Eine Märchenwelt voller Abenteuer: Vielleicht lässt sich eine Westkanada-Rundreise so am besten beschreiben. Von tiefgrünen Nadelwäldern und gigantischen Bergketten bis zu traumhaften See- Landschaften, paradiesischen Surf-Stränden und eine der lässigsten Metropolen der Welt, Vancouver. Damit ihr kein Highlight verpasst, fahren wir mit euch durch Nationalparks wie Banff und Jasper, beobachten Tiere in freier Wildbahn und suchen gemütliche Stellplätze für euer Wohnmobil inmitten der Natur. Los geht’s!
Wann ist die beste Reisezeit für Westkanada?
Die beliebteste Reisezeit für Westkanada ist zwischen Mai und Oktober. Im Hochsommer ist es sehr trocken und ihr dürft mit warmen bis manchmal auch heißen Temperaturen rechnen. Im Frühjahr und Herbst sind weniger Touristinnen und Touristen unterwegs, dafür kann es nachts recht kühl werden.
Zwei Wochen mit dem Wohnmobil on Tour durch Westkanada: Die Route
Stationen: Calgary – Banff-Nationalpark – Jasper-Nationalpark – Wells Gray & Whistler – Vancouver – Vancouver Island – Calgary
Strecke: 1.810 Kilometer, rund 25 Stunden Fahrtzeit (ohne Rückfahrt nach Calgary)
Reisedauer: 14 Tage oder länger
Banff-Nationalpark: Von Calgary in die Rocky Mountains
Camping in den Rocky Mountains – das hat was! Viele Kanada-Fans legen in Calgary nur einen kurzen Stopp ein, um ihr Wohnmobil abzuholen. Denn nach eineinhalb Stunden Fahrt eröffnet sich eine ganz andere Welt: türkisfarbene Seen, tiefgrüne Wälder und atemberaubende Bergketten. Welcome to Banff National Park!
Am besten nehmt ihr die Panoramastrecke „Bow Valley Parkway“ nach Banff. So wird der Hinweg bereits zum Highlight. Der Nationalpark zählt zu den UNESCO-Weltkulturerben und kommt mit so vielen Naturwundern um die Ecke, dass die Liste der Top 3 schnell länger wird. Wir haben es
trotzdem versucht und drei Kanada-Juwele für euch ausgewählt:
- Lake Minnewanka: Fünf Kilometer von Banff entfernt liegt der Gletschersee Lake Minnewanka. Die Stimmung ist so friedlich, dass ihr mit ein wenig Glück sogar Bären am Ufer beobachten könnt. Hier gibt es nicht nur Wanderwege von 1,5 bis 25 Kilometern, sondern auch ein Schiff, dass mit euch ans andere Ufer schippert.
- Johnston Canyon: Die spektakuläre Schlucht ist für kurze wie auch lange Wanderungen optimal. Auf den ersten fünf Kilometern kommt ihr schon an den Lower und Upper Waterfalls vorbei. Aus 30 Metern Höhe stürzt hier das Wasser in die Tiefe, einfach spektakulär.
- Lake Louise: Bitte kurz kneifen! Es ist wirklich alles echt am Lake Louise, dessen intensives Türkis direkt ins Auge fällt. Es ist der wohl beliebteste Ort im Banff Nationalpark und bietet euch mit dem Plain-of-Six-Glaciers-Wanderweg fabelhafte Aussichten auf die Berge und den See.
Jasper-Nationalpark: Eisspaziergang wärmstens zu empfehlen
Die Kamera müsst ihr gar nicht erst aus der Hand legen. Denn der Jasper-Nationalpark wird euch genauso faszinieren wie Lake Louise. Banff- und Jasper-Nationalpark werden durch eine Panoramastraße verbunden, den Icefields Parkway. Die Straße führt am mächtigen Castle Mountain vorbei zum Columbia Icefield. Es wird von mehreren Gletschern gespeist und ist das größte Eisfeld südlich des Polarkreises.
🚐 Lesetipp: Die schönsten Campingplätze im Banff und Jasper National Park
Seid ihr schon einmal auf Gletschereis spazieren gegangen? Nutzt in Westkanada die Gelegenheit und lasst euch vom Ice Explorer Bus bis zum Athabasca-Gletscher hinauffahren. So könnt ihr das gigantische Eisfeld von oben bestaunen. Wem die Fahrt mit 60 Euro zu teuer ist, sollte in der Gegend
unbedingt nach Bären, Elchen und Ziegen Ausschau halten. Der Icefield Parkway ist bekannt für sein faszinierendes Wildlife!
Wells Gray Provincial Park & Whistler: Wasserfälle und Wintersport
Brücken, Wasserfälle, rauschende Flüsse: Der Wells Gray Provincial Park eignet sich ideal für Wanderungen und Kanutouren. Nahezu jeder Weg endet an einem Wasserfall – es ist eine Herausforderung, sie alle zu fotografieren! Kein Wunder, dass auch das Rafting-Angebot hier ziemlich umfangreich ist. Ihr werdet schnell einen erfahrenen Guide finden, der euch mit an Bord nimmt.
Wenn ihr anschließend noch Zeit und Energie habt, fahrt die fünf Stunden weiter bis nach Whistler. Ansonsten lohnt sich auch die Nacht auf dem Campground – in den Abendstunden könnt ihr zu einer Wildtierbeobachtung aufbrechen oder auch einfach die Lachse flussaufwärts springen sehen!
Whistler ist der Wintersport-Ort Nummer 1 in Kanada. Doch auch in den Sommermonaten haben die Lifte geöffnet und bringen euch die Berge hinauf. Ein Erlebnis sind die Hängebrücken und Ziptreks, mit denen ihr von Baum zu Baum sausen könnt. Whistler selbst bietet etliche Shops, Restaurants, Bars und Boutiquen. Auch Golfen und Mountainbiken könnt ihr hier sehr gut, die Ausrüstung leiht ihr dann einfach vor Ort beim Anbieter.
Vancouver Island: Zum Whale-Watching nach Tofino
In Kanada haben selbst die Straßen schöne Namen. „Sea of the Sky“ heißt der Highway 99, der sich durch die Berge hinab zur Küste schlängelt. Es gibt zwei Fähranleger nach Vancouver Island, wählt auf dem Hinweg den Anleger von Horseshoe Bay nach Nanaimo und steuert auf dem Rückweg direkt Vancouver an. So habt ihr eine schöne Rundreise.
🚐 Lesetipp: Welcome to Vancouver Island: Sehenswürdigkeiten und Tipps für eure Rundreise mit dem Wohnmobil
Wenn ihr nur einen oder zwei Tage auf der Insel bleiben möchtet, ist Tofino der perfekte Ort für euren Aufenthalt auf Vancouver Island. Die kilometerlangen Strände sind für Surferinnen und Surfer ein Paradies und rund um Tofino könnt ihr Wildlife pur erleben – insbesondere zwischen März und September. Dann gehen die Wale auf Wanderung und ihr könnt bei einer Whale-Watching-Tour die imposanten Riesen aus nächster Nähe beobachten. Neben Grau- und Buckelwalen entdeckt ihr garantiert auch Orcas, Seelöwen, Robben und Weißkopfseeadler.
Vancouver: Citylife ganz entspannt
Das i-Tüpfelchen am Ende einer erlebnisreichen zweiwöchigen Rundreise durch Westkanada? Diese Rolle passt zu Vancouver ganz hervorragend! Die „Perle am Pazifik“ erreicht ihr mit der Fähre nach eineinhalb Stunden. Umsäumt von Fjorden, den hohen Bergen und dem tiefblauen Meer, hat die
kosmopolitische Metropole einen natürlich-lässigen Touch.
Zu sehen gibt es hier eine Menge: Fangt im beliebten Stadtviertel Gastown an und entdeckt die Steamclock und den Skytower. Fahrt dann weiter nach Chinatown und zum ausgiebigen Shopping in die Robson Street. Hier gibt es etliche Street-Food-Stände und Foodtrucks, die selbst
Feinschmeckerinnen und -schmecker beeindrucken.
Plant in jedem Fall einen Spaziergang im Stanley Park ein, Kanadas größtem Stadtpark. Eine der Attraktionen sind die prächtigen Totempfähle, deren geschnitzte Tiersymbole in den Himmel ragen. Der zeigt sich auch mal mit ein paar Regenwolken, weshalb viele die Stadt auch liebevoll Raincouver nennen. Also Regenschirm nicht vergessen und einen der lebenswertesten Orte der Welt entdecken.
Titelbild: 263839726 | © I Viewfinder – stock.adobe.com
Kraterwandern in Island, ein Roadtrip durch sechs US-Staaten oder Oldtimer fahren auf Kuba: Ich durfte bereits viele faszinierende Orte dieser Welt entdecken. Mit dem Camper oder Mietwagen reise ich besonders gerne, denn kein Gefühl ist schöner als völlig flexibel unterwegs zu sein. Muss unbedingt mit in den Urlaub: tonnenweise Musik und mindestens ein gutes Buch.