Camping-Fans haben immer viel zu diskutieren. Meistens geht es um die schönsten Strände, die größten UNESCO-Weltkulturerben, das schärfste Curry oder den besten Sonnenuntergang. Doch in diesen Punkten sind sich alle einig: Erstens, begeistert die Nordsee durch ihren herrlich trotzigen Charakter. Zweitens, gibt es nichts Niedlicheres als kleine Robbenbabys. Höchste Zeit also, mit dem Camper in den Norden Deutschlands zu fahren und die einzigartige Schönheit der Nordsee mit dem Wohnmobil zu erleben. Freut euch auf Fischbrötchen an der Bude, Radtouren auf dem Deich und einen unvergesslichen Ausflug zu den Seehundsbänken. Außerdem zeigen wir euch die schönsten Campingplätze an der Nordsee. Lasst uns losfahren.
1. Die beste Reisezeit für die Nordsee mit dem Wohnmobil
Ganz gleich, ob im Sommer oder im Winter: Jedes Jahr verbringen zahlreiche Camperinnen und Camper ihren Urlaub an der Nordseeküste. Deshalb könnt ihr euch auf eine Vielzahl an komfortablen, kinderfreundlichen und tierlieben Campingplätzen freuen. Hochsaison ist natürlich in den warmen Sommermonaten. Aber auch im Winter genießen viele Nordseefans das raue Klima und die atemberaubende Seelandschaft. Gut, dass einige Wohnmobilstellplätze auch zwischen Oktober und März geöffnet haben. Denn: Nirgendwo könnt ihr euch besser den Kopf frei pusten lassen als an der Nordsee!
2. Die schönste Wohnmobil-Tour an der Nordsee
Nordsee ja – aber wohin genau? Keine Sorge: Wir haben unsere Lieblingsroute für eine Wohnmobilreise an der Nordsee für euch herausgekramt:
Stationen: Hamburg – St. Peter-Ording – Föhr – Amrum – Sylt
Dauer: 10 bis 14 Tage
Fahrtzeit mit dem Camper und auf den Fähren: rund 9 Stunden
Hamburg: Cool und kulturreich
Moin! Hamburg ist ein idealer Ausgangspunkt, um eure Wohnmobilreise an der Nordsee zu starten. In der Hansestadt gibt es viele Stationen, wo ihr das Wohnmobil abholen könnt. Kurzer Check, bevor unsere Wohnmobil-Tour an der Nordsee losgeht: Habt ihr die Regensachen eingepackt? Denn in Schleswig-Holstein und auf den Inseln kann das Wetter von jetzt auf gleich umschlagen.
Wer sich noch eine stylische Jacke zulegen möchte, hat in Hamburg unzählige Gelegenheiten dazu. Die Mönckebergstraße ist eine der Hauptshoppingstraßen der Stadt. Kleinere und wirklich coole Labels findet ihr eher im Karolinenviertel und auf der Schanze. Das Schanzenviertel gilt in Hamburg als Zentrum für alternative und kreative Kultur. Es lohnt sich daher durch die Galerien und Cafés zu streifen. Plant aber auch einen Besuch in der Speicherstadt und in der Elbphilharmonie ein – den beiden Wahrzeichen der Stadt.
Cuxhaven: Hier geht Watt
Ein letztes Frühstück an der Hamburger Alster, dann steuert ihr euer Wohnmobil weiter in Richtung Küste. Nach 1,5 Stunden erreicht ihr Cuxhaven. Die charmante Stadt an der Nordsee ist bekannt für ihre weiten Wattlandschaften, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Unternehmt eine geführte Wattwanderung und erlebt die Faszination der Gezeiten. Schön und weitläufig ist der Strand von Duhnen. Hier könnt ihr euch einen Strandkorb mieten und bei warmem Wetter baden gehen.
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Ein weiteres Highlight von Cuxhaven ist das Schloss Ritzebüttel. Es stammt aus dem 14. Jahrhundert und überrascht mit einem Museum und einem groß angelegten Schlosspark. Sehr königlich!
St. Peter-Ording: Perfekt für Familien
Die Abkürzung SPO ist kurz, dafür ist der Sandstrand von St. Peter-Ording umso länger. Ganze zwölf Kilometer misst der feinsandige Strand. Insgesamt gibt es fünf Badestellen, die ihr ansteuern könnt. Aktive Wassersportlerinnen und -sportler treffen sich eher rund um den Ortsteil Bad. Hier eröffnet sich ein Paradies zum Kitesurfen, Surfen und Stand-up-Paddeln.
Wenn ihr eher entspannt unterwegs seid, nutzt die Wanderwege in den Dünen für einen Spaziergang oder besucht die Dünen-Therme. Familien aufgepasst: Ganz neu ist die Erlebnis-Promenade mit Themenspielplätzen und Fitness-Parcours. Ihr möchtet einmal am Meer entlang reiten? Die beiden Ortsteile Dorf und Böhl sind offizielle Reitgebiete, sodass ihr schnell einen vierbeinigen Gefährten findet, der mit euch durch die Wellen trabt.
Föhr: wenig Menschenmassen, viel Ruhe
Ihr braucht ein wenig Ruhe? Dann fahrt mit dem Wohnmobil über Büsum und Husum zum Fähranleger nach Dagebüll. Dort warten stündlich Fähren nach Föhr auf euch. Als Campingreisende solltet ihr besser im Voraus ein Ticket für die Überfahrt reservieren. Besonders im Sommer ist die Fähre sehr gut besucht.
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Föhr ist wie ein Ruhepool mitten in der Nordsee. Die Strände hier sind weiß und die Häuser mit Reet gedeckt. Sie kuscheln sich zu malerischen Dörfern zusammen und prägen das Bild der rauen Seelandschaft. Im Hauptort Wyk findet ihr alles, was ihr zum campen braucht. Außerdem könnt ihr hier problemlos Fahrräder mieten, um einen Ausflug in die Nachbardörfer zu unternehmen.
Amrum: Zwischen Lachen und Heulern
Inselhopping mit dem Wohnmobil? Das klappt an der Nordsee ziemlich gut, denn die Inselhäfen und Fähren sind auf Camping ausgelegt. Wenn ihr von Föhr nach Amrum fahren möchtet, benötigt ihr mit der Fähre gerade einmal 45 Minuten. Die Nordseeinsel ist bekannt für ihre breiten Strände und die beeindruckenden Dünenlandschaften.
In jedem Fall solltet ihr in eurem Urlaub einen Ausflug zu den Seehundsbänken unternehmen. Zum Glück liegen vor Amrum gleich drei Seehundsbänke. Gerade im Sommer habt ihr gute Chancen, die allerkleinsten Heuler zu sehen. Meist werden die Babyrobben ab Juni auf den Sandbänken geboren. Bucht am besten eine Tour, damit ihr die Tiere aus nächster Nähe beobachten könnt. Die Nordsee-Robben sind Schiffe gewöhnt und lassen sich von euch nicht aus der Ruhe bringen.
Sylt: Natur- und Luxusurlaub
Die Insel bietet den perfekten Mix aus idyllischem Nordsee-Feeling und lebendigem Citylife. Daher bildet Sylt einen schönen Abschluss auf euer Nordseetour mit dem Camper. Aber kann man mit dem Wohnmobil auf den Autozug? Gerne beantworten wir diese häufig gestellte Frage mit ja. Nehmt von Amrum die Fähre aufs Festland und dann von Niebüll den blauen Autozug. Er fährt direkt bis nach Westerland.
Im Hauptort trifft sich alles, was gerne shoppen, essen und feiern geht. Ruhiger ist es hingegen im Nachbarörtchen Wenningstedt. Verpasst hier nicht den Sonnenuntergang am berühmten roten Kliff und genießt die romantische Stimmung! Empfehlenswert ist auch die Dünen- und Heidelandschaft rund um den Sylter Ellenbogen oder das Vogelschutzgebiet am Rantum-Becken.
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Natürlich ist Sylt auch als Treffpunkt bei der High Society bekannt. Wer einmal einen Ferrari-Autokorso sehen möchte, sollte sich das Spektakel auf Kampens Whiskeymeile nicht entgehen lassen. Vor eurer Abreise habt ihr dann die Qual der Wahl: Entweder ihr bestellt in Kampen noch schnell eine Edelpizza mit Hummer oder ihr nehmt die Junior Tüte an der A7. Wir wünschen euch in jedem Fall guten Appetit und eine schöne Reise!
3. Darf man an der Nordsee frei campen?
Leider ist Wildcampen in Deutschland nicht gestattet. Es ist erlaubt, kurz zu rasten, aber bei einer unerlaubten Übernachtung müsst ihr mit Geldstrafen rechnen. Wenn ihr euch aufs freie Feld stellen möchtet, könnt ihr natürlich die Eigentümerinnen oder Eigentümer um Erlaubnis bitten. Mit ein bisschen Glück dürft ihr die Nacht an der Küste dort verbringen.
Nordsee mit dem Wohnmobil
Ihr habt jetzt richtig Lust darauf bekommen, die Nordsee mit dem Wohnmobil zu entdecken, aber keinen eigenen Camper? Kein Problem: Über unseren Preisvergleich findet ihr eine große Auswahl an Mietwohnmobilen, mit denen ihr Reiseziele auf der ganzen Welt ansteuern könnt. Mehr Tipps und Informationen zum Buchen findet ihr in unserem Ratgeber.
Titelbild:#83995442, Urheber: Kunz Husum – stock.adobe.com
Kraterwandern in Island, ein Roadtrip durch sechs US-Staaten oder Oldtimer fahren auf Kuba: Ich durfte bereits viele faszinierende Orte dieser Welt entdecken. Mit dem Camper oder Mietwagen reise ich besonders gerne, denn kein Gefühl ist schöner als völlig flexibel unterwegs zu sein. Muss unbedingt mit in den Urlaub: tonnenweise Musik und mindestens ein gutes Buch.