von der gigantischen Bergkette, die sich zwischen die beiden Länder schmiegt. Wandern, Baden, Rafting, Klettern, Canyoning oder auch einfach nur die Aussicht genießen – hier könnt ihr Freizeit und Sport herrlich kombinieren. Mit dem Wohnmobil seid ihr flexibel und könnt die Region mit ihren idyllischen Dörfern und spektakulären Schluchten in eurem Tempo erkunden. Wir nehmen euch mit auf eine Reise von der Küste Südfrankreichs über die Pyrenäen bis ins Baskenland, allez!
1. Wann ist die beste Reisezeit, um mit dem Wohnmobil durch die Pyrenäen zu fahren?
Ihr möchtet gerne ins Hochgebirge? Dann sind die Sommermonate Juli, August und September absolut empfehlenswert. Im Juni könnte auf 2.000 Metern noch Schnee liegen, ihr solltet also unbedingt ein paar dicke Socken an Bord haben. Im Sommer stehen auch die Bergwiesen in voller Blüte und das Wetter ist warm und mild. Nahezu alle Campingplätze und Berghütten haben dann in den Pyrenäen geöffnet.
Einsam und allein werdet ihr in der Hauptsaison nicht mit dem Camper unterwegs sein, da auch Spanien und Frankreich Sommerferien haben. Also am besten die begehrten Stellplätze vorreservieren!
2. Wildcampen in Frankreich: Ja, nein, jein
Frankreich ist eines der campingfreundlichsten Nationen überhaupt. Darin sind sich alle einig. Was das Freistehen mit dem Wohnmobil betrifft, gehen die Meinungen leicht auseinander.
🚐 Lesetipp: Übersicht: Wo ist das Wildcampen erlaubt?
Fakt ist: In den Nationalparks ist in Frankreich Wildcampen verboten. Am Straßenrand oder auf Parkplätzen hingegen dürft ihr für eine Nacht stehen, wenn es nicht ausdrücklich verboten ist – hier bewegt ihr euch in einer Grauzone, daher checkt die Lage vorher gut ab. Zelt aufschlagen und häuslich einrichten? Das solltet ihr hier besser vermeiden und Tisch und Stühle lasst ihr auch lieber im Wohnmobil. In der Nebensaison haben viele Campingplätze geschlossen, daher informiert euch einfach beim örtlichen Touristenbüro, ob und wo ihr frei stehen könnt.
3. Think big: Mit einem großen Camper durch die Pyrenäen?
Gerade für Familien ist ein großes, geräumiges Wohnmobil ideal. Bei eurem Trip durch die Pyrenäen überquert ihr jedoch viele Pässe, die teilweise über 2.000 Meter hoch sind. Wer es nicht gewohnt ist, einen überdimensionierten Camper zu fahren, könnte hier bei engen Kurven und sehr steilen Anstiegen ein wenig ins Schwitzen geraten. Wenn ihr euch also mit einem kleineren Camper wohler fühlt, findet ihr auf CamperDays auch Kastenwagen. Die Fahrzeuge sind kompakter und wendiger als große Wohnmobile, bieten euch aber je nach Modell sogar eine kleine Küche mit Kochmöglichkeiten. Außerdem könnt ihr tragbare Toiletten hinzubuchen – wusstet ihr das schon?
Unbedingt beachten: Schaut euch vor der Abfahrt den Routenverlauf und die Straßenverhältnisse an. Einige Strecken oder Tunnel sind nämlich mit Höhenbeschränkungen gekennzeichnet – beispielsweise 2,5 Meter. Auch auf den Campingplätzen gibt es manchmal Einschränkungen für Wohnmobile. Deshalb am besten bei der Stellplatz-Reservierung nachfragen, welche Modell-Maße erlaubt sind.
4. Mit dem Wohnmobil durch die Pyrenäen: Die schönsten Orte
Argelès-sur-Mer: Meer von allem
300 Sonnentage pro Jahr und sieben Kilometer Strand. Das hört sich ziemlich gut an und sieht auch ziemlich gut aus! Denn rund um das charmante Argelès-sur-Mer präsentiert sich das Meer in allen erdenklichen Blauschattierungen.
Die Küstenstadt ist der ideale Ausgangspunkt für euren Campingtrip durch die Pyrenäen. Neben großen Traumstränden wie der Plage des Pins und der Plage du Tamariguer könnt ihr auch die kleinen verträumten Buchten von Porteils entlang der Küstenstraße ansteuern. Fernab vom Trubel findet ihr hier viele Möglichkeiten, um die Füße hochzulegen.
Maçanet de Cabrenys: Wie im Bilderbuch
Rapunzel kann nicht weit sein, denn die Welt von Maçanet de Cabrenys könnte auch einem Märchen entsprungen sein. Das Dorf liegt am Fuße der Pyrenäen und begeistert durch seine verwinkelten Gassen und die traditionelle Architektur der Steinhäuser. Macht einen ausgedehnten Spaziergang zum Heiligtum der Mare de Dé de les Salines, das auf 1.000 Metern über dem Dorf thront.
Anschließend kehrt ihr in eines der kleinen Restaurants ein und lasst den Tag gemütlich ausklingen. Probiert auf alle Fälle die deftigen Gemüsesuppen und Eintöpfe – eine Spezialität der regionalen Küche.
Gorges de la Fou: Erst informieren, dann loswandern
Habt ihr schon einmal etwas von der Narrenschlucht gehört? Bei einer Tour durch die Pyrenäen galt dies bislang als eines der Highlights. Denn die Gorges de la Fou ist eine der engsten Schluchten der Welt, hier stürzen tosende Wassermassen 250 Meter in die Tiefe.
Am besten informiert ihr euch ausgiebig bei der Touristeninformation, bevor ihr euch auf den Weg macht. Trotzdem lohnt es sich, die wunderschöne Gegend rund um die Schlucht zu erkunden und in den „Jardins du Tech“ die Natur vom Hochseil aus zu erleben!
Cirque de Gavarnie: Felsiger Hot-Pot
Es gibt nicht viele Stätten auf der Welt, die von der UNESCO als Natur- und Kulturerbe gleichzeitig ausgezeichnet werden. Dem Felsenkessel von Gavarnie ist genau das gelungen. Mit seinen majestätischen Wasserfällen und der atemberaubenden Bergkulisse wird er euch sofort in seinen Bann ziehen. Die Gegend ist prädestiniert für ihre Spazier- und Wanderwege – haltet euer Fernglas bereit, um Königsadler oder Murmeltiere zu sehen!
Im Winter könnt ihr in der Region Skifahren und Schneeschuhwandern. Eine spannende Herausforderung ist der Klettersteig, dessen Überquerung rund drei Stunden dauert und im Rahmen von geführten Abenteuertouren angeboten wird.
Cambo-les-Bains: Das Baskenland ganz relaxed
Wir orientieren uns kurz geografisch: Oberhalb vom spanischen San Sebastian liegt auf der französischen Seite Camo-les-Bains. Die Pyrenäen reichen bis ins Baskenland hinein, sodass ihr in dem entspannten Kurort die baskische Kultur und Lebensweise in vollen Zügen entdecken könnt. Das Stadtbild wird von rot-weiß gestrichenen Holzhäusern geprägt, daher ist ein Spaziergang durch die hübschen Straßen ein guter Tipp.
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Das Klima hier ist mild und die Tage sonnig, außerdem gibt es große Thermalbäder im Art-Déco-Stil, die für ihr heilendes Wasser berühmt sind. Am besten, ihr erkundet vormittags die Landschaft und gönnt euch anschließend eine große Portion Wellness.
Titelbild:#279192308, Urheber: by-studio – stock.adobe.com
Kraterwandern in Island, ein Roadtrip durch sechs US-Staaten oder Oldtimer fahren auf Kuba: Ich durfte bereits viele faszinierende Orte dieser Welt entdecken. Mit dem Camper oder Mietwagen reise ich besonders gerne, denn kein Gefühl ist schöner als völlig flexibel unterwegs zu sein. Muss unbedingt mit in den Urlaub: tonnenweise Musik und mindestens ein gutes Buch.