An der Ostküste Australiens treffen zwei Welten aufeinander. Auf der einen Seite erwartet euch das lässige Surferleben in Städten wie Brisbane oder an der Gold Coast, auf der anderen Seite lockt das Outback mit einem Naturspektakel nach dem anderen. Wer abseits des Pacific Coast Highway Naturparks, Tiere und die Stille des Outbacks erkunden will, ist hier genau richtig. Wir stellen euch drei Roadtrips durch das Hinterland Queenslands vor – inklusive Tipps für euer Camper-Abenteuer.
1. Auf dem Savannah Way in Northern Queensland unterwegs
Route: Cairns – Boodjamulla-Nationalpark (Lawn Hill National Park)
Länge: 1.400 km
Reine Fahrtzeit: 16 Stunden
Empfohlene Reisedauer: 7 bis 10 Tage
Der Savannah Way führt durch den gesamten Nordens Australiens. Theoretisch könnt ihr in Cairns – also ganz im Norden Queenslands – starten und bis Broome an der Westküste durchfahren. Unser Roadtrip konzentriert sich aber natürlich auf das Outback Queenslands.
Ein Highlight gleich zu Beginn eurer Fahrt mit dem Wohnmobil sind die Atherton Tablelands. Hier wird es grün! Auf euch wartet ein Naturschauspiel nach dem anderen. Die Barron Falls, der Curtain Fig Tree und die Millaa Millaa Falls sind nur drei davon. Ein weiteres Highlight auf dem Weg ist der Undara Volcanic National Park, der für sein riesiges Lavatunnel-System bekannt ist. Tipp: Nehmt dort an einer „Wildlife at Sunset“-Tour teil. Ihr erlebt so die australische Tierwelt auf eine ganz andere Art und Weise.
Nicht verpassen: Wenn ihr gerne mit dem SUP aufs Wasser geht, ist die Cobbold Gorge der perfekte Zwischenstopp für euch. Die roten Felsen rechts und links neben euch bieten die perfekte Kulisse.
Das Ende der Route, die auf direktem Weg rund 1.400 Kilometer lang ist, führt euch in die Boodjamulla Nationalparks, auch Lawn Hill genannt. Erkundet die Landschaft entweder zu Fuß oder mit dem Kanu und entdeckt die Riversleigh World Heritage Fossil Site, eine der wichtigsten Fossilienfundstellen der Welt.
2. Ab durch die Mitte auf dem Matilda Way
Route: Cunnamulla – Karumba
Länge: 1.800 km
Reine Fahrtzeit: 18 Stunden
Empfohlene Reisedauer: 10 Tage
Dieser Roadtrip führt euch auf den Matilda Way – und zwar für fast 2.000 Kilometer. Für diese Strecke solltet ihr zwischen ein und zwei Wochen Zeit mitbringen, um die ganze Schönheit des Outbacks kennenzulernen. Ihr startet im Zentrum Queenslands. Das kleine Städtchen Cunnamulla am Warrego River ist der Ausgangspunkt für einen Roadtrip mit eurem Camper, der euch in Richtung Norden nach Karumba führt. So seht ihr einen Großteil des Hinterlands von Queensland.
Auf dem Weg kommt ihr unter anderem in Charleville vorbei. Dort könnt ihr im Cosmos Centre den klaren Sternenhimmel des Outbacks bestaunen, bevor es weiter nach Blackall und von dort aus in Richtung Longreach geht. Der letzte Ort ist unter anderem für das Qantas Founders Museum bekannt, wo ihr die Geschichte der australischen Airline nachverfolgen könnt. Alternativ könnt ihr Bootsfahrten auf dem Fluss buchen oder (unser persönliches Highlight) an einer Kutschfahrt teilnehmen.
Nicht verpassen: In Winton könnt ihr wortwörtlich auf den Spuren der Dinosaurier wandeln. Neben echten Fußspuren befindet sich hier die weltweit größte Sammlung an Dinosaurierfossilien. In den Schluchten des Porcupine Gorge National Parks befinden sich sogar Fossilien mit einem Alter von bis zu 500 Millionen Jahren!
Über Winton und Cloncurry erreicht ihr schließlich Karumba. Auf der gesamten Strecke gibt es viele interessante Städte, australische Geschichte und jede Menge Natur zu entdecken. Das Beste an dieser Route: Der gesamte Matilda Way ist geteert, ihr müsst euch also keine Sorgen um die Straßenverhältnisse machen.
3. Auf dem Adventure Way durch das Outback Queenslands
Route: Brisbane – Cameron Corner
Länge: 1.500 km
Reine Fahrtzeit: 17 Stunden
Empfohlene Reisedauer: 7 bis 10 Tage
Die ersten beiden Queenslands-Outback-Roadtrips starten jeweils in kleineren Städtchen oder weit weg vom belebten Zentrum des Staates rund um die Gold Coast. Auf dieser Route jedoch startet ihr in der Hauptstadt Queenslands: Brisbane. Die Route führt euch konsequent westlich ins Landesinnere bis zur Cameron Corner, wo die Grenzen von Queensland, South Australia und New South Wales aufeinandertreffen.
Ein lohnenswerter Zwischenstopp ist das Städtchen Toowoomba, das sich selbst gerne Garden City nennt. Absolut verdient, denn hier blühen an allen Ecken bunte Blumen. Richtig spektakulär wird es zum Carnival of Flowers, wenn die Stadt sich von September bis Oktober in ein einziges Meer mit Paraden verwandelt. Außerhalb der Zeit lohnt sich trotzdem ein Besuch, denn die kleinen Gassen eignen sich wunderbar zum Bummeln.
🚐 Lesetipp: Queensland mit dem Wohnmobil: Die beste Route von Brisbane nach Cairns
Auf dem Weg in Queenslands Outback kommt ihr unter anderem im Bunya Mountains Nationalpark vorbei, wo kleine Wallabies auf euch warten. Oder ihr bestaunt südlich von Toowoomba die natürlichen Felsformationen und Granitfelsen, die im spektakulären Girraween-Nationalpark über offenen Wäldern thronen. Seid ihr begeisterte Anglerinnen und Angler? Dann ist George der richtige Spot und nächste Halt für euch. Die Stadt, bereits rund 500 Kilometer ins Landesinnere von Brisbane entfernt, gilt als „Angel-Hauptstadt“ Australiens. Auf dem weiteren Verlauf der Route werdet ihr zudem jede Menge Natur erleben.
Ein Tipp: In Cunnamulla gibt es mit dem Fella Festival und Music in the Mulga zwei tolle Events. Falls ihr zur passenden Zeit unterwegs sind, lohnt sich ein Besuch! Alternativ könnt ihr es euch hier in den örtlichen Hot Springs so richtig gutgehen lassen.
4. Wissenswertes für eure Reise mit dem Wohnmobil durch das Outback Queenslands
Eines haben alle Routen gemeinsam: Ihr seid mindestens ein bis zwei Wochen unterwegs und müsst euch auf einige Besonderheiten einstellen. Wir geben euch einen Überblick über alles Wissenswerte rund um euer Outback-Abenteuer und Tipps, worauf ihr bei der Fahrt mit eurem Camper achten solltet:
- Allrad ist Pflicht: Zwar sind Straßen wie der Matilda Way oder der Savannah Way durchgehend geteert, sobald ihr jedoch zu einem der Ausflugsziele außerhalb der Highways möchtet, wird euer Trip schnell zu einem Offroad-Abenteuer. Allrad ist also Pflicht!
- Tankanzeige im Blick behalten: Solange ihr entlang der bekannten Strecken und auf den großen Highways fahrt, gibt es ausreichend Tankstellen. Sobald ihr aber einmal rechts oder links in die Natur abbiegt, vergewissert euch, dass ihr ausreichend Sprit im Tank habt. Um spontan sein zu können, habt am besten einen Kanister zusätzliches Benzin oder Diesel mit dabei.
- Wasser an Bord: Je nachdem, wie weit ihr abseits der bekannten Routen fahrt, gibt es mal mehr, mal weniger Tankstellen, Städtchen und Einkaufsgelegenheiten. Habt immer genug Trinkwasser an Bord.
5. Campen im Outback von Queensland
Bevor ihr in euren Outback-Trip startet, solltet ihr euch Gedanken machen, wo und wie ihr übernachten werdet. Klar: Euren Camper habt ihr immer dabei. Es gibt entlang der vorgestellten Roadtrip-Routen aber nicht überall große Campingplätze.
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Das ist aber auch gar nicht zwingend erforderlich. In Australien ist Wildcamping nämlich nicht verboten. Zwei Ausnahmen gibt es: Ihr dürft nicht direkt am Straßenrand stehen und es gibt einige Orte, an denen das Campen in der Wildnis untersagt ist. Darauf machen euch in der Regel aber entsprechende Schilder aufmerksam.
Ihr könnt es kaum erwarten euren Queensland-Urlaub zu planen? Auf teq.queensland.com findet ihr umfangreiche Infos rund um die schönsten Sehenswürdigkeiten, die besten Routen und mehr.
Kraterwandern in Island, ein Roadtrip durch sechs US-Staaten oder Oldtimer fahren auf Kuba: Ich durfte bereits viele faszinierende Orte dieser Welt entdecken. Mit dem Camper oder Mietwagen reise ich besonders gerne, denn kein Gefühl ist schöner als völlig flexibel unterwegs zu sein. Muss unbedingt mit in den Urlaub: tonnenweise Musik und mindestens ein gutes Buch.