G’day mates – Wahnsinn, wie schnell man sich doch manchmal gewisse Dinge aneignet. Bei mir war es auf jeden Fall recht schnell der Aussie Slang, aber auch die Entspannt- und Lockerheit der Australier. Der große Westen von Australien hat mich super aufgenommen und nachhaltig beeindruckt. Insbesondere, wenn ich mir vor Augen führe, dass ich wirklich nur einen kleinen Ausschnitt davon gesehen habe. Fast zwei Wochen war ich in dieser Region mit dem Wohnmobil unterwegs. Hier kommt mein Reisebericht – inklusive Ausflugs- und Campingplatz-Tipps.
Meine Westaustralien-Route auf einen Blick
Reisezeitraum: Anfang bis Ende Oktober
Wetter: durchschnittlich 25°, sonnig, mal bewölkt
Route: Perth – Margaret River – Pemberton (Südwesten) & zurück
Gefahrene Kilometer: 1.150km
Flug: Düsseldorf – Doha – Perth (ca. 25h)
City Of Rockingham, Westaustralien, Australien
Rottnest Island, City Of Cockburn, Westaustralien, 6161, Australien
Fremantle, City of Fremantle, Westaustralien, Australien
Karri Valley Resort, Vasse Highway, Beedelup, Shire Of Manjimup, Westaustralien, Australien
Yeagarup, Shire Of Manjimup, Westaustralien, 6270, Australien
Hamelin Bay, Shire Of Augusta Margaret River, Westaustralien, Australien
Margaret River, Shire Of Augusta Margaret River, Westaustralien, 6285, Australien
City Of Busselton, Westaustralien, Australien
Bunbury, City Of Bunbury, Westaustralien, 6230, Australien
Mandurah, City Of Mandurah, Westaustralien, 6201, Australien
Perth, City of Perth, Westaustralien, 6000, Australien
1. Perth als Ausgangspunkt meiner Reise
Noch läuft Western Australia ein wenig unter dem Radar, doch der Tourismus vor Ort wird stark gefördert. Sowohl großangelegte Kampagnen, als auch das Investment in die Infrastruktur, sollen ausländischen und einheimischen Touristen die weitläufige Landschaft rund um Perth schmackhaft machen.
Perth ist auch das Stichwort für den Start meiner Reise. Mit seinem internationalen Flughafen ist die Hauptstadt im Westen von Australien der perfekte Startpunkt für einen Wohnmobil-Trip – egal, ob ihr euch für ein Outback- und Wüstenabenteuer in Richtung Norden begebt, oder es euch eher in den bewaldeten Süden zieht.
Durch viele verschiedene Flugrouten und zum Teil Direktverbindungen aus Europa kann die Anreisezeit direkt schon einmal verkürzt werden und das Abenteuer früher starten. Ich bin in Düsseldorf gestartet, mit einem Zwischenstopp in Doha, der Hauptstadt von Katar. Von dort ging es dann weiter Richtung Perth.
Angekommen in Perth
Perth hat viele verschiedene Facetten. Die Innenstadt ist sehr gut vom Hauptbahnhof und dem Hafen aus erreichbar und begrüßt euch mit Hochhäusern. Doch ihr findet dort auch ein paar ältere Gebäude aus der Gründerzeit, wie das Old Court House oder His Majesty’s Theatre. Allerdings merkt man der Stadt auch an, dass der Schutz der alten Bausubstanz ganz schön verschlafen wurde. Leider prägen nur noch wenige Exemplare das Stadtbild.
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Eine klare Besuchsempfehlung ist der Kings Park mit dem Botanic Garden. Auf den Rundwegen lässt sich nicht nur ein schöner Ausblick auf die Stadt genießen, sondern euch wird hier die Botanik Western Australiens und des ganzen Landes vorgeführt.
Weitere Empfehlungen:
- Aisuru Sushi: moderne Sushi Bar im Herzen von Perth mit leckeren Kreationen (208 William St)
- Hotel Alex: zentral gelegenes und sehr schönes 4-Sterne-Hotel (50 James St)
- Westons Barbershop: Wenn es vor eurer Reise nochmal zum Barbier gehen soll, kann ich euch diesen ganz besonderen Laden empfehlen (456 William Street Northbridge)
2. Die Camper-Reise geht los: auf zur Abholstation
Am Stadtrand von Perth befinden sich die Abholstationen der ganzen Wohnmobilvermieter, meist in der Nähe des Flughafens. Hier lohnt es sich zu schauen, ob ein Shuttle-Service vom Vermieter angeboten wird. Auf meiner Reise hat mich der Polaris 6 vom Anbieter Star RV begleitet.
Das Wohnmobil bringt wirklich alles mit sich, sodass potentiell sechs (!) Erwachsene einen Schlafplatz in dem Fahrzeug finden. (Ich denke aber, dass eines der Betten eher für Kinder & Jugendliche zu gebrauchen ist.) Das Fahrzeug ist komplett ausgestattet mit Küche und Nasszelle, so dass autarkes Übernachten möglich ist.
3. Erste Station: Naturwunder und Traumstrände südlich von Perth
Meine Reise führte mich dann entlang der Küste südlich von Perth. Erster Zwischenstopp war Mandurah, das vor allem für die Giants of Mandurah (ein Skulpturen-Suchspiel, bei dem der Ort zu Fuß bewandert wird) bekannt ist.
Ganz in der Nähe befindet sich auch der Lake Clifton mit den sogenannten “Thrombolites”, welche Steinformationen ähneln, allerdings eine Ansammlung von Mikroorganismen sind. Wer schon immer mal etwas mehr über die Entstehungsgeschichte des Lebens auf unserer Erde hören wollte, für den ist ein kurzer Aufenthalt hier perfekt.
Wer sich lieber an feinen Sandstränden in die Sonne legen möchte, dem kann ich keine klare Empfehlung geben – dafür gibt es einfach zu viele Strände! Ich hatte einen super Tag am Preston Beach, auch wenn der Hai-Alarm (wegen Sichtungen) das Baden im Meer weniger erlaubt hat.
4. Kleinstadtcharme und Wildlife in Bunbury
Weiter ging es für mich dann nach Bunbury, einer weiteren kleinen Küstenstadt. Hier merkt man schon die touristischen Einflüsse, aber dennoch behält der Ort seinen Kleinstadtcharme.
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Neben den diversen Stränden rund um die Stadt, kann ich den Swamp-Trail wärmstens empfehlen. Dieser kurze Wanderweg (2,5 km) mitten in einem Wohngebiet zeigt die ursprüngliche Landschaft und dient heute als wichtiges Biotop. Im angrenzenden Wildlife-Park kann man dann auch direkt die hiesigen Tiere beobachten, die einem beim Swamp-Trail nicht direkt über die Füße laufen.
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5. Busselton: ein Spaziergang über das Meer und Wale beobachten
Das nächste Ziel auf meiner Reise war Busselton. Dieses gemütliche Städtchen ist für zwei Dinge bekannt:
Busselton-Jetty: Das ist der längste erbaute und heute noch begehbare Steg mit rund 1,8 km Länge. Am Ende des Stegs befindet sich ein Unterwasser-Observatorium, das einem die verschiedenen Schichten des Meereslebens wunderbar aufzeigt. Na klar gibt es auch einen Mini-Zug, der einen auf dem Steg transportiert.
Whale-Watching: Hier kommt es sehr auf die Saison an, wie gut das funktioniert. Ich hatte richtig Glück, denn im Oktober ziehen die Buckelwale von ihren Brutstätten im Norden zu Ihren Futterplätzen nach Süden im antarktischen Meer an der Westaustralischen Küste entlang. Da die Tiere hier wirklich zu Tausenden vorbeischwimmen, wird man, egal ob auf dem Wasser oder von einem Beobachtungspunkt an Land, definitiv einige Tiere beim Luftholen oder ihren Spielereien sehen können.
Noch mehr Dinge, die ihr in Busselton machen könnt:
- moderne australische Küche im Hummingbird Café probieren
- ein Fahrrad ausleihen und die Stadt erkunden
- eine Whale-Watching-Tour mit The Naturaliste Charters buchen
- einen Ausflug in die schöne Küstenstadt Dunsborough unternehmen
6. Margaret River: gute Weine und Surfen mit Delfinen
Auf der Route weiter südlich erwartet euch die Region um Margaret River. Dieser Teil Westaustraliens ist für seine besonderen Weine bekannt, entsprechend lässt sich hier ein Weingut neben dem anderen finden und ein Besuch sollte auf eurer Tagesordnung stehen.
Meine Empfehlung ist die “Margaret River Discovery Tour” von Sean. Mit seiner jahrelangen Erfahrung und Ortskundigkeit wird schnell klar, warum diese Region so besonderen Wein hervorbringt (30% der Premiumweine Australiens kommen hierher).
Zudem besteht die Tour aus mehreren Bestandteilen: Kanutour auf dem Margaret River, 4WD-Fahrten (Offroad) sowie Honig-Tasting, der Besuch des Fraser Gallop Weinguts sowie ein kurzes Stück des Cape-to-Cape Tracks. Da die Tour in Kleingruppen (max. 6 Personen) abgehalten wird, lohnt es sich, diese im Vorfeld zu buchen.
Außerdem empfehle ich euch einen Besuch von Yallingup, einem kleinen Örtchen mit einem tollen Strand, an dem man sogar mit Delfinen surfen kann. Außerdem könnt ihr vom berühmten Aussichtspunkt Surfer’s Point wunderbar die Wellenreiter beobachten.
Last but not least: In dieser Region findet ihr diverse Höhlen, wie z.B. die Ngilgi Caves.
Campsite-Empfehlungen:
- Yallingup: Tasman Holiday Park Yallingup Beach
- Margaret River: Margaret River Tourist Park
7. Weiter Richtung Süden: Rochen und Kängurus in freier Wildbahn
Wieder etwas weiter südlich befindet sich die Hamelin Bay, eine wirklich schöne Bucht, in der sich freundliche Rochen tummeln. Hier könnt ihr diesen Tieren wirklich nah kommen.
Fährt man noch etwas weiter in Richtung Südosten, kommt man in die Region um Pemberton. Das kleine Holzfäller-Örtchen ist wirklich überschaubar. Ein Besuch lohnt sich trotzdem, denn dort findet ihr das Karri Valley mit dem RAC Ressort. Dabei handelt es sich um einen Campingplatz an einem See mit schönen Stellplätzen und kleineren Hütten. Hier leben jede Menge Kängurus mitten im Wald.
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Außerdem gibt es hier den Gloucester Tree zu entdecken, einen ehemaligen Feuerwachposten, den man sogar besteigen darf.
Wenn ihr noch mehr Zeit habt, bieten sich diese Ziele im Süden Westaustraliens für einen Besuch an:
- Walpole (Baumwipfelpfade)
- Denmark, Albany and Esperance (Pink Lake und einige der schönsten Strände in ganz Australien)
8. Ein Abstecher zu den Quokkas auf der Rückfahrt nach Perth
Der Rückweg nach Perth führte mich etwas mehr durch das Landesinnere, allerdings habe ich wieder in den Küstenstädtchen übernachtet. Die Fahrten durch die Wälder und viel unberührte Natur sind beeindruckend und laden immer wieder zum kurzen Verweilen ein.
Bevor ich nach Perth zurückkehre, stehen noch zwei weitere Orte auf meiner Liste:
- Zum einen lohnt sich die südlich angrenzende Stadt Fremantle, die zu den erstbesiedelten Abschnitten Westaustraliens zählt. Hier findet man noch einige gut erhaltene Gebäude aus früheren Zeiten, die insbesondere das Universitätsviertel besonders attraktiv machen (Notre Dame Universität). Man sollte sich auch nicht abschrecken lassen vom ersten Erscheinungsbild Fremantles, denn hier liegt ebenfalls der Industriehafen von Perth.
- Das andere sehr bekannte Highlight liegt vor der Küste Perths: Rottnest Island. Berühmt geworden ist die Insel durch die kleinen Quokkas, aber hier gibt es noch viel mehr zu sehen und erleben. Mit der Fähre kann man entweder aus Perth oder Fremantle nach “Rotto” aufbrechen. Ein Tagestrip sollte völlig ausreichen, um die Insel zu erkunden. Dafür empfehle ich auf jeden Fall ein Fahrrad, mit dem man am einfachsten einmal quer die Inselfläche erkunden kann.
Da die Insel von türkisfarbenem Wasser umgeben ist, solltet ihr euer Schnorchel-Set einpacken. Solltet ihr keines dabei haben, ist das auch kein Problem – ihr könnt euch einfach eins auf der Insel ausleihen.
Im Hafen befinden sich verschiedene Cafés, Restaurants und ein kleiner Supermarkt, allerdings würde ich empfehlen, ein paar Lebensmittel und Wasser noch auf dem Festland zu organisieren – das ist deutlich günstiger.
Campsite-Empfehlung: Discovery Parks – Coogee Beach
Meine Campingerfahrungen waren hier durchweg gut. Bei vielen Campingplätzen konnte man problemlos auch ohne eine Reservierung einen Stellplatz für die Nacht finden. Möchte man allerdings mehrere Tage an einem Ort verbringen, dann lohnt es sich schon vorher einmal zu schauen, welcher Spot für euch in Frage kommt und entsprechend zu reservieren.
9. Mein Fazit: Lohnt sich Western Australia?
Das war sie, meine Wohnmobil-Reise durch Westaustralien! Abschließend bleibt nur noch zu erwähnen, dass Western Australia absolut eine Reise wert ist. Je nachdem, wo es einen hinzieht, bietet dieser Teil Australiens eine breite Facette unterschiedlicher Landschaften an und man wird herzlichst in Empfang genommen.
Meine 2 Wochen im Südwesten waren schon recht knapp bemessen, deswegen sollte man sich im Klaren sein, dass man ruhig etwas mehr Zeit mitbringen sollte, um die einzelnen Orte auch wirklich genießen zu können. Meine klare Empfehlung: mindestens 3 Wochen Zeit nehmen und sich entweder für den nördlichen Teil von Perth (absolute Outbackerfahrung, aber auch sehr schöne Küstenabschnitte) oder den südlichen Teil entscheiden. Ich freue mich bereits jetzt schon auf meine nächste Reise nach WA – es gibt noch so viel mehr zu sehen!
Ich liebe es, neue Orte mit dem Camper zu erkunden – am liebsten mit einem Surfbrett und auf der Suche nach den besten Wellen! Australien und Neuseeland haben einen besonderen Platz in meinem Reiseherz, denn dort war ich als Solo-Traveller unterwegs. Meine Roadtrip-Highlights in Europa: Skandinavien und die italienische Adriaküste. Als nächstes geht’s in die USA und nach Namibia.