Schon einmal von einer Walwanderung gehört? Auf Vancouver Island ziehen jedes Jahr zig tausende Grauwale an der kanadischen Insel vorbei. Solltet ihr also eine Kanada-Rundreise mit dem Wohnmobil planen, dann nehmt unbedingt auch die Fähre nach Vancouver Island. Neben Whale- Watching gibt es hier alles, was das Outdoor-Herz begehrt: idyllische Campgrounds, Wanderungen in atemberaubender Natur, kilometerlange Strände, tolle Surf-Spots und entspannte Kajak- oder Angeltouren. Die lebendige Kultur- und Ausgehszene von Victoria macht den bunten Sack zu. Welche Sehenswürdigkeiten ihr auf Vancouver Island unbedingt mitnehmen müsst, erfahrt ihr gleich hier.
Wann ist die beste Reisezeit für Vancouver Island?
Plant euren Urlaub auf Vancouver Island in der Zeit von März bis September – dann könnt ihr auch die meisten Wale beobachten. Die Sommer auf Vancouver Island sind angenehm warm und selbst im September könnt ihr noch mit lauen Nächten rechnen.
Natürlich kommen auch andere Camper-Fans auf die Idee, in den warmen Monaten zu reisen. Deshalb reserviert Stellplätze und beliebte Sehenswürdigkeiten rechtzeitig, damit ihr auf der sicheren Seite seid. Aber keine Sorge, es gibt viele Campgrounds auf Vancouver Island und die Distanzen sind kurz. Im Fall der Fälle fahrt ihr eindach den nächsten Campingplatz an.
Allgemeine Infos zum Campen auf Vancouver Island
Kanada und Camping gehören einfach zusammen. Wenn die Campgrounds in den Sommermonaten gut gefüllt sind, suchen viele das Weite und stellen ihr Wohnmobil an einem ruhigen Plätzchen ab. Grundsätzlich gilt auf Vancouver Island: Auf öffentlichem Land, das heißt in den National Forest-
Gebieten, dürft ihr wild campen.
🚐 Lesetipp: Camping in Kanada: Das müsst ihr vorab wissen!
Ausgenommen sind Städte, Nationalparks und Provinzparks – hier gilt ein landesweites Verbot. Für Privatgrundstücke müsst ihr euch die Erlaubnis vom Eigentümer holen, um eure Zelte aufzuschlagen. Falls ihr einen öffentlichen Campingplatz ansteuert, gibt es meist auch spontan noch freie Plätze.
Ausnahme ist die absolute Hochsaison von Juni bis August, hier empfehlen wir euch eine Reservierung.
Zeit, dass ihr auf Touren kommt: Die Strecke zu den schönsten Sehenswürdigkeiten auf Vancouver Island
In vier Tagen könnt ihr auf Vancouver Island vieles sehen und erleben. Trotzdem empfehlen wir euch, den Fuß vom Gas zu nehmen und ein paar Tage länger zu bleiben. So habt ihr Zeit, verschiedene Wanderungen auszuprobieren, Sehenswürdigkeiten zu entdecken oder einen Tag entspannt am Strand zu verbummeln.
Routenverlauf: Victoria, Ucluelet, Tofino, Campbell River, Nanaimo
Dauer: 4 bis 7 Tage
Gesamtstrecke: 638 Kilometer
Fahrtzeit: ca. 9,5 Stunden
Mit der Fähre zur Rundreise auf Vancouver Island: jede Menge Sehenswürdigkeiten warten auf euch
Zu Beginn die gute Nachricht: Die Fähre von Vancouver nach Vancouver Island bietet genug Platz, um mit dem Wohnmobil überzusetzen. Ihr habt die Wahl zwischen zwei Routen. Ihr könnt entweder von Tsawwassen nach Victoria fahren oder ihr nehmt die Fähre von Horseshowe Bay nach Nanaimo. Je
nach Strecke benötigt ihr für die Überfahrt eineinhalb bis zwei Stunden.
Der Fahrpreis hängt von der Größe eures Wohnmobils und der Anzahl der Passagiere ab – umgerechnet etwa 100 bis 150 Euro müsst ihr einplanen.
Victoria: Start in British Columbia
Los geht’s in der Hauptstadt von British Columbia – oder in anderen Worten: Victoriaaaah! Denn in der Hauptstadt von British Columbia gibt es eine Menge Sehenswürdigkeiten zu bestaunen. Das liegt zum einen an Prachtbauten wie etwa dem Parlamentsgebäude oder dem Fairmont Express Hotel und zum anderen am britischen Bau- und Lebensstil. Selbst mit den typisch roten Doppeldeckerbussen müsst ihr hier rechnen.
Doch Victoria ist auch als Fahrradstadt bekannt, sodass ihr mühelos durch die blühenden Gärten und weitläufigen Parks radeln könnt. Entdeckt außerdem Fisherman‘s Wharf mit seinen bunten, schwimmenden Häusern und schlendert durch die schmalen Gassen von Chinatown. Asienurlaub im britischen Kanada klingt nach einem ziemlich guten Mix!
Der Pacific Rim National Park und Ucluelet: Wandern, campen, durchatmen
Hoffentlich habt ihr ein Fernglas im Camper, denn in diesem gigantischen Naturschutzgebiet könnt ihr eine Menge Vögel und Tiere beobachten – mit ein bisschen Glück sogar Schwarzbären oder Weißkopfseeadler. Der Pacific Rim National Park ist dreigeteilt und besteht aus dem West Coast Trail, Broken Group Islands und Long Beach.
Zahlreiche Wanderwege führen durch den Regenwald des Naturschutzgebiets mit seiner zerklüfteten Küste. Eingebettet in eine Meeresbucht liegt Sooke. Die kleine Stadt bietet sich hervorragend für Angel- und Birdwatching-Touren an und versorgt euch durch ihre atemberaubende Küstenlandschaft mit etlichen Fotomotiven.
Eine der Top-Sehenswürdigkeiten des Nationalparks ist der West Coast Trail, der allerdings herausfordernd sein kann. Leichter, aber genauso spektakulär ist der zehn Kilometer lange Wild Pacific Trail ab Ucluelet. Er führt euch durch den atemberaubenden Küstenregenwald und am Meer entlang. Unbedingt auf Wale achten!
Entfernung von Victoria nach Ucluelet: 292 Kilometer
Fahrtzeit: 3:44 h
Tofino: Zum Whale-Watching auf Vancouver Island die beste Wal
Kann es denn noch schöner werden? Ein klares Ja, denn Tofino gilt als einer der zauberhaftesten Orte von Vancouver Island. Wenn ihr mit dem Wohnmobil in das gemütliche Städtchen einfahrt, seht ihr nicht nur kleine Holzhäuschen, Shops, Cafés und den hübschen Fischerhafen, sondern auch viele professionelle Whale-Watching-Touranbieter. Ideal, um mit erfahrenen Profis Orcas, Buckelwale, Grauwale und Zergwale aus nächster Nähe zu beobachten. Natürlich kennen sie auch die Lieblingsspots von Seelöwen, Robben und großen Greifvögeln.
Entspannen könnt ihr euch am Strand oder in den heißen Quellen von Tofino. Die Hotsprings Cove erreicht ihr am besten mit dem Boot oder mit dem Wasserflugzeug. Auch Surf-Fans kommen in Tofino nicht zu kurz. Auf euch warten 35 Kilometer Strand mit fantastischer Brandung für Rookies und Fortgeschrittene.
Entfernung von Ucluelet nach Tofino: 40 Kilometer
Fahrtzeit: 0:45 h
Campbell River: Vancouver Island durch die lachsrosa Brille
Die Spezialität von Campbell River ist Lachs. Allerdings liegen hier die Fische nicht einfach auf dem Teller, sondern tummeln sich in den geschützten Gewässern an der Ostküste von Vancouver Island. Viele Reisende kommen extra wegen der Lachswanderung hierher, die Ende Juli beginnt und im September endet. Selten werdet ihr so hautnah dabei sein, wenn Bären auf Lachsfang gehen.
Rund um Campbell River gibt es übrigens viel zu erleben: Tiere beobachten, Angeln, Höhlenwanderungen oder Kajaktouren – und die Hängebrücke im Elk Falls Provincial Park solltet ihr ebenfalls ansteuern.
Auf der Weiterfahrt nach Nanaimo solltet ihr unbedingt noch einen Stopp am Cathedral Cove einlegen. Das Waldstück gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten auf Vancouver Island und ist für seine 800 Jahre alten und 70 Meter hohen Douglasienbäume bekannt. Ein sorgfältig angelegter Weg führt euch durch den verwunschenen Märchenwald. Parlt euer Wohnnmobil auf dem direkt anliegenden Parkplatz. Tipp: Achtet auf die Hauptbesuchszeiten, damit ihr ohne Stress einen freien Platz findet.
Entfernung von Tofino nach Campbell River: 270 Kilometer
Fahrtzeit: 3:17 h
Zur Fähre nach Nanaimo: Der Weg ist das Abenteuer
Für den Rückweg aufs Festland bietet sich diesmal die Fähre von Nanaimo nach Horseshoe Bay an. Doch ein letztes Highlight solltet ihr auf Vancouver Island noch mitnehmen: Den WildPlay Element Park, der nur 15 Minuten außerhalb der Stadt liegt.
Umgeben von gigantisch hohen Bäumen verfügt der Park über verschiedene Kletterparcours für Große und Kleine, Bungee Jumping oder eine Riesenschaukel, die euch 42 Meter über dem Nanaimo- Fluss durch die Luft schwingt. Der kanadische Weißkopfseeadler könnte es sicherlich nicht besser machen.
Entfernung von Campbell River nach Nanaimo: 155 Kilometer
Fahrtzeit: 1:30 h
Titelbild: #389633882 | Urheber: © David Hutchison/Wirestock – stock.adobe.com
Kraterwandern in Island, ein Roadtrip durch sechs US-Staaten oder Oldtimer fahren auf Kuba: Ich durfte bereits viele faszinierende Orte dieser Welt entdecken. Mit dem Camper oder Mietwagen reise ich besonders gerne, denn kein Gefühl ist schöner als völlig flexibel unterwegs zu sein. Muss unbedingt mit in den Urlaub: tonnenweise Musik und mindestens ein gutes Buch.