Namibia wird oft als „Afrika für Anfänger” bezeichnet. Mit Stellplätzen mitten in der Wildnis, gut ausgebauten Straßen und wenig Autoverkehr ist Namibia das perfekte Land für eine Rundreise mit dem Camper – auch dann, wenn ihr nur zwei Wochen Zeit habt. Wir stellen euch zwei Routen vor, die euch die schönsten Ecken des Landes zeigen. Seid ihr Team Safari oder Team Wüstenlandschaften? Oder wollt ihr beides miteinander kombinieren? In Namibia ist alles möglich.
1. Die beste Reisezeit für Wohnmobilreise durch Namibia
Mit 300 Sonnenstunden bietet sich Namibia grundsätzlich das ganze Jahr über als Reiseland an. Was ihr wahrscheinlich schon wisst: Namibia liegt auf der Südhalbkugel. Ähnlich wie in Südafrika sind die Jahreszeiten also umgekehrt zu denen in Deutschland. Trotzdem lassen sich die Monate in eine Haupt-, Zwischen- und Nebensaison einteilen. Vor allem für die Hauptsaison gilt: Lodge, Zelt, Stellplatz und Camper optimalerweise schon Monate im Voraus reservieren!
Hauptsaison: (Juni–Oktober) Die Unterkünfte und Campingplätze fordern Spitzenpreise und müssen teilweise Monate im Voraus gebucht werden.
Zwischensaison: (Mai & November) Die Preise fallen und Unterkünfte können auch spontan angefahren werden.
Nebensaison: (Dezember–April) Unangenehme Tage wegen Schwüle und hohen Temperaturen.
🚐 Lesetipp: Mehr Infos zur besten Reisezeit in Namibia
Der richtige Camper für eure Namibia-Rundreise
Wenn ihr nach einem Mietcamper für eure zweiwöchige Rundreise sucht, haben wir eine gute Nachricht für euch: In Namibia gibt es gleich mehrere gute Vermieter rund um die Hauptstadt Windhoek. Der Vermieter Britz ist mit einer Station direkt am Flughafen vertreten, die Mietstationen von Asco Car Hire, Bobo und Avis Safari befinden sich im Stadtzentrum etwa 45 Minuten Fahrzeit entfernt. Dort angekommen, dreht ihr am besten noch einmal eine Runde über den Parkplatz, denn in Namibia herrscht Linksverkehr. Aber keine Sorge: Auf Namibias Straßen geht es nicht besonders chaotisch zu und ihr werdet euch schnell daran gewöhnen, versprochen!🚐 Lesetipp: Mehr Infos zum Mieten findet ihr im Wohnmobil-Guide: Namibia
Wenn ihr über einen Preisvergleich wie CamperDays vorab euer Wohnmobil bucht, stehen euch verschiedene Fahrzeugmodelle zur Verfügung – vom geräumigen Alkoven-Wohnmobil mit Bad bis zum typischen Allrad-Camper mit Dachzelt. Allrad ist ein gutes Stichwort: Je nach Route seid ihr mit einem 4×4-Antrieb gut beraten. Die meisten Straßen, auch die Hauptstrecken durch die Wüsten, sind in einem guten Zustand und mit einem normalen Antrieb befahrbar. Für die letzten Kilometer zum beliebten Sossusvlei kommt ihr ohne Allrad aber zum Beispiel nicht weiter.
Namibia-Rundreise #1: entlang der Skelettküste bis zur Etosha-Pfanne
Route: Windhoek – Swakopmund – Cape Cross – Skeleton-Coast-Nationalpark – Damaraland und Twyfelfontain – Etosha-Nationalpark – Okonjima Nature Reserve – Windhoek
Länge: 1.565 km
Reine Fahrtzeit: 17 Stunden
Okonjima-Naturschutzgebiet, Otjozondjupa, Namibia
Etosha-Nationalpark, Namibia
Damaraland, C39, Vrede, Kunene, Namibia
Skelettküste-Nationalpark, Namibia
Cape Cross, Erongo, Namibia
Swakopmund, Erongo, 13001, Namibia
Windhoek (Eros) Airport, Bacon Street, Academia, Windhuk, Khomas, 10021, Namibia
Diese Namibia-Rundreise zeigt euch in zwei Wochen die schönsten Sehenswürdigkeiten im Norden des Landes. Von Windhoek aus geht es zunächst nach Swakopmund, der wohl schönsten Stadt Namibias. Das liegt nicht nur an den Jugenstilbauten, Uferpromenaden und Fachwerkhäusern, sondern auch an der filmreifen Lage. Die von Wüste umgebene Stadt liegt direkt an der Atlantikküste und ist ein regionales Zentrum des Abenteuersports. Schon einmal 300 Meter hohe Dünen hinunter gesurft? In Swakopmund könnt ihr das ausprobieren!
Campingplatz-Tipp: Alte Brücke Holiday Resort, 36 Plätze auf Rasen, mit je privatem Badezimmer, Grillplatz, 220V Energiequelle und WLAN, ab 27 €
Die C34, eine Stranduferstraße aus Asche und Salz, führt euch in den Norden immer weiter am Meer entlang. Eine Fahrt entlang der Skeleton Coast ist exakt der Stoff, aus dem Offroad-Abenteuer gestrickt sind. Felsklippen und Sandbänke im seichten Wasser, Nebelbänke und Sandstürme prägen die karge Region. Ihr passiert die Salzwerke von Swakopmund, einem Paradies für Vogelbeobachter, und Henties Bay, dem Eingangstor zum Cape Cross Seal Reserve. Hier aalen sich mehr als 100.000 südafrikanische Seebären in der Sonne. Fast ein bisschen gespenstisch wirken die Wracks der Schiffe zwischen Ugabmund und Springbokwasser Gates, die der afrikanischen Ausgabe des Bermuda-Dreiecks zum Opfer gefallen sind.Campingplatz-Tipp: Cape Cross Campsite, 21 Plätze, Sanitärgebäude, Waschbecken, 220V Energiequelle und Licht, Restaurant, ab 24 €
Eure Namibia-Rundreise führt euch von der gespenstischen Küste in die Wüste, die nicht weniger mystisch anmutet. In der UNESCO-Welterbestätte Twyfelfontain künden Felszeichnungen und -ritzungen von der Geschichte der Region, ihren Tieren, ihren Menschen und den klimatischen Veränderungen. Das Damaraland ist mit ihren Bergen, den Trockentälern und den bizarren Baumformen eine der faszinierendsten Gegenden in Namibia. Besonders schön sind allerdings die Abendstunden am Camper, wenn der Sonnenuntergang die braun-orange Landschaft in blutrote Farben taucht.Campingplatz-Tipp: Palmwag Campsite, 36 Plätze, mit je privatem Badezimmer, Strom und Licht, ab 14 €
Riesig, gespenstisch und unglaublich schön ist die Etosha-Pfanne, die sich über 4.800 Quadratkilometer im Norden Namibias erstreckt. Der große weiße Ort, wie er in der Sprache des dortigen Ovambo-Stammes heißt, ist das Überbleibsel eines enormen Sees, der vor Jahrtausenden ausgetrocknet und jetzt als Nationalpark geschützt ist. Wenn es um Tierbeobachtungen geht, können nur wenige Orte in Afrika mit dem Etosha-Nationalpark mithalten. Der Grund: Das Netz von Wasserstellen, die sich im Busch und Grasland rund um die flache Salzebene verteilen, locken unzählige Tiere an. An einem einzigen Wasserloch könnt ihr mit etwas Glück Giraffen, Zebras, Elefanten, Löwen und Nashörner beobachten. Von November bis April bedeckt eine Schicht Wasser die Salzpfanne, was ein Paradies auf Erden für hunderttausende von Flamingos ist.Campingplatz-Tipp: Etosha Safari Campsite, 20 Plätze auf Rasen, mit Strom und Grillplätzen, einem Pool und WLAN am Hauptgebäude, ab 34 €
Bevor eure zweiwöchige Namibia-Rundreise mit dem Camper sich dem Ende zuneigt, solltet ihr unbedingt dem Okonjima Nature Reserve einen Besuch abstatten. Hier hat sich die Organisation AfriCat auf 200 km² dem Schutz von Geparden und anderen Wildtieren verschrieben. Im Infozentrum könnt ihr euch über das lohnenswerte Naturschutzprojekt informieren und per Führung die echte Wildnis kennenlernen.
Namibia-Rundreise #2: durch Wüstenlandschaften bis zum namibischen Grand Canyon
Route: Windhoek – Solitaire – Sossusvlei – Lüderitz – Fishriver Canyon – Kalahari Desert – Windhoek
Länge: 2.027 km
Reine Fahrzeit: 24 Stunden
Kalahari B1, Namibia
Fischfluss, Namibia
Lüderitz, ǁKaras, 23016, Namibia
Sossusvlei, 4x4 Sand Track to Sossusvlei, Hardap, Namibia
Solitaire, Khomas, Namibia
Windhoek (Eros) Airport, Bacon Street, Academia, Windhuk, Khomas, 10021, Namibia
Ihr steht auf Offroad-Abenteuer, Wüstenlandschaften und pure Wildnis? Dann dürfte diese Namibia-Rundreise durch den Süden des Landes für euch genau das Richtige sein. Startpunkt ist auch hier die Hauptstadt Windhoek. Von dort aus geht es schnurstracks nach Sossusvlei im sagenhaften Namib-Naukluft-Nationalpark. Warum dieser Ort so besonders ist? Hier türmt sich unglaublicher feiner Sand zu hohen roten Dünen auf und leuchtet im Sonnenlicht in allen Farben des Regenbogens. Er ist vor Millionen von Jahren in der Kalahari entstanden. Aber nicht nur die gigantischen Dünen, die immer in Bewegung sind, machen diesen Ort so besonders. Wenn ihr die Sandberge erklimmt und die Weite auf euch wirken lasst, fühlt ihr euch wie in einem Film.
Campingplatz-Tipp: NamibRand Family Hideout, 2 Plätze auf Rasen, mit je privatem Badezimmer, Grillplatz, Warmwasser und Strom, ab 25 €
Das zwischen dem Südatlantik und der Namib-Wüste gelegene Städtchen Lüderitz ist unsere nächste Station. Auf den staubigen Straßen reihen sich liebevoll restaurierte bunte Häuser aneinander, die an Jugendstilarchitektur erinnern. Eine evangelisch-lutherische Kirche wacht über die Stadt und bietet euch einen lohnenswerten Ausblick über die gesamte Stadt. Nur zehn Kilometer landeinwärts wartet ein anderer besonderer Ort auf Reisende. Die Geisterstadt Kolmannskoppe, der mitten in der Wüste liegt, gehört zu den berühmtesten Lost Places der Welt. Wo einst Diamanten abgebaut wurden, versinken heute Häuser und Eisenbahnschienen im Sande.Campingplatz-Tipp: Klein-Aus Vista Desert Horse Campsite, 10 Plätze, WC und Duschen, Grillplatz, Restaurant, Bar, Pool, ab 10 €
Noch weiter im Süden wartet quasi der Grand Canyon von Namibia auf euch. Die riesige Erdspalte, der Fishriver Canyon, ist wüst, riesig und wirkt wie in die Erde gegraben. Die nackten Felsen, die scharfen Kanten und die abgerundeten Enden schaffen eine gewaltige Sinfonie aus Stein. Am besten kann man die Schlucht in der klaren Morgenluft überblicken. Zum Glück liegt das Canyon Roadhouse nur einen Katzensprung entfernt. Die kleine Gaststätte bietet neben Lodges auch Stellplätze ab 14 Euro (inkl. Strom) an. Der direkteste Weg führt euch über die geteerte B1 zurück nach Windhoek – und die Route ist wirklich panoramaverdächtig, denn sie führt euch durch einen Teil der Kalahari-Wüste. Genaugenommen handelt es sich nicht um eine Wüste, sondern um eine Trockensavanne, die sich Namibia mit Botsuana teilt. Rund um die Ortschaft Keetmanshoop prägen Dolorit-Gestein-Berge und seltsam geformte Köcherbäume die Landschaft, während weiter nördlich wieder weite, orange-rötliche Wüstenebenen mit Sand am Fenster vorbeirauschen. Schöner kann eine Namibia-Rundreise wohl kaum enden.Campingplatz-Tipp: Bagatelle Kalahari Desert Ranch, 5 Plätze, WC und Duschen, Grillplätze, ab 22 €
Fazit: Namibia in 2 Wochen – ist das machbar?
Eine Namibia-Rundreise mit dem Camper ist in zwei Wochen definitiv machbar. Allerdings werdet ihr schnell bemerken, dass vor allem in den Wüstengegenden die Distanzen zwischen Sehenswürdigkeiten, Städten und Campingplätzen immer größer werden. Plant deswegen bei eurer Routenplanung einen Puffer ein und achtet darauf, dass ihr am Tag nicht länger als 200 Kilometer unterwegs seid. Die beiden Routen, die wir für euch herausgesucht haben, berücksichtigen diese Fahrzeit pro Tag und planen rechtzeitig einen Zwischenstopp ein.
Die Kundinnen und Kunden, die über unseren Preisvergleich CamperDays ihr Mietwohnmobil buchen, sind übrigens durchschnittlich drei Wochen unterwegs. Das ist auch unsere Empfehlung für eine Namibia-Rundreise, wenn ihr so viel wie möglich vom Land sehen möchtet. Wer nur zwei Wochen Zeit hat, kann natürlich trotzdem mit dem Camper durch Namibia reisen und genug sehen. Seid euch aber vorher darüber bewusst, dass ihr euch in dem Fall für den Norden mit dem Etosha-Nationalpark oder Süden mit dem Fishriver Canyon entscheiden müsst. Egal, welcher Roadtrip es am Ende wird: Wir wünschen euch eine fantastische Zeit!
Titelbild: #418392728 | Urheber: © Martin Gruber – stock.adobe.com
Kraterwandern in Island, ein Roadtrip durch sechs US-Staaten oder Oldtimer fahren auf Kuba: Ich durfte bereits viele faszinierende Orte dieser Welt entdecken. Mit dem Camper oder Mietwagen reise ich besonders gerne, denn kein Gefühl ist schöner als völlig flexibel unterwegs zu sein. Muss unbedingt mit in den Urlaub: tonnenweise Musik und mindestens ein gutes Buch.
2 Kommentare
Wunderbare Fotos! Gratulation! Auch zu dem schönen Reisebericht.
Vielen Dank, das Kompliment für den Reisebericht leite ich gerne an die Autorin weiter! 🙂
Herzliche Grüße
Anna
CamperDays Redaktion