So plant ihr einen Chile-Roadtrip mit dem Wohnmobil

von Julia
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Chile mit dem Wohnmobil

Chile ist Natur pur: Die 4300 Kilometer lange Landschaft wechselt von kargen Sanddünen über fruchtbare Täler, Vulkane und uralte Wälder bis hin zu massiven Gletschern und Fjorden. Ihr seht schon: In Chile ist bereits der Weg zum nächsten Ort ein Abenteuer – und somit wie gemacht für eine Rundreise mit dem Camper. Wir zeigen euch, wie ihr euch am besten auf euren Chile-Roadtrip mit dem Wohnmobil vorbereitet und welche Routen durch das Land am schönsten sind.

1. Warum ihr Chile mit dem Wohnmobil bereisen solltet

Zwei Menschen sitzen vor ihrem Camper in Chile direkt am Meer

Bis ans Ende der Welt – und noch weiter? Mit dem Camper kein Problem.


Die chilenischen Busse sind bequem und preiswert, verkehren in der Regel aber nur zwischen den Städten. Zugverbindungen gibt es nur wenige und vor allem in Zentralchile. Ihr wollt aber mehr sehen als nur die bekanntesten Sehenswürdigkeiten? Mit einem Wohnmobil könnt ihr in Chile auch weit abgelegene Gegenden wie Patagonien gut erkunden. Das Tempo bestimmt ihr dabei selbst. Ihr könnt spontan entscheiden, ob ihr länger an einem Ort bleibt oder ein Reiseziel früher verlasst. Kurz gesagt: Ihr seid mit dem Wohnmobil in Chile einfach flexibler unterwegs.

Noch immer nicht überzeugt? So schön ist Chile mit dem Wohnmobil

Das Reisen mit dem Camper ist in Chile überraschend einfach – wenn man es langsam angehen lässt und ein bisschen Zeit mitbringt. Nicht alle Straßen sind gut ausgebaut; ab und zu kann es holperig werden. Achtet deswegen bei eurem Mietwohnmobil darauf, dass es einen Allradantrieb hat. Dann hat euer Fahrzeug genug Bodenfreiheit und ihr seid flexibel unterwegs. Apropos flexibel: Campingplätze gibt es in Chile mittlerweile genug – und das meist in traumhafter Lage direkt in der Natur.

Ist Wildcamping erlaubt?
Das Freistehen mit dem Wohnmobil ist in Chile nicht ausdrücklich verboten, aber auch nicht ausdrücklich erlaubt. Vergewissert euch am besten immer, ob es sich um ein privates Gebiet handelt und haltet Ausschau nach Schildern. Fragt im Zweifel Einheimische um Rat, dann seid ihr auf der sicheren Seite.

2. Wo kann ich ein Wohnmobil für meinen Chile-Roadtrip mieten?

Wohnmobil fährt durch Chile auf schneebedeckte Berge zu

Ein Allrad-Camper ist in Chile empfehlenswert.


Einer der bekanntesten und renommiertesten Vermieter in Chile ist Holiday Rent RV. Der hat gleich mehrere Wohnmobile im Angebot – alle mit Allradantrieb ausgestattet, was in Chile definitiv empfehlenswert ist. Ob euch ein Mietwagen mit Dachzelt reicht oder ihr doch lieber einen voll ausgestatteten Truck Camper mit Küche, Bad und Dusche mieten möchtet, könnt ihr je nach Budget selbst entscheiden. Die meisten Modelle sind für zwei bis höchstens drei Personen geeignet. Das Praktische: Bettzeug, Küchenausstattung, Campingmöbel, Handtücher, eine Kühlbox und ein Grillrost sind inklusive. Auch immer mit an Bord: ein Ersatzreifen.

Tipp: Preise vergleichen
Mit unserem Wohnmobil-Preisvergleich könnt ihr ganz einfach nach den passenden Fahrzeugmodellen und der Ausstattung filtern. So findet ihr nicht nur den Camper, der wirklich zu eurem Chile-Roadtrip passt, sondern könnt auch noch Geld sparen. Bei Fragen ist unser Customer Service für euch da.

Nicht vergessen: Um ein Mietwohnmobil in Chile buchen und fahren zu können, muss die Person hinter dem Steuer mindestens 25 Jahre alt sein. Unbedingt ins Gepäck gehört außerdem eine Kreditkarte mit Pin, denn die braucht ihr, um die Kaution an der Station zu hinterlegen. Ein internationaler Führerschein ist keine Pflicht, aber für Verkehrskontrollen empfehlenswert.

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3. Wieviel Zeit sollte ich für den Chile-Roadtrip mit dem Wohnmobil einplanen?

Wohnmobil fährt über eine Schotterstraße in Chile

Nehmt euch Zeit für eure Chile-Reise, denn nicht alle Straßen sind asphaltiert.


Optimalerweise drei Wochen solltet ihr für euren Chile-Roadtrip mit dem Wohnmobil auf jeden Fall einplanen. (In der Hochsaison sind 15 Tage bei den meisten Vermietern die Mindestmietdauer.) Das Land ist zwar schmal, aber ihr werdet je nach Route trotzdem viele Kilometer mit dem Wohnmobil zurücklegen – vor allem dann, wenn ihr plant, noch in ein anderes südamerikanisches Land zu fahren.

Grenzfahrten
Von Chile aus seid ihr schnell in Peru, Paraguay, Uruguay oder Brasilien. Für Grenzfahrten in die jeweiligen Länder berechnet euch der Vermieter allerdings 180 Euro. Anders wird die Gebühr berechnet, wenn ihr nach Argentinien wollt. Dort werden 13 Euro pro Tag fällig. Der Grund: Bei Routen durch Patagonien wechselt ihr zwangsläufig die Ländergrenzen. Wählt die Grenzgebühren einfach bei eurer Buchung über CamperDays aus und ihr müsst euch vor Ort um nichts mehr kümmern.

4. Was ist die beste Reisezeit für Chile?

  • Hauptsaison (Nov.-Feb.): Von Dezember bis Februar ist es in Patagonien wettertechnisch am schönsten, aber leider auch am teuersten.
  • Zwischensaison (Sept.-Nov. & März-Mai): Beste Reisezeit für Santiago und die Umgebung. In den Weinbaugebieten beginnt die Ernte und im März gibt es viele Weinfeste.
  • Nebensaison (Juni-Aug.): Gute Reisezeit für Nordchile und hervorragende Wintersportbedingungen. Nachts kann es selbst in der Wüste kalt werden.

5. Drei Chile-Roadtrips mit dem Wohnmobil, die ihr euch merken müsst

Egal für welchen Chile-Roadtrip ihr euch am Ende entscheidet: Mit großer Wahrscheinlichkeit startet ihr erst einmal in Santiago, der Hauptstadt von Chile. Dort landen nämlich die meisten internationalen Flüge. Die Abholstation in Santiago ist rund 40 Kilometer von der Innenstadt entfernt; am schnellsten geht es mit dem Taxi.

Chile-Rundreise für 2 Wochen: Von Santiago nach San Pedro de Atacama

Frau mit Rucksack blickt auf die Felsen in der Atacama-Wüste in Chile

Die Atacama-Wüste sollte unbedingt auf eurer Chile-Liste stehen © R.M. Nunes - stock.adobe.com


Start: Santiago

Ziel: San Pedro de Atacama (El Loa Calama)

Länge: 1.705 km

Abgesehen von den Polargebieten ist Chiles Atacamawüste die höchste und trockenste Wüste der Erde – und eine absolut traumhafte Gegend für eine Wohnmobil-Tour. Zwischen dem Ozean und den Anden gelegen, hat diese von faszinierenden Gegensätzen geprägte Region zum Teil seit über 400 Jahren keinen Regen mehr gesehen, manchmal fallen ein paar Schneeflocken. Man kann von der Hauptstadt aus mit Zwischenstopps in Chiles bunter Kulturmetropole Valparaíso sowie in Vina del Mar, La Serena und Copiapó innerhalb ein bis zwei Wochen die Pazifikküste hinabfahren. Dieser Chile-Roadtrip ist also optimal für euch, wenn ihr nicht so viel Zeit habt.

Unbedingt ein paar Tage bleiben solltet ihr im grünen Elqui-Tal. Dichtkunst, Pisco und hübsche Dörfer prägen diese Region. Quartiert euch mit dem Camper auf Öko-Gasthöfen oder Destillen ein, in denen die aromatische Traube gebrannt wird. Die sternenklaren Nächte in dieser Region sind ein wahr gewordener Traum. Genießt sonnengegarte Gerichte und andine Fusionsküche bevor es weiter Richtung Norden geht.

Die eigentliche Wüstenstrecke beginnt bei Calama, nachdem man die Küste bei Antofagasta verlassen hat. Von Calama aus geht es weiter nach San Pedro de Atacama, dem idealen Ausgangspunkt, um die Schönheiten der Wüste zu entdecken. Dazu zählen der Salar de Atacama, das imposante Geysirfeld El Tatio und das atemberaubende Valle de la Luna. Von den riesigen Sanddünen blickt man auf die surrealistische Wüstenlandschaft, in der die Sonne hinter dem Horizont verschwindet und den Sand in ein leuchtendes Farbenmeer verwandelt. In diesem Augenblick vergisst man sogar all die vielen anderen Menschen, die dieses Spektakel ebenfalls beobachten.

Chile-Rundreise für 3 bis 4 Wochen: Unterwegs auf der Carretera Austral

Camper parkt in Chile zwischen Bergen und Flüssen

Nach La Junta wird die Carretera Austral besonders schön © Jens - stock.adobe.com


Start: Santiago

Ziel: Villa O’Higgins

Länge: 2.251 km

Diese abenteuerliche Straße führt über 1240 Kilometer quer durch die Anden, vorbei an Nationalparks und rustikalen Campingplätzen. (Wenn ihr in Santiago de Chile startet, seid ihr allerdings etwas länger unterwegs.) Die staubige Piste wurde in den 1980er Jahren gebaut, um die entlegensten Ecken des Landes mit dem Rest zu verbinden.

Eigentlicher Startpunkt der Carretera Austral ist die geschäftige Hafenstadt Puerto Montt. Von hier aus geht es über Asphaltstraßen und mit der Fähre durch kleine Fjorde weiter in den Süden. Ja, ihr habt richtig gehört: Drei kürzere Fährfahrten liegen auf eurer Strecke. Die letzte davon legt in Caleta Gonzalo an, dem Tor zur südlichen Hälfte des Parque Pumalin, einer riesigen Naturschutzzone mit Wanderwegen, die an Patagonischen Zypressen entlang führen.

Fährfahrten
Fährfahrten mit dem Wohnmobil sind in Chile in der Regel erlaubt. Fragt aber vorher trotzdem beim Vermieter an, ob ob ihr mit dem Camper auf die Fähre fahren dürft und dort noch versichert seid.

Noch schöner ist die Strecke, die euch am Volcán Chaitén vorbeiführt. Das Dorf El Amarillo ist Ausgangspunkt für die südlichsten Wanderwege des Parque Pumalín, darunter ein umwerfender Weg zum Fuß eines Gletschers. Im Pumalín-Nationalpark gibt es gleich mehrere Campingplätze in schönster Lage. Camping Ventisquero befindet sich zum Beispiel am Fuße eines Gletschers mitten in der Natur. Ja, der Platz ist rustikal und die Anfahrt dauert trotz Allrad etwas länger, aber dafür haben wir hier wirklich einen der wohl schönsten Campingplätze der Welt gefunden.

Alpakas stehen in Chile an einer Schotterstraße

Auf der Carretera Austral seid ihr selbst in der Wildnis nicht alleine unterwegs. © mikasek - stock.adobe.com

Im Dorf Villa Santa Lucia verzweigt sich die Straße, aber es geht weiter Richtung Süden, vorbei an La Junta. Dort könnt ihr wunderbar eure Vorräte aufstocken. Weiter südlich wird die Strecke nämlich abenteuerlich: Die engen Serpentinen der Straße liegen voller Felsen, flache Bäche fließen darüber, hinzu kommt das ein oder andere Schlagloch. Trotz allem gehört dieser Teil zur schönsten Strecke auf eurem Chile-Roadtrip mit dem Wohnmobil. Die schmale Straße wird von unbändiger Vegetation eingerahmt und vor euch zeichnen sich Berge voller Gletscher und glitzernder Wasserfälle ab. Keine Sorge: Irgendwann weichen die Schlaglöcher und sanftes Farmland löst die felsigen Gipfel ab. Schließlich taucht in der Ferne die Stadt Coyhaique auf, wo es einige Campingplätze gibt.

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Südlich der Stadt durchquert eine gute Schotterstraße breite Täler, an deren Rand schneebedeckte Berge stehen. Hier kommt ihr nur noch an winzigen Siedlungen vorbei, ab und an sieht man Schafhirten auf Pferden, die durch die Landschaft reiten. Die Abbiegung zum Patagonia-Nationalpark, dem neuesten Naturschutzgebiet der Region, führt euch in eine der schönsten Landschaften weltweit. Hier liegen kleine Fischerdörfer zwischen Eisfeldern und hier fühlt sich die Natur noch wilder und ungezähmter an.

Wieder zurück auf der Carretera Austral erwartet euch bei Puerto Yungay eine letzte Fähre. Die Straße ist ab jetzt ein holperiges Waschbrett mit schmalen Haarnadelkurven und einer fantastischen Aussicht – jedenfalls für den Menschen auf dem Beifahrersitz, der sich nicht auf die Fahrt konzentieren muss. Dann wird es flacher und ihr erreicht euer Ziel: ein hübsches Gewimmel von Straßen, die sich an hohe Berge kuscheln – der Außenposten Villa O`Higgins.

Und nun?
Am Ende der Reise habt ihr zwei Möglichkeiten: Entweder fahrt ihr wieder zurück nach Santiago oder ihr fahrt – mit einem Schlenker über Argentinien – nach Punta Arenas und gebt den Camper dort an der Station ab. Beide Alternativen nehmen Zeit in Anspruch, also plant auf jeden Fall genug Puffer ein. Zur Not sind Inlandsflüge innerhalb von Chile zuverlässig und nicht allzu teuer, wenn ihr euch rechtzeitig darum kümmert.

Patagonien-Roadtrip: 3 Wochen durch Chile und Argentinien

Zwei Menschen blicken auf den Perito-Moreno-Gletscher in Patagonien

Der Perito-Moreno-Gletscher gehört zu den schönsten Orten der Welt © Jack - stock.adobe.com


Start: Santiago

Ziel: Punta Arenas

Länge: 3.015 km

Los geht es im trubeligen Santiago de Chile mit seinen vielen kleinen Bistros und discotecas. Ein absolutes Kontrastprogramm bietet euch das Colchagua-Tal rund zwei Stunden entfernt. Aus dem von der Sonne ausgedörrten Tal kommen die bekannten Cabernet- und Carménée-Weine, die es zur bedeutendsten Weinanbauregion Chiles machen. Außerdem könnt ihr euch hier wunderbar mit lokalen Produkten für die Weiterfahrt eindecken.

Über den Paso Tromen o Mamuil Malal geht es schließlich über die Anden rüber nach Argentinien. Plant Fotostopps ein, denn der Bergpass gehört zu einem der vielen Highlights eures Patagonien-Roadtrips. Vom Grenzkamm aus geht es hinunter auf die Ruta de los Siete Lagos (Sieben-Seen-Route). Die Strecke führt durch üppig grüne Wälder, grandiose Berglandschaften, vorbei an Wasserfällen und natürlich an den kristallklaren Seen, der sie ihren Namen verdankt. Dort könnt ihr Picknickpausen einlegen, baden gehen und campen.

Gut zu wissen
Tankstellen gibt es in den meisten Städten, aber nehmt immer genug Lebensmittel und Wasser mit. Ein Ersatzreifen und ein Notfall-Kit sind im Mietcamper bereits vorhanden.

Auf dem südlichen Teil durch die Berge Patagoniens wird die Ruta 40 oft zu einer Schotterpiste, zwischen den Außenposten der Zivilisation liegen hier Hunderte von Kilometern. Aber die Fahrt lohnt sich, denn weiter südlich erwartet euch ein regelrechtes Wunderwerk der Natur: Der Perito-Moreno-Gletscher ist einer der dynamischsten der Welt – er bewegt sich bis zu zwei Meter pro Tag voran. Das sorgt für eine unglaubliche Spannung im Eis, die sich entlädt, wenn haushohe Eisberge mit ohrenbetäubendem Lärm in den Lago Argentini krachen. Dank eigens angelegter Plattformen kann man alles aus nächster Nähe verfolgen. Die Kleinstadt El Calafate liegt nicht weit entfernt und ist der perfekte Camping-Zwischenstopp.

Euer Patagonien-Roadtrip mit dem Wohnmobil führt euch wieder zurück über die chilenische Grenze. Den wohl schönsten Ort der ganzen Reise haben wir uns nämlich bis zum Schluss aufgehoben: Der Parque Nacional Torres del Paine gehört nicht ohne Grund zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten im ganzen Land. Die Granitfelsen der Las Torres sind zwar die Hauptattraktion des Parks, doch die Wildnis hat noch mehr zu bieten. Wie wäre es mit Eistrekking auf dem Grey-Gletscher, Kajakfahren auf dem Río Serrano oder dem Aufstieg auf den John Gardner Pass hoch über dem südlichen Eisfeld?

Egal für welchen Chile-Roadtrip ihr euch entscheidet: Mit einem Wohnmobil seid ihr flexibel unterwegs. Schaut am besten jetzt schon einmal auf unserem Preisvergleich vorbei und haltet die Augen nach Angeboten offen. Und wer weiß, vielleicht fahrt ihr mit dem Wohnmobil ja auch schon ganz bald durch Chile.

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