Dichter Regenwald, zerklüftete Küsten, romantische Strände und charmante Fischerdörfchen gepaart mit Meer, Meer und nochmal Meer. Hinter jeder Kurve (und davon gibt es viele) wartet die nächste spektakuläre Aussicht und hinter jeder Abbiegung könnte sich ein wahrer Geheimtipp verbergen. Wir nehmen euch mit auf einen Camper-Roadtrip über die Great Ocean Road und zeigen euch, an welchen Sehenswürdigkeiten ihr unbedingt einen Stopp einlegen solltet.
Great Ocean Road: Karte mit Sehenswürdigkeiten
Die B100 (die eigentliche Straßenbezeichnung) verläuft entlang der Südküste im Bundesstaat Victoria. Offiziell beginnt sie in Torquay (etwa 100 Kilometer südwestlich von Melbourne) und endet knapp 243 Kilometer weiter westlich im Ort Allansford.
Start/Ziel: Melbourne (die Great Ocean Road selbst beginnt in Torquay)
Länge (hin und zurück): ca. 550 km
Reisedauer: 2 bis 4 Tage
Beste Reisezeit: Die Straße ist das ganze Jahr über geöffnet, aber Mai und Oktober sind die besten Monate, wenn ihr schwimmen gehen wollt. Eine Winter-Tour entschädigt allerdings mit der Chance auf Walbeobachtungen (Mai bis September).
Mietcamper: In der Nähe von Melbourne gibt es Mietstationen, am besten nutzt ihr unseren Preisvergleich, um den passenden Camper zu finden. Übrigens: Selbst mit einem größeren Wohnmobil erreicht ihr auf der Great Ocean Road problemlos alle Sehenswürdigkeiten.
1. Torquay: Willkommen im Surfer-Mekka!
Von Melbourne aus dauert die Anfahrt nach Torquay etwa anderthalb Stunden. Torquay ist neben dem Beginn der Great Ocean Road vor allem ein Surf-Mekka. Am berühmten Bells Beach lassen wir unseren Blick über die tosenden Wassermassen schweifen, auf denen sich die Surferinnen und Surfer tummeln, immer auf der Suche nach der perfekten Welle. Jedes Jahr um Ostern herum findet hier ein bedeutender Surf-Wettbewerb statt und vor Ort gibt es sogar ein Surf-Museum.
2. Aireys Inlet: Sonnenuntergänge am Leuchtturm
Als wir Torquay über die Great Ocean Road verlassen, verläuft die Strecke auf den ersten Kilometern noch in einiger Entfernung zur Küste und ist deshalb noch recht unspektakulär. Unsere Wow-Momente hatten wir eher im späteren Verlauf. Erst 20 Minuten später, auf Höhe von Anglesea erspähen wir hinter den Bäumen am Straßenrand hin und wieder den türkisblauen Ozean. Die Aufregung steigt. Darauf haben wir lange gewartet und endlich gehts los!
Unseren ersten Halt legen wir in Aireys Inlet ein. Hier gibt es einen schönen Leuchtturm, das Split Point Lighthouse. Den Turm könnt ihr im Rahmen einer Führung besichtigen, den fantastischen Blick über das Meer gibt es allerdings kostenlos. Wir lassen uns den Wind um die Nase wehen und genießen den Sonnenuntergang.
3. Lorne und Apollo Bay: eine Pause am Pier
Hinter Fairhaven, vorbei am Memorial Arch bei Eastern View, wird die Strecke dann allmählich kurven- und abwechslungsreicher, mit gelegentlichen Schlenkern ins Landesinnere. Unterwegs gibt es zum Glück etliche Haltebuchten, die sich für einen Fotostopp anbieten, denn hier wird uns allmählich klar, wieso die Great Ocean Road so legendär ist.
Wir fahren mal direkt entlang der brausenden Küste und mal durch von Felsen und Bäumen gesäumte Waldabschnitte. Mal geht es durch hügeliges Land mit grünen Feldern und mal führt unser Weg durch kleine, verträumte Örtchen wie Lorne oder Apollo Bay. In Lorne legen wir eine kleine Pause ein, lassen uns den fangfrischen Fisch schmecken und genießen die Aussicht vom Pier aus, bevor wir weiter nach Apollo Bay fahren.
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Hier beginnt der berühmte Great Ocean Walk, ein mehr als 100 Kilometer langer Wanderweg, der nahe der Great Ocean Road verläuft. Wer sich also wie wir ein wenig die Beine vertreten und die vielfältige Landschaft intensiver erleben möchte, wird sich hier pudelwohl fühlen. Es gibt sowohl kurze Wanderwege als auch Tageswanderungen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Schaut am besten im Besucherzentrum vorbei, denn dort erhaltet ihr die besten (und aktuellsten) Infos zu Wandermöglichkeiten.
4. Cape Otway und Great-Otway-Nationalpark: ab in den Dschungel!
Als nächstes führt die Great Ocean Road mitten durch den spektakulären Great Otway National Park. Es lohnt sich sehr, hier ein paar Übernachtungen einzuplanen, denn üppige Wälder, einsame Badestrände und rauschende Wasserfälle bilden die schönste Kulisse für einen Zwischenstopp. Hier und da lassen wir unseren Blick nach oben wandern, weil Koalas in den Bäumen faulenzen oder ein Nickerchen halten.
Auch mit weniger Zeit im Gepäck könnt ihr etwas vom Great Otway National Park sehen, denn alle paar Kilometer findet ihr eine Haltebucht. Der Baumwipfelpfad führt euch auf etwa 30 Metern Höhe über Stege und Brücken zwischen den Baumkronen her. Wer besonders mutig ist (und das nötige Kleingeld dabei hat), kann auf einer Zip Line Tour auf Seilrutschen durch den Wald sausen.
Bei Cape Otway, südwestlich vom Great Otway National Park, steht einer der ältesten Leuchttürme Australiens. Oben erwartet euch eine herrliche Aussicht über die Küste, die allerdings mit 15 $ nicht gerade günstig ist. Unser Tipp: lieber weiterfahren, es gibt genug kostenlose Aussichtspunkte.
5. Twelve Apostles: das Highlight der Great Ocean Road
Die Twelve Apostles (Deutsch: die 12 Aposteln) gelten als Highlight und bekannteste Sehenswürdigkeit auf der Great Ocean Road. Knapp eine Fahrstunde westlich von Cape Otway ragen die berühmten Kalksteinfelsen bis zu 60 Meter hoch aus dem Meer heraus. Man sieht sie immer wieder auf den Postkarten in den Souvenirläden, aber wenn die untergehende Sonne die Felsen in ein leuchtend oranges Licht hüllt, ist das ein magischer Anblick. Mit etwas Glück könnt ihr bei Sonnenuntergang sogar die ein oder andere Pinguinkolonie unterhalb des Aussichtspunktes beobachten.
6. Grotten und Felsbögen auf der letzten Etappe
Von den Twelve Apostles aus ist es nicht mehr weit bis Allansford, wo die Great Ocean Road offiziell endet. Auf dem Wegwartet noch die ein oder andere Sehenswürdigkeit auf der Great Ocean Road auf euch:
- The Arch and London Arch: Die beiden bogenförmige Felsformationen erinnern ein bisschen an die Cathedral Cove in Neuseeland. Die London Bridge bestand früher aus zwei Bögen, die die Kalksteinformation mit dem Festland verband – daher auch der Name. Der Verbindungsbogen ist in den frühen 1990er Jahren aber eingestürzt, deswegen heißt der Felsen mittlerweile London Arch.
- The Grotto:Nur etwas mehr als einen Kilometer weiter liegt The Grotto, einer unserer Lieblingsorte auf der Great Ocean Road. Vom großen Parkplatz aus (auch für Wohnmobile geeignet) kommen wir innerhalb weniger Minuten zu einer Treppe, auf der wir zu einem weiteren Felsbogen hinabsteigen. Bei Ebbe blickt man durch den Felsbogen direkt auf das endlose Meer dahinter und das Wasserbecken in der Höhle selbst.
- Bay of Martyrs and Bay of Islands: Auf Höhe von und hinter Peterborough haben wir immer wieder an der Bay of Martyrs und der Bay of Islands weiter westlich Halt gemacht. Hier befinden sich etliche einsame Strandabschnitte und Aussichtspunkte, an denen sicher das ein oder andere Postkartenmotiv entstanden ist.
7. Geheimtipp Forrest: durch das Inland zurück nach Melbourne
Statt auf der Great Ocean Road nach Melbourne zurückzukehren, biegen wir am nächsten Tag bei Skenes Creek hügelaufwärts nach links ab in den Otway. Unser Ziel ist eine Stadt namens Forrest, etwa 45 Minuten von Apollo Bay entfernt. Einst eine Holzfällerstadt, hat sich der Ort dem Tourismus zugewandt und blüht seitdem auf. Von hier aus führt ein Netz an Fahrradwegen durch den Eukalyptuswald, Fahrräder könnt ihr beim Corner Store ausleihen. Und danach? In der Forrest Brewing Company könnt ihr euch durch die besten lokalen Biere probieren und euch dazu Fish and Chips oder einen Burger gönnen.
Am nächsten Tag fahren wir weiter nach Norden und folgen der Cape Otway Road zum Princess Highway zurück nach Melbourne. Von hier aus geht es für uns weiter an die Ostküste von Australien – aber das ist eine Geschichte für einen anderen Blogartikel…
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Titelbild: #265397033 © Greg Brave – stock.adobe.com
Kraterwandern in Island, ein Roadtrip durch sechs US-Staaten oder Oldtimer fahren auf Kuba: Ich durfte bereits viele faszinierende Orte dieser Welt entdecken. Mit dem Camper oder Mietwagen reise ich besonders gerne, denn kein Gefühl ist schöner als völlig flexibel unterwegs zu sein. Muss unbedingt mit in den Urlaub: tonnenweise Musik und mindestens ein gutes Buch.
10 Kommentare
Hallo,
im Haupttext hast du geschrieben, dass man über das Inland wieder zurückfahren sollte. Hast du hier einen Routenvorschlag? Wir werden im Januar (zu den Sommerferien) die Ocean Road befahren, nach den Australian Open. Daher haben wir überlegt, im Inland hinzufahren und die Oceanroad entgegengesetzt zurück zu fahren. Was denkst du dazu?
Viele Grüße
Cassandra
Hallo Cassandra,
leider haben wir keinen konkreten Routenvorschlag und es kommt auch ganz darauf an, wie viel Zeit ihr für den Rückweg habt. Grundsätzlich lässt sich die Ocean Road wie im Artikel beschrieben aber natürlich von beiden Richtungen aus befahren. Da sind euch keine Grenzen gesetzt. 🙂
Viele Grüße
Ela von CamperDays
Guten Tag,
brauchen wir ein Campermobil mit Dusche und WC oder reicht eines ohne? Wir würden gerne die Great Ocean Road im Sept. befahren und sind zu dritt, es sollen eher günstige oder kostenfreie Stellplätze angefahren werden.
Vielen Dank und viele Grüße
Hallo dorothee,
wenn Sie hauptsächlich günstige oder sogar kostenfreie Campingplätze nutzen möchten, macht ein Wohnmobil mit Dusche und WC Sinn. Denn: Günstige bzw. kostenlose Stellplätze sind nicht zwingend mit Duschen und Toiletten ausgestattet. An einigen kostenfreien Stellplätzen an der australischen Ostküste sind sogar nur self-contained Camper (Wohnmobile mit Frischwasserzufuhr, Waschbecken, WC, Abwassertank, Abwasserschlauch und Abfalleimer mit Deckel) erlaubt.
Ich wünsche Ihnen einen ganz tollen Urlaub in Australien! Sollten Sie noch Hilfe benötigen, schickt unser Kundenservice Ihnen gerne ein unverbindliches Angebot per E-Mail zu. Senden Sie dazu einfach eine E-Mail mit Ihren Anforderungen (Anzahl der Personen, Reiseland, ggf. Extras) und voraussichtlichem Reisedatum an booking@camperdays.de.
Viele Grüße
Julia von CamperDays
Hallo 🙂
Danke für die Tipps und ersten Eindrücke 🙂
Mich würde es interessieren, ob man stets auch kurzfristig noch Stellplätze findet oder ob man lieber die Reise vorab komplett planen sollte? Freue mich über eine Antwort. 🙂
Hallo Ally,
vielen Dank für Ihren Kommentar. In der Regel müssen Sie nicht im Voraus reservieren, da es entlang der Strecke eine große Auswahl an Campingmöglichkeiten gibt. Je nach Reisezeit lohnt sich aber ein Blick in den Kalender: Erfahrungsgemäß ist während den australischen Sommerferien (17.12. bis 27.1.) sowie an den langen Wochenenden (wie zum Beispiel Ostern) mehr auf den Campingplätzen los, da zu dieser Zeit auch die Australier Urlaub machen.
Viele Grüße
Julia von CamperDays
Hallo, ich werde wahrscheinlich Mitte Dezember mit meinen beiden Kindern (10&12) für 3-4 Wochen nach Melburn oder Sydney kommen und wûrde gerne 1-2 Wochen mit einem Wohnmobil eine coole Strecke fahren? Kônnten Sie mir hierzu bitte Angebote für die Kosten eines Wohnmobils zukommen lassen?
Vielen lieben Dank
Kathrin Mylarch
Liebe kathrin Mylarch,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Gerne schicken wir Ihnen ein unverbindliches Angebot zu. Senden Sie uns gerne eine E-Mail mit Ihren Anforderungen und voraussichtlichem Reisedatum an booking@camperdays.de. Wir schicken Ihnen dann umgehend einen unverbindlichen Vorschlag zu.
Liebe Grüße,
Julia von CamperDays
Wir hätten gern Angebote über Wohnmobile für 2 Personen in der Zeit 12. März 2018 bis evtl. 3. April 2018 Abfahrt Melbourne und Ankunft Melbourne
Guten Morgen Frau Moss,
vielen Dank für Ihre Anfrage! Rufen Sie am besten bei uns an (0800/334334344), dann können wir gemeinsam mit Ihnen das perfekte Wohnmobil für Ihr Australien-Abenteuer heraussuchen. Am Telefon können wir all Ihre Wünsche (Zusatzfahrer, Größe und Ausstattung des Wohnmobils, etc.) berücksichtigen.
Gerne schicken wir Ihnen parallel schon mal ein unverbindliches Angebot für Ihre Reisedaten per E-Mail.
Viele Grüße
Alex von CamperDays