Unsere Kollegin Dommi war im September 2019 drei Wochen mit dem Wohnmobil im Westen der USA unterwegs. Von ihrer aufregenden Reise hat sie viele Eindrücke und jede Menge Wohnmobil-Tipps mitgebracht. In ihrem Reisebericht gibt sie euch Infos rund um die schönsten Sehenswürdigkeiten an der Westküste der USA. Bereit, Dommi? Na dann mal los!
Mein Reisebericht: Wohnmobil-Rundreise an der Westküste der USA
Route: San Fransisco – Los Angeles – Joshua Tree – Grand Canyon NP – Lake Powell – Bryce Canyon NP – Las Vegas – Sequoia NP – Kings Canyon NP – Yosemite NP
Strecke:circa 3.500 Meilen (44 Stunden Fahrzeit)
Reisedauer:3 Wochen
Von San Francisco gen Süden in den Joshua Tree National Park
Unsere Wohnmobil-Rundreise startete in San Fransisco. Nach zwei vollen Tagen zu Akklimatisierung in der Stadt war die Vorfreude groß, endlich losfahren zu können. Es gibt zwei gute Möglichkeiten aus der Stadt zu Vermietstation zu kommen – Uber und BART. Wir haben für die einfache Uber-Fahrt 75$ gezahlt. Das ist viel, aber so ist man schnell da und muss nicht noch umständlich mit den Koffern im Zug quer durch die Bay-Area.
Unseren ersten Halt machten wir dann am Marina State Beach. Das war keine lange Fahrt und man kann den ersten Abend schon mal am Strand mit einem kühlen Bier genießen. Gegenüber vom Strand, auf der anderen Seite des Highways befindet sich ein Walmart, der alles hatte was wir für die nächsten drei Wochen so brauchten. Zwei Stunden später, 350 $ ärmer und um eine neue Einkaufserfahrung reicher hatten wir uns häuslich eingerichtet.
Vom Marina State Beach ging es für uns weiter entlang der Westküste. Wenn man von Norden in den Süden fährt ist man immer auf der richtigen Straßenseite, um mal eben raus zu fahren. Da sich die Landschaft im Minuten-Rhythmus verändert, war der Blinker bei uns eigentlich dauerhaft gesetzt. Entlang der Route gibt es viele Campingplätze, State Parks und auch freie Plätze. Da die Auswahl so riesig ist, können wir keine spezifische Empfehlung geben, außer dass man am Wochenende immer etwas vorab buchen sollte. Denn dann sind die Locals ebenfalls mit Ihren Wohnmobilen an den Stränden unterwegs.
Nach einer schnellen Durchquerung von Los Angeles sind wir schließlich im Joshua Tree National Park gelandet. Fast alle Campingplätze sind auf “first come, first serve”-Basis verfügbar, so dass man nicht gerade der Letzte am Abend sein sollte. Glücklicherweise liegt der National Park nicht auf der Hauptreiseroute, so dass eigentlich immer ein Platz vorhanden ist. Wie konnten allerdings überhaupt nicht verstehen, warum der Nationalpark nicht beliebter ist. Er ist ein absoluter Traum ist und setzt sich von allen anderen deutlich ab.
Traumhafte Aussichten in großartigen Canyons
Nach einer langen Fahrt von über sechs Stunden sind wir anschließend am Grand Canyon National Park angekommen. Wer hier vorab noch keinen Campingplatz reserviert hatte (sowohl im Park als auch kurz davor), konnte gleich wieder eine ca. 45-minütige Rückfahrt antreten, um einen der letzten Plätze weiter entfernt zu ergattern. Der National Park ist voller Touristen, so dass es sich lohnt, früh zu starten und die Mittagszeit den Massen zu überlassen. Trotzdem ist der Grand Canyon einen Besuch wert. Wer es sich leisten kann und will sollte in jedem Fall einen Rundflug über den Canyon buchen.
Wer dem Trouble entfliehen will, der sollte noch eine Nacht im Desert View Campground verbringen. „First come, first serve“ wird auch hier wieder groß geschrieben, aber dafür werdet ihr mit Ruhe und einem sensationellen Sonnenuntergang belohnt. Der freie Blick auf die Milchstraße in der Nacht ist ein weiteres Highlight.
Als nächstes führte uns unsere Wohnmobil-Rundreise zum Lake Powell inklusive dem Lower Antelope Canyon und dem Horseshoe Bend. Beide Sehenswürdigkeiten sind leider komplett überlaufen, jedoch lohnt ein Besuch, wenn man Zeit und Ruhe mitbringt. Frühaufsteher werden hier aber ausnahmsweise enttäuscht, vor allem im Antelope Canon. Denn am Morgen steht noch keine Sonne im Canyon, beziehungsweise fehlt der richtige Winkel, um die besten Farbverläufe zu bestaunen. Beste Zeiten für diese Sehenswürdigkeiten: Horseshoe Bend ab 11 Uhr, Lower Antelope Canyon zwischen 14 und 16 Uhr.
🚐 Lesetipp: Mit dem Wohnmobil auf der Route 66: Der wohl legendärste Roadtrip der USA
Für eine einfache Übernachtung bietet sich der Lone Rock Beach Campground an. Hier ist er ganz deutlich zu spüren, der American Way of Life! Für 10$ die Nacht bekommt man nicht viel außer Sand, glasklares Wasser und viele neue amerikanische Freunde. Vor der Abfahrt zum Strand sollte man sich in jedem Fall informieren, welcher Weg sicher genutzt werden kann, da sich immer wieder Sanddünen aufbauen und man sehr schnell stecken bleibt. Wenn das doch passiert, steht in der Regel aber schnell Hilfe parat, die anschließend mit Bier entlohnt werden kann. Dieses Erlebnis ist in jedem Fall ein Spektakel.
In einer, für amerikanische Verhältnisse, kurzen Fahrt von drei Stunden fuhren wir weiter zum Bryce Canyon National Park. Während unserer Reisezeit war nur ein Campingplatz geöffnet und alle Plätze auf „first come, first serve“-Basis. Hier im Speziellen heisst das, dass man ab 9/10 Uhr morgen keinen Platz mehr bekommt. Wer gerne wandert, kann hier ganz entspannt drei Tage verbringen und ist keine Route zweimal gegangen. Der Abstieg in den Canyon durch die sogenannte Wall Street sollte für jeden ein Muss sein.
Nach dem Bryce ist man quasi schon wieder auf dem Rückweg, aber One Night in Vegas ist auf jeden Fall noch Pflicht. Der Campground am Circus Circus bietet die beste Lage in Las Vegas und man ist schnell am Strip, Uber sei Dank! Trinken, spielen, essen und natürlich die beiden Outlet-Shopping-Center nicht zu vergessen: Nehmt mit was ihr könnt, denn morgen wird all das wieder zurückgelassen auf dem Weg zu Sequoia National Park.
Mit dem Camper in die Nationalparks des Westens
Der Sequoia National Park ist einer der wenigen Nationalparks, die nicht auf Wohnmobile ausgelegt sind. Somit muss man sich seine Plätze schon suchen, um die bis zu 3000 Jahre alten Bäume in Ruhe betrachten zu können. Eine Durchfahrt ist aber ein absolutes Muss, denn diese Bäume kann man sich kaum vorstellen!
Unser nächster Halt war der Yosemite National Park. Hier müsst ihr euren Campingplatz in jedem Fall frühzeitig reservieren. Solltet ihr zu spät dran sein, so bietet der Indian Flat Campground eine nahe Alternative. Da der Nationalpark ein großes Einzugsgebiet hat, ist es hier eigentlich immer voll. Jedoch entschädigt so ziemlich jeder Ausblick hierfür und man versteht sofort, warum er so beliebt ist.
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Am letzten Abend haben wir uns dann nochmal einen Campground mit Full Hook-up gegönnt, da der Camper komplett entleert und besenrein abgegeben werden muss. Da macht es dann schon Sinn, einen festen Wasseranschluss und Strom zu haben. Die Rückgabe des Wohnmobils erfolgte am nächsten Tag zügig und unkompliziert. Es ist empfehlenswert, bereits komplett gepackt zu erscheinen, da alles inspiziert wird.
Dommis Wohnmobil-Tipps für eure USA-Rundreise
- Ein Paket Einweghandschuhe sind eine gute Investition, um an den Dumping Stations „sauber“ zu arbeiten.
- Klimaanlage und Heizung sollten erklärt werden, da sie über zwei verschiedene Kontrolleinheiten gesteuert werden.
- Die Dumping Fee (jemand leert gegen eine Gebühr eure Wohnmobil-Toilette) könnt ihr euch leicht sparen. Das ist keine Raketenwissenschaft, sondern kostet nur etwas Überwindung.
- Prüft vor dem ersten Tankstellenbesuch, wo der Einfüllstutzen ist.
- Gönnt euch Feuerholz, um unter sternenklarem Himmel ein Lagerfeuer zu entzünden. Aber Achtung: Mitnahme von Feuerholz nach Kalifornien, welches nicht aus Kalifornien kommt, ist nicht gestattet. Entsprechende Mautstellen prüfen dies.
- Wenn ihr im NP übernachtet, sollte immer ausreichend Bargeld in kleinen Scheinen dabeihaben, da ihr dort kein Geld wechseln könnt. Die Zahlung mit Karte ist teilweise nicht möglich.
Das war er, mein Reisebericht von der USA-Westküste. Wenn ihr jetzt richtig Lust bekommen habt, solch einen Trip selber einmal auszuprobieren, dann schaut doch mal auf unserem Wohnmobil-Preisvergleich vorbei. Dort findet ihr verschiedene Camper an zahlreichen Stationen in den USA – von San Francisco bis nach Las Vegas.
6 Kommentare
Wir wollen nächstes Jahr im April für 5 Wochen in die USA von Las Vegas aus. Meine Frage: kosten die Wohnmobile alle gleich viel auf dem Campingplatz oder sind kleinere Wohnmobile billiger auf dem Campingplatz.
Bei uns kosten große Wohnmobile ja meistens etwas mehr am Tag .
Ich wollte auch wissen , warum sind denn die großen Wohnmobile günstiger in den USA zu mieten als die kleineren ?
Liebe grüße
Martina
Hallo Martina, meinst du einen bestimmten Campingplatz? Die Preise sind von Campingplatz zu Campingplatz unterschiedlich. Wir empfehlen daher einen Blick in die Preisliste, um herauszufinden, ob kleinere Wohnmobile günstiger sind. 🙂 Was die Kosten der Wohnmobile angeht: Leider haben wir keine Einsicht in die Preisstruktur unserer Vermieter, sondern vergleichen die Preise nur.
Viele Grüße
Ela von CamperDays
Hallo CamperDays Team,
wir wollen im März von Los Angeles aus erstmalig mit einem Wohnmobil auf Tour gehen. Könnt ihr uns hierzu Informationsmaterial zukommen lassen? Adresse ist _.
MfG. W. Peters
Hallo Herr Peters,
unser Kundenservice hilft Ihnen sehr gerne bei der Suche nach einem konkreten Angebot weiter. Bitte wenden Sie sich dazu an die 0221-56797-706.
Danke und viele Grüße
Ela von CamperDays
“3. Die Dumping Fee ihr euch leicht sparen. Das ist kein Raketenwissenschaft, sondern kostet nur etwas Überwindung.”
Was ist damit gemeint?
Hallo Hans-Peter,
hier hatten sich ein paar Fehler eingeschlichen. Der Satz sollte eigentlich heißen: “Die Dumping Fee (jemand leert gegen eine Gebühr eure Wohnmobil-Toilette) könnt ihr euch leicht sparen. Das ist keine Raketenwissenschaft, sondern kostet nur etwas Überwindung.” Wir haben den Satz auch sofort geupdatet im Artikel.
Viele Grüße
Ela von CamperDays